Die große Mehrheit der Deutschen ärgert sich über ungebetene Werbeanrufe. 86 Prozent der Bundesbürger fühlen sich von den nicht bestellten Angeboten per Telefon genervt, wie eine am Freitag in Berlin vorgelegte Forsa-Umfrage im Auftrag des Dachverbandes der Verbraucherzentralen (vzbv) ergab.
Verbotene Anrufe gehen weiter
Obwohl ungebetene Werbeanrufe schon seit Mitte 2004 verboten sind, wurden demnach zwei von drei Deutschen kürzlich ohne Einwilligung angerufen. Knapp die Hälfte der Befragten gab an, heute mehr unaufgeforderte Anrufe zu erhalten als vor zwei Jahren. Angesichts dieser Zahlen haben Verbraucherschützer ein härteres Vorgehen der Bundesregierung angemahnt.
Verträge, die Kunden bei illegalen Werbeanrufen untergeschoben würden, dürften ohne schriftliche Bestätigung nicht wirksam sein, forderte vzbv-Chef Gerd Billen. "Gesetzesverstöße dürfen nicht länger belohnt werden." Die Sanktionen könnten bei der anstehenden Reform des Wettbewerbsrechts umgesetzt werden, erklärte er. Die von der Bundesregierung geplanten Bußgelder reichten nicht.
Saftige Geldbußen gefordert
Obwohl ungebetene Werbeanrufe illegal seien, sei ein Großteil der bei diesen Telefonaten geschlossenen Verträge paradoxerweise wirksam, monierte Billen. Dass Verträge, die auf diese Weise zustande kommen, nicht oder nur nach schriftlicher Bestätigung in Kraft treten, würden der Umfrage zufolge 98 Prozent befürworten. "Um den schwarzen Schafen unter den Call-Centern das Geschäft zu verderben, sind saftige Geldbußen bis zu 50.000 Euro nötig", forderte Grünen-Vize Bärbel Höhn. "Nur wenn sich illegale Werbeanrufe nicht mehr auszahlen, wird der alltägliche Telefonwerbungsterror ein Ende nehmen."
Quelle: http://www.onlinekosten.de