Review: Orgasmus & Schwartz – Folterkeller der Zombienutten



  • 01. Intro
    02. Erregend, brutal, schockierend
    03. Willkommen im Folterkeller
    feat. Blokkmonsta
    04. Menschliche Mettwurstmaschine
    05. Zombienutten 3
    06. Kein Grund zur Beunruhigung (Skit)
    07. Frankensteins Rapper
    08. Lebendig gefressen
    09. Das Haus an der Friedhofsmauer
    10. Feministin (Skit)
    11. Bukkake Exorzismus
    feat. Timi Hendrix & Alligatoah
    12. Großangriff der Zombienutten
    13. Sexorgien auf Schloss Wolfenstein
    14. Das regt mich an (Skit)
    15. Analberserker im Blutrausch
    feat. Fetish Solo
    16. Die Körperficker kommen feat. Perverz & GPC
    17. Voodoo
    18. Pervers, aber lieb (Skit)
    19. Vegetarierinnen zur Fleischeslust gezwungen
    feat. R.O.D.
    20. Die Bohrmaschinenkiller feat. Spike & Tamas
    21. Kloster der Nazikannibalen
    22. Dr. Porno und seine Untergrundmedizin
    feat. Payzn, JankOne, AkaDee, Leram & Donzen
    23. Outro


    Was sagt ein Äthiopier, wenn man ihm eine Uhr schenkt? "Danke für den Gürtel". Humor ist eben so eine Sache. Die einen können sich über Witze dieser Art köstlich amüsieren, die anderen werden nur entrüstet ihren Kopf schütteln, Menschenfeindlichkeit oder Ähnliches hineininterpretieren und sich beklagen. Exakt so verhält es sich auch bei den meisten Releases von King Orgasmus One und Schwartz. Hörer mit etwas schwärzerem, niveauloseren, primitiverem Humor vergöttern die beiden Berliner Rapper, der Rest ist genervt, empört, bestürzt. Alternativ indiziert er die Werke der beiden Künstler oder verklagt sie gar dafür. Nicht jedermanns Gemüt kann mit Tracktiteln wie "Bukkake Exorzismus", "Analberserker im Blutrausch" oder "Sexorgien auf Schloss Wolfenstein" erheitert werden. Und ohne zu viel vorwegnehmen zu wollen: Mit dem gemeinsamen Album "Folterkeller der Zombienutten" wäre eine Indizierung oder Anzeige so sicher gewesen wie das Amen in der Kirche – respektive das "Sieg Heil" im "Kloster der Nazikannibalen". Aus diesem Grund wurde das Kollaboalbum des ILM-Oberhaupts Orgi und Hirntot-Urgesteins Schwartz von vornherein nicht in Deutschland, sondern ausschließlich im bezüglich des Jugendschutzgesetzes wesentlich nachsichtigeren Österreich veröffentlicht. Mithilfe Orgis dort ansässigen Onlineshops konnte das Album jedoch auch hierzulande beinahe punktgenau unter dem Weihnachtsbaum liegen. Doch ob das Werk auch in die stille Zeit hineinpasste?


    "Ich stopfe tote Nutten aus, verschenke sie zum Nikolaus/
    Im Folterkeller oder Leichenhaus hol' ich mein' Puller raus/
    [...]
    Orgasmus hat Bock, die Nutte totzuficken, doch mein Sperma ist das Leben/
    Ich höre Stimmen aus mei'm Kopf, Hitler will mit mir reden/
    "
    (Orgasmus auf "Zombienutten 3")


    Die vorangestellte Frage darf an dieser Stelle jeder für sich selbst beantworten. Ich für meinen Teil werde nun versuchen, das Album kurz und knapp inhaltlich bestmöglich zusammenzufassen. Der Leser mag sich womöglich fragen, was denn nun hinter diesen "Zombienutten" aus dem Albumtitel steckt. Nun ja. Eine Zombienutte erwacht zum Leben, wenn auf ein Grab einer verstorbenen Frau ejakuliert wird. Zu bestaunen ist dies auch im Video zu "Großangriff der Zombienutten", in dem Orgi und Schwartz masturbierend vor den letzten Ruhestätten von "Hurentochter" und "deiner Mutter" stehen und zum Höhepunkt kommen. Wenn diese Damen schließlich ihre Gruft wieder verlassen, täuschen sie bei den Herren dieser Welt Fellatio an, um diese schließlich mit den Zähnen zu entmannen und deren Glieder als Mahlzeit zu sich zu nehmen. Klingt erstmal etwas dubios, ist es auch. Thematisch dreht sich "Folterkeller der Zombienutten" immer wieder um diese sympathischen Ladies, jedoch erwartet den Konsumenten zusätzlich auch noch die ein oder andere skurrile Gestalt. So kommen über die gesamte Spielzeit perverse Priester und nationalsozialistische Menschenfresser (insbesondere auf "Kloster der Nazikannibalen") zum Vorschein.


    "Ich bin Exorzist und hab' den Baby Jesus Butt Plug dabei/
    Lese aus der Bibel vor und schiebe ihr den Jesus rein/
    "
    (Orgasmus auf "Bukkake Exorzismus")


    "Die Mönche tragen Uniform und sind blond und deutsch/
    Ein halb gefressener Märtyrer wurde angenagelt am Hakenkreuz/
    "
    (Schwartz auf "Kloster der Nazikannibalen")


    Wer bisher noch nichts von dem "Baby Jesus Butt Plug" hören oder sehen (oder womöglich fühlen) durfte, der möge bei Interesse Google befragen, ich werde nicht näher darauf eingehen und elegant das Thema halbwegs wechseln. Wenn ich ein einziges Wort wählen müsste, um das Album zu beschreiben, wäre es "Geschmacklosigkeit". Kein einziges Tabuthema, das man sich nur vorstellen kann, kommt auf den knapp 70 Minuten Spieldauer zu kurz. Nekrophilie? Klar. Blasphemie und Satanismus? Selbstverständlich. Sadomasochismus und Mord und Totschlag zum Lustgewinn? Aber sicher doch. Kannibalismus? Natürlich. Urophilie und Koprophilie? Logo. Im Endeffekt ist das sicherlich unterstes Niveau, langweilig wird einem so jedoch nie. Ob die beiden nun Tiere töten und Vegetarierinnen deren Gedärme ins Gesicht drücken, um sie vom Fleischverzehr zu überzeugen ("Vegetarierinnen zur Fleischeslust gezwungen" feat. R.O.D.), mithilfe einer Bohrmaschine alternative Geschlechtsorgane an Frauen basteln ("Bohrmaschinenkiller" feat. Spike & Tamas) oder Zubereitungsmöglichkeiten von Menschenfleisch beschreiben und dabei einmal mehr Orgis Running Gag Bianca einen Kurzauftritt hat ("Lebendig gefressen") – zumindest ich wurde stets herrlich entertaint. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass kein anderer deutscher Rapper sich derartigen Schwachsinn ausdenken kann, bei dem ich einfach unweigerlich lachen muss. Es ist schlicht und ergreifend eine Kunst für sich, auch nach Jahren noch geistige Ergüsse der primitivsten Art auf die Welt loslassen zu können und sich darin immer wieder selbst zu toppen.
    Na ja, kommen wir zur musikalischen Qualität des Albums, irgendwann muss die ja auch zur Sprache kommen. Nein, Schwartz und Orgi sind auch Ende 2011 noch immer keine technisch besonders versierten Rapper. Doch alles andere wäre auch eine Überraschung gewesen und wer in jedem Fall großen Wert auf gehobene Raptechnik legt, sollte ohnehin einen riesigen Bogen um die beiden machen und sich hier darauf beschränken, nur die Parts von Alligatoah, Spike, Timi Hendrix, Tamas und dem ein oder anderen Gastrapper der Massenkollabo "Dr. Porno und seine Untergrundmedizin" anzuhören. Ich persönlich habe bei den Gastgebern keinerlei Probleme, auf raptechnische Kunststücke zu verzichten, womöglich wäre es sogar störend, wenn sie ihre perversen Fantasien in Vierfachreimen und zig Flowvariationen verpacken würden. Einfach gesagt: Bei den beiden kommt es auf andere Qualitäten an als auf einen technisch einwandfreien Rap. Kool Savas gilt ja auch nicht wegen seiner Vergleiche für viele als der beste deutsche Rapper. Ähnlich verhält es sich mit den Beats. Im Booklet findet sich ein Satz, der deren Qualität vollkommen auf den Punkt bringt. "Es klingt dreckig, weil es dreckig klingen soll. Es klingt billig, weil es billig klingen soll". Vollkommen ausproduzierte Beats oder gute Melodien sucht man vergeblich, an manchen Stellen hört man gar, dass die Samples schlecht geloopt sind. Stört das bei diesem Album? Öööhm... nö, ganz im Gegenteil. Bei diesem Album ist man einfach mit einem schrägen, aber ordentlich wummernden Synthesizer und einem anspruchslosen, aber umso knallenderen Drumset am besten bedient. Es funktioniert in Kombination mit den Inhalten perfekt. Wer braucht eine neue kleine Nachtmusik, wenn darauf darüber gerappt wird, wie einem Mann drei Augen in sein bestes Stück eingepflanzt werden, damit dieser sich beim Analverkehr bestmöglich von der Sauberkeit des Darms seiner Sexualpartnerin überzeugen kann ("Frankensteins Rapper")? Was braucht man bei "Folterkeller der Zombienutten" auch mehr als Beats, die ebenso trashig sind wie Texte, die so aussehen:


    "Es sind die Zombienutten, sie wurden totgefickt/
    Dann zurück ins Leben gewichst und jetzt blasen sie zum Großangriff/
    die Schwänze, um sie abzubeißen und zu fressen/
    Ganze Horden dieser untoten Fotzen überrennen jetzt die Städte/
    "
    (Schwartz auf "Großangriff der Zombienutten")


    Fazit:
    Wer Orgasmus und Schwartz kennt, dem dürfte bewusst sein, dass man sich auf keine besonders leichte Kost einlässt, wenn man sich deren Musik zu Gemüte führt. Doch mit "Folterkeller der Zombienutten" treiben es die beiden auf die Spitze in Sachen Schwachsinn und Niveaulosigkeit und über- beziehungsweise untertreffen sich selbst. Sicherlich ist diese Art von Musik und Texten nicht jedermanns Sache und einige der Leser werden in den nächsten Sekunden beim Anblick der doch recht hohen Bewertung einen Herz-, Wut- oder Lachanfall bekommen, aber ich wurde nunmal 2011 musikalisch selten so gut unterhalten wie hier. Und ausschließlich darauf kommt es letztendlich doch an. Mir gefällt's prächtig und wer ein Problem mit diesem Album hat, für den hat Schwartz am Ende von "Sexorgien auf Schloss Wolfenstein" bereits einige Worte parat, die stellvertretend auch für die restlichen Tracks ebenso gültig sind: "Dieser Track hier war übrigens nicht für irgendwelche linksliberalen Sozialpädagogen, Gutmenschen und sonstwie gearteten Weltverbesserer geeignet und es tut uns sehr Leid, dass wir das erst so spät bemerkt haben. Ihr blöden Wichser."



    (TonySunshine)



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  • "Ich stopfe tote Nutten aus, verschenke sie zum Nikolaus/
    Im Folterkeller oder Leichenhaus hol' ich mein' Puller raus/
    [...]
    Orgasmus hat Bock, die Nutte totzuficken, doch mein Sperma ist das Leben/
    Ich höre Stimmen aus mei'm Kopf, Hitler will mit mir reden/"
    (Orgasmus auf "Zombienutten 3")


    Das für sowas hier überhaupt ne Review gemacht wird find ich schon recht bitter, mal ganz abgesehen von deinem Fazit.

  • Wie dieses Album einfach mal polarisiert :D
    Ich kenne keinen der sagt 'geht so'. Entweder heißt es immer dass es die größte Scheiße ist die je rauskam oder dass es großartig und unterhaltsam ist. Ich persönlich kann nur sagen dass ich einige Male beim durchhören gegrinst und gelacht habe.
    Schon allein die Tracklist ist ein paar Lacher wert.
    Ich bin gespannt ob Orgi das Niveau was auf dem Album vorherrscht irgendwann noch um einiges untergraben kann :D

  • Ich fand die Reviews ja immer witzig. Mittlerweile machen sich manche "Redakteure" hier echt lächerlich, find ich. Es sei denn das Bewertungssystem soll nicht allzu ernst genommen werden.
    Ein Massiv bekommt für sein durchschnittliches Album 2 Mikros - ein King Orgasmus, der mit Mühe seinen Namen schreiben kann und, wie das Video wieder mal zeigt, nur daran interessiert ist sein letztes "hartes" Album iwie zu toppen bekommt 4 1/2 ? Leute, Fan sein schön und gut. Aber hier ständig Fanpost zu lesen ist doch affig.



    die Schwänze, um sie abzubeißen und zu fressen/
    Ganze Horden dieser untoten Fotzen überrennen jetzt die Städte/"


    fressen auf Städte...


    "Ich stopfe tote Nutten aus, verschenke sie zum Nikolaus/
    Im Folterkeller oder Leichenhaus hol' ich mein' Puller raus/


    Nikolaus auf Puller raus..


    Sorry, aber der übliche "Geschmackssache"-Spruch zieht hier nicht



    PS: Das Intro des Videos erinnert arg an das Finalvideo von Djin im Letzten Jahr!

  • werds mir auf jeden fall mal anhören
    orgi ist ja normalerweise top...
    und leute die was hier wegen den reims rumheulen
    ihr habt wohl den sinn von orgis musik nicht so verstanden
    verpisst euch doch aus dem thread


    G

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