• Ökonomische Flüchtlinge ist ein riesiges Unwort aber Fakt ist dass nicht jeder Flüchtling in der direkten Kriegszone lebt.


    Ich würde auch nicht hier bleiben, wenn ich politisch verfolgt oder in miserabelste Armut gezwungen werden würde.

  • Ich würde auch nicht hier bleiben, wenn ich politisch verfolgt oder in miserabelste Armut gezwungen werden würde.


    Stimmt, mit der Politischen Verfolgung hast du Recht. Nur das mit der Armut stimmt bei vielen Flüchtenden Familien nun einmal nicht. Die Passage nach Europa kostet Geld, sodass die Ärmsten Leute immer noch in Syrien und Lybien verbleiben müssen ohne Hilfe zu bekommen, während die hier ankommenden Leute ziemlich häufig zur Mittelschicht ihres Landes gehörten. Daher kommen doch auch die vielen Vorwürfe von wegen es gehee nur um das Geld usw., der Großteil unserer Asylbewerber sind eben nicht arm.

  • Flüchtlinge aus "ökonomischen" Gründen...ist ja nicht so, das die gehen, weil sie nicht jeden Luxus haben können. Denen geht's schon relativ beschissen.
    Aber man kann (leider?)nicht jeden aufnehmen und da gehen die Leute aus Syrien (etc.) definitiv vor.


    Nur dieses Schwarz/Weiß-Verhalten erinnert mich stark an 1970 bzw. 1992...

    [align=center]"[U][I]Es ist ja relativ bekannt, dass Hip Hop nicht so schwer zu machen und meistens nicht so anspruchsvoll ist.[/I][/U]" - JAW[/align]
  • Nur das mit der Armut stimmt bei vielen Flüchtenden Familien nun einmal nicht. Die Passage nach Europa kostet Geld, sodass die Ärmsten Leute immer noch in Syrien und Lybien verbleiben müssen ohne Hilfe zu bekommen, während die hier ankommenden Leute ziemlich häufig zur Mittelschicht ihres Landes gehörten. Daher kommen doch auch die vielen Vorwürfe von wegen es gehee nur um das Geld usw., der Großteil unserer Asylbewerber sind eben nicht arm.


    Soso, die Mittelschicht des Balkangebiets kommt für 350€ Taschengeld im Monat hierher. Was die Reise betrifft, es ist nicht unüblich, dass dafür ganze Familien oder sogar Nachbarschaften zusammenlegen.

  • Es ist mir ziemlich egal, ob die Flüchtlinge nun aus der Unter- oder Mittelschicht ihres Landes kommen, es ist einfach absurd einen Menschen, der monatlich 350€ erhält, womit er knapp unter dem Hartz-IV-Niveau liegt, als einen Wirtschaftsflüchtling zu bezeichnen, um dessen Fluchtgrund seine Legitimität abzusprechen. Selbst wenn er also aus rein ökonomischen Interessen kommen würde, ist es mir unverständlich, wie man das anprangern kann. Mal eine Frage: Was haben die Flüchtlinge dir persönlich getan, dass du ihre Abschiebung willst?

  • [MENTION=1024670]Kampfkind Karl[/MENTION] Ich bin aus der Lausitz nach Mainz gezogen, weil ich da eine bessere Perspektive habe. Ist das verwerflich, bzw. sollte ich gezwungen werden, zurück in die Lausitz zu ziehen? Wenn nein, warum nicht?

  • [MENTION=1024670]Kampfkind Karl[/MENTION] Ich bin aus der Lausitz nach Mainz gezogen, weil ich da eine bessere Perspektive habe. Ist das verwerflich, bzw. sollte ich gezwungen werden, zurück in die Lausitz zu ziehen? Wenn nein, warum nicht?


    Das ist ne ziemlich unpassende Analogie weil Umzug innerhalb eines Landes mit der Flucht politisch Verfolgter in ein ganz anderes Land überhaupt nicht vergleichbar ist. Das würde ja implizieren dass es keine internationalen Grenzen gibt.

  • Das ist ne ziemlich unpassende Analogie weil Umzug innerhalb eines Landes mit der Flucht politisch Verfolgter in ein ganz anderes Land überhaupt nicht vergleichbar ist. Das würde ja implizieren dass es keine internationalen Grenzen gibt.


    Er hat mit seiner Aussage implizit die Legitimität der Grenzen in Frage gestellt. Kann mir noch bitte jemand sagen, wieso genau man eben nicht alle aufnehmen kann? So weit ich weiß ist Deutschland nicht überbevölkert und einen anderen sinnvollen(nicht kulturalistischen/rassistischen) Grund sehe ich nicht.

  • Er hat mit seiner Aussage implizit die Legitimität der Grenzen in Frage gestellt. Kann mir noch bitte jemand sagen, wieso genau man eben nicht alle aufnehmen kann? So weit ich weiß ist Deutschland nicht überbevölkert und einen anderen sinnvollen(nicht kulturalistischen/rassistischen) Grund sehe ich nicht.


    Z.b. Besteht die Frage ob das jetzt schon sehr belastete Sozialstaatsprinzip auch noch potenziell Millionen von Flüchtlingen auffangen kann. Ist schon problematisch genug den demografischen Wandel irgendwie zu kaschieren wenn immer weniger Leute arbeiten gehen können und der Rest altert, aber zusätzlich noch flüchtlinge?
    Ich streite nicht ab dass durchaus viele Flüchtlinge ihre daseinsberechtigung haben, nur sind bis Jetzt nur (!) runde 50.000 der Flüchtlinge dieses Jahres aus Syrien. Der rest der 800 000 erwarteten Anträge? Klar gibt es noch viele Kriegsgebiete, z.b. sind viele Flüchtlinge aus dem Iraq und Libyen, mMn auch legitim, nur was ist mit dem Rest? Der Großteil davon sind Balkaner, im Balkan herrscht kein Krieg. Das Problem gäbe es nicht einmal wenn dafür allein der Staat aufkommen würde, nur bis jetzt ist nicht einmal geklärt ob sich die Unterbringung der Flüchtlinge auf unsere Steuern ausschlägt oder nicht.
    Zum Thema Grenzen - eine Welt ohne Grenzen wäre das reinste Chaos.


    P.S. Ich hoffe ich komme hier nicht irgendwie rechtsgerichtet rüber, ich finde die Diskussion nur interessant.

  • Das ist ne ziemlich unpassende Analogie weil Umzug innerhalb eines Landes mit der Flucht politisch Verfolgter in ein ganz anderes Land überhaupt nicht vergleichbar ist. Das würde ja implizieren dass es keine internationalen Grenzen gibt.


    Es interessiert mich, was genau des Pudels Kern deiner Argumente ist. Und der ist demnach weder "Sozialabgaben" noch "Mittelschicht" oder sowas, sondern schlicht "Ausländer". Aber, pardon, du hast kein Recht auf dieses Land. Du hast Rechte in diesem Land, und nur weil jemand woanders geboren ist, sollten die Rechte nicht weniger und die Pflichten nicht mehr werden.


    e. Des weiteren möchte ich darauf hinweisen, dass uns Einwanderer mehr Geld einbringen, als Kosten. Das Flüchtlinge kosten liegt an den Arbeitsverboten und Residenzpflichten, die Gott sei Dank gelockert wurden.

  • Es interessiert mich, was genau des Pudels Kern deiner Argumente ist. Und der ist demnach weder "Sozialabgaben" noch "Mittelschicht" oder sowas, sondern schlicht "Ausländer". Aber, pardon, du hast kein Recht auf dieses Land. Du hast Rechte in diesem Land, und nur weil jemand woanders geboren ist, sollten die Rechte nicht weniger und die Pflichten nicht mehr werden.


    e. Des weiteren möchte ich darauf hinweisen, dass uns Einwanderer mehr Geld einbringen, als Kosten. Das Flüchtlinge kosten liegt an den Arbeitsverboten und Residenzpflichten, die Gott sei Dank gelockert wurden.


    Der Kern ist schlicht dass es zahlenmäßig zu viele sind. Nicht für dieses Jahr, aber wenn sich das weiter so anhäuft wird das in die Millionen gehen. Deutschland kommt jetzt schon nicht hinterher die ganzen Anträge überhaupt zu bearbeiten und manche der Asylbewerber leben hier in Zeltstädten unter unmenschlichen Bedingungen... humanistischer Aspekt hin oder her der Regierung fehlen deutlich die Kapazitäten damit überhaupt klarzukommen.

  • Der Kern ist schlicht dass es zahlenmäßig zu viele sind. Nicht für dieses Jahr, aber wenn sich das weiter so anhäuft wird das in die Millionen gehen. Deutschland kommt jetzt schon nicht hinterher die ganzen Anträge überhaupt zu bearbeiten und manche der Asylbewerber leben hier in Zeltstädten unter unmenschlichen Bedingungen... humanistischer Aspekt hin oder her der Regierung fehlen deutlich die Kapazitäten damit überhaupt klarzukommen.


    Zu viele? Das unsere Verwaltung damit momentan nicht klarkommt, weil man sich jahrelang einen Scheißdreck um die Behörden gekümmert hat - akzeptiert. Aber von den Ressourcen her können noch sehr, sehr viel mehr kommen, bevor es kritisch wird.
    Aber ok, ich verstehe ja deine Kritik. Und für eine Kritik braucht es einen passenden Lösungsvorschlag. D.h. wir müssen herausfinden, warum es so viele Flüchtlinge sind und was in unserer Macht steht, das zu ändern.
    Dafür weise ich zuerst auf die Studie und ein Paper der KFW hin:
    http://www.eurodad.org/files/pdf/54f98666925bf.pdf
    https://www.kfw-entwicklungsba…-14_EK_EZ-und-Exporte.pdf


    Was bedeutet das? Deutschland, und die Industrienationen allgemein, verdienen an der Armut anderer Länder. Daraus folgern wir weiter: Armut führt zu Krieg, zu Krankheiten etc. und anschließend zur Flucht. Unser Asylsystem ist daher keine Sozialstaatliche Kulanz, sondern ein "zur Kenntnis nehmen" und vielleicht auch ein akzeptieren der eigenen Skrupellosigkeit. Oder netter gesagt: Man sollte Verantwortung übernehmen, für die Scheiße, die man baut.


    So, und jetzt kommen wir beide ins Spiel. Denn wenn wir uns über Flüchtlinge beschweren, dann müssen wir natürlich auch auf die Dinge verzichten, durch die wir die oben erwähnte Armut mitverursachen. Was sind diese Dinge? Natürlich zuerst große Firmen, die Entwicklungs- und Schwellenländer ausbeuten. Das sind unter anderem Nestlé, Monsanto, McDonalds, CocaColaCompany, Kik, Apple, Shell um nur wenige zu nennen.
    Desweiteren sind es Umweltfaktoren. Da sind die dramatischsten Fleischkonsum (ca. ein Drittel des Süßwassers, ein großteil pflanzlicher Biomasse, größter Treibhausgasemmitent) und die Automobilbranche.
    Natürlich möchte ich nicht sagen, dass du jetzt sofort auf einen grünen Ökoabdruck kommen sollst. Aber wenn man kritisiert, dann muss man die eigene Rolle beachten, allein schon, um in der Diskussion wahrhaftig zu bleiben. Und sich über zuviele Flüchtlinge beschweren und dann ein Salamibrot essen...das geht halt nicht, das wäre verlogen.

  • Der Kern ist schlicht dass es zahlenmäßig zu viele sind. Nicht für dieses Jahr, aber wenn sich das weiter so anhäuft wird das in die Millionen gehen. Deutschland kommt jetzt schon nicht hinterher die ganzen Anträge überhaupt zu bearbeiten und manche der Asylbewerber leben hier in Zeltstädten unter unmenschlichen Bedingungen... humanistischer Aspekt hin oder her der Regierung fehlen deutlich die Kapazitäten damit überhaupt klarzukommen.


    Wenn wir alle aufnehmen, dann brauchen wir die ganzen Anträge nicht mehr oder zumindest nicht in diesem Umfang. Genauso wenig brauchen wir dann Flüchtlingsheime, denn jeder hat gleiches Recht und muss wie jeder andere auch arbeiten gehen , außer er ist arbeitsunfähig(wegen Verletzungen,Trauma usw.).

  • Wenn wir alle aufnehmen, dann brauchen wir die ganzen Anträge nicht mehr oder zumindest nicht in diesem Umfang. Genauso wenig brauchen wir dann Flüchtlingsheime, denn jeder hat gleiches Recht und muss wie jeder andere auch arbeiten gehen , außer er ist arbeitsunfähig(wegen Verletzungen,Trauma usw.).


    Das ist etwas zu idealistisch, denn wenn man jetzt jeden annimmt müsste man ja direkt die Grenzen öffnen, und dann wären wir garantiert bald voll, und das nicht mit Flüchtlingen


  • Stimmt alles, nur wäre noch anzumerken dass es auch besonders wichtig ist aufzuhören andere Länder an unserer Türschwelle so zu destabilisieren dass es überhaupt soweit kommen kann. Dass hat sich hauptsächlich die USA auf die Kappe zu schreiben aber in Zukunft würde ich mir auch wünschen dass sich Deutschland da auch komplett raushält. Das hat nämlich auch meiner Meinung nach nichts mit NATO -Bündnisfall zu tun was in Syrien veranstaltet wird.

  • sehr schön
    Kuhru macht so viele Grammatikfehler, wenn er in Rage ist :(
    dieses Argumentieren, dass wir den Krieg verursachen, ist halt auch behindert, da es die Politiker "befehlen", die negativen Aspekte aber zumeist das Volk auffangen muss


  • dieses Argumentieren, dass wir den Krieg verursachen, ist halt auch behindert, da es die Politiker "befehlen", die negativen Aspekte aber zumeist das Volk auffangen muss


    Es geht gar nicht darum wer Krieg verursacht, sondern dass er stattfindet. Man muss sich nicht mal auf Krieg versteifen, man kann generell keinen globalen Kapitalismus ohne Migration haben. Deshalb ist "Asylkritik" ignorante Symptombekämpfung, es wird einfach das falsche Feindbild geschaffen.

  • Meiner Meinung nach ist nicht die Anzahl sondern die Verteilung der Flüchtlinge das Problem. Hab nie verstanden warum man es anscheind für eine gute Idee hält hunderte Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion oder was weiß ich in irgendwelche Heime zu stecken, als ob man nicht damit rechnen würde, dass was passiert. zumal doch nach der bundeswehrreform einige Kassernen leer stehen sollen. An möglichkeiten zur verteilung mangelt es eigentlich nicht. Meines Wissens kann man auch Flüchtlinge bei sich zu Hause privat auf nehmen, was aber viel zu selten öffentlich kommuniziert wird.


    Den Begriff Wirtschaftsflüchtlinge möchte ich übrigens als Unwort des Jahre nominieren.


    e: im übrigen warum demonstrieren die vor Flüchtlingsheimen? als ob die sich aus langeweile nach deutschland kämpfen. Und als ob es die Verursache interessieren würde wenn flüchtlingsheime brennen. ist einfach die vollkommen falsche adresse.

    "Deine Seele gehört jenem der am meisten bietet/
    Ich krieg lieber weiter Prügel als mich schweigend einzufügen/
    Was nützt die Ablehnung ihrer, wenn deine eigenen Lügen/
    Die einzig plausible Alternative sein solln?/
    Dass du der Feind meines Feindes bist, macht dich nicht zu meinem Freund/
    Wir sind nicht ein Volk mein Freund/"

    Einmal editiert, zuletzt von Lassic ()

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