Gebraucht- oder Neuwagen?


  • Ja, würde ich denken

  • ich fahr momentan nen kleinen lupo, bin ansich zufrieden sehr sparsam, günstig im unterhalt und absolut zuverlässig.


    möchte aber umsteigen auf ein bisschen mehr größe und ausstattung. so etwa die golf 4 richtung, was hat man den da noch für alternativen?

  • Was beim A3/Golf IV (Eine Fahrzeugplattform) immer wieder ein Problem ist, dass die Drosselklappen (bzw. die damit verbunden Leerlaufregler) gern mal kaputt gehen und er dann im Leerlauf ausgeht oder ruckt. Das sind dann 200€ etwa, weil man die Drosselklappe mittauschen muss, die weg sind. Ansonsten sind die Autos relativ stabil und ich höre wenig Beschwerden davon. Von den Turbomodellen würde ich die Finger lassen. Viele sind halt ziemlich runtergeritten mMn, da sie auch gern als Anfängerwagen benutzt werden. Die rosten dann auch gerne Mal oder das Getriebe streikt. Wenn man aber sucht, findet man schöne und zuverlässige Dinger.


    Allgemein muss man aber auch immer gucken, welchen Motor man will, da es da spezifische Krankheiten gibt.


    Alternative in der Golfklasse? Mazda 3 bzw. 323, A-Klasse, 3er Compact, Corolla, ... Da gibts schon einige. Erfahrungen hab ich nur mit Mazda und BMW.

  • VW ist da leider nicht alleine mit dem Problem der Drosselklappe und dem Leerlaufregler. Bei Fahrzeugen älterer Generationen lässt sich oft der Leerlaufregler allerdings sehr leicht ersetzen. Solange die Drosselklappe nicht klemmt, die Ruckler recht sporadisch auftreten, kann man sich einfach mal informieren wo der Leerlaufregler verbaut ist. Spezifische Hersteller Software sind da nicht unbedingt notwendig um an die Information kommen zu können. Sowas kann man auch von Zuhause aus machen.


    Ansonsten schaust du dir den Kantenrost der Karosserie an. Laufleistung sollte proportional zum Baujahr des Autos passen. Ein Auto was wenig gefahren wird, muss nicht zwangsweise bedeuten das der Fahrer lieber zu Fuß unterwegs ist. Scheckheft Missbräuche habe ich in dem Ausmaß noch nie erlebt. Wenn das Auto über 120.000 km gefahren wurde, kann man anhand eines Aufklebers im Motorraum herausfinden, ob der Zahnriemen/Steuerkette Intervall gerecht erneuert wurde. Matte Scheinwerfer erkennt man auch sofort. Auffahrunfälle kann man oft an verzogenen Kühlerhalter, oder Verzug in der nähe der Kofferraumklappe feststellen. Manchmal kann man dort auch Nachlackierungen sehen.


    Du kannst auch mal nachfühlen, ob sich Kühl oder Heizungsschläuche matschig anfühlen. Während der Probefahrt steht es dir außerdem frei, dir von einer freundlichen Werkstatt die Genehmigung einzuholen, dass sie eben mal eine kleine Durchsicht machen. Dort kann man dann feststellen, ob die Achsmanschetten nicht gerissen sind, oder die Querlenkergummis nicht ausgeschlagen sind. Außerdem können die Spurstangen und die Spurstangenköpfe auf Spiel geprüft werden. Schau dir außerdem den Abrieb der Reifen an. Wenn du einen Sägezahn festellst, dann liegt das an einer falsch eingestellten Spur. Außerdem kann man Anhand des Reifenverschleißes die Häufigkeit der Werkstattbesuche des Fahrzeuges festellen. (Sofern sich die dortigen Fachkräfte an die Werte halten) Ein eher platter Reifen hat mehr Abrieb an den Seiten, ein Ballonreifen hat den Abrieb eher in der Mitte.


    Im Motorraum kannst du auch mal schauen ob es Quetschungen durch Schellen an den Schläuchen gibt. Eine Werkstatt würde sowas eher vermeiden, eine Reparatur die Privat durchgeführt wurden ist eher nicht. Ansonsten kannst du auch mal schauen, ob Plastikhalter von Schläuchen oder Kabeln gebrochen sind. Natürlich passiert sowas auch einer Werkstatt, diese ist aber eher bemüht darin sowas zu vermeiden.


    Während der Probefahrt kannst du gern mal über unebene Straßen fahren um ein eventuelles rappeln des Auspuffs auszuschließen. Ansonsten kann es sein, das die Aufhängung bzw. die Gummis sehr alt sind. Ein neuer Auspuff kommt immer mit neuen Gummis.


    Die Starter-Batterie hat ein Verbaudatum bzw ein Herstellungsdatum am Pol.


    Joar, mehr fällt mir jetzt nicht auf Anhieb an.

  • Guter Beitrag.


    Bei VW ists leider so, dass man den Leerlaufregler nicht seperat tauschen kann (wie z.B. bei BMW), da muss leider die gesamte Drosselklappe getauscht werden bzw. tauschen alle (kann auch andere Gründe haben).
    Oftmals kommt der Defekt auch daher, dass er über die defekte Kurbelgehäuseentlüftung Öl ansaugt, welches sich in Leerlaufregler, Drosselklappe sowie Luftmengenmesser absetzen und diese LLR sowie LMM zerstören.


    Zum Thema Rost: Unbedingt in die Kotflügel reingreifen, Ersatzradmulde checken und solche "versteckte Ecken". Den Schweller von unten anschauen, die Wagenheber werden gerne falsch angesetzt und hinterlassen Dellen.
    Auch mal mit dem Magnet verschiedene Stellen checken, nicht dass Rost überspachtelt wurde bzw. so Unfallschäden kaschiert wurden. Unfallschäden sieht man auch oft im Kofferaumblech, dass senkrecht aufs Bodenblech trifft, wenn das verbogen oder schlecht geschweißt ist.
    Die Spaltmaße sollten auch überall gleich sein (bei den Deutschen eher, die Italiener sind da etwas schlampiger).


    Die gequetschten Schläuche kann ich nicht unterstützen, bei den Italienern ist es mir oft aufgefallen, dass diese von Werk aus schon gequetscht waren, da die teilweise auch keien Schlauchschellen zum Schrauben verwenden.
    Wobei ich eine Reparatur von Privat auch nicht unbedingt verteufeln würde. Mein Vater war z.B. 15 Jahre im (prof) Motorsport tätig, da wäre es Unsinn für alles in die Werke zu fahren, wenn man das Equip und Know-How zuhause hat.


    Also Scheckhefte gibts bei Ebay und passende Stempel kann man sich da auch machen lassen für unter 10€, also da ist schon großes Missbrauchspotential vorhanden. Wenn der Rest des Fahrzeugs aber dazu passt, würde ich mir keine Gedanken machen.


    Auf die Bremsscheiben würde ich noch achten. Die verziehen sich schonmal oder sind abgefahren und dann wirds je nach Fahrzeug sehr teuer (Satz Bremsscheiben kostet bei meinem ca 300€).
    Auch mal darauf achten, ob die Handbremse greift oder ob da die Backen verschlissen sind oder die Bremse nachgestellt werden muss.


    Ansonsten sagt ein äußerlich guter Eindruck des Fahrzeugs oftmals schon viel aus, zumindest dass jmd. es gepflegt hat. Also keine Löcher in den Sitzen, wenige Kratzer, Markenreifen, ...


    Exkurs: Manche Dinge kosten auch nicht viel in der Reparatur, können aber gut genutzt werden, um den Preis zu drücken, sowas sollte man aber nur machen, wenn jmd. dabei ist, der sich damit auskennt.


    Wenns jmd. interessiert, kann ich auch noch was zum Thema Roadster schreiben.

  • Ich habe bei Opel gelernt, deshalb übertrage ich das auf alle Automarken. Wieso man sich nicht auf einheitliche Schellen eignet, ist mir bis heute noch ein Rätsel. Aber ja, du hast völlig recht, das eine private Reparatur natürlich fachgerecht sein kann. Aber man kann sich da niemals sicher sein. Ansonsten lieferst du gute Beiträge um speziell jungen Autokäufern ein wenig unter die Arme zu greifen.

  • Danke :) Ich denke wir haben eine gute Liste zusammengestellt für den Kauf von "Standart"-Fahrzeugen.


    Ja da macht jede Marke ihr eigenes Ding. Die Italiener benutzen z.B. bei Motorrädern liebend gern diese Schlauchschellen, die ineinander geclipst werden. Das sind so 2 Metallnasen die ineinander greifen und sich fast nicht mehr lösen lassen. Die machen den Schlauch auch richtig schön kaputt.
    Ist ja genauso wie OBD, bis das wirklich mal genormt war, war das auch ein Krampf zum Auslesen oder gar programmieren.


    Ja klar bei Privat besteht immer ein Restrisiko. Das besteht leider Gottes auch bei Werkstätten, vorallem bei der Kette mit den drei großen Buchstaben. Da habe ich schon Sachen erlebt, gerade bei kleinen Dingen wie Ölwechsel, da sind einige sehr nachlässig.

  • An deiner Stelle würde ich auch die Finger von Turbomotoren lassen, da diese im Alter gerne mal den Geist aufgeben und dann wirds richtig teuer! Man weiß auch nie, ob die Vorbesitzer den Turbo gut behandelt haben.


    Dann gabs noch was zur Lenkung: Das Spiel der Lenkung sollte maximal 2 Fingerbreiten am Lenkrad betragen, hat mir mein Fahrlehrer gesagt. Korrigiert mich, falls das nicht stimmt.

  • Ja mit Turbomotoren geb ich dir recht, das ist eine Sache für sich und kann schnell Geld fressen. Viele wissen auch nicht, dass diese 1.2l TFSI Motoren auch aufgeladen sind.


    Lenkungsspiel ist so eine Sache, da sollte normalerweise gar keins da sein. Wenn man es nicht im Gefühl hat, würde ich eher, wie eben von e-menz vorgeschlagen, einen Check in der Werke durchführen lassen. Ich finde diesen "Fahrschultest" etwas unsinnig. Da heißts meistens im Stand soll man das Lenkrad einschlagen und dann schauen ob Spiel drin ist. Je nach Servo und Fahrwerk, kann das Gefühl aber sehr unterschiedlich ausfallen, vorallem mit den elektronischen Servolenkungen. Es kann auch Spiel vorhanden sein, welches man nicht beim Fahren merkt, wie z.B. axiales Spiel der Lager bzw. sowas merkt man, aber nur wenn mans kennt, als Fahranfänger ist sowas schwer festzustellen.


    Ich möchte aber nochmal betonen, dass das persönliche Meinungen von mir sind. Da soll sich später niemand auf meinen Rat berufen und sagen, der hat aber gesagt, XY prüft man so.

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