Beiträge von Peckard

    Gerade runter- und recht hecktisch zu Ende geschrieben. Muss jetzt leider weg und habe keine Zeit mehr für's obligatorische zweite Lesen und ähnliches Überarbeiten.



    Prolog zum Testament des Nachtschwärmers


    Mit der Erhabenheit, wie sie lediglich noch den letzten Wundern zuteil wird, die es den Menschen weiterhin zu beherrschen dürstet, vollzog das letzte Tageslicht den Fall des Ikarus nach. Im Angesicht dieses alltäglichen Naturschauspiels schnappten die metall'nen Ränder des Sturmfeuerzeuggehäuses aufeinander; ein allabendliches Ritual. Die Synchronisation des Erlöschens zweier flammender, berechenbarer Unberechenbarkeiten. Nahezu konvergent. Nur einer der ihren sollte der nächste Morgen das Recht auf Wiederkehr einräumen. Doch trotz der so abgebildeten und ohnehin allgegenwärtigen Gewissheit, dass alles endlich sein musste, wollte Moritz den vorherbestimmten Fortlauf der Dinge noch immer nicht akzeptieren. Er war sich der ernüchternden Ausweglosigkeit seines Schicksals zwar durchaus bewusst, verzichtete aber geflissentlich darauf, ihr allzu viel Bedeutung beizumessen. Geschlossenen Auges tat er den ersten Zug: Seine Finger ließen von der Virgina's Finest ab, während er dem jungfräulichen Sargnagel seinen beschwichtigenden Odem abrang. Rauchen verlieh ihm ein herrlich behütetes Gefühl. Als würde er sich in Watte einhüllen. Dabei hatte er unlängst beschlossen, es sich abzugewöhnen. Diese würde seine Letzte sein.


    Ein Schaudern durchzog ihn. Es war kalt geworden auf dem Balkon. Frisch angehauchte Böen überbrachten die Botschaft von der bevorstehenden Ankunft des Herbstes. Anlass genug für Moritz, sich der Geschehnisse des scheidenden Sommers gewahr zu werden. Einen Neuanfang zu starten, war sein erklärtes Ziel gewesen. Neue Wohnung, neuer Job, neue Stadt: Alles auf reset. Äußerlich hatte er dies gewiss vermocht. Neue Wohnung? Check. Neuer Job? Check. Neue Stadt? Check. Fast auf Anhieb war es ihm gelungen, sich einzuleben und ein frisches Umfeld in der Fremde aufzubauen. Demungeachtet verweigerte sich sein Inneres der neuen Kulisse für lange Zeit schier gänzlich. Einen annähernd zynischen Kontrast zu dem Gedanken an seine verbliene Ausgebranntheit bildend, glomm die Zigarette auf, als Moritz ihrer Glut einen dichten Rauchschwall entgegenstieß. Unverändert leer und matt war er Woche um Woche geblieben, so sehr er sich auch um eine Besserung seines Gemütszustandes bemüht hatte.


    Bis er Ilona kennenlernte. Sie war die fraugewordene Versinnbildlichung des Ausbruchs aus der gräulichen Tristesse, die Besitz von Moritz Alltag ergriffen hatte. Jedes Detail an ihr eröffnete ihm einen verstohlenen Blick in eine ungekannte Welt aus unbenannten Sehnsüchten. Nachdem Julia Engelmann ihr beigebracht hatte, dass "Mut" nur ein Anagramm von "Glück" sei, carpete Ilona den Diem. Ihr Studium hatte sie geschmissen, um der Möglichkeit willen, unbeschwert in den Tag hinein leben zu können. Sie wollte nicht länger bloß vor sich hinleben, sie wollte das Leben selbst erleben in all seinen schillernden Facetten. Jeden Moment bereit, einen neuen Bissen seiner süßen Früchte zu kosten. In dem Augenblick, als Moritz sich von der Theke im 'La Viva' abwendete, um den Weg nach Hause anzutreten, stieß Ilona erst zur Gruppe dazu. Mit ihrem ersten Auftreten hatte sie Moritz gänzlich von sich eingenommen. Der gespielte Ernst, mit dem sie ihre Brille zurecht rückte, nur um im nächsten Moment ungehemmt loszuprusten, ließ ihn innerlich jubilieren. Schlagartig änderte sich sein ursprünglicher Plan; er beschloss zu bleiben. Seine Erinnerung an diese Nacht ging über ihre letzten Ausläufer bis in das erste Grauen des Morgens hinein. Die Gruppe aus bekannten und ungekannten Gesichtern war nach dem Verlassen des 'La Viva' kurz außeinandergestoben, um sich anschließend in einer WG im Osten der Stadt wieder zusammen zu finden. Als der letzte Funken Dunkelheit in der aufstrebenden Sonne erstarb, wachten nur noch Ilona und Moritz, die in den Tiefen der Augen des jeweils anderen versanken. An diesem Punkt riss seine Erinnerung ab. Dichte Schwärze legte sich über das Strahlen. Hatte sie nicht gelächelt? Der blaue Schmetterling hatte gelächelt. Dessen war er sich sicher. Aber was hatte er getan? - Was hatte ich getan?


    "Moritz?"


    Die neongrelle E.ON-Helle der Reklameschilder gegenüber hatte soeben mit der Annexion der durch den Sonnenuntergang heraufbeschworenen Abenddämmerung begonnen. "Moritz, wir sollten jetzt wirklich los." Linas Worte brennen in meinen Augen. Es gäbe etwas zu bereden, meinte Jan am Telefon. Ilona würde auch dort sein. Die Augen geöffnet, nehme ich meiner Zigarette den letzten Zug, bevor ich sie, ungeachtet des Aschenbechers auf dem Tisch neben mir, auf dem Boden austrete. Entschlossen steige ich auf die Balustrade des Balkons. Den Rücken dem Abgrund zugewandt, schließe ich zeitgleich mit dem Ausbreiten meiner Arme die Augen und stoße den Rauch aus meiner Lunge in den Abendhimmel. Sekunden vor der Erlösung ist es am schlimmsten. Sekunden vor dem Fall.


    "Moritz?"


    Ich öffne die Augen und blicke in Linas tadelndes Gesicht. "Für so einen Quatsch haben wir jetzt wirklich keine Zeit, die anderen warten sicher nur noch auf uns," belehrt sie mich freundlich. Ich spüre nasses Grass unter mir und schmecke den Blätterduft des Herbstes, als Lina sich zu mir herab beugt und meine Lippen mit ihren bedeckt. Ich habe mich schon oft gefragt, ob wir anstelle unserer, dem Park gegenüberliegenden Erdgeschosswohnung nicht doch in das Loft im 4. Stock drei Straßen weiter hätten beziehen sollen.

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    Original von 3n3rgiesperrlampe
    Kurzgeschichten werden im Präsens geschrieben und sollten sich zeitlich auf eine Dimension beschränken und keine Flashbacks innehaben. Trotzdem gehört eine runde Handlung dazu, bestenfalls mit Bezugnahme und nicht als Momentaufnahme.


    Woher nimmst Du bitte diesen haarsträubenden Unfug?

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    Original von eichel one
    Ich bin der Ehemann der Mutter von Kevin Vollands Tochter und kann versichern, dass er richtig heiß darauf ist nächste Saison das Trikot von Schalke 04 zu tragen


    Kevins Lochschwager also? Na, herzlichen Glückwunsch!


    Falls es wen juckt: Lakic nach eigener Aussage von Frankfurt zu Lautern:


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    Geschätzte Fans, jetzt steht es fest dass ich nach 1. FC Kaiserslautern wechsle. Öffizielles Statement um 14:00 Uhr. KL ist meine Heimat und ich bin sehr glücklich dass es so gekommen ist. Allen meinen Fans möchte ich hiermit für die tatkräftige Unterstützung in Frankfurt danken.


    Quelle: Lakic offizielle FB-Seite

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    Die Sprache des, sonst gut gebildeten US-Amerikaners, passte sich dem „Ghettoslang“ an. Er trug zunehmend „Baggypants“ und „Caps“ und die Gesellschaft wurde intoleranter gegenüber Frauen, sogenannten „Bitches“ und Schwarzen, welche nun sogar von anderen Afroamerikanern „Nigga“ genannt wurden.


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    Rapmusik besteht überwiegend aus [viele Adjektive, die sich größtenteils widersprechen, BSP: feministischen -//- frauenfeindlichen] und manchmal sogar liberalen Inhalten.


    Gute Satire, habe stellenweise geschmunzelt.
    Da schreibt definitiv ein Rap-Hörer, kein verblendeter Bauer.

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    Original von Der Rudi
    Mal schauen wann der erste Spasti auftaucht und was von "Pyro gehört zur Fankultur" labert.


    Verbietet sich für mich allein dadurch, dass die Spasten damit rumgeworfen haben:


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    "Unmittelbar vor dem Anpfiff schossen vermummte Täter aus dem Gästeblock Leuchtspurmunition auf den Rasen in Richtung Verantwortliche und Spieler sowie in andere Zuschauerblöcke des Stadions, etwa den Block der Rollstuhlfahrer.[...]"


    Das hat weder was mit Support zu tun, noch lässt es sich in die Kategorie "(gerade) noch tolerierbarer Ultra-Unfug" einordnen. Ziemlich behinderte Aktion. Ziemlich konsequente Reaktion seitens des Vereins.


    In Hannover wurden als Reaktion auf das vermehrte Zünden iRd Derbys gg Braunschweig jetzt die Dauerkarten für die Ultra-Blöcke zurückgenommen und durch individualisierte Karten mit Platznummern ausgetauscht. Mal sehen, ob das was bringen wird.

    Zitat

    Original von UncleTom
    [YOUTUBE]iYZbNseSlMk[/YOUTUBE]
    Chefket - Identitaeterl


    Schöne Idee, ich mag minimalistisch gehaltene Videos.
    Noch lieber aber minimalistische Videos, die eine gut durchdachte Abbildung des Textes darstellen und die Beat-Atmosphäre einfangen (letzters gelingt dem Identitäter-Video auch ganz gut).
    Als Komplettpaket Ich find das hier recht stark:


    [YOUTUBE]vqRWMDv0r78[/YOUTUBE]

    Zitat

    Original von BoneBeats
    "Ansichten eines Clowns" auf Empfehlung. Ziemlich guter Shit.


    Letztens auch in der Hand gehabt und überlegt zu kaufen. Fand "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" (auch Böll) verdammt gut. Kauf wird wahrscheinlich demnächst noch nachgeholt. Würde nur vorher gern wissen, wie viel Raum dieses (Anti-)Katholizismus-Thema tatsächlich einnimmt.


    Gebe mir zur Zeit "Pnin" von Vladimir Nabokov und nebenher Dickens "A Christmas Carrol". Zwischenzeitlich mal "Ulysses" von James Joyce angefangen und schnell gemerkt, dass ich das besser erst lese, wenn ich wirklich Zeit dazu habe.

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    Original von Diddi
    Hoffe das gibt jetzt mal bisschen Selbstvertrauen.. Joselu kommt mega in Form :thumbup:


    Wer auch immer die Verhandlungen mit Hoffenheim im Sommer geleakt und damit ein Jahr zusätzliche Leihe und/oder Kaufoption zu Nichte gemacht hat, gehört auch weiterhin geteert und gefedert.