Mein Problem ist unter anderem Zu erkennen Welche Musik stücke samplebar sind, Dan beim tiff oder hoch Pitchen Den Sch**ß neuen takt zu erkennen.... Das sind so meine Hauptprobleme
Okay.
Da ich selbst noch so ziemlich ein Anfänger bin (habe 2010 angefangen), kann ich jetzt nur Ratschläge aus meiner bisherigen Erfahrung bringen - verurteilt mich nicht, solltet ihr den Ansatz als komplett falsch oder zu kompliziert empfinden!
Samplen kannst Du so ziemlich jede Musikrichtung. Meines Erachtens liegt das große Geheimnis darin, wie du das Sample choppst.
1. Das Erste, was Du also tun solltest, ist einfach stumpf Musik hören. Am besten ältere Musik, die einen relativ warmen und "crispy" Sound vorzuweisen haben. Von Lounge, Jazz, Blues bishin zu Psychedelic Rock oder Christian Rock - einfach alles. Verkrampfe dich nicht darauf, ob das Stück "samplebar" ist, sondern primär ob Dir das Klangbild, die Melodie oder die Qualität des Stückes gefällt. Evtl. ist das Stück nämlich ZU crispy, sodass die Qualität deines Beats hinterher darunter leidet.
Tipp: Das hier ist ein guter Kanal, der regelmäßig Stücke aus allen möglichen Genres hoch lädt: https://www.youtube.com/channel/UCTD6J5M3Drq3UXTf0brQw0g. Für den Anfang perfekt, um erstmal ein Gefühl für die vielen unterschiedlichen Styles / Genres zu bekommen.
2. Sobald Du nun einen Track gefunden hast, der dir beim ersten Hören gefällt, fängst Du an, dich näher mit ihm zu befassen.
Wo sind die Highlights in dem Stück? -> Wäre eine potentielle Hook.
Wo geht es eher "ruhiger" zu? -> Könnten evtl. die Parts deines noch imaginären Beats sein.
Picke Dir die Highlights sowie die ruhigen Passagen raus und konzentriere dich ausschließlich auf diese. Sei hier aber großzügig (also keine Fragmente oder einzelne Sounds raussuchen, die nur 2-3 Sekunden lang sind), da Du sonst im Zweifelsfall wenig Spielraum für Kreativität hast. Ich mache es zum Beispiel so, dass ich diese einzelnen Fragmente aus dem Stück innerhalb meiner DAW rausschneide und den Rest lösche, der für mich uninteressant ist. Diese Fragmente sind bei mir in der Regel 5 - 20 Sekunden lang.
Wichtig: Achte hier bereits auf die Struktur der Drums, sollte das Sample welche beinhalten. Ich bevorzuge Samples, in denen diese relativ "klar und strukturiert" im Hintergrund plätschern - will heißen, dass diese kein "Gewitter an Kicks, Snares, Hats und Toms" darstellen sollten, sonst wird es ein wenig schwierig beim choppen. Profis würden an dieser Stelle wohl sagen, dass es Bullshit ist, aber ich spreche aus der Sicht eines Anfängers, der sich so langsam mit Samples befasst, die auch Drum-Spuren beinhalten.
3. Nun haben wir zwei Parts aus einem Stück - der eine Part wird unsere Hook, der andere unsere Parts. Weiter geht's mit dem Choppen der Samples, also das Schneiden des Sounds in mehrere kleine Stücke. Warum choppen? Nun ja, wenn Du eine MPC/MPD oder ein MIDI-Keybord nutzt, kannst Du die einzelnen Slices dem jeweiligen Geräten hinterlegen, um diese dann individuell einspielen zu können. Das bringt den Vorteil mit sich, dass Du
a) eine neue Melodie kreieren kannst und
b) mit dem Tempo des Samples variieren kannst.
4. Beim Choppen (ich nutze hierfür ReCycle) gehe ich so vor, dass ich jeweils beim Anschlag einer Kick Drum sowie einer Snare den Schnitt setze. Hierbei konzentriere ich mich nicht auf den Zusammenhang der Melodie (z. B. Piano, Strings, Horns o. Ä.), sondern ausschließlich auf die angegeben Drums. Die Melodie kann hinterher wieder nachgebaut werden. Auf die Hats musst du nicht unbedingt achten; diese können im Hintergrund plätschern wie sie lustig sind, denn sie geben dem Beat hinterher einen schönen Groove.
5. Nachdem ich fertig mit dem Choppen des Samples bin, speichere ich mir jeweils die "Hook" sowie den "Part" als REX-File ab. REX-Files haben den Vorteil, dass Du die Slices hinterher nochmal korrigieren kannst, solltest Du in deiner DAW merken, dass ein Schnitt unsauber gesetzt worden ist oder dein Slice evtl. zu kurz ist. Nach der Korrektur speicherst Du es einfach ab und lädst es erneut in deine DAW hoch. Solltest Du bereits MIDI-Noten in deinen Sequenzer eingespielt haben, sollten diese die angepassten Slices übernehmen (zumindest ist in Reason so).
6. Je nachdem, mit welcher DAW du arbeitest, lädst Du die Rex-Files oder die einzelnen WAV-Dateien (deine Slices) in eben diese hoch und hinterlegst sie deinem MIDI-Instrument. Ab hier habe ich in meinem Workflow nur noch zwei Dinge zu erledigen:
1) Ich setze grundsätzlich einen High-Pass Filter auf das Sample, um die Bässe sowie mumpfige Sounds zu entfernen. Des Weiteren ist das der erste Schritt, um die Drums (die sich ja jeweils immer am Anfang deiner Slices befinden, zu "entsättigen".
2) Um die Drums (Kick und Snare) am Anfang meiner Slices vollständig ausgelöscht zu bekommen, erhöhe ich die "Attack" der einzelnen Slices auf einige Millisekunden, bis der Anschlag nicht mehr zu hören ist bzw. von meinen eigenen Drums übertönt werden. Ab hier spiele ich nur noch mit dem Pitch (um den Sound zu verfälschen oder um die Slices länger oder kürzer zu machen) und lege als letzten Schritt einen dezenten Reverb auf die Sample-Spur.
Nun kannst Du das Sample nach Lust und Laune nachspielen oder deinen eigenen Sound kreieren.
So, das war's.
Hierbei handelt es sich um keine Musterlösung.