Lassen die Daten denn angesichts des ua unterschiedlichen Testverhaltens wirklich die Interpretation zu? Steht auch meine ich so in "Limitationen und Fazit". Würde sagen es unterstützt nur die These, belegt sie aber nicht. Oder wie löst man das?
Bei den hospitalisierten Fällen/Todesfällen auf jeden Fall, weil das nix mit dem Testverhalten zu tun hat. Also klar, das unterschiedliche Testverhalten ist natürlich ein Unschärfefaktor. Wir wissen zwar, dass Inzidenzanstiege (vor allem auch die Positivraten der Tests, also wie viel Prozent der Tests sind positiv - das ist mit der Welle gestiegen) mit der Anzahl schwerer Fälle zusammenhängen - immer, wenn ne Welle sich in den Inzidenzen ankündigt, sehen wir danach auch mehr Krankenhausfälle -, aber wie genau das zusammenhängt wissen wir nicht, weil wir das Dunkelfeld nur schwer einschätzen können. Also es kann sein, dass wir eigentlich 5x mehr Positive haben, kann auch sein, dass es nur 1.5x mehr sind. Kann sein, dass dieser Faktor bei Geimpften höher ist, aber ob und um wie viel wissen wir auch nicht. Wir sehen, dass die Inzidenzkurven für Ungeimpfte/Geimpfte bei Symptomatischen Verläufen und Krankenhauseinweisungen recht ähnlich verlaufen, das ist ein Hinweis, dass die Testungen die symptomatischen Verläufe nicht stark verzerren. Aber eben auch nicht mehr als ein Hinweis.
Worauf wir uns aber verlassen können, sind die Daten von den Krankenhäusern. Die sind super eindeutig. Beispiel Bayern: 7-Tage-Hospitalisierungs-Inzidenz für Geimpfte 2,8 pro 100.000 Einwohner, für Ungeimpfte 17,6 pro 100.000 Einwohner. Also ganz klar ist das Risiko für Ungeimpfte viel höher, ins Krankenhaus zu kommen.