Beiträge von lupa



    nur, um dir kurz was aufzuzeigen, nicht um mit dir zu diskutiern, hier kurz ne antwort:


    man kann in einer review leider nicht auf jeden track eingehn, was dir anscheinend nicht bewusst ist. klar kann man, aber das liest hier bei 26 Tracks einfach keine Socke mehr.




    und zu nashstar:


    ''nur'' 7,5 punkte?
    das ist ne verdammt hohe wertung für ein album, bei dem dir nur ein einziger track gefällt...

    es gibt drei tracks, die ich momentan aufs übelste feier -
    alles bleibt anders (der beat ist einfach überkrass, also tanz, tanz...)
    komma klar
    mein problem


    hammer.
    den rest hab ich zum großteil erst zwei mal wirklich gehört, weil die drei im loop laufen ;)

    :D :D



    edit: bezug auf crusoe


    edit: kontro. das zitat von mir war auf ups post bezogen. da gibt es mMn nichts hinzuzufügen. ich habe nicht vor, auf deine kommentare einzugehen. also stell sie ein oder akzeptier, dass du gegen eine wand redest.

    Zitat

    Original von kontro.vers


    alta du bist hammer! :chu: :chu: :chu: :chu: :chu: :chu: :chu: :chu: :chu: :chu: :chu: :chu:
    WIR ERWARTEN EINEN RECHTFERTIGUNG SEITENS LUPA!



    es heisst EINE rechtfertigung.
    - die wirst du aber nicht bekommen.



    CD 1
    01 Intro
    02 Berlin
    03 Deutscha Bad Boy
    04 Mein Jahr feat. Nadja Benaissa
    05 Fler vs. Frank White feat. Patrice
    06 Alles was ich brauch
    07 Warum bist du so?
    08 Chefsache feat. Sido
    09 Hurensohn Skit 1
    10 Pass auf feat. Godsilla und She-Raw
    11 Ich bin Deutscha
    12 Wie wir sind feat. MC Bogy
    13 Mein Mädchen
    14 Hurensohn Skit 2
    15 Nacht und Nebel Aktion feat. Godsilla
    16 Roll auf Chrome feat. B-Tight
    17 Ghettodrama
    18 Clubbanger feat. Massiv
    19 Ich kann dich sehen feat. Shizoe


    Premium Edition
    CD 2
    01 Therapie feat. Sido
    02 Geld oder tot feat.Godsilla
    03 Nutte bounce
    04 Südberlin Maskulin feat. Godsilla
    05 Was weisst du schon?
    06 Alles meins feat. Godsilla
    07 Mein Sound



    Nachdem Aggro Berlins „Deutscha Bad Boy“ im Vorfeld seines dritten Solowurfes verlauten ließ, das technische Niveau des Vorgängers „Trendsetter“ und die provokanten Inhalte des (in Zahlen ungleich erfolgreicheren) Vorgänger-Vorgängers „Neue Deutsche Welle“ unter einen Hut bringen zu wollen, ist das Ergebnis dieser Bemühungen nun – eine Vorab- sowie eine tatsächliche Single, ein paar falsche Titel und Erscheinungstermine und ein medienwirksames „Biggie vs. Tupac“ für Arme später – seit dem 25.01. käuflich zu erwerben.
    Ein „Fremd im eigenen Land“ ist es am Ende geworden; 19 Anspielpunkte schwer und zumindest in kommerzieller Hinsicht aller Voraussicht nach auch noch recht gesund.
    Als Geburtshelfer standen Fler dabei neben den Kollegen Sido und B-Tight nicht nur MC Bogy, Godsilla, She-Raw, Shizoe, der breit gebaute M-A-S und Nadja von den No Angels, sondern darüber hinaus auch die fleischgewordene Fremdscham aus den heiligen Hallen der Propagandamaschinerie seines Vertrauens – kein Geringerer als MTV-VJ Patrice – zur Seite. Für den zu berappenden Klangteppich schließlich zeichnen Djorkaeff, Desue und Shuko verantwortlich. So viel zur Statistik. Showtime!


    Nachdem uns ein als Intro fungierender Auszug aus einem mir unbekannten Film sicherheitshalber noch mal daran erinnert hat, dass wir es mit einem verdammt gefährlichen Jungen zu tun haben, eröffnet eben jener das Album mit einer Hymne auf seinen Wohnsitz Berlin, die „Ich-fick-deine-Mutter-Stadt“. Gut, Innovation geht anders. Aber die ein oder andere technisch versiertere Line traf mich zugegebenermaßen dann doch recht unvorbereitet.



    „Das’ nicht Dolce Gabbana, nein, denn der Teufel trägt Prada!“



    Netter Reim, netter Punch – kann man machen. Da scheint jemand geübt zu haben. Im Anschluss dann die Single „Deutscha Bad Boy“, die sich irgendwo zwischen „Sonnenbank Flavour“-Gedenkflow und Dirty South-Anleihen anschickt, die nach dem mittlerweile ja schon gut dreieinhalb Minuten zurückliegenden Intro eventuell verblassten Erinnerungen wieder aufzufrischen. Merke: Fler ist deutsch und stolz drauf. Trotzdem ist Fler unter Ausländern aufgewachsen (das sind die finsteren Gestalten, die im Video im Hintergrund stehen und böse gucken) und überhaupt so ein richtiger Gangster. Schließlich kommt er ja auch aus Berlin, dem rausten Pflaster diesseits des Atlantiks. Ein deutscha Bad Boy eben. Schön, dass wir da mal drüber sprechen konnten.
    So, und jetzt wird’s richtig eklig: Zeit, die ersten hochkarätigen Features aufmarschieren zu lassen! „Mein Jahr“ mit Nicht-Engel Nadja Benaissa klingt wirklich haargenau so wie man sich „Mein Jahr“ mit Nadja Benaissa so vorstellt und damit sollte eigentlich alles gesagt sein.
    In direkter Nachbarschaft wartet dann auch schon der gönnerhafte Patrice, der sich, nachdem er unserem deutschen bösen Jungen bereits eine imaginäre Vendetta mit Bushido in die Köpfe der TRL-Zuschauer verpflanzt hat, nun noch schnell auf dem so gepushten Tonträger selbst verewigt.
    Und, als hätte sein Name auf dem Backcover alleine nicht schon genügt, jedweden Kaufpreis für „Fremd im eigenen Land“ zu rechtfertigen, darf man der schwarzen Antwort auf Dieter Thomas Heck dann auch noch bei der Moderation eines im Rahmen einer – wie könnte es anders sein – TRL-Sendung angesiedelten Battles zwischen Mainstream und Untergrund lauschen. Für beide Seiten steigt übrigens Fler in den Ring – nur, dass er einmal nicht Fler, sondern wieder Frank White heißt und irgendwie kein Geld zu haben scheint. Darin erschöpfen sich die Unterschiede zwischen den beiden aufs Blut verfeindeten Lagern dann scheinbar auch schon. Wieder was gelernt. Danke, Fler.
    Und wem ob solch allzu oberflächlicher Betrachtungsweise das Kotzen kommt, der befindet sich in guter Gesellschaft: Den Auftakt der Pro-Jugendalkoholismus-Sause „Alles was ich brauch“ begeht der ehemalige Trendsetter nämlich stilecht mit dem Kopf über der Kloschüssel. Was dann folgt, ist eine knapp vierminütige Liebeserklärung an die systematische Vernichtung von Gehirnzellen, die ihren peinlichen und zugleich entwaffnend ehrlichen Höhepunkt in den Worten „du machst mich männlich“ findet. Real Talk vom Bad Boy.
    Weitere Perlen solchen Kalibers hält da allenfalls noch die Liebeserklärung an „Mein Mädchen“ bereit – allen voran natürlich „Du bist in meim' Handy unter ‚Traumfrau’ gespeichert“. Wow! Kinder, das muss wahre Liebe sein!
    Aber wenigstens bieten derlei Ausflüge in die reale Welt jenseits der Mauern von Patrick Losenskys Luftschloss ein wenig Abwechslung in der sonst so monotonen Aneinanderreihung von Battletracks und Representern, die sich thematisch für gewöhnlich im schon im Intro umrissenen Spektrum erschöpfen.
    Die zahlreichen weiteren Gastbeiträge jedenfalls vermögen dies nicht. Allenfalls Aggro-Zugpferd Numero Uno Sido vermag den ein oder anderen Akzent zu setzen, denn Humor ist auf einem Fler-Langspieler ansonsten ja gemeinhin Mangelware.


    Kommen wir langsam zum Ende. Es bleibt festzuhalten: Rein technisch gesehen hat sich Fler mittlerweile zum akzeptablen Rapper gemausert. Hörbare Musik entsteht dabei in letzter Konsequenz dennoch nur in Ausnahmefällen. „Fremd im eigenen Land“ bietet den selben stumpfen Einheitsbrei wie schon die beiden Vorgänger und wird so aller Voraussicht nach kaum einem Käufer außerhalb der eingeschworenen Aggro-Fangemeinde groß Freude machen. Aber all jenen, deren Kaufentschlossenheit trotz alledem ungebrochen ist, sei zumindest noch die mit 7 Bonustracks ausgestattete „Premium Edition“ ans Herz gelegt. Dort findet sich nämlich neben einigen zusätzlichen Gemeinschaftswerken mit G-Hot-Lückenbüßer Godsilla (mit dem fürs Frühjahr dann noch das Kollabo-Album „Südberlin Maskulin“ angedacht ist) der vielleicht größte Hit der ganzen Unternehmung: „Therapie“. Denn, wenn Sido und sein Gastgeber über einen geradezu hymnischen Brecher Drohgebärden austauschen, will zu guter Letzt dann doch noch so etwas wie Atmosphäre aufkommen. Vielleicht kein Kaufgrund, nein. Aber zumindest ein wenig Schadensbegrenzung.



    lupa (Florence Bader)

    [REDBEW]76 [/REDBEW]

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    01. Ruhestörung
    02. 360 Grad
    03. Bandecho
    04. Egal wohin
    05. Licht am Meer
    06. Family First
    07. Augenmerk
    08. Feuer
    09. Eiszeit
    10. 2 the beat ft. Sir Serch & Mr. Mick
    11. Miss Berlin
    12. Risiko
    13. Betrunkene Mädchen
    14. Nutze den Tag
    15. Willkommen im All
    16. Gottes Wille


    Ordnung muss sein. Bei mir zu Hause im CD-Regal ziehen es die Rapplatten vor, unter sich zu bleiben und würden mit Sicherheit keine Reggae- oder – Gott bewahre - Metalscheibe in ihrer Mitte dulden. Bei Rapper, Sänger, Schauspieler, Lebenskünstler und angehendem Alleskönner Damion Davis sieht das vermutlich ein klein wenig anders aus. Ich kann nur erahnen, welche Interpreten in der Plattensammlung des Berliner Multitalents („Wholetrain“) wie selbstverständlich Seite an Seiten stehen mögen, dass es jedem Schubladendenker und Echthalter die Nackenhaare aufstellen muss. Damion dürfte das ziemlich egal sein. Für ihn scheint die Welt das Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu sein – seine Spielwiese und Leinwand. Und auf dieser Leinwand zeigt uns der Spoken-View-Schützling sein kleines „Lichtermeer“, so der Titel seines aktuellen und mittlerweile dritten Soloalbums.


    16 Lichter – produziert von Phax Mulder, Kilgus, Mirror, DJ Mick, Krutsch, V. Raeter und Damions Band, dem 4MegaHerzOrchestra – sind es am Ende geworden und naturgemäß strahlt dabei nicht eines so hell wie das andere. Definitiv am Scheinen ist aber zumindest schon mal die als Opener fungierende „Ruhestörung“ – ein von Standardphrasen durchzogener Partytrack zwar, der auch nicht ohne das obligatorische „Ich kann euch nicht hören“ auskommt, aber in der Ausführung eben doch so herrlich unangestrengt und ehrlich ist, dass man spontan Lust bekommt, sich beim nächsten Auftritt des jungen Herrn Davis mit ins Getümmel zu werfen. Lockere Reime, ein wenig Sing-Sang; gekonnter Gute-Laune-Scheiß einfach. Nach diesem guten Einstand folgt nur ein paar Minuten Spielzeit später auch schon das erste echte Highlight im Lichtermeer: Der Konzeptsong „Bandecho“ versucht sich an der nicht ganz leichten Aufgabe, dem inzwischen doch recht angestaubten Representer-Thema zu neuem Glanz zu verhelfen.



    „Mikrofon Check, zwo, eins/
    Diese Weißbrotscheibe trifft all die fetten Kinder auf dem Deich/
    Vertreibt böhse Onkelz aus deinem Freundeskreis/
    Auch wenn grad Juli ist: eure Keimzeit ist vorbei/“



    Klingt komisch, ist aber so noch nicht da gewesen und ein feiner Exkurs durch die deutsche Musikszene. Den nächsten – wenn nicht DEN – Höhepunkt liefert dann der lautmalerische Titeltrack „Licht am Meer“, der einen direkt in ein tropisches Paradies entführen will. Weißer Sand, Palmen im Wind, Sonnenuntergang – unweigerlich trägt es einen davon. Ich weiß nicht genau wie, aber Damion Davis hat es geschafft, knapp vier Minuten Urlaub auf eine CD zu pressen. Das ist groß.
    Über die folgenden Anspielpunkte widmet er sich dann dem leidigen Pflichtprogramm. Ein Track für die Lieben, gefolgt von einem ordentlichen Kübel Kritik an Allem und Jedem, was dem gemeinen Backpacker in dieser Welt so gegen den Strich gehen kann und schließlich die gefühlt 1.000ste Feuer-/Musik-Analogie auf Tracklänge. Alles keine Totalausfälle, aber einen wirklich zwingenden Grund, sich das anzuhören, gibt es anno 2007 nun doch nicht mehr. Man fragt sich unweigerlich, ob da nicht irgendwie noch mehr drin ist.
    Und es ist: wie zum Beweis setzt „Eiszeit“ ein. Ein ruhiger, nachdenklicher und wunderbar stimmungsvoller Track, der vom Winter erzählt. Das sind Sozialkritik aus dem Rucksack und meteorologische Metaphern in gut. Dazu tut das schwer „unterkühlte“ Instrumental sein Übriges und für die nächsten fünf Minuten verhält sich die gefühlte Raumtemperatur umgekehrt proportional zur Lautstärke. Geht doch.
    Das Feature mit Sir Serch & Mr. Mick sticht dann wieder allenfalls insofern heraus, dass es das insgesamt einzige bleibt. Im Grunde braucht den irgendwo zwischen Representing, Liebesbekundung an die Musik und Ausflug ins Naturkundemuseum dahindümpelnden Vortrag aber kein Mensch. Allerdings offenbart sich hier einmal mehr Damions ausgesprochene Affinität zu leicht zugänglichen Bildern:


    „Feuerfontänen sprengen die Spitze des Berges,
    der Ascheregen erlischt – ein Lichtermeer aus glitzernden Sternen!“


    So gelingt es ihm nicht selten, seine kleine Welt vor dem geistigen Auge des Hörers zu entfalten. Eine Welt, die leider allzu schnell wieder in die Brüche geht, wenn allzu plumpe oder schlicht unpassende Worte die Illusion auf einen Schlag zunichte machen. Bestes Beispiel hierfür ist „Willkommen im All“, eine Reise durch die unendlichen Weiten, die sich nicht recht zwischen Erlebnisausflug und wissenschaftlicher Exkursion entscheiden zu können scheint und so im Endeffekt doch recht holprig anfühlt. Manchmal wäre weniger eben doch mehr...


    Im Großen und Ganzen wars das dann auch. Vielleicht noch ein, zwei weitere Klischees und eine Extraportion Sommer, Sonne, Sonnenschein oben drauf und fertig ist Langspieler Nummer drei!
    Fragt sich nur, ob Otto Normalraphörer wirklich gewillt sein wird, unserem musikalischen Freidenker auf jedem seiner genreübergreifenden Ausflüge zu folgen. Zu anstrengend eventuell die ein oder andere Hookline und zu experimentell poppig so mancher Beat. Wen all das unvorbereitet trifft, den mag es vielleicht ein wenig verschrecken. Allen anderen dürfte dafür ein gewisser Clueso ein Begriff sein und somit so manches Licht im Lichtermeer doch allzu vertraut scheinen. Seis drum. Was nach mehr als einer Stunde bleibt, ist ein mit einer Hand voll echter Perlen gespicktes Album, das keinem weh tun dürfte, aber mit Sicherheit auch nicht jedermanns Sache ist.



    lupa (Florence Bader)

    [REDBEW]67 [/REDBEW]

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