• Zitat

    Original von Swagbert
    schliesslich stützt sich die Jury bei ihrem Urteil in so einem Fall ausschliesslich auf die Aussage des Angeklagten :thumbup:


    Das Ding ist doch ganz einfach, dass ein Polizist 6 Schüsse auf einen unbewaffneten Mann gefeuert hat, weil er ihn auf den Sack ging. Kann mir keiner erzählen, dass er Angst vor ihm gehabt hat, dann sollte er überlegen, ob Polizist der richtige Job für ihn ist (sollte er ohnehin). Wie kann man sowas rechtfertigen? Ist auch ziemlich dreist zu behaupten, dass der Nigger sich nicht clever verhalten hat, nach der Logik war Sophie Scholl auch nicht gerade clever, was legt sie sich auch mit dem Adolf an (und nein, ich sage nicht, dass die Polizei Hitler ist).

  • Zitat

    Original von WarrenBlitz
    @ Trappenwitz:


    Das alte Opferrolle-als-Ruhestatus Argument. Ich würde dir American History X nahelegen - da wird das auch nochmal thematisiert. Das Problem ist doch eher, dass selbst WENN du deine Lage verbessern willst du dies mit gewisser Hautfarbe nicht oder nur mit wesentlich höherem Aufwand tun kannst. Dass alle staatlichen Institutionen gegen dich arbeiten, sobald du gewissen Millieubereichen angehörst. Wenn du das Pech hast und nicht nur arm sondern dazu noch schwarz bist, hast du wirklich ein Problem. Wer dann noch von der Masse an heulenden, faulen Schwarzen spricht, ist nicht so sehr in er Lage empathisch zu reflektieren.


    Noch zur Kultur:
    Dir ist aber schon klar, dass "die schwarze Kultur" nie monolithisch oder wenigstens homogen war, dass die meißten Schwarzen nichtmal aus den gleichen Kulturgegenden kommen, dass ihnen kulturelle Tradition während der Sklavereizeit im Grunde vollständig ausgetrieben wurde (besonders dann den 2nd und 3rd generation-slaves, die sich nichtmal an ein Heimatland erinnern konnten) und jegliche Art Sozialisierung selbst nach dem Sezessionskrieg durch Southern Myth und andere reaktive Narrative derartig aufgehalten wurde, dass es eher verwunderlich ist, dass überhaupt irgendwer mit dunklerer Hautfarbe in Amerika erfolgreich sein kann? Die Harlem Renaissance hatte da mehr Recht als du, in ihrer überspitzten Propaganda vom mental wesentlich besseren Schwarzen, der am Joch der weißen Unterdrückung nicht gescheitert ist und sich weiterhin zu erheben versucht. Auch da liegt ein "wie sind besser"-Denken vor - und auch wenn die Argumente auch da kläglich sind, sind sie noch zahlreicher als andersrum.

  • Zitat

    Original von Fiber


    Das Ding ist doch ganz einfach, dass ein Polizist 6 Schüsse auf einen unbewaffneten Mann gefeuert hat, weil er ihn auf den Sack ging. Kann mir keiner erzählen, dass er Angst vor ihm gehabt hat, dann sollte er überlegen, ob Polizist der richtige Job für ihn ist (sollte er ohnehin). Wie kann man sowas rechtfertigen? Ist auch ziemlich dreist zu behaupten, dass der Nigger sich nicht clever verhalten hat, nach der Logik war Sophie Scholl auch nicht gerade clever, was legt sie sich auch mit dem Adolf an (und nein, ich sage nicht, dass die Polizei Hitler ist).


    uuuuuuuund der hitler-vergleich ist da


    /close

  • Ist einfach dasselbe Prinzip. Aber wenn man so butthurt darauf reagiert und keine Lust mehr hat das zu lesen, was in den Klammern steht, überleg ich mir für nächstes mal einen Stalinvergleich.

  • Zitat

    Original von Swagbert
    wieso den vergleich überhaupt erst bringen
    ist doch idiotisch.


    wieso schiessen einige hier sich immer auf belanglose dinge ein, erst sind es die armen ladenbesitzer, dann das dumme verhalten schwarzer verbrecher, dann ein hitler vergleich, statt das eigentliche thema zu fokussieren driftet ihr ständig in belanglosigkeiten ab. legt die vermutung nahe das ihr, auch wenn ihr es euch nicht eingestehen wollt, eine haltlose position verteidigt.

  • gut gebrüllt, löwe.


    dann können wir uns ja wieder dem thema widmen.


    lowdit:


    Zitat

    “This is a time for America to look at how they look at minorities. Either you live or you die by your stereotypes. Either you live or you die by your ignorance. Either we change or we all fall”.


    meinte tupac mal.

  • Hab grad keine Zeit mir alle neuen Beiträge komplett durchzulesen, aber mal so ein, zwei Sachen zu dem Zeug, das ich beim Überfliegen mitgenommen hab:


    Darren Wilson war selber bestimmt nicht sonderlich viel schmächtiger als Mike Brown, mit seinen über 100 kg, und hat außerdem absolut keine echten Verletzungen.

    Dazu kommt, dass er sich noch traut, zu sagen, dass er so wieder handeln würde.
    (Dass er nach eigener Aussage grundsätzlich keinen Taser bei sich hat, weil die unangenehm sind, sagt auch einiges aus.)


    Die Indictment Rate bei 'ner Grand Jury in den Staaten liegt bei rund 99%.


    Der Attorney, der gegen Wilson stand, ist zufällig gleichzeitig Chef einer Organisation die, kurz gesagt, über Fundraiser unter anderem Wilson unterstützt hat (man erinnere sich an zwei Fundraiser-Kampagnen, die jeweils mehrere 100k USD zusammenbrachten, bevor sie verschwanden).


    Anonymous, die gerade dabei sind, zahlreiche Identitäten, Positionen und Details von KKK-Mitgliedern zu veröffentlichen, gaben auch ein Statement, in dem es hieß, dass der Informant eine Involvierung von Wilson im Klan bzw. eine Mitgliedschaft beweisen könnte. Diese sind allerdings bisher nicht veröffentlich worden, weil damit die Identität des Informanden publik würde. Wie viel da dran ist, weiß keiner, oder zumindest noch nicht.


    /e. Wer mal in die Dokumente gucken will: Link


    /e. Beispielhaft eine Passage aus einem der Augenzeugenberichte (Interview Witness 12 #1):
    I thought it was six times. So, when he hit, I guess when he hit the first and the second time the guy, he kinda stopped and turned around facing the officer, bent down a little bit curled up and the officer let out, what three maybe four more shots to the guy and that's when he hit the ground...


    Sämtliche Augenzeugenberichte dürfen gerne mit folgender Beschreibung des Tathergangs von Darren Wilson selbst verglichen werden:
    Interview


    /e. Oh, und irgendwo hab ich mal gelesen/gesehen (bin mir ziemlich sicher, dass es irgend'ne US-Nachrichtensendung war), dass seit 6 Jahren mindestens 2 Schwarze pro Wochen von weißen Polizisten getötet wurden. Finde die originale Quelle nicht mehr, aber hier ist immerhin etwas.

  • guter beitrag. hatte gestern auch bilder von ihm betrachtet. er sagt aus, er habe zwei schläge ins gesicht erhalten und der dritte hätte ihn töten können, wenn er nicht durch die tür geschossen hätte.


    er widerspricht in vielen dingen komplett einer menge zeugenaussagen, im ganzen betrachtet erscheint mir seine aussage recht unglaubwürdig und konstruiert.


    lowdit: auch gibt es keinen wirklichen beweis dafür, dass der tote ein gewalttätiger räuber war. habe zwei bilder gesehen, der kopf ist nur teilweise im bild, pixelfehler verhindern auch einen guten blick aufs gesicht. der komplize, der mit ihm unterwegs war später, ist auch überhaupt nirgends zu sehen bei der aufnahme. es sei denn ich habe was verpasst.

  • Zitat

    Original von Retard
    Dazu kommt, dass er sich noch traut, zu sagen, dass er so wieder handeln würde.


    Alles andere wäre ja auch geradezu dumm und könnte ihn rechtlich wie einen Boomerang wieder treffen... mit der Aussage schließt er einfach nur konsequent jedes Fehlverhalten seinerseits aus, was juristisch gesehen nur richtig ist.

  • Zitat

    Original von TRappenWitz


    Das alte Opferrolle-als-Ruhestatus Argument. Ich würde dir American History X nahelegen - da wird das auch nochmal thematisiert. Das Problem ist doch eher, dass selbst WENN du deine Lage verbessern willst du dies mit gewisser Hautfarbe nicht oder nur mit wesentlich höherem Aufwand tun kannst. Dass alle staatlichen Institutionen gegen dich arbeiten, sobald du gewissen Millieubereichen angehörst. Wenn du das Pech hast und nicht nur arm sondern dazu noch schwarz bist, hast du wirklich ein Problem. Wer dann noch von der Masse an heulenden, faulen Schwarzen spricht, ist nicht so sehr in er Lage empathisch zu reflektieren.


    Das was du sagst stimmt ja auch. Leugnet doch niemand dass Schwarze es schwerer haben und dass es in den USA, wie auch überall sonst auf der Welt Rassismus und Vorurteile gibt.


    Das System ist ungerecht, keine Frage, aber das entschuldigt eigenes Fehlverhalten nicht. In Ferguson werden Läden geplündert und angezündet. Ich kann die Wut, die viele Schwarzen fühlen nachempfinden, aber ich kann in keinster Weise nachvollziehen, wieso man deshalb Verständnis für die ganze Plünderei haben sollte.




    Zitat

    Noch zur Kultur:
    Dir ist aber schon klar, dass "die schwarze Kultur" nie monolithisch oder wenigstens homogen war, dass die meißten Schwarzen nichtmal aus den gleichen Kulturgegenden kommen, dass ihnen kulturelle Tradition während der Sklavereizeit im Grunde vollständig ausgetrieben wurde (besonders dann den 2nd und 3rd generation-slaves, die sich nichtmal an ein Heimatland erinnern konnten) und jegliche Art Sozialisierung selbst nach dem Sezessionskrieg durch Southern Myth und andere reaktive Narrative derartig aufgehalten wurde, dass es eher verwunderlich ist, dass überhaupt irgendwer mit dunklerer Hautfarbe in Amerika erfolgreich sein kann? Die Harlem Renaissance hatte da mehr Recht als du, in ihrer überspitzten Propaganda vom mental wesentlich besseren Schwarzen, der am Joch der weißen Unterdrückung nicht gescheitert ist und sich weiterhin zu erheben versucht. Auch da liegt ein "wie sind besser"-Denken vor - und auch wenn die Argumente auch da kläglich sind, sind sie noch zahlreicher als andersrum.


    Ich glaub du verstehst mich da falsch. Ich rede nicht von einer aus Afrika importierten Kultur, von einer Kwanza-kultur, von einer Black-Power Kultur, oder sonst irgendwas. Es geht um eine hedonistische, gewaltverherrlichende, sexistische, bildungsfeindliche Ghettokultur. Die Tatsache dass strebsame schwarze Schüler oft von ihren Klassenkameraden dafür gedisst werden, dass sie sich wie Weiße benehmen, wenn sie ihre Hausaufgaben machen, dass Thug Life glorifiziert wird, dass der Wert eines Menschen an seinem Bling festgemacht wird, dass jegliche Authorität abgelehnt wird, dass Frauen als Hoes bezeichnet werden und viele Männer sich verdrücken, nachdem sie ein Kind gezeugt haben... das sind die Sachen von denen ich rede.


    Natürlich kann sich niemand aussuchen in welchem Umfeld er aufwächst. Natürlich ist diese Kultur letztlich auch das Resultat von Unterdrückung. Diese Kultur ist, zumindest laut manchen Theorien sogar ein Relikt der Redneckkultur von Weißen Südstaatlern.


    Wo diese Kultur genau herkommt, ist auch gar nicht so wichtig imho. Auf jeden Fall stellt sie ein Problem dar. Und wenn man das was zur Zeit in Ferguson passiert lediglich auf Rassismus zurückführt und kriminelles Verhalten dadurch legitimiert, dann ist das einfach kontraproduktiv.


    Und ja, mir ist schon klar, dass manche denken, dass es einem Weißen nicht zusteht die schwarze Kultur zu kritisieren, aber dann würde es einem Deutschen genausowenig zustehen die Kultur der Amerikaner generell zu kritisieren und irgendwie scheint das hier niemand zu denken.

  • quelle


    Zitat

    Steht der Prozess gegen den Polizisten Darren Wilson vor der Revision? Wie jetzt bekannt wurde, erfolgte die Freisprechung von Wilson durch die „Grand Jury“ auf der Basis eines Gesetzes, dass bereits 1985 vom Obersten Gerichtshofes als verfassungswidrig erklärt wurden war. Es war aber genau dieser Gesetzestext, der als Schlüsseldokument und Entscheidungsgrundlage der Geschworenen für die Freispruchs-Argumentation diente.


    Zitat

    Die Staatsanwaltschaft hatte eine Kopie dieses Gesetzes den Geschworenen vorgelegt und aber mit keinem Wort erwähnt, dass dieses Gesetz seit fast 20 Jahren keine legale Relevanz mehr hatte. Auf der Basis dieses Gesetzes, dass den Waffeneinsatz von Polizisten regelte, war es in fast allen US-Bundesstaaten Polizeibeamten erlaubt, einen flüchtenden Verdächtigen zu erschießen, einfach nur weil er flüchte. 1985 entschied dann der Oberste Gerichtshof der USA, dass diese Gesetzesregelung verfassungswidrig sei.

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