Mischen / Mastern mit FL Studio

Hi Kilian,

die Ergebnisse von Mixing & Mastering sind grundsätzlich unabhängig von der DAW - vorausgesetzt du weißt was du tust. Und da hilft nur Üben; Lernen was Plugins tun und wie sie bei bestimmten Sounds einzusetzen sind; mit Referenzen vergleichen; Eigeninitiative. Mastering erfordert außerdem vor allem noch viel Erfahrung & gute Ohren, denn es geht hier darum Nuancen zu verändern & ggf. gezielt die Lautheit des Tracks an Wünsche oder Richtlinien anzupassen; würde das generell erstmal Leute machen lassen, die es können.

FL Studio ist ein guter Anfang, gerade zum Produzieren von Pattern-basierter Musik. Aber man muss sich auch im Klaren sein, dass FL ein paar Nachteile hat. Audio-Editing ist ein richtiger pain in the ass und auch einige der internen Plugins würde ich weniger zum Mixing, schon gar nicht fürs Mastering nutzen. Mal abgesehen davon, dass sie es immernoch nicht hinbekommen haben, FX im Mixer per Drag'n'Drop verschieben/duplizieren zu können - für mich ein echter Workflow Killer. Wir arbeiten hier mit einem Pro-Tools HD System.

Die Anzahl der Spuren beim Mixing ist ja stark vom Projekt abhängig. Gibt Rap-Songs, da bekommen wir 1 Beat & 2 Vocalspuren. Bei anderen Genres, wie z.B. EDM oder Rock geht selten etwas unter 30-40 Spuren. Die Files selbst haben dabei einen Headroom von 1-3dB & werden im Projekt generell eher bei -6dB gepegelt (Peaks). Hat sich so ergeben, dass dann auf dem Master nichts clipped und meist noch gut Headroom vorhanden ist.
Beim Mastering wird größtenteils nur 1 File angeliefert, der fertige Mixdown. Außer beim Stem-Mastering, da sinds maximal 3.

Die Reihenfolge der Plugins, sowie die Einstellungen derer kann man nicht pauschalisieren. Dafür müssen sie auf die jeweiligen Spuren zugeschnitten werden.
Grob würde ich erstmal dazu tendieren mit einem EQ aufzuräumen; dann Effekte zu verwenden, die den Klang formen; und zuletzt die Dynamik zu bearbeiten. Aber das kann sich wirklich bei der nächsten Spur schon wieder ändern
Würde auch erstmal raten einen Rough-Mix zu machen, mittels Volume-Regler & Panning - ohne FX. Das spart oft das unnötige Einsetzen von Effekten, um einen Sound ins Klangbild zu pressen. Auch kann eine kleine Automation von z.B. Volume schon reichen um Platz für andere Spuren zu schaffen - muss nicht immer gleich EQ'd oder komprimiert werden Und zögere nicht, auch einfach mal Spuren zu muten. Viele denken, jedes Element muss zu jeder Zeit & durchgängig hörbar sein...

Viel Erfolg & beste Grüße,
Danny

audioVortex hat schon viel Gutes geschrieben, kann man so schon gut unterschreiben.

Ich würde beim Mischen so vorgehen, dass ich erstmal alles mute und dann jede Spur einzeln hochziehe. Die erste Spur würde ich dabei auch bei -6dB ansetzen. Bei den nächsten Spuren achtest du dann darauf, wann die Spur dir aus dem Mix "rausploppt" also zu laut wird, so dass sie penetrant im Mittelpunkt steht. Wenn das passiert, machst du die Spur wieder ein wenig leiser und du hast die optimale Lautstärke gefunden.

Zu den Effekten: Meine Einstellungen im EQ und Kompressor sind immer anders, weil ich ja auch jeder Song anders ist. Sorry Bro.

Meine Vorredner haben schon vieles Gutes geschrieben und ja die Bassdrum muss Ballern!
Allerdings sind meine einzelnen Spuren eher so zwischen -16 bis -18 eingepegelt wenn ich mit Plugins
mische was einen Grund hat!

Zitat von mixingandproducing

zwischen -16 bis -18 eingepegelt wenn ich mit Plugins mische was einen Grund hat!

Finde solche Aussagen immer recht grenzwertig. Lass uns doch nicht dumm sterben und teile uns den Grund mit Toll wäre es gewesen, das gleich im Original Post zu tun...

Es geht hierbei um Gainstaging. Gerade Plugins die klassischen Hardwaregeräten nachempfunden. Somit haben die Plugins
wie auch die Originale einen gewissen Pegel bei dem Sie optimal arbeiten und dieser Wert liegt für mich zwischen -16 und -18.
Man sollte sich etwas mit dem Thema Gain Staging auseinander setzen, das ist für mich mit das Wichtigste in der digitalen Welt
überhaupt. Man sollte auch digital arbeiten als würde man ein Pult bedinenen!

Man kann doch nicht Pauschalisieren, dass Plugins die Hardwaregeräten nachempfunden sind, optimal bei -16 (-) -18 db einzupegeln sind. Mit dem Gain Staging will man ja nur Verzerrung, Rauschen und Clipping vermeiden.

Ich hab das gar nicht pauschalisiert, das ist ein Wert der für mich am besten funktioniert.
Das mit dem Gainstaging ist weiterführend als nur Verzerrung und Clipping zu vermeiden und mit Rauschen hat das gar nichts zu tun!

Allso ich geh mal davon aus du meinst "mixen" ? das kommt vor dem mastern

Ein Rezept dazu gibt es nicht, und wird es auch niemals geben.
ich geh jetzt einfach mal davon aus du meinst die Stimme ?.

Du kannst aus Folgenden Gründen nimmals nach Rezept mixen:

-Jede stimme hat eigene Eigenschaften/ eigenen klang. Die eine ist dominant die andere Klar, wieder eine Kräftig, eine Leise, eine hoch. eine basslastig.. und immer so weiter.
Demnach muss ich jede individuell mixen

- Dann kommt es noch auf Die Art des inhalts an. ein Agressives lied wird anders Gemixt als ein Ruhiges nachdänkliches lied.
- Dann ist die Frage. Was für ein instrumental Steckt hinter dem Gesang/rap ? Minimalistisch oder voll/Kräftig ?

Das sind alles sachen die Lernst du mit der zeit.
Fang doch erst mal damit an bücher und tutorials über Effektgeräte zu lesen/schauen.
und für einen Sauberen mix brauchst du keine Bestimmte DAW oder Plugins. eher erfahrung, gehör und evtl spielt das Mikro noch eine rolle

LG

was man immer machen Sollte ist schauen das Das lied mit -5 bis -10 aus dem mix geht... und warum ? das einfach:
so hat man beim mastern noch genug luft nach oben

Vollkommen richtig ein Rezept gibt es nicht dafür!
Genau deswegen finde ich ganz oft Tutorials relativ schlecht, weil Frequenzen genannt
werden und viele lassen sich dann dazu verleiten das genau so nachzumachen!
Daher ist es wie erwähnt sehr wichtig zu wissen welche Aktion welche Konsequenz hat,
was macht ein EQ, was machen die verschiedenen Kompressoren usw. und das kann man
dann von guten Tutorials lernen, dann beginnt das üben wenn die Theorie sitzt!

Es gibt auch gute Tutorials in denen es zB um das Sweepen mit dem EQ geht oder wie ein Kompressor oder EQ überhaupt funktionieren - Finde ich in Video Form angenehmer als es in einem Buch oder so zu lesen. Sobald es in genannten Videos um Zahlen in db , den Pegeln oder "wie stelle ich den EQ auf Stimme ein" oder sowas ist es nicht mehr so fresh. Das wichtigste ist schlicht sich mit dem Thema auseinander zu setzen und ggf von Leuten die jahrelange Erfahrung haben unterrichten lassen. Und natürlich: Übung macht den Meister

Zitat von KinderzimmerProduktion

Allso ich geh mal davon aus du meinst "mixen" ? das kommt vor dem mastern/mischen

Was ist denn bei dir der Unterschied zwischen mixen & mischen?

Zitat von audioVortex

Was ist denn bei dir der Unterschied zwischen mixen & mischen?

ich habe so in erinnerung Mixing dann mastering.
mischen dagegen ist ein rundumbegriff der von den Meisten leuten Genommen wird ob es nun um mix oder master geht...
wenn du weißt wie ich es meine. Darum Mix oder master ?
Aber ich seh gerade ich hab master/mischen geschrieben O.o muss ich korrigieren lol

Zitat von mixingandproducing

Vollkommen richtig ein Rezept gibt es nicht dafür!
Genau deswegen finde ich ganz oft Tutorials relativ schlecht, weil Frequenzen genannt
werden und viele lassen sich dann dazu verleiten das genau so nachzumachen!
Daher ist es wie erwähnt sehr wichtig zu wissen welche Aktion welche Konsequenz hat,
was macht ein EQ, was machen die verschiedenen Kompressoren usw. und das kann man
dann von guten Tutorials lernen, dann beginnt das üben wenn die Theorie sitzt!

ja n EQ schneidet oder gibts Friquenzen
Es werden die einzelnen Audiosignale per Equalizer entzerrt Dabei wird auch darauf geachtet, dass die einzelnen Signale so bearbeitet werden, dass sie sich harmonisch in die Gesamtmischung einfügen (z. B. durch Hervorhebung verschiedener charakteristischer Frequenzen zweier ähnlicher Signale, beispielsweise E-Bass und Bass Drum). Des Weiteren werden EQs zum extremen Verändern von Signalen benutzt, um die Bearbeitung durch nachgeschaltete Geräte auf bestimmte Frequenzbereiche einschränken zu können, die dann wieder der Summe zugemischt werden, oder um Effekte über einen Detektor-Eingang (Key-Chain) explizit frequenzsteuern zu können (Beispiele: De-esser; Phaser auf Drum-Spur).

hier kannst nachlesen http://www.delamar.de/tutorials/eq-tutorial-1-2095/

was ich nicht verstehe: du sagt videos bringen nichts >>weil Frequenzen genannt
werden und viele lassen sich dann dazu verleiten das genau so nachzumachen!<<<
aber fräst hier wie man es macht ? is das nicht wie diese Videos nur in Textform ?

Zitat von KinderzimmerProduktion

Aber ich seh gerade ich hab master/mischen geschrieben O.o muss ich korrigieren lol

Hatte mich nur gewundert, ob du noch einen Zwischenschritt machst, oder vielleicht etwas Anderes so nennst
IMO ist Mixing/Mischen austauschbar, ist einfach derselbe Begriff auf Englisch - wie Hall & Reverb... ...wobei ich dazu auch schon die wildesten Theorien habe hören müssen
Deshalb sind bei uns die Schritte einfach Editing, Mixing, Mastering.

Zitat von KinderzimmerProduktion

was ich nicht verstehe: du sagt videos bringen nichts >>weil Frequenzen genannt
werden und viele lassen sich dann dazu verleiten das genau so nachzumachen!<<<
aber fräst hier wie man es macht ? is das nicht wie diese Videos nur in Textform ?

Lies mal oben nochmal nach wie ich es geschrieben hatte, das hast du falsch verstanden.
In Tutorials bei denen Frquenzen genannt werden find ich nicht so gut!

Zitat von audioVortex

wobei ich dazu auch schon die wildesten Theorien habe hören müssen
Deshalb sind bei uns die Schritte einfach Editing, Mixing, Mastering.

Genau das hab ich ja gemeint, darum war ich mir nicht sicher was mit "mischen" gemeint ist.

Passiert mir nicht selten das Künstler wegen Mastering anfragen und mir dann die Einzelspuren schicken!