Leises Ambient-Geklirr dringt aus den Boxen des Lokals,
ich such ´nen Tisch und ruf die hübsche Kellnerin zu mir,
bestelle zwei Flaschen Wein - den besten dieses Hauses -
und geh schnell noch eine rauchen bis mein Blind Date erscheint.
Paar Minuten später, ich| seh´ sie hat schon Platz genomm´,
ich mache die Krawatte um, atme ein und geh zum Tisch.
Und was soll ich sagen? Blonde Haare, Modelmaße, auch
ihr fantastischer Humor sollte sich noch offenbaren.
Wir verstehen uns sofort, mein: „Vous étes adorable“
bringt uns ins Gespräch über Theo Fontane.
Aus regen Diskussionen werden Stimmgewitter ich| nehm´
sie ins Hinterzimmer mit – auf ´nen Glässchen Chateauneuf,
den Edlen aus Bordeaux, hin zur Ledercouch im Eck
und lache nüchtern da kein Flüstern den Nebenraum verlässt.
Wir entspann´ zu leichtem Jazz´n´Blues aus dem Grammophon,
die sanften Streicher schaffen ein akustisches Abendrot.
Ich streichle ihre Beine und wir reden über Buddenbrooks,
sie hält mich für gebildet und ich öffne ihren Blusenknopf.
Faustus ist Bildungskunst, sage ich, ebenso Sir Grays
französisches Essay über einen taubstummen Blindenhund.
Sie wirft die große Decke auf die Marmorkacheln drauf,
flüstert: „nimm mich, doch leg davor ´ne Hardrockplatte auf.“
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