rappers.in-Adventskalender: Türchen #03 Genetikk & Benjamin Voss

  • Alle Jahre wieder ... Dieses Jahr möchte ich Euch dennoch nicht mehr ganz so viel an gleicher Stelle wie jedes Jahr mitteilen. Die Entscheidung fiel auch 2012 bereits Ende August, dass ein Adventskalender her muss. Klar war, dass niemand mehr Bilder malen möchte und dass wir mit dem gerade übernommenen VBT-Mag, der VBT Splash!-Edition sowie vielen neuen Redakteuren keine Zeit mehr dafür haben, mindestens 24 Tracks in Rapdeutschland zu sammeln, die auf hohem Niveau und von gestandenen Künstlern sind. Zu guter Letzt fanden die meisten Nasen aus der Redaktion eh "schon immer", dass der Adventskalender von 2009, der mit fünf Fragen an verschiedenste Persönlichkeiten aus der Deutschrap-Szene eine Art Jahresrückblick darstellte, der bisher gelungenste sei. Und somit wird der ganze Spaß von vor drei Jahren in diesem außergewöhnlichen Deutschrapjahr wiederholt. Wir freuen uns sehr, knapp 50 gestandene Persönlichkeiten unserer Szene mit interessanten Antworten auf die "immer gleichen Fragen" an Bord zu haben. Anders gesagt: Haters gonna hate. Und der Rest freut sich. Fröhliche Weihnachten und ein erfolgreiches, fröhlich-glückliches neues Jahr. Lupa & die rappers.in-Redaktion.


    Türchen #03 Genetikk (:fb: Facebook)




    rappers.in: In diesem Jahr erging es deutschem Rap in mancherlei Hinsicht so gut wie nie zuvor – vielen Künstlern gelang der Sprung in die Charts, ein großer Teil deutschsprachiger Rapper landete sogar in den Top 10. Welches Album konnte dich 2012 am meisten überzeugen und weshalb?


    Genetikk: Uns hat gar nichts zu 100% überzeugt. Kann aber auch nicht, denn gäbe es jemanden, der genau den Sound macht, den wir wollen, bräuchten wir selbst ja keine Mucke machen. Überzeugen tut uns nur unser eigenes Ding. Sikk is' da noch viel krasser als ich – der kommt auf gar nichts klar. Ich zieh' mir viel rein und geb' dem ein oder anderen Produkt 'ne Chance. Aber wir wollen auch nicht zu viel Deutschrap hören, um unseren Klang nicht zu verwässern. Es gibt trotzdem durchaus Talente!


    rappers.in: Welche Persönlichkeit hat für dich 2012 eine maßgebliche Rolle in der deutschen Rapszene gespielt und warum?


    Genetikk: Selfmade insgesamt. Und nächstes Jahr wird die Relevanz noch größer werden. Selfmade kann ganz gut ohne den Rest der Szene überleben, wir brauchen keine Allianzen. Deshalb ist außerhalb unseres Lagers auch nur das Künstlerische interessant und nicht, wer welche Fäden zieht, denn die Fäden, auf die es für uns ankommt, halten wir selbst. Aber Cro war und ist natürlich der auffälligste Protagonist, weil er halt dieses genreübergreifende Ding macht. Ist zwar nichts für uns persönlich, da wir ja nun mal für ungestreckten Rap stehen, aber er hat natürlich seine Berechtigung und macht ehrlich gesagt gute Musik.


    rappers.in: Welches Ereignis hat deiner Meinung nach in diesem Jahr einen großen Beitrag zur Entwicklung der Deutschrapszene geleistet?


    Genetikk: Kein Ereignis, sondern die Tatsache, dass Rap sehr lange einseitig und langweilig war, teilweise immer noch ist, und die Leute davon genervt sind. Wir haben zum Beispiel dieses Jahr was Neues geschaffen oder Altem Leben eingehaucht und es in die Gegenwart übertragen. Nenn es wie du willst, aber genau das wollen die Leute hören. Die haben keinen Bock mehr auf dieselben Reimschemata, immer die gleichen Themen, die gleiche Leier, das gleiche Image. Die wollen wieder Rap!


    rappers.in: Was war die extremste Veränderung, die das nun ausklingende Deutschrapjahr im Vergleich zu 2011 erfahren hat? Und was meinst du, wie es 2013 weitergehen wird?


    Genetikk: Wir sind die extremste und beste Veränderung – Medizin. Und nächstes Jahr werdet ihr alle gesund gemacht!


    rappers.in: Zu guter Letzt: Was wird dir ganz persönlich in Bezug auf deutschen Rap 2012 noch lange im Gedächtnis bleiben?


    Genetikk: "Voodoozirkus" kam. Das bleibt uns ewig im Gedächtnis. Und natürlich die Auftritte, die ausverkaufte Tour mit über 10.000 Besuchern ... Aber scheiß mal auf 2012, wir sind mental schon monatelang beim neuen Album, und ... Wartet einfach mal ab. Das wird unaussprechlich dope, so etwas gab es einfach noch nie.




    Türchen #03 Benjamin Voss (A&R Manager GSA – EMI Group, Webseite)




    rappers.in: In diesem Jahr erging es deutschem Rap in mancherlei Hinsicht so gut wie nie zuvor – vielen Künstlern gelang der Sprung in die Charts, ein großer Teil deutschsprachiger Rapper landete sogar in den Top 10. Welches Album konnte dich 2012 am meisten überzeugen und weshalb?


    Benjamin Voss: Um ehrlich zu sein, habe ich mehrere Kandidaten. Vega hat mit "Vincent" gleich am Anfang des Jahres ein mächtiges Album vorgelegt. Besonders überzeugt hat mich "Ich bin König heut", auch, wenn es mitunter durch seine Wortwahl – schwulenfeindlich, frauenfeindlich und so weiter – der meistdiskutierte Song auf dem Album ist. Ich seh' das allerdings komplett metaphorisch und finde die Diskussion überflüssig. Da sollte man sich lieber mal über ein paar andere Alben unterhalten. "Ich bin König heut" ist einfach ein mächtiger Song, den ich lange Zeit gehört hab', um in den Tag zu starten. Da hat man gleich 'ne Top-Motivation. Ansonsten ist das Album halt durch die Songauswahl und Produktionen sehr gut, weil einfach für jeden Vega-Fan und "Noch nicht"-Vega-Fan was dabei ist, ohne den Zusammenhang der Platte zu zerstören. MoTrips "Embryo" fand ich anfangs eher schwierig zu hören. Aber wenn man's ein paar Mal angehört hat, findet man immer neue Elemente oder Parts, die man vorher noch gar nicht so beachtet hat. Dann wird das Album von Mal zu Mal stimmiger zu hören. Am besten gefallen mir die Songs "King", "Triptheorie/Meine Rhymes und ich", "Alles was ich wollte", "Wir" und "Embryo". Alpa Guns "Ehrensache": Hab' ich auch extrem gefeiert. Ich mag, wie er auf lockere und teilweise sehr ironische Art und Weise das Thema "Integration" und "Ehre" in den verschiedenen Schichten beziehungsweise im Rap-Umfeld aufgreift und anspricht. Auch, wenn er teilweise eine derbe Sprache benutzt, kann ich zwischen den Zeilen lesen und verstehe, was er mir sagen will. Genau wie "Embryo" oder "Vincent" ist "Ehrensache" für mich ein Album ohne oder mit nur wenigen "Blabla"-Geschichten, ohne sich aufzubauschen und zu erzählen, was für ein krasser Gangster man ist.


    rappers.in: Welche Persönlichkeit hat für dich 2012 eine maßgebliche Rolle in der deutschen Rapszene gespielt und warum?


    Benjamin Voss: (lacht) Das ist supereinfach: Hadi El-Dor! Einfach, weil irgendwie alle über ihn reden, egal, ob gut oder schlecht ... Ich finde, Hadi macht einen sehr guten Job als Manager. Klar eckt man da auch ab und zu mal an, aber er hat es innerhalb kürzester Zeit geschafft, sich einen Namen zu machen. Was die meisten Leute nicht beachten, ist, dass er eigentlich noch sehr jung ist und trotzdem als Manager immer erfolgreicher wird, was ich ziemlich beeindruckend finde.


    rappers.in: Welches Ereignis hat deiner Meinung nach in diesem Jahr einen großen Beitrag zur Entwicklung der Deutschrapszene geleistet?


    Benjamin Voss: Ein Wort: Facebook. (lacht)


    rappers.in: Was war die extremste Veränderung, die das nun ausklingende Deutschrapjahr im Vergleich zu 2011 erfahren hat? Und was meinst du, wie es 2013 weitergehen wird?


    Benjamin Voss: Was die extremste Veränderung war, kann ich nicht sagen. Das würde implizieren, dass ich eventuell dem einen oder anderen auf die Füße trete und das möchte ich vermeiden. Wie's 2013 weitergeht, wird sich zeigen. Ich denke, dass deutsche Rapmusik weiterhin auf einem aufsteigenden Ast ist und wir weitere Newcomer und bereits etablierte Rapper hoch in den Charts sehen werden. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die anstehenden Releases nächstes Jahr. Gerade, weil Vega mit "Nero" im Januar wieder den Anfang machen wird.


    rappers.in: Zu guter Letzt: Was wird dir ganz persönlich in Bezug auf deutschen Rap 2012 noch lange im Gedächtnis bleiben?


    Benjamin Voss: Ein Label, das unaufhaltsam wächst: Freunde von Niemand. Ein Rapper, von dem viele nicht erwartet hätten, dass er auf 5 chartet und jetzt die Aufmerksamkeit bekommt, die er verdient: Vega. Ein Manager, der FvN zu einer Marke gemacht hat: Hadi El-Dor. Und ein talentierter Rapper, der mit seiner Vergangenheit aufräumt: Alpa Gun.



    (Florence Bader)

  • Wie unsympathisch Genetikk daher kommen. Alles scheiße außer uns, außer Selfmade, neue Album wird übernehmen...bla bla. 2 Euro ins Phrasenschwein.


    Was Benjamin Voss hingegen zu Motrip und Alpa sagt, gefällt mir. Auch wenn die Lobeshymne auf Vega für mich nicht wirklich verständlich ist und etwas zu euphorisch ausfällt.

  • Benjamin Voss mit seinem Vegagelaber recht nervig. Genetikk zu Beginn recht sympathisch, verlieren sich dann aber auch zum Ende hin in Phrasengedresche

  • Zitat

    Original von suexf
    Benjamin Voss mit seinem Vegagelaber recht nervig.


    die sind doch zusammen, ist doch verständlich


    edit: ach nein, Vega hasst ja Schwule

  • Zitat

    Original von NateH8red
    Wie unsympathisch Genetikk daher kommen. Alles scheiße außer uns, außer Selfmade, neue Album wird übernehmen...bla bla. 2 Euro ins Phrasenschwein.


    :thumbup:


    Kann mit sowas auch nichts anfangen, scheint schwer zu fallen über andere was gutes zu sagen...

  • Wow, wäre Lance Butters interviewt worden, hätte er dasselbe erzählt wie Genetikk auch, ist halt ihr Image arrogant rüberzukommen, schaut euch das Interview mit Genetikk + 257ers an, Genetikk stehen voll und ganz hinter Kollegah, Fav und den 257ers.

  • Zitat

    Original von Rockybox
    Wow, wäre Lance Butters interviewt worden, hätte er dasselbe erzählt wie Genetikk auch, ist halt ihr Image arrogant rüberzukommen, schaut euch das Interview mit Genetikk + 257ers an, Genetikk stehen voll und ganz hinter Kollegah, Fav und den 257ers.


    bist du dumm, das interview ist gar nicht mit lance butters.

  • Zitat

    Original von Rockybox
    Wow, wäre Lance Butters interviewt worden, hätte er dasselbe erzählt wie Genetikk auch, ist halt ihr Image arrogant rüberzukommen, schaut euch das Interview mit Genetikk + 257ers an, Genetikk stehen voll und ganz hinter Kollegah, Fav und den 257ers.

    du bist so dünn du kaufst bei c&a einen kindergürtel
    ich hab marihuana grün wie ein ninja turtle

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