Das rappers.in News-Team veröffentlicht derzeit durchschnittlich knapp 8 News über neue Tracks an einem Tag, hochgerechnet auf eine Woche macht das 56 Meldungen. Spinnt man das Ganze noch weiter, kommt man in einem Monat letztendlich auf 240 neue Tracks. Erwähnenswert ist zusätzlich allerdings auch noch, dass unter diese Rechnung hauptsächlich Singles fallen, die vor allem für das breite Spektrum von Interesse sind. Man darf schließlich nicht vergessen, dass sich neben den Auskopplungen noch ein paar Titel mehr auf einem Langspieler befinden, die in unserer Berichterstattung allerdings regelrecht den Rahmen sprengen würden. Wer da am Ende noch den Überblick über alle nennenswerten Releases hat, hätte nicht allzu schlechte Chancen mit seinem fotografischen Gedächtnis die Rolle vom "Mentalist" Patrick Jane einzunehmen. Während wir in unserer Digged That!-Reihe die Sachen unter dem Radius der Berichterstattung ausgraben, wollen wir uns in Picked That! nun überwiegend mit den Highlights aus der deutschen und internationalen HipHop-Landschaft beschäftigen, und zwei Spotify-Playlists präsentieren, welche zum Ende des Monats nochmal die Songs beinhalten, die für uns besondere Aufmerksamkeit verdient haben.
Nachdem der Februar, was Alben oder generell Releases anging, eher spärlich besetzt gewesen war, schenkte uns der März bereits früh ein erstes Highlight. So veröffentlichte Ahzumjot mit "Luft & Liebe" sein versprochenes viertes Projekt innerhalb von zwölf Monaten und präsentierte mit diesem ein durchaus gelungenes Werk, auf welchem der Hamburger die Entwicklung weiterführte, die bereits vor anderthalb Jahren auf "Minus" begonnen wurde. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass sich der Rapper wie bereits im Vormonat mit gleich zwei Tracks in unserer Picked That!-Auswahl wiederfindet. Mit "Love Hotel" von Yung Hurn folgte wenig später ein weiteres starkes Release, das zwar nur bedingt durch musikalische Innovation oder Experimentierfreude glänzen kann, dafür aber viel schöne Musik bietet und gleichzeitig, zumindest im Deutschrapkosmos, durchaus als mutig betrachtet werden kann.
Freunde gängigerer Deutschrapstile wird man damit zwar nicht überzeugen können, doch hatten wohl auch diese im März einige Gründe zur Freude: So durften sich Straßenrapfans unter anderem über neue Alben von Blut & Kasse und Maxwell freuen, letzterer verpflichtete mit Tory Lanez auch einen beliebten Rapper aus Übersee, mit dem er zeigt, wie solche Kollaborationen funktionieren können, was Ihr selbstverständlich in unserer Playlist zu hören bekommt. Neben Streetrap ist auch klassischer deutscher Untergrundrap in Picked That! vertreten, mit "Ich und mein Bruder" wohl sogar das größte Untergrundalbum des Jahres. Neben Mädness und Döll verdiente sich auch Fatoni einen Platz in unseren monatlichen Highlights, der sich für "Echt" mit Edgar Wasser zusammentat.
Wer in Picked That!, sofern sie denn etwas releast, nicht fehlen darf, ist natürlich Haiyti. Im März erfreute die Hamburgerin ihre Fans aber nicht mit einem, sondern gleich zwei neuen Projekten. Wir haben uns von jedem den besten Track rausgepickt. Daneben veröffentlichte auch der recht unbekannte Künstler Navy Westghost eine neue EP, die vor allem durch ihre verträumte Atmosphäre besticht. Mit "Horrorkid" könnt Ihr dank unserer Playlist auch in dieses Projekt einmal reinhören.
Neben neuen Releases gab es natürlich auch wieder jede Menge Singles aus kommenden Veröffentlichungen zu hören, die den Rest unserer nationalen Playlist bilden. So veröffentlichten Fler und Jalil mit "Makellos" einen weiteren Vorgeschmack auf "Epic" und zeigten, in welche Richtung der eigene Trapentwurf gehen wird. Juicy Gay hingegen schlägt genretechnisch zwar in eine ähnliche Kerbe, bietet aber mit dem eher vorantreibenden Partysong "Skibrille" einen starken Gegensatz zu dem eher langsamen und atmosphärischen Sound der Berliner. Ähnlich ist es auch bei Bausa, der mit seiner neuen Single "Tropfen" einen weiteren eingängigen Track nah am aktuellen Zeitgeist präsentiert.
Auch die restlichen Künstler unserer Picked That!-Auswahl bewegen sich soundtechnisch in eher eine moderne Richtung. So sind Parallelen zu erfolgreichen Stilentwicklungen sowohl bei Ufo361 als auch bei Marvin Game klar ersichtlich, einen Gegensatz bieten da lediglich Marteria, der musikalisch an "Zum Glück in die Zukunft II" anknüpft, sowie Sylabil Spill, der seinem Battlerapstil weiterhin treu bleibt.
Das alles könnt Ihr Euch nun hier anhören:
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(Sanchyes)
Reden wir nicht lange um den heißen Brei herum: Im gesamten März gab es wohl kein Release, das so sehr polarisiert hat wie Drakes "More Life". Das zeigt sich auch an den aktuellen Billboard-Charts. Wirklich jeder Song von der Playlist, wie es Drake selbst nennt, findet sich in den Top 100 wieder. Daher scheint es nicht allzu überraschend, dass der Kanadier gleich doppelt in der Playlist vertreten ist. "Portland", auf dem der Champagne Papi mit Hilfe der Features von Travis Scott und Migos-Member Quavo große Geschütze auffährt, zeigt nun endgültig, dass uns Flöten-Beats dieses Jahr wohl des Öfteren begegnen werden, nachdem Future die breite Masse mit "Mask Off" auf den Geschmack bringen konnte. Neben "Portland" ist auch noch "Blem" vertreten, auf dem sich Drizzy mit viel Gesang wieder von seiner softeren Seite zeigt.
Ebenfalls doppelt in unserer Liste vertreten, ist diesen Monat niemand Geringeres als Rick Ross. Mit seinem neuen Album "Rather You Than Me" zeigt der 41-Jährige trotz einiger Filler, dass mit ihm immer noch zu rechnen und keineswegs zu spaßen ist. Das unterstreichen die beiden Tracks "Apple Of My Eye" und "Idols Become Rivals". Während Ross auf "Apple Of My Eye" ein paar Spitzen in Richtung Nicki Minaj, die derzeit sowieso genug mit Remy Ma beschäftigt ist, losließ, wurde er auf "Idols Become Rivals" noch persönlicher und rechnete direkt mit Cash Money-CEO Birdman ab. Besonders auf "Idols Become Rivals" beweist Rozay, dass er nie an Schlagfertigkeit und Coolness eingebüßt hat.
Schlagfertigkeit und Coolness sind auch zwei Attribute, die äußerst gut zu Kendrick Lamar passen. Quasi aus dem Nichts veröffentlichte K-Dot mit "The Heart Part 4" eine neue Single, die dann doch irgendwie ein kleines Medley darstellt. Was es nun sein soll, kann auch egal sein. "The Heart Part 4" ist genau das, was man sich vom TDE-Member erwartet. Roughe Lyrics, melodische Flows, unschlagbare Instrumentals und diesmal auch, für Kendrick eigentlich untypisch, ein fieser Cliffhanger. Doch nicht nur auf "The Heart Part 4" darf man der Stimme des 29-Jährigen lauschen, auch auf Mike Will Made-Its Release "Ransom 2" ist der MC aus Compton dabei. Doch nicht nur das, neben ihm haben sich noch Gucci Mane und Rae Sremmurd die Ehre erwiesen. Herausgekommen ist ein Hit, den man auf jeden Fall gehört haben sollte.
Das Rennen um die Teilnahme in der zehnköpfigen "2017 Freshmen Class" vom XXL Magazine geht langsam aber sicher in die heiße Phase. Kein Wunder, dass die Nominierten sich gerade jetzt in Szene setzen und nicht teilnahmslos zusehen wollen. Zwei Fleißsternchen haben sich dabei unter anderem Playboy Carti und Allan Kingdom verdient. Während sich Carti auf seinem neuen Song "Lookin" mit Lil Uzi Vert einen MC zur Seite holt, der letztes Jahr beim Voting hauchdünn scheiterte, kommt Allan Kingdom knapp eine Woche vor der Veröffentlichung seines neuen Albums "Lines" mit "Know About It" ganz allein und einer ganz eigenen Ästhetik um die Ecke. Abschauen können sich beide allerdings noch ein wenig von G Herbo: Der war letztes Jahr Teil der heiß begehrten "Freshmen Class" und hat genauso weiter gemacht wie davor: einfach weiter und weiter Mixtapes und Singles veröffentlicht. Dieses Jahr soll dann endlich auch sein Debüt-Album an den Start gehen. Bis dahin kann man sich dann noch den Track "Missin Em All", der sich ebenfalls in unsere Playlist verirrt hat, aus seinem "Welcome To Fazoland 1.5"-Tape anhören.
Neben der bereits genannten Highlights finden sich auch die Gorillaz, Frank Ocean, Rich Homie Quan, The Underachievers, Nicki Minaj und viele mehr in unserer dieswöchigen Picked That!-Ausgabe:
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(Wossap)
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