Spotify entfernt XXXTENTACION, R. Kelly und Tay-K aus allen Playlisten



  • Bereits seit eh und je hagelt es für Musiker immer wieder negative Schlagzeilen wegen Konflikten mit dem Gesetz – auch die HipHop-Szene blieb davon nicht verschont. Dabei kommt auch oft die Frage auf, ob die Kunst von der Kunstperson getrennt werden sollte – der Streaming-Dienst Spotify bezieht dazu eine klare Position, indem nun alle Songs von XXXTENTACION, R. Kelly und Tay-K aus den für die Streaming-Umsätze sehr wichtigen Playlisten entfernt wurden. Spotify wolle nämlich in Zukunft ihre Werte stärker vertreten und keine straffälligen Künstler mehr aktiv unterstützen. Selbstverständlich haben dazu die Künstler auch etwas zu sagen – Tay-K zum Beispiel beschwert sich, dass er nicht einmal für seine ihm vorgeworfenen Taten schuldig gesprochen wurde und er nur von der Situation in amerikanischen Hoods berichte. XXXTENTACIONs Team veröffentlichte einen offenen Brief an Spotify, in dem er fragt, ob bald auch die Musik von etlichen anderen Stars wie Gene Simmons, Dr. Dre und vielen weiteren aus den Playlisten entfernt werden, da auch ihnen Straftaten unterstellt wurden.



    Quelle


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    "sippin' acai blueberry pomegranate triple ex" "i been mixin' sprite with the actavis"
  • bitte 187 auch entfernen.. dieser Jesus hat immer Waffen und Drogen in seinen Videos. Das kann ich nicht gutheißen...

  • Stimmt schon ein bisschen nachdenklich, wenn man sich vor Augen führt, wie krass gerade Streamingplattformen den Kulturkonsum mit solchen Aktionen beeinflussen können. Man stelle sich vor, die würden wegen politischer Ansichten so verfahren...

  • Die entscheidende Frage ist, was macht Spotify, wenn Kaliber wie z. B. Drake oder Ed Sheeran von solchen Umständen betroffen sind? Die Seite lebt ja irgendwo auch von ihren Künstlern. Und ich frage mich, woher dieses plötzliche politische Verständnis kommt. Anders als bei YouTube hat sich doch bisher kein Werbeträger sich über Spotify beschwert, und außerdem, es ist eine Bezahlplattform zu einem großen Teil. Da kann es denen doch egal sein, was für Künstler dort auftauchen, so lange das Angebot groß genug für alle ist und sich solche Künstler als Verbraucher vermeiden lassen.


    Generell ist mir dieses hysterische Politisieren von allem in letzter Zeit viel zu viel geworden. Alle sind sie aufeinmal Anti-Rassismus, Anti-Sexismus oder umgekehrt überzeugte Patrioten und Skeptiker. Kann man nicht einfach mal Plattform sein und die Verbraucher entscheiden lassen, was sie am Ende wollen?


    Aber letztenendes handelt es sich hier um Playlists. Fans von X, Tay-K und R-Kelly können ja weiterhin ihre Musik hören. Und gerade im Fall von den ersten beiden wird deutlich, dass beide auch ohne große Plattform und Medien erstmalig zu ihrem Hype gekommen sind. Ist wie Wasser, sowas bahnt sich immer seinen Weg in Richtung Zuschauer.

  • Und ich frage mich, woher dieses plötzliche politische Verständnis kommt.
    Generell ist mir dieses hysterische Politisieren von allem in letzter Zeit viel zu viel geworden. Alle sind sie aufeinmal Anti-Rassismus, Anti-Sexismus oder umgekehrt überzeugte Patrioten und Skeptiker. Kann man nicht einfach mal Plattform sein und die Verbraucher entscheiden lassen, was sie am Ende wollen?


    Ich denke wir befinden uns immer mehr an einem Punkt, wo die verwöhnte Ober- und Mittelschicht westlicher Länder gerne zeigen möchte, dass sie "gute Menschen" sind. Grüne Energie, Bekenntnisse gegen Rassismus und Sexismus, auf Produkten sollte Bio stehen und Nestlé ist scheiße. An sich eine gute Entwicklung, die sich jedoch leider in hypokritscher Symbolik verläuft, und das ist hier bei Spotify nicht anders. Sehe den Schritt als reine Symbolik an. Frauen schlagen und Vergewaltigung sind natürlich nicht gutzuheißen, also greift Spotify zur erstbesten Maßnahme und schließt die genannten Künstler aus ihren Playlists aus, um zu zeigen, dass man auch ein total bewusstes, modernes Unternehmen mit den richtigen Werten ist. Dass die Werte an sich natürlich richtig sind, ist nicht zu diskutieren, aber wie Spotify damit umgeht ist in meinen Augen falsch. Es ist nicht die Aufgabe eines Streamingdienstes zu entscheiden welche Künstler zu hören oder nicht zu hören sind. Die Schritte, die notwendig sind, damit Fans dieser Künstler zwischen Künstler und Privatperson und damit auch zwischen Musik/Musikinhalten und Aktionen dieser Privatpersonen differenzieren können, müssen aus dem Elternhaus, der Schule, oder weiteren staatlichen Institutionen kommen (falls das Elternhaus es selber nicht schafft). Und das heißt dann eben nicht, dass man Künstler zensiert, sondern ein Bewusstsein für Werte schafft, welches es Menschen ermöglicht Lieder von XXXTentacion zu hören, ohne gewalttätig zu werden. Das können die meisten natürlich sowieso schon. Aber nachhaltige Entwicklungen zu initiieren, um diese Quote an aufgeklärten Menschen, die zwischen Künstler und Privatperson abstrahieren können und sich kritisch mit Textinhalten auseinandersetzen, zu erhöhen, erfordert langfristiges Denken und langfristiges Denken hat weder in Unternehmen noch in der Politik was verloren. So scheint es zumindest :rolleyes:

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