Studio Bau, Monitore Wand einbau

  • Hi, ich les mich seit 2-3 Jahren interessenshalber immer wieder durch diverse Studiobau Foren ohne mir jetzt irgendwie ein extremes Akustik Fachwissen aneignen zu wollen, nur eben aus interesse.


    Nun aber bin ich über einen Freund der auf relativ engem Raum ein kleines Studio bauen möchte auf John Sayers gestossen.
    Kein Plan ob ich hier links zu anderen Foren posten darf, ich tus mal nicht, wer interesse hat findet seine Homepage und sein gut besuchtes Forum leicht über google.


    Zur eigentlichen Frage:


    Der Herr schwört wies aussieht auf den Wandeinbau von Monitoren jeglicher Art. Macht es überhaupt Sinn aktive Nahfeldmonitore in eine Wand zu integrieren?
    Es gibt in der gehobenen Preisklasse soweit ich weiss einige Modelle die laut hersteller verbaut werden können, allerdings wird in diesem Forum auch dem kleinen heimrecordler oft dazu geraten.
    In wiefern kann man dem glauben schenken?


    Vielleicht gibts hier den ein oder anderen User, der mir das mal etwas näher bringen kann..

  • Der Wandeinbau von Lautsprechern ist sicherlich eine tolle sache und bringt diverse vorteile mit sich.
    Zum einen strahlt der Lautsprecher nurnoch halbkugelförmig in den raum ab, was eine wesetlich neutraleren bassbereich zur folge hat, des weiteren wird beim RICHTIGEN einbau auch die möglichkeit gegeben die lautsprecher effektiv zu entkoppeln.
    Aber der Wandeinbau bringt auch nachteiele mit sich!
    Zum einen wird der gesamte Grundtonbereich je nach orginalen Abmessungen der lautsprecherfront angehoben, was eine anpassung mittels Filter nötig macht, um dies wieder auszugleichen, zum anderen ist man dann erstmal auf lange zeit an eine bestimmtes Modell gebunden, da ja Quasi eine Wand um den Lautsprecher drumherum gebaut wird, und andere Speaker ja andere abmessungen haben und somit nicht mehr passen , ohne die ganze Frontwand umzubauen.
    Ein weiteres Hinderniss ist die Planung der Wärmeabfuhr der Endstufe die zuverlässig funktionieren muss, um beschädigungen durch überhitzung zu vermeiden.



    Der planungsaufwand um einen Lautsprecher RICHTIG in eine Wand einzubauen ist enorm, und es MUSS richtig gemacht werden, sonst wird das Ergebniss enttäuschen.


    Wenn man aber alle Faktoren bei der planung berücksichtigt kann man einen günstigen Lautsprecher deutlich in der performance pimpen.


    Das gesamte Raumkonzept sollte aber auch auf diese Einbauweise angepasst sein, da sich hierdurch akustisch einiges ändert.



    Ich persönlich mag Flushmounted Speakers, auch wenn es kleine nahfeldmonitore sind, und verwende diese möglichkeit gerne in zahlreichen Studiodesigns meinerseits.



    cheers
    Mika

  • cool, hatte auf eine antwort von dir gehofft. demnach würde es sinn machen gerade bei engen räumen bei denen die Monitore kaum von der Wand weggestellt werden können sowas zu planen (natürlich professionell)?


    Dann würde ich das gerne mal so an meinen Kumpel weiter geben, bevor der seinen ganzen Kellerraum in Eigenregie zubaut. Wird schlussendlich denke ich sowieso preiswerter sein das mit einem festen budget planen zu lassen, anstelle eines Baus aus eigenregie mit anschliessenden 4 umbauten^^

  • Zitat

    ...zum anderen ist man dann erstmal auf lange zeit an eine bestimmtes Modell gebunden, da ja Quasi eine Wand um den Lautsprecher drumherum gebaut wird, und andere Speaker ja andere abmessungen haben und somit nicht mehr passen , ohne die ganze Frontwand umzubauen.


    Könnte man das nicht mit einer Art "Modul" umgehen? Also die Wand wie üblich designen und den Bereich der die Monitore aufnehmen soll (so ca. 1m x 1m), so gestalten, dass dieser Bereich "herausnehmbar" ist um ggf. größere Boxen einbauen und die Frontplatte (und natürlich was dahinter steckt) so (relativ) einfach anpassen zu können?

  • Zitat

    Könnte man das nicht mit einer Art "Modul" umgehen? Also die Wand wie üblich designen und den Bereich der die Monitore aufnehmen soll (so ca. 1m x 1m), so gestalten, dass dieser Bereich "herausnehmbar" ist um ggf. größere Boxen einbauen und die Frontplatte (und natürlich was dahinter steckt) so (relativ) einfach anpassen zu können?


    In der Therorie ist sowas sicher möglich, praktisch gesehen gäbe es bei der umsetzung so viele probleme mit de3r entkopplung die ja auf das gewicht der speaker ausgelegt sein muss, und der passgenauen umhüllung der Speaker, dass der Arbeitsaufwand in keiner relation zum nutzen steht. Solche konstruktionen werden dann schnell sehr sehr kompklex, und ich bin der meinung, dass man in einem solchen fall eine neue frontwand einfacher, und schneller realisiert hat.


    Zitat

    Und wenn es sich um Bassreflex Systeme mit rückwärtigen Ports handelt ist flush mounting wohl auch keine so gute Idee. Oder irre ich mich?


    Man kann auch sehr wohl Speaker mit Bassreflexsystemen hinten am Speaker in die Wand einbauen. Dass Bassreflexsystem vergrößert ansich sich ja nur virtuell das Lautsprechervolumen um denn Bassbereich bei kleinen speakern zu erweitern. Beim Wandeinbau wird der BAssbereich aber sowiso schon erweitert und verstärkt, somit wirkt das verschließen der Bassreflexöffnung der Bassanhebung im frequenzbereich des Woofers entgegen , und kann so ggf sogar fast die gesamte anpassung vom filter erspaaren. Trotz allem würde ich noch einen Filter nach messungen des FG anpassen um das ergebniss zu optimieren.


    Ein vorteil bei verschlossenen Bassreflexsystemen ist noch, dass der Bassbereich schneller wird von den impulsen her, was eine genauere beurteilung des audiosignals ermöglicht. Ein BAssreflex macht einen speaker immer träge, da Luft träge ist (lässt sich komprimieren) Also umso weniger Luft komprimiert werden kann umso schneller ist der Speaker. Und über das Bassreflexsystem hat man quasi die ganze luft des raums als widerstand, nicht nur das kleine volumen im gehäse wie bei einem geschlossenen system.



    cheers
    Mika

  • Zitat

    Original von Aufmischer reloaded


    In der Therorie ist sowas sicher möglich, praktisch gesehen gäbe es bei der umsetzung so viele probleme mit de3r entkopplung die ja auf das gewicht der speaker ausgelegt sein muss, und der passgenauen umhüllung der Speaker, dass der Arbeitsaufwand in keiner relation zum nutzen steht. Solche konstruktionen werden dann schnell sehr sehr kompklex, und ich bin der meinung, dass man in einem solchen fall eine neue frontwand einfacher, und schneller realisiert hat.



    Danke für die Aufklärung. :)

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