Meine Meinung zu einigen Aspekten, womit ich definitiv nicht deinen ganzen, sprachlich schön geschriebenen Artikel (true story) abdecke.
Ohne alle Tracks gehört zu haben:
Letztenendes macht Prezident halt das, was er sonst auch immer getan hat. Seine Meinung hemmungslos auf Tracks nach außen tragen.
Nur findet er mittlerweile mehr in den Medien statt, weswegen diese Debatte überhaupt erst losgetreten werden konnte. Das alte Spiel...
Er hat übrigens in Gesprächen (eines davon der Auftritt bei Staiger & Mauli, glaube ich) offen von sich gegeben, dass er mit diesem Album provozieren wollte/will.
Wirkte etwas so, als vermutetest du das nur...
Verzeih, wenn ich dich da falsch verstehe.
Für grauenhaft erachte ich folgendes:
"Der Punkt ist: Immer wieder hält er sich nicht an seine eigenen Konventionen."
Das Totschlagargument schlechthin. Nicht komplett sinnlos, dennoch sehr schwach. Nicht viel besser als "Du darfst XYZ nicht kritisieren, wenn du nicht selbst ein XYZ bist."
Warum?
Weil Songtexte nur begrenzten Platz bieten. Weil sich sogut wie kein Mensch immer an seine eigenen Konventionen hält. Wir sind keine Roboter. Dieser Umstand entkräftet Aussagen und Forderungen nicht.
Da könnte man drölf Beispiele für nennen. //
Ich finde es schade, dass man bei dem ganzen Internetmüll und der ständigen Möglichkeit zum auskotzen der eigenen Meinung immer und überall Stellung beziehen muss.
Für die die unreflektiert Informationen fressen und Aussagen ständig direkt für bare Münze nehmen. Damit ja kein RTL II-Depp oder "ich fühle mich auf den Schlips getreten"-Feminist/Veganer/Carnivore/... durchdreht.
Manchmal schon anstrengend und müßig.
Aber das ist wohl generell ein Problem unserer Zeit, auf der anderen Seite ja dann doch wieder verständlich.
Schafft sonst nur Probleme. //
Abschließend möchte ich als jemand, der recht gerne Prezident hört und in der Vergangenheit durchaus so manche Äußerung von ihm gut fand, festhalten, dass ich ihn seit "Limbus" anstrengend finde.
"Kunst ist eine besitzergreifende Geliebte" hat mich damals angefixt, woraufhin ich mich bis hin zu "Kleiner Katechismus" mit seinem Zeug auseinandergesetzt habe und vieles, nicht alles, toll fand.
Momentan empfinde ich wirklich wenig Motivation, wenn er was rausbringt. Die aktuell behandelten Themen machen Sinn, aber auf Tracks kommen die einfach nur zäh rüber. Kein Hörgenuss für mich iwie.
Wie du bereits oben erwähnst, mehrmals anhören macht da keinen Spaß.
Zu
"Eigentlich sollte es wenig überraschen, dass die Platte schlussendlich so versackt ist. "
kann ich nur sagen:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass er der verhältnismäßig geringen Reichweite jemals aus seiner Nische herauskommen wird.
//
So, genug erst mal. Let the hate begin.