Beiträge von Duplicate5477

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    Original von lowcut
    man kann training des eigenen körpers schlecht mit anwalttätigkeiten und so vergleichen.


    Jeder Vergleich ist einer von Äpfeln und Birnen. Es ging aber nicht um das Training des eigenen Körpers an sich, sondern um den Kauf eines Trainingsprogramms, und da hinkt der Vergleich nicht, finde ich.


    Natürlich entschuldigt der Kauf eines Trainingsprogramms nicht die Versäumnis, sich mit seinem eigenen Körper, der Ernährung und dem Training auseinanderzusetzen.


    Allerdings kann man - wenn es eben (noch) nicht sein primärer Lebensinhalt ist - die Informationen darüber geballt kaufen und sich so das Expertenwissen eines solchen zueigen machen, bevor man monatelang Foren durchkämmt, in denen a) viele Idioten und Halbwissende unterwegs sind und nach deren Lektüre man b) oft genauso schlau dasteht wie davor, weil hundert verschiedene Meinungen vertreten werden. Das ständige trial-and-error kann man abkürzen.


    Und so ähnlich ist es letztlich beim Anwalt: Ich kann mir mühsam Jura-Foren durchlesen, an deren Ende ich dann bestenfalls weiß, was mir überhaupt vorgeworfen wird, schlimmstenfalls aber ein behördliches Schreiben anfechte, weil die BRD tatsächlich gar nicht existiere, sondern nur eine Organisationsform der Modalität einer Fremdherrschaft sei und folglich ihre Schreiben ungültig seien. Oder ich gehe gleich zum Anwalt, zahle sein Honorar und brauche mich nicht weiter damit behelligen. Und wenn ich öfter solche Verfahren habe, bekomme ich vielleicht sogar automatisch Lust, mich ein wenig mehr einzulesen.

    Man kann sich auch im Internet alles "rechtliche" selbst anlesen und sich dann selbst verteidigen bzw. vor dem AG auch selbst Ansprüche einklagen. Ob dass dann erfolgsträchtig ist bzw., wenn ja, die Arbeit wert ist, fragt sich allerdings. Das ist halt das System einer arbeitsteiligen Gesellschaft, ich verdiene mit meiner eigenen Profession Geld und kann damit andere Leute für deren Expertenwissen bezahlen, wodurch ich mir wieder Zeit für mein eigenes Expertenwissen schaffe. Man kann ja auch selber Brot backen, ob sich das immer lohnt, muss jeder selbst entscheiden.

    Über das gleiche Thema hat doch Karl Ess kürzlich ein Video gemacht. Die Leute wollen, was Dienstleistungen angeht, am liebsten alles umsonst haben, weil man sich ja eh kostenlos im Inet alles zusammenklauben kann. Aber dann kann man auch BWL studieren, damit man seine Steuererklärung selbst machen kann - is ja auch kostenlos.

    Das ist aus der Entfernung meistens schwer zu sagen, aber wenn Du einen Überschuss fährst, wirst Du zunehmen, und ohne Krafttraining wohl nicht unbedingt Muskeln.
    Da es sich um ein Muskelaufbauprogramm handelt, ist ein Kalorienüberschuss auch logisch. Unlogisch finde ich es allerdings, dass Du Dir ein Muskelaufbauprogramm zum Abnehmen holst und das darin angegebene Krafttraining gar nicht machen willst, das im Übrigen auch sinnvoll wäre, wenn Du nur abnehmen möchtest, da sich dann Dein Grundumsatz erhöht.
    Gefährlich wird Dir also nicht das viele Eiweiß, denn man kann durchaus auch eine low-Carb-Diät machen, ohne Kraftsportler zu sein, sondern die Kalorienmenge insgesamt. Das ganze Programm ist eben auf Muskelaufbau ausgerichtet und ergibt wohl auch nur in Kombination mit diesem Sinn.

    Ich bin auch kein Riesenfan von Diskos, meist zu eng, zu teuer, zu laut zum Unterhalten, zu heiß etc. Da bevorzuge ich schon Bars. Problem an der Sache ist allerdings, dass bei uns die meisten Bars auch am Wochenende allerspätestens um halb zwei, zwei zumachen. Wenn man dann den Abend noch nicht beenden will, hat man die Wahl zwischen einer der wenigen Assi-Kneipen, die bis vier offen haben, und eben Diskos, in denen dann manchmal sogar gute Musik kommt.

    Hab's mir gestern Abend nun auch endlich angeschaut; danke fürs Posten nochmal, hätte ich fast vergessen, nachdem ich sie letztens bei Lanz kurz gesehen hab.


    Zunächst mal vorweg: Ich bin ja ein Freund des Um-Denkens aus einer anderen Perspektive, weil sich so oft Interessantes offenbart. Und mir sind zumindest keine "nationalen" Dokumentationen o.ä. bekannt, in denen sich "Rechte" so unvoreingenommen bzw. neutral mit Andersdenkenden/Ausländern/Linken auseinandersetzen. Deshalb erstmal großen Respekt nicht nur für den Mut, sondern für die Herangehensweise, die ich mir bei anderen Journalisten häufig wünschen würde.


    Nun zum Inhalt: Den fand ich leider nicht überragend, ich picke jetzt einfach mal wahllos ein paar Punkte heraus:


    - Frau Asumang fixiert sich mE viel zu sehr auf den Wortsinn von "Arier". Dass dessen Ursprung nicht in Deutschland liegt, sollte eigentlich jedem halbwegs interessierten Menschen klar sein. Man nimmt oder nahm eben einfach an, der gemeinsame Grundstock der indogermanischen Sprachen gehe auf eine "Ursprache" zurück, und erweiterte diesen Begriff irgendwann um das "Urvolk", das diese Sprache gesprochen haben solle. Die Nachkommenschaft dieses Urvolks nahmen dann im Laufe der Zeit verschiedene Völker für sich in Anspruch und so zuletzt auch die Deutschen. Das Hakenkreuz etwa hat seinen Ursprung auch ganz woanders, und trotzdem ist es heute das Symbol für den deutschen Nationalsozialimus, weil Hitler es einfach für sich in Anspruch genommen und umgedeutet hat. Letztlich war Arier in Deutschland nur ein Synoym für Deutsche oder verwandte Völker, und ab 1935 verwendete man in Gesetzestexten auch nicht mehr "Arier", sondern "Person deutschen oder artverwandten Blutes".


    Wenn also Frau Asumang in ein iranisches Bergdorf fährt und die dortigen Bauern/Arbeiter sagen, es komme beim Arier-Sein gar nicht auf die Abstammung an, sondern dass man ein guter Mensch sei, überzeugt das insgesamt und verallgemeinerungsfähig wenig.


    - Der "promovierte Naturwissenschaftler" ist natürlich eine echte Attraktion, trägt aber hauptsächlich zur (wohl gewünschten) Lächerlichmachung bei. Die Doku hätte auch ohne ihn gewirkt. Mich hat dieses Stilmittel an galileo- oder n24-Reportagen erinnert, in denen zunächst zwei-drei plausible "Verschwörungstheorien" präsentiert werden, und anschließend kommt irgendwas mit Aliens oder einer hohlen Erde oder eben Nazigeheimbasen mit Ufos. Der geneigte Zuschauer bekommt dann sofort den Eindruck, jeder, der an Verschwörungstheorien glaube, halte auch so etwas für wahr, und mithin wird dann alles in einem Federstrich ad absurdum geführt.


    - Dieser Metzger wird dargestellt, als glaube er nicht an das, was er erzähle, weil er Frau Asumang am Ende umarmt. Wenn er aber gegen Rassenvermischung ist, heißt das doch nicht automatisch, er hasse auch alle so entstandenen Menschen. Da fehlt mir die Differenzierung zwischen Makro- und Mikroebene. Es kann doch sein, dass jemand, der solche Ansichten vertritt, gegen Einwanderung ist, gleichwohl aber seinen schwarzen Schwiegersohn liebt, weil er ihn als Person schätzt. So eine Einstellung finde ich allemal sympathischer als die eines Jürgen Riegers, der ja zu Lebzeiten in einem Interview mit Frau Asumang bekundet hat, er würde seine Tochter verstoßen, ginge sie eine Beziehung mit einem "Fremdrassigen" ein.


    - Es mutet etwas befremdlich an, dass der KKK gerade diese beiden, nicht gerade brillianten Redner zu einem offiziellen Interview schickt. Mag vielleicht ein Zeichen sein, dass er doch keine relevante Macht mehr hat. Der Vorhalt von Frau Asumang hinsichtlich Jesus überzeugt allerdings nicht, auch wenn das vorwiegend an den Fähigkeiten des Interviewpartners liegt. Ich willl ihm hier nicht zur Unterstützung eilen, aber spontan sind mir sofort ein paar Gegenargumente eingefallen, die er aus seiner Sicht hätte erwidern können: Z.B. die Bewahrung der Schöpfung, gerade weil man an Jesus glaubt und deshalb gegen Rassenmischung ist; Jesus sagt, liebe Deinen Feind, man kann und soll diesen daher lieben, er bleibt aber trotzdem noch ein Feind usw.


    - Der NPD-Typ mit dem Rückführungsprogramm besticht genauso wenig mit Einfallsreichtum. Hier mache ich aber auch der Interviewerin wieder den Vorwurf. Anstatt wirklich inhaltlich auf das Ob der Rückführung einzugehen, reitet sie darauf herum, dass sie ihre Sachen nicht ins Flugzeug mitnehmen könne. Also das wäre doch wohl das geringste Problem, wollte man so etwas durchführen - es gibt ja auch Frachtschiffe usw.; viele Menschen ziehen jeden Tag von einem Kontinent auf einen anderen ...


    - Die Aussagen der Burschenschaftler blieben weitestgehend unkommentiert. Deren Einstellung kann ich jedoch sogar nachvollziehen. Wenn sie (traditionelle) Vereinigungen gründen und betreiben wollen und sich entschließend, darin keine Schwarzen aufzunehmen, ist das doch ihr gutes Recht? Ich wäre der Letzte, der sich darüber empören würde, gründeten Schwarze in Deutschland einen Verein für Schwarze oder (ehemalige) Albaner für Albern oder (eingewanderte) Vietnamesen für Vietnamesen, wie es das auch hundertfach in Deutschland gibt.


    - Schließlich hätte ich mir auch noch ein Interview mit Pastörs oder so gewünscht, wenn sie schon bei seinem "Bunker" war. Aber man weiß natürlich nicht, von wem das ausging - möglicherweise hat auch er sich geweigert, mit ihr zu sprechen.


    Alles in allem demnach eine mutige Reportage, mit sehr guten Ansätzen, journalistisch brillianter Vorgehensweise, aber leider inhaltlich seicht, mit wenig neuen Erkenntnissen und kaum echter Diskussion, da es vielfach an kompetenten Diskussionspartnern mangelt (die sich allerdings auch zum Teil selbst einem Dialog verschließen - siehe NPD-Aktivisten). Zum letzten Punkt muss man indes noch sagen - so wie es auch der eine Mann im Film erwähnt hat, den ich mit Abstand von allen am Besten fand -, dass sich Leute im nationalen Spektrum eben in einer Parallelwelt befinden, und wenn sie mit anderen Leuten aus dem "Dieseits" in Kontakt treten, machen sie sich sehr schnell strafbar, so dass es aus rechtlicher Sicht, gerade für die weniger Gebildeten, oftmals sicher besser ist, den Mund zu halten. Und traurig zu sehen, wie sich der junge Mann am Ende der Doku selbst kaputt gemacht hat.

    Sehr guter Beitrag, Kiffka, der bei der ganzen Sache einfach mal den Blickwinkel ändert bzw. den Spiegel vorhält. "Doppelmoral" ist leider das (Un-)Wort unserer Zeit. Und das ist nur ein Beispiel von vielen dafür. Eine Kollektivschuld gebe es ohne jeden Zweifel, ein Kollektivstolz oder ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das über das Deichbauen bei Hochwasser hinausgehe, sei dagegen abscheulich und verachtenswert!


    Im übrigen finde ich es ziemilch vermessen, jemandem, der Nationalstolz empfindet, zu erklären, er habe die Bedeutung des Wortest Stolz nicht verstanden. Das wäre so, als erklärte ich - Achtung: Doppelmoral - einem Homosexuellen, wenn er einen Mann liebe, habe er die Bedeutung des Wortes Liebe nicht verstanden.

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    Original von NeNico
    Wer stolz auf seine Heimat ist, hat den Sinn des Wortes stolz nicht verstanden


    Oder er hat einfach eine andere Definition von Stolz als Du.


    WarrenBlitz zu so früher Stunde schon wieder in Höchstform.

    An Bill: Danke, darin bin ich auch auf das von Dir soeben angesprochene Problem eingegangen (also in dem vorletzten). Ich glaube im Übrigen nicht, dass das Heimatgefühl von Leuten, die Nationalstolz empfinden, an der Oder-Neiße-Linie aufhört, so eng wird das also nicht gesehen ;) Das wäre dann tatsächlich willkürlich.

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    Original von Prometheus
    -Das Problem am Nationalismus ist ja unter anderem, dass du dich mit deiner Nationalität/Ethnizität von anderen abgrenzt und vergleichst. Im derzeitigen und so schon lange bestehenden Grundgesellschaftsaufbau tendiert man zur Konkurrenz. Wenn du also die Leistungen "deines" Landes mit Stolz betrachtest und als besser im Vergleich zu anderen Ländern einstufst (in der Kombi, is wichtig!) geht das in Richtung Chauvinismus. Und ab spätestens da is es nicht mehr weit zum Faschismus.


    Für mich klingt das ganze sehr nach Gleichheitsideologie - Ungleichheit und Konkurrenz seien zwingend schlecht. Dabei wird oft vergessen, dass aller menschlicher Fortschritt immer aus Ungleichheit hervorgegangen ist. Indem ich meine Familie mehr liebe als andere Familien, grenze ich sie (und mich) von anderen ab. Deshalb lasse ich ihr auch mehr zuteil werden als anderen Familien. Schlimmstenfalls wird so meine Familie sogar noch erfoglreicher als andere Familien (Hier darf ich nicht unterschlagen, dass keineswegs für jeden sein Heimatland so etwas wie eine Familie ist! Viele verabscheuen so eine Sichtweise ja geradezu, ich wollte es nur verdeutlichen). Bin ich deswegen ein Chauvi? Es verwundert nicht, dass viele Kommunisten das Erbrecht (folgerichtig wie auch die Ver-Erbung im biologischen Sinne) am liebsten abgeschafft sähen. Verzeih mir den leichten Anklang von Ironie, der ist keinesfalls böse gemeint.


    Und der Verweis auf die Nähe zum Faschismus fällt immer sehr leicht, überzeugt aber leider selten.

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    Original von bill trumendous
    warum soll ich "stolz" auf etwas sein, für das ich kaum verantwortlich bin? normalerweise ist man stolz auf eigene erbrachte leistungen, warum soll ich "stolz" auf ein land sein, in das ich zufällig hineingeboren wurde? warum soll ich "stolz" auf einen willkürlich festgesetzten bereich sein (anmerkung dazu: in afrika z. b. sind ja teilweise die grenzen willkürlich und von fremden mächten festgelegt worden, was da zum land noch dazugehört und was nicht, hat also mit den geographischen gegebenheiten oder den dort lebenden ethnien wenig zu tun; das gilt aber genau so für europa, imo), ohne überhaupt zu reflektieren, ob mir die gegebenheiten in diesem gebiet überhaupt uneingeschränkt gefallen? sollte ich nicht differenzierter an die sache herangehen? und warum sollte ich meine "liebe" ausgerechnet auf dieses eine, wie gesagt: willkürlich festgelegte gebiet beschränken? was bringt mir das? was ist - in unserem fall - z. b. mit den "deutschen", die im ausland leben? und kann mich diese "liebe" zum eigenen land nicht sogar an der kritischen reflexion gegenüber den politischen prozessen hindern und den willen zu fortschritt und veränderung hemmen? und läuft man nicht stets gefahr, aus nationalistischem bestreben heraus selbstüberschätzung, chauvinismus und faschismus zu entwickeln?


    das wären in etwa die fragen, die ich mir stellen würde


    Zu 1., da empfehle ich immer gerne das Buch "Haben oder Sein" von Erich Fromm, auch wenn er wahrscheinlich nicht gerade darüber begeistert wäre, wenn es im Zusammenhang mit Nationalstolz erwähnt wird. Aber es eröffnet eine neue Sichtweise, mithin auch eine neue Art zu denken, denn nur auf etwas stolz sein zu können, was man hat, also besitzt, und nicht mehr (auch) auf das, was man ist, hat etwas sehr materialistisches für sich. Bei Interesse verschicke ich auch gerne eine psychologische Studie von Gertraud Hagner-Freymark - Der Stolz, eine Grundeigenschaft der Menschenseele. Dass das seelische Erleben von Stolz in Deutschland verkrüppelt ist, liegt zweifelsohne auch an unserer Vergangenheit.


    Zu 2.: Mit Afrika hast Du vollkommen recht, also v.a. in Bezug auf die willkürlich gesetzten Grenzen. Das ist m.E. aber gerade ein Argument für den (auf Abstammung basierenden) Nationalstaat, der dann eben die Grenzen anhand der darin lebenden Völker zieht und nicht so weit führt, dass sich "Brüder und Schwestern" bekriegen, nur weil irgendein Warlord das Recht in "seinem Land" durchsetzen will. Für Europa sehe ich das anders, auch wenn man hier sicher über die ein oder andere Grenzziehung streiten mag.


    Zu 3.: Die Deutschen, die im Ausland leben - ich bin mir nicht ganz sicher, was Du damit andeuten willst, aber dadurch, dass Du sie "Deutsche" nennst, implizierst Du ja irgendwo, dass Du eben nicht durch reinen Zuzug die Zugehörigkeit zu einer Nation erwirbst, sondern Deutscher bleibst, wenn Du im Ausland bist (vllt. sogar unabhängig vom Pass?). Zu diesen Menschen kann man durchaus Zugehörigkeit empfinden, und genauso werden die meisten von ihnen immer Deutschland als ihre ursprüngliche Heimat identifizieren. Man mag es auf die schlechte Integration in Deutschland schieben, aber wenn man einen Türken mit deutschen Pass, der hier geboren ist, fragt, woher er denn komme, bekommt man zumeist die Antwort: "Aus der Türkei/ich bin Türke."


    Zu 4.: Natürlich kann einen unbedingte Liebe blind werden lassen. Gerade wenn und weil man sein Land liebt, sollte man jedoch wachsam sein für Entwicklungen, die dem Nutzen seines Vaterlandes zuwiderlaufen. Betrachtet man sich dagegen als "Weltbürger", kann es einem relativ egal sein, man mag dann mitunter sogar ganz gleichgültig werden gegenüber der Politik - immerhin ist dann ja Deutschland bloß ein Wirtschaftsstandort, den man - dank bester Fremdsprachenausbildung und durchlässiger Grenzen - jederzeit verlassen kann, wenn es einem nicht mehr passt.


    Und was denn Nationalismus bringe: Keinem kann ein Gefühl aufgezwungen werden, und wer es nicht hat, der hat es eben nicht; solange er dieses Vakuum nicht mit Schlechterem füllt, ist das vollkommen in Ordnung. Genauso gut könnte man aber fragen: Was bringt einem die Liebe und das Zugehörigkeitsgefühl zur eignen Familie, die die meisten ja auch bedingungslos lieben? Sie sorgt dafür, dass wir unsere Liebsten schützen, dass wir uns geborgen fühlen können, dass unsere Zukunft gesichert ist, dass wir Erfahrungen und Erbe weitergeben können (und so möglicherweise ein ewiges Leben erreichen?).


    Das Axiom, mich verbinde nichts mit einem Bauern in Oberbayern oder einem Nordfriesen etc., halte ich für zu kurz gegriffen. Jeder, der nach langer Zeit im Ausland unter Fremden wieder eine deutsche Stimme gehört hat, wird ein Lied davon singen können. Mich verbindet freilich mit unterschiedlichen Deutschen unterschiedlich viel. Und ich fühle mich meiner Familie, meiner Stadt und meinem Bundesland verbundener als etwa jemandem in Norddeutschland, ja. Aber genauso fühle ich mich doch einem Afrikaner näher als einem Braunbären, obwohl wir alle Säugetiere sind. Dass es unterschiedliche Abstufungen gibt, führt doch nicht zur Negierung aller Gemeinsamkeiten. Ich denke da nur an die deutsche Sprache, die nicht nur eine bloßes Mittel zum Austausch ist, sondern in der wir auch denken (und fühlen?) und die uns deswegen mit anderen Muttersprachlern stark verbindet. Ich denke an gemeinsame Kultur, an eine gemeinsame Mentalität, an gemeinsames Brauchtum und Sitten ...

    Auch wenn es nur der Aufhänger des Themas war: Man sollte dicht auffahrende Typen einfach als Übung für Geduld und Ruhe sehen und versuchen, gerade in so einer Stresssituation bewusst zu entspannen.


    Etwas anders sieht das natürlich auf der Autobahn bei hohen Geschwindigkeiten aus - da ist es nicht nur dessen Problem, wenn er auffährt. Wenn man da Angst bekommt und/oder evtl. (Minderjährige) Mitfahrer hat, für deren Wohl und Wehe man ja auch irgendwie verantwortlich ist, kann man sich das Kennzeichen notieren und dann Anzeige wegen Nötigung erstatten. Das verfehlt oft seine Wirkung nicht.

    "Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten soll. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer."


    Sokrates (470 - 399 v. Chr.)

    Also ich kann den Track sehr feiern, er ist wohl einer der wenigen, bei denen "Du bist Boss" nicht ansatzweise schwul rüberkommt.

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    Original von DerMEGABOSS2000


    Ich sehe auch recht oft Leute die ihre Füße auf der Bank absetzen um ganz gezielt das Hohlkreuz zu vermeiden. Soll die Wirbelsäule schonen. Mit leichtem Hohlkreuz kann man aber definitiv mehr Kraft rausholen.


    Und v.a. mehr Stabilität! Die Leute, die das machen, sind meist von der Sorte "Gesundheits-Gurus", denen man jahrelang eingetrichtert hat, ein Hohlkreuz sei in jedem Falle zu vermeiden. Das sind diesselben, die im Büro kerzengerade auf einem Gummiball sitzen und bedauerlich auf die Trainierenden schauen, die beim Bankdrücken ins Hohlkreuz gehen.

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    Original von Sneakakinq
    Er hatte ALLES, was man braucht. Eine Wohnung, Essen und all dem scheiß was es Deutschland gibt. Ein ( ich behaupte das einfach mal) "schönes" Leben. Und dann aus heiterem Himmel tauscht er all das, um in einen Krieg zu ziehen, der rein logisch gesehen gar keinen Sinn macht. Wie zum Fi*k kommt man darauf fremde Menschen zu erschießen, für jemandem den es VIELLEICHT nicht gibt. Was waren seine Gründe?


    E: Hier sind doch sicherlich einige Muslimische User unterwegs. Ich bitte die Sache zu erklären, denn ich komme nicht darauf :wall:


    Also ich bin zwar kein Muslim, aber ich denke, Dein Blickwinkel ist einfach zu anders, um ihn zu verstehen.


    So, wie sich Dein Beitrag liest, argumentierst Du ja quasi nur materialistisch. Folgte man Deiner Argumentation, dürfte es streng genommen in wohlhabenden Staaten überhaupt keine Religion, Spiritualität, Sekten oder Pilger geben. Der Mensch strebt nun allerdings auch nach Höherem als materiellem Besitz und sozialer Sicherheit, und zwar nicht trotz, sondern gerade aufgrund der Befriedigung seiner sonstigen Bedürfnisse. Stichwort wäre hier die - freilich ungenaue - masslowsche Bedürfnispyramide v.a. in ihrer Erweiterung von 1970.


    Das mag eine sehr triviale und allgemeine Erklärung für nicht-materielle Ziele der Menschen sein, aber ich denke, sie trifft im Wesentlichen zu und erklärt teilweise auch, wieso sich gerade Überläufer aus anderen Religionen und Muslime in gutsituierten Verhältnissen radikalisieren. Letztlich ist der Islam nichts anderes als eine anti-kapitalistische, sinnstiftende Gewalt, die sich in das durch das Leben im Überfluss und gleichzeitige Wegfallen von Werten ergebende Vakuum drängt.


    Ob das dann "logisch" ist, wie Du es bezeichnest, oder ob es "logischer" ist, sich in der sozialen Hängematte auszuruhen, kann dann dahinstehen. Der jeweilige Mensch empfindet den Islam eben für sich als bindend, und wenn man als Gläubiger Mensch die Existenz Gottes voraussetzt, dann ist es in gewisser Weise auch folgerichtig, sich an seinen Geboten zu orientieren.