Original von TonySunshine
Glückwunsch, du hast dich sicher besonders kritisch mit dem Album auseinander gesetzt.
Hättest du zum Beispiel "Alles sofort" gehört, würdest du so einen derartigen Müll sicher nicht schreiben.
Auch sonst ist das mit mein Lieblingsalbum des Jahres bisher. Und für mich auch eines der interessantesten der letzten Jahre. Ich musste mich auch erstmal an die meisten Tracks gewöhnen, bei allen habe ich es bis jetzt nicht geschafft, um ehrlich zu sein.
So extrem abstrakt ist das Ding aber gar nicht, mehrere Songs sind meiner Meinung nach (fast) komplett greifbar. Gerade "Malibu Beach", "Blinder Passagier", "Alles sofort" und "All eyes on you". Dass sich einem vereinzelte Zeilen nicht erschließen, ist ja nichts, was alleine Musos Musik ausmacht, ich erinnere da mal an die laut sterbenden Schmetterlinge auf Caspers "Alaska".
Richtig großes Kino sind neben "Blinder Passagier" auch die letzten beiden Songs, in denen Muso vergangene Beziehungen (oder vielleicht ist es ja die selbe) aufarbeitet. Auf "Alles sofort" ist das Ganze extrem ruhig und traurig, auf "All eyes on you" wird es gegen Ende seines Parts energisch und absolut dramatisch.
Der Albumeinstieg "Garmisch-Partenkirchen" funktioniert als "Brainstorming", als Knall, der über einen einbricht, ziemlich gut, auch wenn sich hier absolut kein roter Faden finden lässt. In der Hinsicht mit dem sich nicht erschließenden Sinn wird das nur noch von "Knutsch nicht mit dem Disko-Muso" getoppt, wenn er plötzlich Karl Lagerfeld fragt, ob man einen karamellfarbenen Fahrradhelm tragen kann
Gibt also auf jeden Fall äußerst Gewöhnungsbedürftiges auf dem Album, insgesamt feier' ich das aber extrem. "Sieben" scheint mir allerdings textlich wenig kreativ und das Blumfeld-Cover "Eine eigene Geschichte" hätte er sich unbedingt sparen sollen.