So, meine lieben Freunde des langen Lesegenusses, endlich ist es soweit, ich starte meinen Bericht über das vergangene Wochenende.
Ich sage es gleich vorweg für alle, die zu faul sind: Dieser Thread wird sehr lang und sehr bilderlastig. Wer also keine Lust und Zeit hat, lässt es lieber, oder druckt ihn aus und nimmt ihn mit auf's Klo, denn das hier könnte etwas dauern. 
Zunächst muss ich mal sagen: Ich hab sie.
Und sie kosten genauso viel wie die anderen. Wie komfortabel. Schade dass der Zoll die Massenausfuhr verbietet.
Außerdem hab ich mal ein paar Fotos von den Leuten hier.
Das hier ist LingLing, unsere "gute Seele" im Guesthouse, weil die kümmert sich um alles, und ist ziemlich cute.
Und das hier ist der Sonsaengnim (Lehrer), der mich am ersten Tag interviewt hat, und vor dem ich seither voll Schiss habe. Aber eigentlich ist der voll funny. Er guckt nur immer sehr ernst. Was etwas grotesk ist, wenn man Fotos wie das folgende von ihm sieht:
Dann hab ich noch Regenfotos von ner Freundin hier bekommen. Ihr erinnert euch an den ersten richtigen Tag, wo wir so viel Regen hatten? Die Fotos wurden an dem Tag aufgenommen und zeigen ein wenig das Ausmaß der Katastrophe.
Und für die Fans der Natur nun noch ein paar schöne Landschaftsaufnahmen von unserer Anlage, bevor es an den Tagesbericht geht:
So, jetzt geht's aber los hier. Das Wochenende ist also endlich da. (Juhu!)
Und ich hab ein weiteres "Das geht mir auf den Sack" gefunden: Duschen. Es ist nicht möglich, hier nen vernünftigen Wasserdruck zustande zu bringen. Jedenfalls wird die Dusche, egal wie man sie einstellt, immer heiß und kalt im Wechsel. Ich weiß, so was soll gesund sein, aber ich würd das gern selbst entscheiden. Ich werd tatsächlich alle 3 Sekunden entweder gargekocht oder tiefgefroren. Das hält man keine 10 Minuten aus.
Aber mit Mücken hab ich scheinbar Glück. Alle waren bereits am Samstag morgen total zerstochen (kein Plan wie die das machen, die Fenster haben alle Fliegengitter), aber ich nicht. Die Mücken mögen mich wohl nicht, ich hatte bisher nur einen einzigen Stich. Ha!
Eigentlich hatten Erin und ich geplant, so früh wie möglich nach Seoul aufzubrechen. Wir hatten nen langen Tagesplan, wo wir überall hinwollten. Vor allem die Märkte sind interessant. Davon gibt es hier in Seoul einige, und alle verkaufen etwas anderes und das wirklich günstig. Wir besprachen also mit den anderen Studenten, wo man sich abends zum Feiern treffen könnte, und dabei stellte sich heraus, dass die anderen ohnehin auch schon früher loswollten. Also sind wir zusammengefahren, aber natürlich nicht vor 15 Uhr losgekommen, weil wir immer auf irgendwen "nur noch 10 Minuten" gewartet haben. Wenn man das dann 6mal macht, ist ne weitere Stunde rum. Das hat schon gereicht, um zum ersten Mal angepisst zu sein bei mir.
Hier seht ihr uns alle gemeinsam an der Bushaltestelle in der Nähe der Academy. Anub aus Indien schießt das Foto, den kennt ihr ja schon. Ansonsten sind die Personen von links nach rechts, beginnend mit der vorderen Reihe: Donara (aus Armenien), Ami (aus rappers.in), Erin (aus Australien), Ulyana (aus Weißrussland), Ruslana (aus Bulgarien), Martina (aus Tschechien), Tatjana (aus Russland) und Dima (aus Russland).
In Indogwon sind wir ausgestiegen und per U-Bahn weitergefahren.
Zuerst mal ein tolles Foto mit Werbung für eine koreanische Tanzschule ("Yukaen daenseu seupocheu", das spricht sich wie "You can dance Sports" :D).
Hier sind wir auf dem Weg zur richtigen U-Bahn:
Allerdings brauchten wir ja erst mal Tickets. Das hat dann ne weitere Stunde gedauert. Die Leute sind echt unmöglich. Auf dem letzten Foto da seht ihr links diese blau-gelben Dinger? Das sind Fahrkartenautomaten. Wir machen das aber einfacher, kaufen einfach am Kiosk gegenüber eine T-Money Card (Ich liebe die Koreaner), laden sie an einem der Automaten mit einem Geldbetrag voll und machen an jeder Kontrollschranke einfach nur noch PIEP damit am Scanner. That's the Ami Style!
Es sei denn, Muniya ist der einzige Trottel, der noch keine hat, weil er statt seine Karte zu kaufen und aufzuladen lieber erstmal nen Gürtel an so nem Bahnhofsstand kaufen geht (die U-Bahn-Stationen sind hier immer voll mit Läden und Verkaufsständen). Also mussten wir natürlich wieder warten. Es hat bestimmt ne Dreiviertelstunde gedauert, bis wir endlich unten am Gleis waren. Wirklich unglaublich.
Ach, Muniya ist übrigens Anub, der Inder. Wir haben ihn umgetauft, nachdem er immer zu so nem indischen Song auf seinem Handy tanzt, wo irgendeiner nur "Muniya, Muniya" singt. Kein Plan, was das heißt, aber Anub heißt jetzt halt so. Obwohl das etwas blöd für die Mounia aus Marokko ist, die auch an diesem Programm teilnimmt, und die sich genauso ausspricht.
Gut, wir sind also unten am Gleis. Hier der Beweis:
Das heißt aber noch lange nicht, dass wir bald da sind. Denn ich hab diese Chaotengruppe unterschätzt. Wären wir direkt nach Yoeuido gefahren, wo wir von Anfang an hinwollten, wären wir sofort am Ryuksam Bilding (63 Building) gewesen, aber nein, die Koreanischspezialisten unter uns glauben ja nicht den Leuten mit Hirn unter uns, und wollen statt das zu glauben, was auf der Karte sehr eindeutig verzeichnet ist, lieber mal ein paar Koreaner fragen. Und wie immer erzählt einem dann jeder was anderes, so dass wir mindestens 3mal die Richtung gewechselt, umgestiegen oder wieder zurückgefahern sind, nur um im Endeffekt doch noch bei Yoeuido zu landen.
Dabei haben wir übrigens diese Oma mit übelst cooler Kopfbedeckung gesehen.
Und hier ist mal ein U-Bahnfahrplan von Seoul inklusive Werbung.
Am Ende dieser ganzen Fahrerei war ich nur noch angepisst. Erin auch. Ich wollte schon seit zwei Stunden eine Zigarette rauchen und was trinken. Ganz besonders letzteres. Ich bin geradezu vor Durst gestorben, hatte aber keine Münzen mehr für den Automaten, und weil die anderen ständig die Züge gewechselt haben, hatte ich auch nie die Zeit, mal welche zu wechseln oder in einen Kiosk zu gehen.
Erin ist irgendwann sogar in Tränen ausgebrochen, weil uns klar wurde, dass wir an dem Tag mit diesen Leuten gar nix mehr gebacken kriegen, denn es war inzwischen so spät, dass für alles andere als das Ryuksam Bilding gar keine Zeit mehr war (und wir beiden waren nicht diejenigen, die da überhaupt hinwollen).
Ich denke, die folgenden Fotos zeigen meine Grundstimmung ganz gut.
Als wir dann endlich in Yoeuido waren, hat Erin sich verabschiedet. Da sie schon auf eigene Faust ein paar Monate in Korea war, außerdem auch noch mit ihrem Freund und ihrer Mum, hatte ich keine Sorgen damit, sie allein zu lassen, aber es war natürlich ein tierisches Gelaber mit den anderen. Aber nachdem Muniya ihr gesagt hat, dass eh keiner auf sie hört, wenn es darum geht, in welche Richtung wir fahren, weil sie nichtmal genug Koreanisch kann, um sich hier ordentlich zu verständigen und nach dem Weg zu fragen, war das einfach zu viel für sie. Muniya again. Der Typ ist zwar witzig, aber er hat echt keinerlei emotionale Intelligenz, und ständig beleidigt er irgendwen, ohne sich dessen bewusst zu sein. Ich hätt den schon locker zehnmal in die Fresse hauen können wegen irgendeinem Spruch, denn er gebracht hat.
Naja, Erin war damit weg und wollte sich erst abends wieder mit uns treffen, wenn wir feiern wollten. Also hatte ich dann die Gruppe am Hals. Aber wenn einer damit Erfahrung hat, nen ganzen Kindergarten zu leiten, dann ich. (Ja, ihr dürft euch angesprochen fühlen. :D)
Auf ging's dann also durch die Straßen von Seoul zum Ryuksam Pilding. Hier ein paar Eindrücke:
Unterwegs hab ich für euch noch das wohl hässlichste Katzenvieh aufgespürt, das diese Welt je gesehen hat. Ich präsentiere euch voller Stolz und Freude: Puschel, den Griesgram.
Und hier sind wir nun endlich, das Ryuksam Bilding:
Also erstma Tickets gekauft und hoch in den obersten Stock, denn dort war "Sky Art", eine Hello Kitty Kunstausstellung.
Passend zum Thema waren auch die Elevator Girls angezogen:
Im Aufzug war es ziemlich eng, aber man konnte direkt durch die Glaskabine nach draußen auf Seoul sehen:
Oben ging's dann doch recht lustig zu. Vor allem die kuriosen Ausstellungsstücke waren nahezu alle ein Foto wert.
Muniya bekommt Stielaugen. Wie immer eigentlich. *g*
Sehr beeindruckend (hust)
Der Sky Tunnel:
Das war so ein Wechselbild, das einen kleinen Film darstellte. Fabulös würd ich ma sagen.
So cute...
So, oben war schon die Hektik ausgebrochen. Denn wie ich feststellte war es bereits halb Sieben, und um halb Acht waren wir mit Erin und eventuellen Nachzüglern an der U-Bahnstation in Hongdae für Feiern im Club verabredet. Also aktivierte ich Dima, den noch verantwortungsvollsten in der Gruppe, und hab die Leute brutal durch den Tower und die Straßen gepeitscht. Wir haben's dann sogar nur mit 30 min Verspätung zum Treffpunkt geschafft. Und ich hatte immer noch nix getrunken. Aber dafür hab ich ja auch ne schöne Aussicht von oben gehabt:
Ok, genug geglotzt, ab in den Aufzug nach unten, schnell noch ein Jahr darauf warten, dass alle kleinen Mädchen mal auf dem Klo waren, und ne geschätzte Ewigkeit später sind wir auf unserem Weg nach Hongdae. Wir kommen dort auch an, weil ich Muniya per Androhung von Prügelstrafe das Nach-dem-Weg-Fragen bei Koreanern verbiete.
Erin ist gottseidank wieder guter Laune, als wir da sind. Ich hingegen bin so müde, dass ich am liebsten gleich nach Hause würde. Ich ziehe das sogar ernsthaft in Erwägung, denk mir dann aber, dass ich vermutlich zuviel verpassen würde. Außerdem wollten alle erst mal was essen gehen, und dann krieg ich immerhin was zu trinken (nach nur inszwischen über 5 Stunden, danke).
Gegessen haben wir dann in einem netten kleinen Chicken Fastfood Restaurant.
Hier ein Foto mit der supergeilen Besitzerin des Ladens, die uns die ganze Zeit vollgelabert hat.
Koreanisches crispy Chicken Gedöns mit Sauce ist übrigens sehr lecker. Aber fuck it, auf nach Hongdae. Da das Viertel bei der Universität von Hongdae liegt, der besten Arts-University in ganz Korea, ist hier tierisch was los. Ich hab noch nie so viele Bars, Clubs, Läden, Noraebang (Karaokebars), Imbissbuden, Restaurants usw. gesehen, wie in dieser Gegend. Und obwohl es noch recht früh war, waren ÜBERALL Leute. Die Bilder hier zeigen nur den WEG dorthin. (Als wir dann in Hondae auf den Hauptstraßen waren, war ich zu geplättet von allem, um überhaupt Fotos zu machen. Da kannst du mitten in der Nacht die krassesten Klamotten kaufen. Ich liebe Korea.
Tja, den "Club Funky Funky" zu finden, stellte sich dann doch als schwierig heraus, obwohl er in meinem Reiseführer verzeichnet war. Wir wollten dahin, weil ich die Beschreibung angenehm fand, und weil ein Freund von Bonnie (aus Amerika) ihn zufällig auch empfohlen hatte. Als wir dann einen jungen Koreaner auf der Straße ansprachen, der zufällig in Amerika studiert und darum fließend Englisch spricht, sagte der nur "If you want to go to a HipHop club, I'll take you to my one. This one's the best. Come on!" Wir also erstma hinter dem her gedackelt, um ins Qvo zu kommen, an dem ich ohne Hilfe auf jeden Fall vorbeigelaufen wäre, denn der Laden liegt in einer Seitengasse und ist nicht gerade auffällig.
Rein konnten wir allerdings nicht, denn Muniya hat es geschafft, auf dem Weg dorthin noch einmal verloren zu gehen (das zweite oder dritte mal an dem Tag *g*), und es mussten erst ein paar Leute losziehen, um ihn zu suchen.
Als wir ihn dann endlich hatten (ich hab echt nicht mehr dran geglaubt), haben wir dann 15.000 Won für Eintritt und Freigetränk bezahlt (etwa 9,50 Euro, also durchaus noch annehmbarer Preis, wenn ich so an deutsche Diskotheken denke, wo ich dann sogar noch Mindestverzehr habe) und kamen in ein leeres Qvo, denn das hatte um 21 Uhr gerade erst aufgemacht.
Das hinderte allerdings niemanden daran, wie bescheuert abzutanzen, was die männlichen koreanischen HipHopper dazu brachte, noch gangstermäßiger dreinzustarren und die Hände in den Hosentaschen zu vergraben. Allerdings hab ich dann einfach drei Koreanerinnen zum Tanzen aufgefordert, und damit war dieser Kulturschock dann auch überwunden.
Nach und nach füllte sich der Laden. Und während die anderen Mädels alle ganz verzückt auf den Barkeeper starrten (kein Plan, was so toll an dem war. Er war ne Mischung aus Westernheld und mittelalterlichem Minnesänger Ruslana sagte dazu: Too eastern to be western. :D:D), bekam ich von ihm immer was anderes zu trinken. Nicht dass ich das so gewollt hätte.
Mich akustisch verständlich zu machen, hatte ich bei der lauten Musik ohnehin schon aufgegeben, das hatte also nichtmal was damit zu tun, dass ich so mies Koreanisch spreche. Ich hab stattdessen immer auf das selbe gedeutet: Vodka mit Orangensaft. Das mit dem Vodka hat er auch immer hingekriegt, nur hatte ich einmal dann Cranberrysaft, einmal Redbull, einmal Gingerale, ich hab außer beim ersten Mal nie wieder geschafft, von ihm Vodka-O zu bekommen, dabei hab ich eigentlich immer auf den selben Drink auf der Karte gezeigt. Aber gut... so hatte ich wenigstens hin und wieder mal was neues. Und mir war's letztendlich sowieso egal.
Das beste war aber, dass wir tatsächlich die einzigen Ausländer in diesem gottverdammten Club waren. Irgendwann gegen zwei Uhr nachts waren dann noch drei Ammis da, aber vorher und bis auf die, waren wir die absoluten Alarmmelder in einem Club voller Koreaner.
Und wir waren verdammt noch mal die Attraktion des Abends. Ich würde soweit gehen, zu sagen, die Koreaner lieben uns. Aber seht selbst:
Muniya again. Er baggert wirklich, wo er kann. Muniya... always Muniya...
Dieses nette Stück Kopfbedeckung hab ich einfach irgendeinem der netten Koreaner vom Kopf geklaut, die um mich herum getanzt haben. Der fand das so super, dass wir den dann den ganzen Abend nicht mehr losgeworden sind. (siehe Typ im Hintergrund auf Bild 2)
Das hier waren die aufgedrehtesten Tussis im ganzen Club. Besonders die Linke. Dass die nich noch gestrippt hat, war alles.
Der Typ hat sie wirklich alle gehabt... alle... und alle hatten seinen Hut.
Hier mal die Crowd. Leider lässt sich nur erahnen, dass der gesamte Club so voll ist, dass man nirgendwo gehen kann. Man kann halt einfach nur tanzen, da bleibt einem gar nix anderes übrig. (Die Mucke ist übrigens spitze. Koreanisch? Ihwo. Nur bester amerikanischer Rap und RnB. Yeah!)
Ein Hut ist nicht genug für Ami:
Mann, war das heiß da drinnen: 
Und da natürlich ein paar unserer Leute schon um 3 Uhr nachts pennend in der Ecke saßen, wurden wir dann genötigt zu gehen (wie immer, wenn es gerade lustig wird -.-).
Eigentlich wollten alle in so eine Art Motel, das sie vorher ausgesucht hatten, und das ziemlich günstig ist, aber da keiner ne Ahnung hatte, wo das ist, sind wir stattdessen lieber ziellos umhergelaufen (super, da hätten wir auch im Club bleiben können).
Wie also kriegt man nun die nächsten zweieinhalb Stunden rum, bis die erste U-Bahn fährt?
Genau! Man plündert einen By-the-way. Das ist eine Kette von wirklich praktischen kleinen Supermärkten bzw. großen Kiosks, die 24 Stunden geöffnet haben, in Japan auch als Kombini bekannt (kein Plan, wie die hier heißen), in denen man so ziemlich alles bekommt. Für uns aber am wichtigsten: Kaffee, Sandwiches, Kippen. Und wenn er dann auch noch Stühle vor der Tür hat, wie unserer, ist das Nachtleben perfekt. Das muss Muniya erstma ausdrücken, indem er die Füße auf den Fisch legt. Kein Plan, wie die anderen dabei essen konnten. Mir war ganz schlecht.
Das hier ist ein Vogel im Baum. Der pennt da. Wirklich wahr. Ich fand das so genial, dass ich das erst mal knipsen musste. Allerdings bin ich aus Angst vor saurem Regen erst mal weiter unter den Sonnenschirm gerutscht.
Ruslana und Ulyana beim Lachanfall:
Und hier ist ne Katze im Müll. Wer sie findet, kann sie behalten.
Übrigens ist es wirklich krass, wie stark man selbst mitten in der Innenstadt nachts die Zikaden hört. Man hört sei hier in der Academy auch tagsüber, so laut, dass man sie eigentlich immer wahrnehmen kann, aber irgendwann blendet man das Geräusch aus.
Ich kenn das eigentlich nur aus Anime-Filmen, wo das immer in so rhythmisch zu und abnehmenden Summtönen dargestellt wird, und hätte nie gedacht, dass das WIRKLICH so ist. Es ist kein Vergleich zu grillen. Die Viecher sind so laut, dass man sich fragt, wie laut das erst ist, wenn man eine auf der Schulter sitzen hätte. Und sie schnarren fast so, dass es richtige Lieder und Rhythmen ergibt. Wirklich faszinierende Geräuschkulisse.
Irgendwann war dann gottseidank 5.30 Uhr. Länger hätten mich auch Muniyas Stinkefüße nicht wachgehalten. Im U-Bahnhof hab ich dann mit diesem Baby hier Bekanntschaft machen dürfen:
Und das ist nichtmal wirklich ironisch gemeint. Da Frauen sich sowieso immer schwebend übers Klo hängen müssen, um bei total ekelerregenden öffentlichen Toiletten nicht Pilzbefall und Ekelherpes zu bekommen, ist diese Art von Klo für die Öffentlichkeit wirklich eine tolle Erfindung. Man kann nicht daneben pissen. Ergo stinkt es weniger. Und man hat kein Problem damit schwebend rumzuhängen oder seine Kleider vom Leib zu halten. Und es ist wirklich viel sauberer. Verglichen mit den deutschen Bahnhofsklos, auf denen nicht annähernd soviel Leute täglich pissen gehen wie auf denen von Seouls U-Bahnhöfen, waren die wirklich ziemlich sauber.
So, mal weg von dem Thema, aus Rücksichtnahme auf euer männliches Schamempfinden.
Muniya hat's natürlich als ersten umgehauen. Arme Martina.
Ok, lange hab ich's dann auch nicht mehr ausgehalten. Die Rückfahrt war ziemlich lang. Is Dima nicht niedlich? Als hätte er nen Teddybären im Arm.
Allerdings bin ich vom Blitz wieder aufgewacht, und versuche auf Anraten von Ruslana hin, in Zukunft nicht so grimmig zu gucken, wenn ich penne:
Noch einmal umsteigen in Seolleum:
Und noch mal laaaaaange fahren. Zzzzzzzzzzzzzzzz...... ähm, was?
Der Typ neben Dima und mir war aber auch nich wacher. :D:D
Und da wären wir dann: Sunae. Der Außenbezirk von Seoul liegt um diese Uhrzeit am Sonntagmorgen herrlich verlassen da. (Inzwischen waren es wohl etwa 6.30 Uhr oder sogar später). Zum Glück hatte der Mäckes auf, denn da wurde erstma kollektiv Milkshake gekauft.
Den Sänger mit Hut rechts hätt ich fast für echt gehalten, so täuschend echt, wie er neben den beiden anderen Figuren aussieht. :D:D:D
In Sunae wurde übrigens auch der Running Gag gegründet, irgendein (am besten englisches) Wort mit "ieyo" zu kombinieren. "ieyo" ist eigentlich nur eine koreanische Form der Kopula "sein" (also "ich bin, du bist, er/sie/es ist, etc.). Und seit Ruslana aus Faulheitsgründen Antworten wie "Good ieyo!" (Das ist gut!) oder "Not here ieyo!" (Das ist nicht hier) entwickelt hat, gebrauchen wir das eigentlich alle. Sehr zum Nachteil der Koreaner, die das nicht raffen, und sich vermutlich auch ein bisschen verarscht fühlen.
Rechtzeitig zur Essenszeit gegen 8 Uhr morgens sind wir dann auch wieder vor dem Gelände der Academy of Korean Studies. Hier ein Foto von uns Mädels vor dem Tor:
Und weil's so schön ist, gehen wir auch noch gleich ein schlechtes Frühstück in der Shigdang genießen. Ruslana scheint allerdings noch nicht zu wissen, ob sie es bei sich behalten wird.
Boah, das war also der lange, schöne und anstrengende Wochenendtrip nach Seoul, der mit einer Katastrophe anfing, aber mit viel Spaß endete. Den Rest des Tages hab ich eigentlich nur gepennt, so bis 16 Uhr oder so. *g*
Die nächste Überraschung folgte aber direkt nach dem Aufstehen, denn als braves Mädchen hatte ich vor meiner Abfahrt alle Wertsachen, insbesondere Laptop und Geld, in den Schubladenschrank unter meinem Schreibtisch eingeschlossen. Good ieyo.
Dummerweise hatte ich den Schlüssel aber offenbar in Seoul verloren, wahrscheinlich während ich mein Geld rausgekramt hatte, denn ich hab ihn extra in die Innentasche zu den Wertsachen getan, damit er ja nicht wegkommt, und vielleicht hing er irgendwo im Portemonaie fest, als ich es rausnahm. Bad ieyo.
Erstmal LingLing konsultieren... die kann alles...
Dumm nur, dass kein Masterschlüssel zu den Schränken existiert, und - obwohl das offensichtlich Massenproduktionen sind - keiner der anderen Schlüssel von anderen Studenten auf meinen Schrank passt. Sehr bad ieyo.
Ich hab also den ganzen Tag kein Internet gehabt, und mein Handy ging aus und war nicht zu gebrauchen, und das schöne Ladekabel dafür war wo? Richtig. Da wo es schließlich auch hingehört. Im verschlossenen Schrank.
Nur gut, dass sie ihn dann doch nicht aufbrechen mussten, denn ich habe festgestellt, dass irgendein Student, der vor mir mal dieses Zimmer bewohnt hat, die Schlüssel von Kleiderschrank und Schubladenschrank vertauscht hat, vermutlich, um an jedem Ring jeweils einen Schlüssel jeder Sorte zu haben (was definitiv auch mehr Sinn macht), und so bekam ich ihn dann doch noch auf. Wenn ich darauf mal früher gekommen wäre, denn ich hab so ziemlich jeden Schlüssel probiert, nur nicht den Zweitschlüssel des Kleiderschranks. Wayne ieyo, es funzt schließlich.
(Und dran gedacht, den offen zu lassen am nächsten Morgen, damit die den nich doch noch aufbrechen, weil ich die Lehrerin nicht mehr angetroffen habe, um ihr das zu sagen, hab ich auch. :D)
Eigentlich hätte ich abends sogar Schlaf gefunden, wenn ich nicht doch noch mit Ruslana und Dima Tischtennis spielen gegangen wäre. Ruslana haut einem dem Ball echt hart um die Ohren, dabei hat die das nie im Verein gespielt oder so. Ist halt ne Killer-Bulgarin. Das kommt noch dazu, dass ich in Tischtennis total heta bin. Danach hab ich dann mit Erin bis 5 Uhr gelabert und Montags total verschlafen. Bad ieyo. Stand nämlich groß auf der Tafel, dass wir bitte nicht zu spät kommen sollen.
Ami macht nen guten Eindruck wie immer.
Und die Fortsetzung gibt's in den folgenden Blogs, wo sie hingehört.
Yes ieyo!
puh nach 10 minuten lesen und bildchen angucken hab ichs jetzt geschafft. bin gespannt auf mehr 
du musst mal ein buch davon veröffentlichen 
