"Wir haben Grund zu feiern - Kartoffelchips für alle" – 3 Monate ist es mittlerweile her, dass der Gelsenkirchener "Kartoffelrapper" Weekend mit dieser Zeile das Kapitel VBT 2011 eindrucksvoll schloss und dann von einer Jury, die aus Größen des Rap-Genres und eingefleischten VBT-Anhängern bestand, zum Sieger des rappers.in-Videobattleturniers 2011 erklärt wurde. 3 Monate – eine Menge Zeit, um die Ereignisse des vergangenen Jahres Revue passieren zu lassen und es nun mit diesem gewissen Abstand zu bewerten. Passend zum Start des Splash-VBT´s haben wir 3 der mit Abstand bedeutendsten Personen der VBT-Geschichte an Land gezogen und diese zu ihren jeweiligen Fachbereichen befragt. Wir wünschen gute Unterhaltung!
rappers.in: Hallo, Sorgenkind! Jedes Jahr erfreuen sich zahlreiche VBT-Zuschauer an deinen herrlich eingängig konzipierten Gesangsbeiträgen, die du ausgewählten Künstlern zur Verfügung stellst. 2011 konnte man dich unter anderem in der Runde von 3Plussss gegen den späteren Turniersieger Weekend hören. Kannst du uns kurz mitteilen, wie es zu der Zusammenarbeit von Eypro und 3Plussss kam und wie diese ablief? Gibt es vielleicht auch eine amüsante Anekdote, die du uns zu diesem Thema erzählen könntest? Und würdest du uns abschließend den für dich herausragendsten Gastbeitrag des letzten Videobattleturniers mitteilen?
Sorgenkind: Ich hab' 3Plussss und donetasy das erste Mal beim "Mile of Style 3" gesehen und später auf einer Hausparty in Wuppertal das erste Mal auch richtig mit ihnen gelabert. Eigentlich habe ich fast nur mit Denis gesprochen, weil Pierre recht früh eingeschlafen ist und uns ein schönes Schnarchkonzert gegeben hat. Ich weiß gerade gar nicht mehr, wie dann der Kontakt zu Frufoo und Spliff zustande kam, aber Ratingen und Essen liegen ja auch nicht so weit auseinander. Ich hab' Denis dann irgendwann im Suff erzählt, dass mir die ganze VBT-Hook Macherei auf den Sack geht, ich ihm aber gerne noch eine machen würde, wenn er einen melodischen Beat nimmt. Und so schickte er mir eines Abends diesen schönen Britney-Beat. Die Zusammenarbeit läuft genau so, wie es im Idealfall sein sollte: Man chillt und feiert zusammen und wenn man Bock hat, dann macht man Mukke. Der schönste Gastbeitrag war für mich die Rammstein-Hook von Clayne. Am meisten fasziniert hat mich jedoch die Hook von Breit MC für Battleboi Basti. Es klang echt cool, weil er von Basti super in Szene gesetzt wurde und es wirkte einfach super arrogant, dieses Feature gegen einen starken Duzoe zu bringen. Freut mich, dass meine Singerei gut ankam!
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rappers.in: Hallo, Frufoo! Die von dir produzierten Videos zählen nun bereits seit 4 Jahren zu den visuellen Highlights eines jeden VBT´s und haben diese Turniere teilweise wirklich geprägt. Wie schätzt du die Leistungen deiner videoproduzierenden Kollegen ein und was ist deine Meinung zur visuellen Entwicklung des VBT´s? Würdest du uns abschließend noch dein Lieblingsvideo des Videobattleturniers 2011 sagen?
Frufoo Erst mal Danke an alle, die mich die letzten Jahre wahrgenommen haben, obwohl ich mich eigentlich immer erfolgreich im Hintergrund gehalten habe. Das Wesentlichste, was sich in den Jahren des VBT´s geändert hat, ist, dass heute fast jeder Horst eine HD-Kamera besitzt und die meisten sich nicht davor scheuen, diese gegen das Wohl der Menschheit einzusetzen. Somit steigt zwar die Qualität der Videos, doch viele vernachlässigen dabei den Unterhaltungswert, den ein Video ausstrahlen sollte. Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle: Es fängt beim schauspielerischen Talent der Darsteller und der Idee, welche hinter einem Video steckt, an und endet mit dem kreativen Umgang der Videos im Schnitt. Viele denken nicht darüber nach, dass ein Video nicht nur gut aussehen muss, sondern auch Spaß machen soll. Einige Leute haben das ganz gut umgesetzt aber der Großteil eher weniger. Ich will mich jetzt nicht auf ein bestimmtes Video festlegen, aber von der Gesamtheit her haben mir die Primatune-Leute und Mikzn eigentlich am meisten zugesagt. Das Jesus-Video von Coru war auch nice. Nächstes Jahr will ich mehr verrückte Videos seh'n, an die man sich auch gern zurückerinnert.
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rappers.in: Hallo, GeOT. Nach einigen wirklich erfolgreichen Teilnahmen, inklusive Finalteilnahme 2010, konntest du das VBT 2011 das erste Mal seit Langem als neutraler Zuschauer verfolgen. Viele andere Zuschauer bemängelten dieses Jahr die fehlende Emotionalität und führten als Beispiel für ein Battle, in dem ebendiese greifbar war, immer wieder dein Battle gegen den Eypro-Artist Djin an. Wie bewertest du grundlegend die Bedeutung von Emotionen in einem Battleturnier und wie hast du im Zusammenhang mit dieser Einschätzung das letztjährige VBT verfolgt? Und würdest du uns noch eine Runde des letzten VBTs nennen, die deiner Einschätzung von Emotionen nach als optimal bezeichnet werden kann?
GeoT: Emotionen in einem Battle sind immer spannend. Sowohl für den Teilnehmer als – oder vor allem – auch für die Zuschauer. Man fühlt sich involvierter und näher am Geschehen. So kann man das auch mehr feiern oder eben auch mehr hassen. Es gibt dann halt wenig Spielraum dazwischen und das macht es viel spannender. Die Teilnehmer motiviert so etwas natürlich alles dazu, auch das Letzte aus sich rauszuholen und eine Bombenrunde abzuliefern. Im letzten VBT habe ich eigentlich kein Battle mit wirklichen Emotionen mitbekommen – jedenfalls nicht, dass ich wüsste. Irgendwie war alles sehr harmonisch und alle hatten sich lieb. Gestört an der Harmonie hat mich eigentlich nicht wirklich etwas. Ich persönlich fand es einfach nicht so spannend, weil keine Spannung aufgebaut wurde. Aber künstlich Irgendwas erschaffen, wäre ja auch falsch. Lag aber wahrscheinlich auch daran, dass ich zu den Teilnehmern keinen Bezug habe.
Marc Schleichert (Hater)
