Beiträge von 911Emergency

    Hab ihn auf'm Frauenfeld 2012 live gesehen - Bombe. Wenn man die Chance hat sollte man hingehen. Letztes Jahr im Oktober war er Vorgruppe von Lil Wayne hier in Frankfurt - Freunde von mir meinten er hätte (bis auf diese 2 "Klassiker" Donald Trump & 5th Ave) neuere & unbekanntere Tracks gespielt, war aber trotzdem gut. Er wirkte wohl nicht so als würde er neben sich stehen..


    Denkt man an Rockstah, dann denkt man automatisch auch an Videospiele, elektronische Beats und Sneaker. Ein bisschen ließ sich der Heustenstämmer – jawohl, nicht Rodgau und auch nicht Frankfurt – Zeit, bis er sein nächstes Album veröffentlichte. Sein letztes Release "Pubertät" ist geprägt von Gitarrenbeats und auch das Nerdthema rückte eher in den Hintergrund. Ob das Oberhaupt der Nerdy Terdy Gang wohl erwachsener geworden ist, was sein Lieblingssneaker ist und was aus seinem Kindheitstraum des Astronautenberufs wurde, verriet er uns im Interview.


    rappers.in: Auf dem Splash! 2013 durften wir mit dir schon über dein Album "Pubertät" reden. Damals sagtest du, dass der Sound darauf nicht mehr so elektronisch sein wird, da du auch mit einer Band zusammengearbeitet hast. Was genau war dir bei der Entstehung zu "Pubertät" persönlich wichtig und wo liegen in deinen Augen die Unterschiede zum 2010 erschienenen Album "Nerdrevolution"?


    Rockstah: Bei "Nerdrevolution" hat sich wirklich gar keiner Gedanken über den Sound gemacht. Das Album basiert nur auf den entsprechenden Themen, den Klang hatte man erst einmal gar nicht im Blick. Zu der Zeit hat Sam, der das Album produziert hat, ausschließlich elektronisches Zeug wie Calvin Harris gehört. Deshalb hatte das Album auch einen sehr elektronischen Einfluss. Als wir dann über das nächste Projekt geredet haben, habe ich erst mal geschaut, was ich alles gehört hatte – nicht nur musikalisch gesehen, sondern auch thematisch. Letztendlich war das dieses ganze blink-182- und anderes Gitarrenzeug, weil ich davon schon immer Fan war. Dann habe ich mir überlegt, dass es geil wäre, meinen eigenen Gitarrensound zu schaffen – einfach aus Elementen, die man selbst mag, aber ohne dabei wie die anderen Gitarren-Rapalben zu klingen. Wir haben einfach gebastelt. Daraus entstand dann dieser "A-Taste"- und "Klick Deine Mutter"-Sound und daran haben wir uns auch stark orientiert.


    rappers.in: Abgesehen davon, dass du persönlich der "König der Nerds" geblieben bist: Gibt es vielleicht auch einen gemeinsamen Nenner bei den beiden Alben?


    Rockstah: Der gemeinsame Nenner ist natürlich die Thematik, obwohl die bei "Nerdrevolution" noch viel überspitzter war. Da wurde noch viel mehr mit dieser Nerd- und Geekpeitsche auf die Hörer eingedroschen. Ich glaube, "Pubertät" ist in der Hinsicht lustigerweise reifer geworden, weil es unterschwelliger ist. Ich hasse dieses Wort, aber es ist alles irgendwo "nerdy", aber trotzdem nicht mehr so direkt ins Gesicht geklatscht. Auf der Platte kommt das Wort "Nerd" zum Beispiel gar nicht vor. Was irgendwo auch viel natürlicher wirkt, als zu sagen: "Ja, ich bin übrigens auch ein Nerd und ich bin voll uncool." Das ist zwar so, muss ich aber nicht die ganze Zeit erwähnen.


    rappers.in: Und abgesehen von dem Nerdthema? Gibt es da noch einen gemeinsamen Nenner oder würdest du sagen, dass es das ist, was sich wirklich konstant als einziges durch die beiden Alben zieht?


    Rockstah: In der Musik kann die Gemeinsamkeit nicht liegen. Bei der ersten Platte hatten wir uns noch nichts Großartiges vorgenommen. Da hieß es einfach: "Wir machen jetzt Beats." Das neue Album ist eine komplett andere Komponente, weil es einen eigenen Sound hat. Gemeinsam haben die beiden Platten nur die Person, die Ästhetik und das Thema.


    rappers.in: Würdest du sagen, dass du diese Herangehensweise gebraucht oder dir mehr aufgezwungen hast?


    Rockstah: Erzwungen ist bei der Platte Gott sei Dank nicht so viel ... Also, was heißt erzwungen, auf der Platte ist gar nichts erzwungen! Ich habe noch nie einen Song geschrieben, weil ich mir selbst dachte, dass ich das jetzt tun muss, damit sich irgendwas ändert. Ich habe immer das gemacht, worauf ich Bock hatte, und wenn ich sowas wie "Astronaut" schreibe, finde ich es halt geil. "Pubertät" hat jetzt auch nicht so ein Riesenkonzept gebraucht. Das Album gab mir einen riesigen Spielplatz, auf dem ich machen konnte, was ich wollte – egal, ob frech oder ernst, man kann da alles unterbringen. Es hat keinen roten Faden, es ist einfach nur eine große Spielwiese.


    rappers.in: In deinem Track "Astronaut" singst du in der Hook die Zeile: "Wenn ich morgen groß bin ... nein, das wird nie passieren." Siehst du dich also selbst noch als ein Kind? Wie äußert sich das abseits von deiner Leidenschaft zum Zocken?


    Rockstah: Ich bin auf jeden Fall ein Mensch, der ganz schlecht mit diesem ganzen Erwachsenenkram umgehen kann. Damit meine ich sowas wie Steuern beziehungsweise diese ganze Bürokratiescheiße. Das ist so fernab von mir, das finde ich ganz schlimm. Ich hab' für meine Ausbildung auch zweieinhalb Jahre lang in einem Büro gearbeitet und das war die Hölle. Damals sagte ich auch, dass ich das nicht machen möchte. Ich sage aber auch nicht, dass ich noch 40 Jahre lang von Rap lebe, dann reich bin und mir eine Villa kaufe. Mir ist klar, dass das nicht auf ewig währt und ich damit auch nicht der reichste Kerl werde, aber es geht ja auch gar nicht nur um Rap, sondern um die Freiheit auf allen möglichen Ebenen und sich rausnehmen zu können, das zu machen, worauf man Bock hat. Zum Beispiel auch mal um elf oder zwölf Uhr aufstehen zu können. Das ist so ein Luxus, den ich gerne beibehalten würde und wenn ich in zwei Jahren keine Musik mehr machen sollte, dann mache ich halt irgendwas anderes. Und wenn ich doch irgendwann einen normalen Job haben sollte, dann muss er mir so viel Spaß machen, dass das einfach kein Problem wird. Das klingt ein bisschen wahnsinnig, weil viele sagen, dass man sich irgendwann einer Struktur unterwerfen muss, aber ich will diese Struktur nicht und ich verstehe auch nicht, wieso ich mich ihr unterwerfen sollte. Ich weiß nicht, ob der Mensch vor Millionen von Jahren dafür gemacht wurde, in einer einheitlichen Struktur zu leben und irgendwann nur noch zugrunde geht – denn von der Sorte gibt es ja tausende Menschen. Auch wenn ich alte Freunde sehe, die genauso alt sind wie ich und mir sagen: "Ich arbeite jetzt in einer Bank, bin seit vier Jahren verheiratet und habe zwei Kinder" – Alter, was?! Ich hab' heute morgen im Bett Kellogg's gegessen und bin erst um zwölf Uhr aufgestanden. Das ist einfach was anderes, aber in meinen Augen viel schöner. Ich habe wohl irgendwo dieses "Peter Pan-Syndrom", könnte man sagen. Die Angst vor dieser ganzen Welt da draußen und dem Alltag.


    rappers.in: Würdest du sagen, dass das bei dir eher Angst ist oder du einfach keinen Bock hast?


    Rockstah: Bestimmt wird auch irgendwann der Punkt kommen, an dem ich dann Bock darauf habe. Aber momentan nicht. Ich habe auch noch so viel mit mir selbst auszumachen ... Um eine Familie zu gründen, muss man dafür bereit sein. Da kann man kein Alter vorgeben. Das muss man selbst für sich fühlen und vielleicht sage ich in fünf Jahren, dass ich das fühle. Bis dahin habe ich vielleicht doch irgendwie mal eine Frau getroffen, die nicht scheiße ist, und sage mir dann, dass ich mit der doch Kinder haben möchte. Ich finde, man muss sich in allem, was man tut, sicher sein, egal, ob es im Job ist oder bei was anderem. Es ist jetzt natürlich nicht so, dass ich nur daheim sitze und Kellogg's fresse – ich arbeite auch megaviel, nur eben an anderen Sachen. Ich versuch' einfach, meine Kreativität zu fördern und ich bin in den letzten Jahren, auch durch mein Umfeld, viel kreativer und freier geworden. Es ist mir wichtiger, die Leute zu unterhalten als irgendwo zu sitzen und Däumchen zu drehen.



    rappers.in: Hat dich der eigentlich negative "richtige Tobiasmusik"-Kommentar unter deinem Video zu "Astronaut" eigentlich irgendwie beeinflusst? Auf Twitter und deiner Facebookseite sieht man, dass du und deine Fans das wirklich feiern. Du hast sogar letztens überlegt, ein T-Shirt dazu zu designen.


    Rockstah: Das T-Shirt ist schon in Auftrag gegeben! Negativ hat es mich überhaupt nicht beeinflusst, es ist einfach der witzigste Kommentar der Welt. Es ist ja irgendwie wahr, aber irgendwie auch Quatsch. Das ist halt auch ein so geiles Wort: "richtige Tobiasmusik". Klar kommt es von Haftis "Muck nicht uff, du Tobias", aber würden die Leute immer so kreativ haten ... Ich kann ja über gewisse Sachen einfach lachen. Zum Beispiel auch über Kommentare wie: "Der sieht aus wie der fette Mark Wahlberg." Das ist so ein witziger Satz, da habe ich auch sehr gelacht! "Tobiasmusik" war natürlich als Hate gemeint, aber es passt ja. (lacht) Der Typ muss jetzt einfach damit leben, dass aus diesem Wort Millionen gemacht werden.


    rappers.in: Um auf den Traumberuf des Astronauten zu sprechen zu kommen: Es gab da eine kleine Diskussion mit der Berliner Gruppe SDP, die dir vorgeworfen hat, du hättest eine Zeile aus einer Hook übernommen. Sind dir solche Bemerkungen grundsätzlich egal? Wie handhabst du für dich angreifende Bemerkungen jeglicher Art?


    Rockstah: Ich fand das von SDP nicht so schlimm. Die haben ja auch das Video gepostet. Natürlich war es ein dummer Zufall, aber ich hör' die nicht und bin auch nicht mit deren Musik vertraut. Ich kenn' von denen vielleicht zwei bis drei Lieder. Die Musik ist einfach nicht so mein Ding. Ist ja auch nicht schlimm, aber die ganze Sache war einfach ein saublöder Zufall.


    rappers.in: Sind dir solche Bemerkungen grundsätzlich egal?


    Rockstah: Die Bemerkung war mir nicht egal. Wir kennen doch alle das Internet – da kommen wieder fünf Millionen Stimmen auf, dass das geklaut wurde. Ich bin einfach nur kein Fan von Rechtfertigungen. Ich habe dazu ja einmal einen Post gemacht und damit war auch alles gesagt. Dann haben die ihren Beitrag auch wieder gelöscht und alles war gut. Klar ist das ein blöder Zufall, aber das hatten wir jetzt auch nicht das erste Mal. Gibt ja noch jemanden, der seine Platte "Astronaut" genannt hat, und der fragte auch, ob ich mich dadurch inspirieren lassen habe. Aber: Nein, man, wir haben wohl einfach alle den gleichen Gedanken.


    rappers.in: Das ist ja vor allem auch noch der Kindheitstraum Nummer eins: Astronaut zu sein.


    Rockstah: Ja. Den gab es auch einfach schon vor uns allen – vor SDP, vor KaynBock und vor Rockstah. Ist aber auch einfach ein geiler Job!


    rappers.in: Das glaub' ich gar nicht mal so ...


    Rockstah: Ja, ich habe letztens diese "Big Bang Theory"-Folge geguckt, in der Howard im Weltall ist, keinen Bock mehr hat und Bernadette auf der Erde einen Stift für ihn vor der Webcam fallen lassen muss und ihm voll einer abgeht, weil er keine Schwerkraft mehr kennt.


    rappers.in: Vor allem, wenn du dir überlegst, dass Astronauten das Laufen wieder neu lernen müssen, wenn sie zurück zur Erde kommen. Mit 45 Jahren nochmal neu laufen lernen zu müssen, weil du an Muskeln verloren hast ...


    Rockstah: Ehrlich? (lacht) Ich glaube, der Beruf ist sehr anstrengend, aber irgendwo auch total faszinierend und romantisch. Durch den Weltraum gleiten, alleine mit der Rakete. Wie in dieser Kinderserie, die wir alle immer geguckt haben: "Adolars phantastische Abenteuer", wo der Junge mit seinem Hund und seiner Rakete immer in den Weltraum fliegt. Deswegen wollte ich Astronaut werden. Nicht wegen der ganzen Tests, bei denen es dich rumwirbelt und du dann hochgeschossen wirst und drei Jahre lang deine ganzen Muskeln abbaust. Hättest du das einem Kind gesagt, hätte keiner mehr Bock gehabt! (grinst)


    rappers.in: Laut eigenen Angaben hat bei "Pubertät" das letzte Mal dein eigenes Produzententeam mitgearbeitet. Wie kam es zu dieser Entscheidung und wie wird der Entstehungsprozess eines Albums in Zukunft aussehen?


    Rockstah: Dazu kam es, weil wir uns nicht mehr verstehen und es jetzt Zeit ist für neue Gesichter. Ich habe gerade diesen Silkersoft entdeckt – ein leicht gehypeter Produzent, der auch live bei uns mit dabei ist. Der wird beim nächsten Album mitproduzieren. Und dann gibt es noch zwei bis drei andere, die noch nicht spruchreif sind. Wir sind gerade noch am Zusammenstellen, aber leider ist das mit dem alten Team nichts mehr. Das ist aber auch alles kein Krieg, man hat sich einfach sattgesehen. Ist im Prinzip wie eine Beziehung: Man ist fünf, sechs Jahre zusammen und irgendwann geht es dann nicht mehr. Ist schade, aber es geht weiter für alle Beteiligten.


    rappers.in: Fiel dir diese Entscheidung denn schwer? Schließlich haben dich diese Menschen ja auch jahrelang begleitet.


    Rockstah: Natürlich, so eine Entscheidung fällt immer megaschwer. Das ist so ein Thema, das mich Monate von meiner Zeit und Kraft gekostet hat. Ich trenne mich nie gerne von Menschen, aber manchmal muss es sein, so schwer es auch ist. Es ging einfach nicht mehr ... leider.


    rappers.in: Du warst lange Zeit ohne ein Label im Rücken aktiv, doch neuerdings stehst du bei dem Label Embassy Of Music unter Vertrag, über das auch dein Album veröffentlicht wurde. Merkt man große Unterschiede zwischen dem neuen Album und deinem Arbeiten "aus dem Zimmer heraus"?


    Rockstah: Der größte Unterschied liegt einfach im Finanziellen. Nicht, dass ich jetzt geldgeil bin oder so, derzeit habe ich mit der Platte noch nichts verdient – ich verdiene mein Geld mit anderen Sachen. Wir wollten das Album einfach richtig aufziehen, die richtigen Fotos und diese Amazon-Box machen und schöne Videos drehen, ohne irgendwo anklopfen zu müssen. Was wir gebraucht haben, war im Endeffekt ein Label, das meiner Kreativität vertraut. Und in der Hinsicht war Embassy eine super Hilfe! Da wurde nicht viel gefragt, da wurde gesagt, dass wir über dies und das reden können und ich jenes machen kann, weil sie mir vertrauen. Das tat sehr gut. Natürlich haben wir auch einen Vertrieb und das Album steht im Laden. Es ist ein wunderbares Gefühl, wenn du durch den Saturn läufst und die eigene CD da steht, aber ansonsten könnte ich mir auch vorstellen, irgendwann wieder eine Platte allein zu machen. So war das Ganze einfach sehr entspannt. Es gab auch viele Sachen, die ich nicht beachten musste, zum Beispiel das Aufstellen einer Kalkulation. Wie gesagt: Diese Bürokratie ist mir so fern ... Da muss ich sagen, dass hat Embassy alles ordentlich gepflegt gemacht, wofür ich ihnen auch dankbar bin. Das hätte ich nicht missen wollen bei "Pubertät".



    rappers.in: Wenn du rückblickend alle deine Releases betrachtest: Würdest du musikalisch alles noch mal genauso machen? Gibt es eventuell Tracks, die du aus heutiger Sicht nicht mehr auf das Gesamtwerk packen würdest?


    Rockstah: Bei "Pubertät" kann ich das tatsächlich noch nicht sagen, dafür ist das Ganze noch zu frisch. Die Platte mag ich auch einfach sehr gern. Bei "Nerdrevolution" fängt es aber dann schon an. Da würde ich bestimmte Sachen nicht mehr machen. Ich hab' zwar keine total schlimmen Sachen gemacht, bei denen ich mein Herz ausgeschüttet habe, aber natürlich hat man auch mal für Ex-Freundinnen Songs geschrieben, die es letztendlich nicht verdient hatten. Nicht nur auf "Nerdrevolution", sondern auch schon davor. Ich glaube, das gehört zu jedem Werdegang eines Künstlers, wenn er nicht gerade von null auf hundert geht. Obwohl ... Cro hatte auch beschissene Sachen, vorher. Ich denke, jeder von uns hat schon mal echt beschissene Songs gemacht. "Sportfreunde Lauter" hätte ich echt weglassen können. Eine so schlechte Platte ... Das liegt daran, dass die Umstände, als wir die Platte gemacht haben, einfach unterirdisch waren. Aufnehmen ohne Sound auf dem Headphone, richtiger Rotz. Keine Ahnung gehabt, wie man sich in der Gesangskabine verhält, und damals auch stolz darauf gewesen sein, dass man Parts stückelt. Ich habe mich in der letzten Zeit viel mit den alten Releases beschäftigt und das war so schrecklich. (lacht) Aber vielleicht muss sogar das sein.


    rappers.in: Manchmal muss man auch schlechtere Releases haben, um zu wissen, dass man bestimmte Sachen nie wieder tun wird ...


    Rockstah: Stimmt, aber das hat man immer im Leben. Manchmal muss man auch einen falschen Partner haben, um zu merken, dass man sich solche Menschen nicht mehr anlacht. Da gibt es einfach so viel.


    rappers.in: Allgemein wirkt es bei dir oft so, dass du viel über dich selbst lachen kannst und dich auch mal nicht allzu ernst nimmst. Findest du, dass das generell als Künstler wichtig ist und vielleicht auch ganz besonders für Musik?


    Rockstah: Kanye West zum Beispiel dürfte nie selbstironisch sein – oder nur ein einziges Mal, dann wäre es wieder cool. Aber Kanye West ist genau so gut, wie er ist. Verrückt und größenwahnsinnig. In meinem Fall ist das ein Stilmittel, aber auch eine Therapie. Ich bringe die Leute damit gerne zum Lachen, aber ich wurde auch selbst immer damit konfrontiert. Wenn du mit deinen Schwächen offen umgehst, dann kannst du auch über andere Dinge leichter sprechen. Wenn du immer ein Außenseiter warst, kannst du später mit Selbstbewusstsein darüber reden. Und das habe ich einfach mit meiner Musik gemacht.


    rappers.in: Hast du eigentlich bewusst das Cover zu "Pubertät" gewählt oder bei Mama die Kinderbilder durchgeguckt und dir gedacht, wie gut das auf deinem Cover wäre?


    Rockstah: Dass es das Bild gab, wusste ich nicht mehr. Ich habe irgendwann, genau wie du es eben gesagt hast, zusammen mit der Manu von "Zirkuszirkus" mit vier oder fünf riesigen Umschlägen voll Bildern und Fotobüchern im Keller gesessen. Die haben wir dann angefangen zu sortieren. Ich habe mir genau so ein Bild gewünscht. Eines, auf dem ich richtig kacke aussehe und irgendwas Dummes mache. Dann kam irgendwann das Bild und wir dachten uns nur, dass es perfekt ist. Einfach ein Selfie, das ich irgendwann mit einer Einwegkamera geschossen habe, als ich 16 oder 17 war. Gigantisch! Wenn ich könnte, würde ich zurückreisen und mir da auf die Stirn küssen und sagen: Du bist ein Held! Aber vor zehn Jahren hätte ich das Bild niemandem gezeigt und heute steht es bei Media Markt. Das ist 13 Jahre her, da kann ich heute halt drüber lachen. Das können viele andere nicht über sich sagen. Tut der Sache aber auch ganz gut.


    rappers.in: Sicherlich arbeitest du schon an dem ein oder anderen Track für zukünftige Projekte. Kannst du uns bereits einen kleinen Einblick geben und verraten, wohin es mit deiner Musik soundtechnisch und inhaltlich gehen wird?


    Rockstah: Geplant habe ich gerade tatsächlich zwei Sachen, beides Solo-Releases. An ein Kollaboalbum glaube ich auch irgendwie nicht, weil Ahzumjot und ich schon so oft gesagt haben, dass wir zusammen ein Album machen ... Aber das wird wahrscheinlich nie passieren, weil wir keine Zeit haben. Ich habe auf jeden Fall diese zwei kleinen Projekte. Ob das auf ein Album kommt, weiß ich nicht. Aber es gibt momentan auch viele Sachen neben der Musik, ich habe noch ein paar andere Ideen. Ich habe noch immer dieses Buch hier rumliegen, mit dem ich 2014 gerne was machen würde. Da habe ich eine ganz schöne Idee. Dann noch den Podcast "Radio Nukular", der auch wichtig ist. Und eventuell gibt es noch die zweite Staffel der Kolumne auf Gameswelt. Und dann kommt noch die Tour ... Zur Musik gibt es zwei Grundideen, aber die sind in so einem Anfangsstadium, da will ich nichts verraten, weil am Ende vielleicht doch nichts dran gemacht wird. Dann wartet darauf ein einziger Fan und es passiert gar nichts. Ich hab' meine Ideen und wir warten mal ab. Das hat "Pubertät" auf jeden Fall mit sich gebracht: eine Struktur. Das hat davor wirklich gefehlt, aber mit einer schönen Struktur und einem guten Team aus Videomenschen, Fotomenschen und Produzenten kann man auch viel besser arbeiten. So kann ich auch wieder schneller und schöner Musik machen!


    rappers.in: Du bist ein bekennender Sneakerhead, wie man deinen Beiträgen auf Facebook oft entnehmen kann. Kannst du unseren Lesern zum Abschluss des Interviews einen kleinen Geheimtipp unter Sneakerfreaks geben? Vielleicht möchtest du ja deinen Lieblingsschuh oder ein Sammlerstück verraten, welches du gerne besitzen würdest.


    Rockstah: Was ich dieses Jahr so schön fand und das auch, glaube ich, kaum einer geblickt hat, sind diese ganzen "Nike Air Tech Challenge"-Geschichten. Da gibt es auch jetzt diese ganzen "Tech Challenge 2"-Modelle wie den "French Open" oder "Australian Open". Das sind so schöne und vor allem bequeme Schuhe! Die sind jetzt gar nicht so super gehyped, kann man sich aber mal angucken. Aber so einen richtigen Holy Grail ... Hmm. Ich freue mich wahnsinnig, dass Jordan einen 6er Black Infrared zum Black Friday macht, das ist echt ein richtiges Highlight. Ich habe mich aber auch schon krass auf den 6er Carmine gefreut. Ansonsten war der Schuh im Jordan-Bereich, den ich besitzen wollte, der 11er Space Jam ... den ich jetzt auch habe. Mein krassester Holy Grail, der aber auch in mein Nerdsein eingeht, ist tatsächlich der Nike Air MAG, der "Zurück in die Zukunft"-Schuh. Wenn du den jetzt kaufst, kostet der 8.000 US-Dollar.


    rappers.in: Also ähnlich teuer wie der Nike Air Yeezy.


    Rockstah: Ach, der Yeezy ist ein scheiß Hypeschuh! Das ist kein hässlicher Schuh und ich mag den eigentlich auch, aber ich würde mir, denke ich, auch keinen holen, wenn ich wollen würde. Den tragen auch wahnsinnig viele Kiddies. Nicht, weil sie den Schuh schön finden, sondern, damit sie vor ihren ganzen coolen Hipsterfreunden angeben können. Aber den Air MAG, den raffen die ganzen Kiddies gar nicht, die haben gar keinen Bezug zu "Zurück in die Zukunft" mehr. Das ist ein viertelhoher Schuh und der leuchtet. "Ja, klasse", denken die sich da nur. Ich habe auf der Gamescom einen gesehen, der hatte den an! Der war als Marty McFly verkleidet, hatte eine rote Weste, ein Hoverboard und den scheiß Schuh an. Ich hab' dem dafür fast die Füße abgehackt. Das war krass, läuft der einfach auf der Gamescom mit den Dingern rum ... aber ist geil! Ist ja nicht mal ein hübscher Schuh, aber es ist der Schuh zum Film. Als Kind dachte man sich nur: "Wow, der Schuh schnürt sich von selbst! Irre!" Eines Tages hole ich mir den.



    (Kristina Scheuner)


    Seit Donatos letztem Album "Angst" sind inzwischen rund fünf Jahre ins Land gezogen, doch im März dieses Jahres gab es für Fans des Dortmunder Rappers Nachschlag. Und nicht nur das: Mit "Enzo" erzielte Donato wohl auch die bislang höchste Aufmerksamkeitsspanne seiner musikalischen Karriere, der er bereits seit knapp zehn Jahren mit viel Herzblut nachgeht. Einige Monate nach dem Release des Longplayers interviewten wir das Kopfhörer Recordings-Signing, das uns ein wenig das LP-Konzept erläuterte und für uns noch einmal einen Blick in längst vergangene Tage warf.


    rappers.in: Im März dieses Jahres erschien dein aktuelles Album "Enzo", welches ein bisschen Zeit gebraucht hat ...


    Donato: Ja. Das hatte mit mehreren Faktoren zu tun. Einerseits bin ich auch auf anderen Feldern sehr aktiv gewesen, vor allem beruflich. Es gab Veränderungen, zum Beispiel Umzüge und den Wechsel in eine neue Stadt. Nach jedem Release brauche ich einen gewissen Abstand, um die Musik für sich stehen zu lassen, denn jedes Release repräsentiert seine eigene Epoche. Wenn ich direkt nach einem Album ein neues mache, dann würde ich Gefahr laufen, dass ich mich wiederhole. Genau sowas möchte ich eigentlich vermeiden, deshalb lasse ich immer eine Art Sicherheitsabstand.


    rappers.in: Der Titeltrack "Enzo" ist Outro und Höhepunkt des Albums in einem. Wieso hast du das Album von der Tracklist her so aufgebaut? Theoretisch hättest du auch mit dem Titeltrack beginnen können.


    Donato: Das hätte ich machen können, aber dann wäre die Spannung sofort weg gewesen. Der Track ist das Ende des Albums, weil er quasi das Ende dieser 16 Tracks langen Reise markiert. Es ist der Punkt, wo ich zu mir selbst finde, von der Suche wegkomme und merke, wo ich hin will, nämlich zu einem Stück Erkenntnis ... Wenn man das so nennen kann. Für mich musste dieser Song deshalb am Ende stehen, weil das Album den Charakter einer Suche hat.


    rappers.in: Würdest du sagen, dass die gerade erwähnte Erkenntnis auch das Konzept ist, welches hinter deinem Album steht? Für mich klang es zunächst nach vielen kleinen Kurzgeschichten, hat sich letztendlich aber zu einem großen Gesamtwerk zusammengeschlossen.


    Donato: Im Nachhinein kann man das so deuten, aber es war nicht von vornherein so geplant. Das alles war ein Prozess, denn dieser ganze Entstehungsprozess des Albums bildet letztendlich auch den Prozess meiner persönlichen Entwicklung ab. Es gab nicht ein Konzept von Anfang an, das wäre für mich auch ein bisschen zu kalkuliert gewesen. Im Laufe der Zeit hat sich das alles dann entwickelt.


    rappers.in: Das heißt, es gab eventuell auch den ein oder anderen Track, der eine längere Zeit herumgelegen hat, den du aber unbedingt auf "Enzo" packen wolltest.


    Donato: Ja, genau! Viele Songs sind 2012 entstanden, der erste sogar 2011. "Winterschlaf" war sozusagen der Startschuss, obwohl der richtige Startschuss eigentlich "Wenn ich gehe" war, den ich mit s.R. gemacht habe. Das war auch meine erste größere Zusammenarbeit mit ihm, bei der wir gemerkt haben, wo es zusammen hingehen kann und soll. Es war der Punkt, an dem wir gesagt haben, dass wir jetzt einfach mal machen und uns in diese Richtung entwickeln werden, in der wir uns haben wollen. Damit wir dann schauen können, ob dabei ein Album herauskommt. Es hat dann noch zwei bis drei Jahre gedauert, weil ich die Songs wirklich lange liegen gelassen habe und ich einen persönlichen Prozess ablegen wollte, was einfach nicht in ein paar Monaten geht.


    rappers.in: Dein Flow und deine Stimme stehen wie bei all deinen Werken auch bei "Enzo" im Vordergrund. Gerade die sanften Töne von Piano und Streichern, kombiniert mit Drums, stechen bei deinem Werk hervor. Wie viel Einfluss hast du auf die Produktionen und auf was legst du besonders viel Wert?


    Donato: Das Wichtigste ist für mich, dass ein Song, ein Instrumental oder auch eine Skizze Emotionen transportiert. Es muss mich dazu anregen, etwas zu schreiben, wenn ich meine Augen zumache und schon etwas vor Augen habe. Viele Sachen sind genau deshalb sehr melodiös geworden, weil ich dann einen bestimmten Vibe habe, den ich abfedern und so unterschreiben kann. Einfluss habe ich natürlich schon, wobei s.R. mittlerweile einfach weiß, wie ich ticke, was ich haben will und es dadurch ganz automatisch funktioniert. Es gibt auch Songs, an denen ich aktiv mitgearbeitet habe. Wenn ich jetzt direkt den ersten Song "Einfach" nehme, dann sind da zum Beispiel die Drums von mir. Ich hatte schon eine Richtung im Kopf, die habe ich ihm dann skizziert, er hat es weitergearbeitet. Wir haben uns schon ziemlich gut ergänzt.



    rappers.in: Du hast auf dem Album drei Featuregäste, davon zwei bekannte Urgesteine des deutschen Raps: Tatwaffe und Moses Pelham. Wie kam es zu genau diesen Kooperationen?


    Donato: Das hat sich irgendwie so ergeben. (lächelt) Ich hatte die Songs und habe in den jeweiligen Momenten die Stimmen der beiden schon im Kopf gehabt. Zu beiden hatte ich schon ein bisschen Kontakt auf Facebook, wobei es zu Tatwaffe ein bisschen mehr war, weil ich ihn auch auf Jams getroffen habe. Ich habe den beiden die Stücke geschickt und sie waren sofort dabei. Das ist natürlich eine Riesenehre für mich, weil es beides Künstler sind, die ich schon seit Mitte der '90er gefeiert habe und die mich auch ein Stück weit zu Rap geführt haben.


    rappers.in: Irgendwie eine schöne Geschichte ...


    Donato: Bei mir ist es aber auch nicht der Fall, dass ich Leute als Features haben will, die mega gehyped sind. Ich finde, dass jeder Featuregast eine Bereicherung sein muss und wenn das nicht der Fall ist, dann kann ich den Song auch selber und alleine zu Ende machen. Aus meiner Sicht bringen Tatwaffe und Moses Pelham die beiden Songs einfach weiter und verleihen dem Ganzen einfach auch eine persönliche Note.


    rappers.in: Ich habe hier ein Zitat von dir: "Seidene Fäden halten den Käfig zusammen. Ich schneide sie durch und gehe es an – jetzt." Ich habe viel darüber nachgedacht und würde gerne wissen, welchen Käfig du meinst und vor allem, ob du das angegangen bist, was du vorhattest?


    Donato: Die seidenen Fäden und der Käfig stellen den inneren Gedankenknast dar, die Konfrontationen, denen man sich selbst ausgesetzt sieht. Alles, was einen irgendwie einengt, das zu tun, was man tun will. Das können Depressionen oder Angstzustände sein, die einen daran hindern, sich selbst zu verwirklichen. Das meine ich, wenn ich sage, dass ich die Fäden durchschneide, die den gedanklichen Käfig zusammenhalten. Ich trete aus und fange an, das zu vergessen und weiterzukommen.


    rappers.in: Machst du das im Alltag denn auch oder ist das manchmal eher ein Wunschgedanke?


    Donato: Das ist leider ein schwieriger Prozess. Natürlich kann man es sich vornehmen, das zu machen ... Es klappt aber im Alltag nicht immer hundertprozentig. Man muss sich immer wieder selbst daran erinnern, aber wenn ich das Lied höre, erinnere ich mich wieder daran, dass es langsam mal wieder Zeit wäre, Fäden durchzuschneiden. (lacht) Aber das ist nicht so einfach ...


    rappers.in: Wenn du nun einen Blick zurück auf deine Anfänge wirfst: Findest du, dass du dich zu deinem jetzigen musikalischen Standpunkt selbst gefunden hast oder denkst du, dass die Reise noch weitergeht?


    Donato: Das ist schwierig zu sagen. Ich komme meiner Idealvorstellung von Album zu Album näher, aber man muss seine Vorstellungen nutzen, auch wenn einem manchmal die Möglichkeit fehlt. Ich möchte diese atmosphärische Richtung noch mehr ausführen, die auf "Enzo" dominiert. Mit mehreren Leuten arbeiten, Instrumente spielen, vielleicht mal auf Tour gehen. Das ist immer ein Deal mit Kompromissen, aber ich werde mich irgendwann an die Arbeit machen, diese Vision zu perfektionieren und auszubauen und dann wird es wieder einen Schritt nach vorne gehen, ganz klar.


    rappers.in: Hat es dich viel Überwindung gekostet, über solche privaten Themen zu sprechen wie auf deinen letzten beiden Alben?


    Donato: Eigentlich nicht, denn wenn ich schreibe, dann ist das für mich in erster Linie ein Ventil, um Dinge zu formulieren. Da denke ich nicht drüber nach, ob ich viel oder wenig von mir verrate – dann muss das erst mal raus. Und wenn ich aufnehme, ist es genauso, da habe ich auch kein schlechtes Gefühl. Das einzige Mal, dass ich wirklich darüber nachdenke, ist kurz bevor es veröffentlicht wird. Da stelle ich mir schon mal die Frage, wie das beim ein oder anderen ankommt, aber generell mache ich mir da keinen so großen Kopf. Es ist auch nicht alles biografisch, was ich erzähle. Natürlich hat es immer einen biografischen Einschlag, aber manche Dinge sind überzeichnet oder aus der Sicht einer anderen Person geschrieben, die ich kenne, aber nicht selber bin.



    rappers.in: Viele deiner Hörer schätzen deine Ehrlichkeit und Offenheit gegenüber Themen, die einige Menschen nur thematisieren würden. Bekommst du auf Tracks wie "Ich bin nicht normal" viel Resonanz? Wie gehst du damit um?


    Donato: Grundsätzlich bekomme ich viel Resonanz und meistens ist sie positiv. Bei "Ich bin nicht normal" gab es auch mal ... (überlegt) ich will jetzt nicht sagen "negative Kommentare", aber viele waren verwundert, weshalb im Beat Dubstep-Elemente sind. Das war das Einzige, wo es mal negativ angehauchte Kritik gab. Zu den Texten gibt es eigentlich immer positive Meinungen, zum Beispiel, dass ich die Gedanken der Hörer formuliert hätte und man mir dankbar dafür ist. In seltenen Fällen kriege ich Zuspruch von Leuten, dass ich mit meiner Musik ihr Leben gerettet habe, was natürlich ein besonders spezieller Fall ist. Einerseits tut das weh, andererseits zeigt es, wie wirkungsvoll Musik sein kann. Mit dem Feedback, das ich grundsätzlich bekomme, bin ich sehr zufrieden ...


    rappers.in: Positives Feedback pusht einen doch auch, oder? Ich denke, es gibt bei Musikern oft den Moment, in dem sie sich nicht mehr sicher sind, ob das alles seinen richtigen Weg geht.


    Donato: Die Resonanz ist gut, aber ich habe natürlich noch die private Seite, bei der ich mich selbst frage, ob ich meinen eigenen Ansprüchen gerecht werde. Da komme ich dann zu dem Schluss, dass ich das nicht geschafft habe. Mich freut die positive Meinung der Leute, aber in mir habe ich trotzdem das Gefühl, dass ich etwas noch besser hätte machen können. Grundsätzlich freut es mich aber, dass das Feedback so positiv ist.


    rappers.in: In einem Interview hast du dich als bekennender Vinylfan geoutet. Was ist für dich das Besondere an einer Vinylplatte? Ist es vielleicht auch der Hauch von Nostalgie?


    Donato: Definitiv! Ich bin mit Schallplatten aufgewachsen, ich habe mit den Schallplatten meiner Eltern Frisbee gespielt ... (lacht) Ich habe sie lieben gelernt, selbst aufgelegt und ganz begeistert zugeschaut, wie sich die Platte dreht, das Stroboskop den Plattenteller anleuchtet. Dieses Medium hat einfach eine ganz spezielle Wertigkeit in meinem Leben, es ist etwas, was du anfassen kannst, auf den Teller legen kannst ... Du musst die Nadel auflegen und dann kommt der Moment, in dem es knackt, rauscht, das hat einfach eine ganz spezielle Magie. Das ist ein ganz besonders musikalisches Gefühl und ich bin extrem stolz, dass ich das bei meiner eigenen Platte zum ersten Mal erleben darf.


    rappers.in: Das heißt, bei dir steht auch noch ein Plattenspieler zu Hause und du setzt dich gelegentlich hin, um ein Album mit genau diesem Gefühl zu hören?


    Donato: Genau. Natürlich kaufe ich viel digital oder auch auf CDs, gerade weil das auch für das Auto gut ist, aber sobald es Vinyl-Releases gibt, was glücklicherweise immer mehr wird und die mich interessieren, kaufe ich sie. Wobei bei der Vinyl auch oft ein Downloadcode oder eine CD dabei ist.


    rappers.in: Deine Heimat ist eigentlich der Ruhrpott, der innerhalb der Rapszene allerdings für ein ganz anderes Subgenre bekannt ist als deine Musik. Kannst du unseren Lesern zum Abschluss des Interviews einen musikalischen Tipp geben oder mitteilen, welcher Künstler aus dem Ruhrpott total unterschätzt ist?


    Donato: Ich finde, dass der Ruhrpott generell unterschätzt wird. Ende der '90er, Anfang der 2000er hat der Ruhrpott bombastische Musik gemacht, die leider aus den unterschiedlichsten Gründen zwar Gehör gefunden hat, aber nie die Aufmerksamkeit erfahren durfte, die verdient gewesen wäre. Mir fallen da die Alben von RAG ein, aber auch Platten von Too Strong, welche nachweislich Helden der deutschen HipHop-Geschichte sind. Seit 1998 ist Aphroe für mich mit Abstand der beste Rapper, den wir in Deutschland haben. Aber auch nicht zu vergessen sind 2Seiten oder Inferno79, mit dem ich ein Album gemacht habe, und so viele Leute im Untergrund, die einfach gute Musik machen, aber noch nicht so die Aufmerksamkeit bekommen haben. Vielleicht, weil sie etwas sehr spezielle Musik machen, die nicht beim Mainstream ankommt ... Das tut meine ja auch nicht, deshalb bekomme ich auch nicht so viel Aufmerksamkeit. Aber das ist okay – ich glaube, man kommt im Rap auch so ganz gut zurecht. Wir machen einfach unser Ding und schauen, was am Ende des Tages dabei rumkommt.



    (Kristina Scheuner)


    Erst kürzlich neigte sich die Tour von Freund von Niemand Bosca zu dessen Top 10-Album "Solange mein Herz schlägt" ihrem Ende zu. Supportact auf dieser Tournee war dabei Boscas Stadtkollege Born. Früher unter dem Pseudonym ZuBös aktiv, machte er sich einen Namen im Untergrund der Mainmetropole und releaste Ende letzten Jahres sein Debütalbum "Seelenschrift" über das noch relativ junge Label Ambivalenz Music. Im Interview mit uns verrät Born von seinen kommenden Plänen, erlittenen Schicksalsschlägen und die Liebe zu seiner Heimatstadt Frankfurt.


    rappers.in: Vor Kurzem hast du auf Facebook geschrieben, dass du aus privaten Gründen vorerst keine Musik mehr machen kannst und einen Tag später, dass du vermutlich doch weiterhin Musik machen musst, um Geschehnisse zu verarbeiten. Willst du uns kurz die dahinter stehende Geschichte erzählen oder ist dir das zu privat?


    Born: Das ist eigentlich nichts Privates. Ich meinte damit nicht, dass ich keine Musik mehr mache, sondern eher, dass man dieses Jahr nicht mehr mit meinem Album rechnen sollte. Ich bekomme jeden Tag Mails, in denen gefragt wird, wann ich denn release. Aber hier in Frankfurt ist etwas Schlimmes passiert. Im Stadtteil Bonames hat wortwörtlich eine Hinrichtung stattgefunden. Ein Freund aus meinen Kindheitstagen ist am helllichten Tag mit 34 Kugeln erschossen worden und es wurde überall von "Rocker hier und da" berichtet – aber das ist mir egal, denn ich kannte diese Person, seit wir Kinder waren. Da gab es noch kein gut oder böse. Wir waren einfach nur kleine Jungs, die draußen Fußball spielen oder mal einen Kippenautomat knacken. Nur Flausen im Kopf ... ob das später dann wirklich in die kriminelle Richtung geht oder nicht, ist nochmal eine andere Sache. Seine und meine Familie kennen sich sehr gut. Für mich war das ein krasser Schock. Ich war zu dem Zeitpunkt in London und hab' das dort erfahren. Und deshalb habe ich den Leuten gesagt, dass ich zu fertig bin, um an mein Album zu denken, bevor noch weitere Fragen kommen. Ich brauche einfach eine gewisse Zeit, um das zu verarbeiten und wer mich kennt, der weiß, dass ich kein Typ bin, der ein Album in zwei Wochen auf die Beine stellt. Das ist einfach ein Reifeprozess, der eine Weile braucht. Ich bin ein Typ, der sehr persönliche Sachen in seinen Songs verarbeitet und sowas kann man nicht einfach mal runterschreiben wie einen Disstrack. Die wirklich persönlichen Sachen brauchen Zeit. Ich habe das auf Facebook geschrieben, um klarzustellen, dass ich dadurch jetzt vielleicht blockiert bin, weil das einfach krass für mich und meine Familie war. Einen Tag später habe ich das wieder in die richtige Bahn geleitet, weil ich auch viele Mails bekommen habe von Fans und Freunden, die alle Anteil gezeigt haben, was mir wahnsinnig Kraft gegeben hat. Daraufhin habe ich auch mit meinem Management gesprochen und wir haben beschlossen, trotzdem etwas auf die Beine zu stellen, weil es unfair wäre, die Hörer warten zu lassen. Man hat gesehen, wie das erste Album angekommen ist – auch, was die Verkaufszahlen angeht. Ich bin nicht gechartet, aber wenn man die Verkäufe des Albums bis jetzt sehen würde, wäre es ein Chartplatz gewesen. Auch wenn es ein längerer Prozess war. Ich versuch' mein Bestes, meinen Kopf frei zu kriegen und den Leuten entweder eine EP oder ein Album zu geben.


    rappers.in: Um noch mal auf das Persönliche einzugehen: Was ist das Ziel hinter deiner Musik? Verarbeitest du mit ihr ausschließlich private Probleme?


    Born: Ich verarbeite nicht nur private Probleme damit. Es kann auch etwas sein, was mich gerade beschäftigt und zum Beispiel in den Medien aktuell ist. Wie derzeit gerade das Thema Ukraine und Russland. Wo einfach jemand einläuft und alle Leute dazu zwingt, etwas anderes anzunehmen. Generell bin ich für alle Themen offen, aber meistens – so war es auch bei "Seelenschrift" – ist es sehr persönlich. Das nächste Album wird in etwa auch so werden, wobei ich da sagen kann, dass es etwas mehr nach vorne gehen wird als beim letzten.


    rappers.in: Laut eigener Aussage hast du für den Sound von "Seelenschrift" ein bisschen mehr Zeit gebraucht. Wie sieht das nun aus? Hast du deinen Sound inzwischen gefunden und denkst du, dass du ihn auch beibehalten wirst, um dir selbst treu zu bleiben?


    Born: Das ist klar: Ich werde niemals andere Musik machen als das, womit man mich jetzt kennengelernt hat. Wenn jetzt erwartet wird, dass ich mit 60 Mann im Rücken vor einem Hochhaus und einem BMW oder Mercedes stehe, dann ist man bei mir an der falschen Adresse. Bei mir wird es immer authentische Musik geben und nichts, womit die Leute sich nicht mit identifizieren können. Jeder wird sehen, dass das, was ich sage, wahr ist und dass ich auch so bin. In der Form bleibe ich meiner Musik treu. Was den Sound angeht: Den habe ich auch bei "Seelenschrift" gefunden. Ich finde aber, dass man sich gerade als Künstler immer weiterentwickeln und neu erfinden sollte. Deshalb kann ich dir jetzt schon sagen, dass das neue Album nicht genau wie "Seelenschrift" klingen wird. Man wird die Handschrift erkennen, weil es meine persönliche Note ist, aber es wird, denke ich mal, schon ganz anders klingen.



    rappers.in: Würdest du sagen, dass es nicht nur vom Stil her ähnlich bleibt, sondern auch vom Klangbild beziehungsweise den Beats her?


    Born: Ja, weil zu der Musik, die ich mache, einfach ein gutes Klavier und eine Geige, ein Orchester und viel Gesang gehören. Das wird schon bleiben. Aber die Stimmung, die ich auf den einzelnen Songs vermitteln möchte, wird nochmal eine andere sein. Beim letzten Mal war es so, dass ich viele Mails dazu erhalten habe, dass das Album Menschen durch schwere Zeiten geholfen und man viel Kraft durch meine Musik gesammelt hat. Beim nächsten Mal wird es natürlich wieder so sein, aber ich versuche dann auch, eine andere Seite von mir zu zeigen. Wer mich aus früher Zeit kennt, als es noch nicht nur Born alleine gab, sondern als ich noch Teil der Formation ZuBös war, der weiß, dass ich gern auf die Kacke gehauen und auch mal Banger-Rap gemacht habe. Aber ohne dass es asozial geworden ist, sondern, indem auf Rapebene mal ein paar Punches verteilt wurden. Das hat mir auch sehr viel Spaß gemacht. Ich denke, das werde ich auf dem kommenden Album in dem ein oder anderen Song wieder zeigen. Im Endeffekt kann man wieder einen roten Faden erwarten und es wird viel Persönliches dabei sein, aber das Klangbild wird nicht mehr von Track 1 bis 18 düster und traurig sein, wie das beim ersten Album war.


    rappers.in: Ich habe dir ein Zitat von dir selbst mitgebracht: "Das ist Volksmusik für Kampfsport, Uppercut Antwort aka Frankfurt." Dazu würde ich gerne wissen, was genau diese "Volksmusik für Kampfsport" und wer alles ein Vertreter für sie ist? Ist sie eventuell nur für Frankfurter gedacht, weil man sie nur zu 100 Prozent fühlt, wenn man auch ein Frankfurter ist?


    Born: Die Formation des Tracks – Bosca und Born – sagt schon allein, dass es sehr Frankfurt-lastig ist. Es ist eine Art Hymne ... Wenn man den Beat hört und wie wir darüber erzählen. Und die Line trifft es wie die Faust aufs Auge! (grinst) Mit "Volksmusik für Kampfsport" meine ich, dass viele Leute das zum Trainieren hören werden. Die gehen damit pumpen und zum Boxclub. Die Bosca-Hörer sind ja auch teilweise Fußballfans und da sind immer ein paar Leute dabei, die Kampfsport ausüben, auf den Acker gehen und sich gegen andere Fangruppen die Köpfe einschlagen. Da ist das Ganze dann eben auch ein Motivations-Bringer. Und natürlich sollte das auch eine Ansage sein: Die Musik, die wir machen, können andere nicht verstehen, die nicht von hier kommen. Wenn du Frankfurter bist, dann kennst du den rauen Ton und die rauen Sitten hier. Wenn du aus einem Dorf kommst: Was willst du denn da reden? Wenn du da einen auf Kampfsportler machst, dann komm mal nach Frankfurt und die Leute zeigen dir ganz schnell, wo dein Kampfsport ist. Das steht schon klar für Frankfurt: das Aggressive. Berlin oder andere Städte, die sehr viel Kriminalität haben, werden das natürlich auch verstehen und genauso pumpen können, aber eigentlich ging es uns dabei mehr um das Frankfurt-Ding.


    rappers.in: Dein Künstlername Born leitet sich vom Frankfurter Stadtteil Bornheim ab, aus dem du stammst. Und unter den Zusammenarbeiten für deine Tracks finden sich oft bekannte Frankfurter Rapper wie Jonesmann oder Bosca. Es scheint, als würdest du eine enge Verbundenheit zu der Stadt haben. Warum genau wirkt das so?


    Born: Ich bin seit ungefähr acht Jahren im Underground unterwegs. Damals habe ich diese ganzen Leute noch auf Jams kennengelernt. Da gab's diese ganzen Veranstaltungen ja noch und man hat sich gefeiert und unterstützt. Heute ist das ein ganz anderes Ding. Als mir Ambivalenz Music die Möglichkeit gegeben hat, mein Album rauszubringen, war mir wichtig, dass ich auf meinem ersten Album nur Leute drauf habe, die wirklich in meinem Umfeld zu finden sind. Also Leute, mit denen ich oft telefoniere, privat viel zu tun habe und von denen ich wirklich sagen kann, dass das Freunde von mir sind. Viele kaufen sich bei ihrem ersten Album Features ein, damit die Klickzahlen und die Verkäufe steigen. Darum ging es uns nie. Bei diesem Label ist das eine tolle Sache: Ich kann mich frei entfalten. Wenn ich sage, ich möchte keine Moves machen oder gewisse Videos drehen, damit ich mehr Klicks kriege, dann wird das akzeptiert und der Weg, den wir gehen, der wird zusammen gegangen. Da wird mir nicht reingeredet oder mir irgendeine Vorgabe gemacht, mit wem ich einen Song zu machen habe und mit wem nicht. Die Leute können sich immer sicher sein, dass, wenn ich jemanden feature, dort auch eine persönliche Bindung ist. Speziell bei Tatwaffe hat man das gesehen, mit dem ich ja eine EP gemacht habe. Das war ein total menschliches Ding, weil wir uns super verstanden haben und dann kam eben die Idee, dass wir gemeinsam eine Platte machen. Jeder, der auf meiner Platte ist, hat auch persönlich mit mir zu tun. Der einzige Kontakt, der aufgrund der Entfernung jetzt nicht ganz so eng ist, ist der mit Cashmo. Aber selbst da haben wir auch immer ganz guten Kontakt gehabt, wenn er Videos von Marcella gedreht hat und ich dabei war. Die Connections sind vorhanden und das ist mein Umfeld, das ich auf der Platte auch zeigen wollte. Gerade, weil es so persönlich ist, haben da Fremde eigentlich nichts drauf zu suchen.



    rappers.in: Inwieweit hat dich die Stadt selbst geprägt – gerade auch der Stadtteil Bornheim, was dein Leben und deine Musik angeht?


    Born: Extrem! Gerade Bornheim und wie ich da aufgewachsen bin ... Ich bin ja sozusagen neben Celo groß geworden. Wir haben fast Tür an Tür gewohnt, ich in der Heidestraße, er in der Bergerstraße. (lacht) Dann hat man sich halt abends getroffen, lange bevor das Rap-Ding war. Die Stadt hat uns geprägt, der Stadtteil ebenso. Man kennt von Frankfurt immer nur die Brennpunkte: die Nordweststadt oder Bonames. Aber Bornheim war nie ohne, denn man ist in zwei U-Bahnstationen in der Innenstadt und da brennt es dann halt auch mal richtig. In der Zeit, in der ich groß geworden bin, ging es da auch richtig rund. Schießereien oder Messerstechereien waren Alltag. Aber ich will jetzt nicht den Begriff "Ghetto" benutzen, weil es hier trotz der Brennpunkte keine Ghettos gibt. Das kann man nicht mit Amerika vergleichen, aber die Kriminalitätsrate ist heute wie damals schon ziemlich hoch. Ich gebe das auch zu: Ich bin selbst auf den falschen Weg gekommen, weil der Einfluss durch die Umgebung sehr stark ist. Und das prägt einen schon für das ganze Leben. Ich könnte in meinen Texten nicht das erzählen, was ich heute erzähle, wenn ich nicht dort gelebt hätte.


    rappers.in: Du hast vorhin schon kurz dein Label erwähnt. Du stehst bei dem noch jungen Label Ambivalenz Music unter Vertrag, das sich neu aufgebaut hat. Wie kam diese Zusammenarbeit zustande?


    Born: Das ist eigentlich eine schöne Geschichte! (grinst) Wie man es auch oft im Internet sieht, sind das Ambivalenz-Tonstudio und das -Label sehr nah miteinander verbunden – nicht nur durch den Namen. Das liegt daran, dass der Besitzer derselbe ist. Damals war es nur ein Tonstudio. Jonesmann hat mich hergebracht. Er meinte zu mir, dass, wenn ich ein Studio zum Aufnehmen suche, ich doch zu dem gehen sollte. Der würde mir schon einen guten Preis machen. Dann kam ich hin und habe die Hälfte meines Albums dort aufgenommen. Als die Hälfte fertig war, kam Tommy Nolte auf mich zu und sagte, dass er Lust hätte, ein Musiklabel zu gründen, bei dem er mich gern als sein Zugpferd dabei hätte. Er hat in mir was gesehen, was er in Frankfurt nicht bei jedem sieht und es kamen wirklich Gott und die Welt in dieses Studio, um aufzunehmen. Das heißt, es gab eine große Auswahl an vertragslosen Rappern. Ich habe mich sehr geehrt gefühlt, dass er sich für mich entschieden hat und auf mich zugekommen ist. Ich stand damals ohne Deal da, hatte zwar auch Angebote von größeren Labels, aber das war nicht das, was mein Herz mir gesagt hat. Ich wollte immer zu einem Label, bei dem ein gutes Umfeld vorhanden ist – wo ich mich frei entfalten kann und künstlerische Freiheit ohne Ende habe. Das ist dort genau gegeben. Es ist die perfekte Basis, denn ich als Künstler und Newcomer kann wachsen und das Label ebenfalls. Bislang hat sich das als eine super Sache herausgestellt und ich bin sehr froh, dass wir den Weg zusammen gehen.


    rappers.in: In der Deutschrapszene bist du ein noch frischer, neuer Künstler. Zum Abschluss würden wir gerne wissen, was deinen Rap von anderen Künstlern in 2014 unterscheidet?


    Born: Ich muss schon sagen, es haben sich 2014 viele Künstler positiv weiterentwickelt. Dennoch unterscheidet mich der Punkt der Ehrlichkeit und Emotion. Es gibt wenige Rapper, bei denen ich sagen würde, dass sie von der Auswahl der Beats oder der Musik her in Zusammenarbeit mit Gesang an mich rankommen. Ich denke auch, dass ich authentischer als viele andere Rapper da draußen bin. Gerade, weil ich sie auch persönlich kenne. Bei den meisten weiß ich, dass nicht alles so ist, wie es gesagt wird. Bei mir ist alles so, wie es gesagt wird. Es gibt keinen Song, bei dem man mir danach die Pistole auf die Brust setzen und sagen kann, dass das nicht stimmt. Es stimmt alles. Jeder, der mich kennt, weiß das auch und man kann das nachprüfen, denn es gibt Unmengen Beweise dafür. Ich würde sagen, gerade die Authentizität ist das, was mich von den anderen unterscheidet.


    Simon (Manager): Und ich würde noch gerne sagen, dass es der Draht zu den Fans ist. Und: Live ist er unglaublich!



    (Kristina Scheuner)

    HipHop & Rap:
    - Eminem 2010 auf dem Frauenfeld, als Supportact dabei: D12. Unfassbar gut!
    - Marteria 2010 im Karlstorbahnhof in Heidelberg
    - KIZ 2012 auf dem Frauenfeld -> "Wir singen jetzt die deutsche Nationalhymne! Alle auf den Boden! ... DU HURENSOHN ICH MACH [..]"


    andere Genres:
    - p!nk 2006 in der Festhalle Frankfurt
    - Madonna 2006 in der Commerzbankarena Frankfurt
    -> beide Frauen live wahnsinnig gut, mit so krassen Stimmen & einer Bühnenshow - wow. Hätte ich NIE gedacht!


    edit: Sehe gerade, dass der User über mir Em nicht so gut fand - verstehe ich nicht. Fands nicht wegen Eminem gut, sondern wie er die Show auch aufgebaut hat.


    Seit letztem Jahr stehen die beiden Suttgarter Künstler Sam und Chelo, gemeinsam bekannt unter dem Namen SAM, bei der Erfolgsplattform Chimperator Productions unter Vertrag. Mit ihrer fünf Tracks starken "Wir"-EP ließen die beiden kürzlich mit ihrem ersten Chimperator-Release von sich hören, nachdem sie zuvor ein Gratis-Mixtape ins Netz stellten und gemeinsam mit Cro auf großer "Raop"-Tour in Deutschland unterwegs waren. Aktuell arbeiten SAM am ersten richtigen Album – über ihre Zukunftspläne, ihre vergangenen Erlebnisse on Tour und vieles mehr sprachen sie in unserem Interview auf dem diesjährigen Splash!-Festival.


    rappers.in: Bei eurem Live-Auftritt auf dem Splash! hattet ihr auf der Bühne ein Banner mit Pommes verwendet. Von vielen Seiten wurde darüber später noch ein bisschen gerätselt. Hat es denn einen Grund, dass ihr dieses Banner mit Pommes verziert habt?


    Sam: Das wird irgendwann noch aufgelöst. (grinst) Nee, Chelo, das ist deine Story!


    Chelo: Uns war langweilig. Dann waren wir ein bisschen kreativ: Wir haben ein schönes Bild mit Pommes gesehen und wir brauchten unbedingt noch einen Banner. So schnell, wie nur möglich. Da haben wir uns gedacht: "Okay, lass uns einen Pommes-Banner machen!" Das haben wir dann dem Management durchgegeben, die haben gemeint, dass wir das selber zahlen müssen und dann haben wir uns gedacht "Fuck it, wir machen es trotzdem." (lacht) Und dann haben wir das einfach gemacht.


    rappers.in: Mit eurer "Wir"-EP habt ihr vor Kurzem euer erstes Release über Chimperator Productions veröffentlicht. Was war eure Intention bei diesem Release? Wolltet ihr damit eine Art Grundstein für die nachfolgende Zusammenarbeit mit Chimperator legen?


    Sam: Ja, wir haben in der Zeit, in der wir die "Wir"-EP gemacht haben, schon am Album gearbeitet und auch bei der Fernsehshow "Startrampe" beim Bayrischen Rundfunk mitgemacht. Ein Teil dieser Show war es, ein Musikvideo zu einem Song zu drehen und wir haben uns überlegt, was es bringt, wenn wir nur ein Musikvideo raushauen. Das wäre ja lächerlich. Also haben wir uns gedacht, dass wir uns ein paar Songs nehmen, eine schöne EP machen, so dass die Leute was haben, damit sie sehen, dass wir noch da sind, und ein schönes Video dazu bekommen wir ja noch. So ist eigentlich diese EP entstanden.


    rappers.in: Ihr habt eben schon euer kommendes Album erwähnt. In welche Richtung bewegt ihr euch darauf, sowohl thematisch als auch vom Klangbild her?


    Sam: Wie gesagt, wir sind schon ganz schön lang am Machen, aber auch wirklich viel unterwegs seit Cros "Raop"-Tour. Wir spielen jetzt auch ganz viel alleine und haben deshalb auch nicht die Zeit, jetzt zu sagen, dass wir einen Monat lang nur ein Album machen und dann ist es fertig und kann in die Produktion. Das kommt eher so nach und nach. Wir sind beide zu Hause und machen das Album, wie wir auch das Mixtape und die "Wir"-EP gemacht haben. Wirklich noch zu Hause mit dem Laptop, das ist alles noch sehr cool. Vom Klang her ist es ... Hm. Wir verändern uns da nicht für das Album, es ist natürlich so ein "Wow, wir machen unser erstes Album, unser erstes krasses Release, unsere erste CD, die man dann in der Hand halten kann!"-Feeling. Im Prinzip ist es immer noch unsere Musik.


    rappers.in: Habt ihr denn schon ein bestimmtes Ziel vor Augen? Man sieht ja bei anderen Künstlern, wie sie derzeit durch die Decke gehen. Macht man sich da selbst auch einige Gedanken um den Erfolg des Albums?

    Sam: Chart-technisch?


    rappers.in: Das kann man natürlich auch damit verbinden.


    Sam: Nein, gar nicht, um ehrlich zu sein. Zur Zeit ist es auf jeden Fall krass, denn jeder chartet, um es mal blöd zu sagen. Zur Zeit ist es wirklich verrückt.

    Chelo: Wie meinst du das mit jeder? (lacht)


    Sam: Wisst ihr, was ich mein'? Wir hoffen natürlich auf das Beste, aber jetzt wirklich erwarten tun wir nichts. Mal sehen, wie es den Leuten gefällt und was passiert.



    rappers.in: Wie ist denn der Arbeitsablauf bei euch, wenn ihr gemeinsam an einem Projekt sitzt? Bringt jeder seine eigenen Ideen ein oder setzt ihr euch gemeinsam hin und überlegt euch ein Konzept? Muss man da hin und wieder auch Kompromisse eingehen oder könnt ihr eure jeweiligen Vorstellungen harmonisch und wunschgemäß umsetzen?


    Chelo: Wir sind ziemlich ähnlich, was das angeht, glaube ich. Dass wir gemeinsam zusammensitzen und uns was überlegen, kam bis jetzt noch nicht vor. Es ist eher so, dass jeder für sich arbeitet, das Ganze wird zusammengefügt und dann guckt man, was cool ist und was man ändern sollte. Wir kriegen auch derzeit sehr viel von krassen Produzenten rübergeschickt und dann sag' ich halt auch, dass Sam über den Beat was machen muss. Vielleicht ist er dann ein bisschen skeptisch, macht aber trotzdem was dazu und es wird cool. Oder er macht halt nichts auf dem Beat. Aber eigentlich ist es immer so, dass jeder sein Ding macht und zum Schluss setzen wir uns zusammen und versuchen, irgendwie eine Lösung zu finden.


    rappers.in: Nach eurem Signing wurde vielerseits behauptet, dass euer Sound zu sehr nach Cro klingt. Für die kritischen Stimmen: Was ist eurer Meinung nach der größte Unterschied zwischen seiner und eurer Musik?


    Chelo: Zwischen ...


    Sam: Darf ich?


    Chelo: Ich wollte gerade was sagen, aber ich sage es nicht. (lacht)


    Sam: Was wolltest du sagen, Chelo? (grinst) Also, ich sage immer: Wenn man das Ganze oberflächlich betrachtet, also, wenn man jetzt nur sieht: "Cro, SAM, Chimperator, alles ein Haufen!" ... Dann ist es okay, wenn die Leute sagen, dass wir gleich klingen. Und ich finde, Carlo ist ein grandioser Künstler. Ich bin ein riesen Fan von ihm, also Freund und Fan zugleich. Ich finde einfach, dass man, wenn man jemanden mit einem guten Künstler vergleicht, sagt: "Okay, mach das, wenn du das möchtest." Aber wenn man sich wirklich mit unserer Musik beschäftigt, mit der von Cro und von uns, dann merkt man einfach, dass wir andere Musik machen. Es ist schwer zu beschreiben ...


    (Handy klingelt)


    Sam: Oh, sorry. Chelo, rede weiter! Kurzer Stopp, ich habe mein Handy verloren. (geht ans Telefon) Ey, seid ihr am Zeltplatz? Ist mein Handy da irgendwo? Ja, check das mal ab, ruf auf dem Handy an und guck, ob es da irgendwo ist. Danke, bis gleich, ciao.


    Sam: Sollen wir das nochmal machen?


    rappers.in: Nein, ist okay.


    Sam: Also, wenn man sich wirklich mit der Musik beschäftigt, dann weiß man, dass wir schon unterschiedliche Musik machen.


    rappers.in: Für wen macht ihr denn überhaupt Musik? Es gibt viele Rapper, die bereits in ihren Songs sagen, welche Zielgruppen sie ansprechen möchten – wie sehen eure aus?


    Sam: Ich glaube, das Gute an der Musik, die wir machen und was auch auf den Konzerten auffällt, ist, dass wir wirklich 14-Jährige kleine Mädels da stehen haben, die uns feiern und derbe abgehen, aber auch die Oma in der letzten Reihe, die mit dem Kopf nickt. Es ist wirklich ganz schwer zu sagen, wer unsere Musik krass feiert. Das sind unsere Fans, die SAM-Fans. Also wirklich alle. Finden wir gut, dass wir ganz viel nehmen von anderen Musikrichtungen. Es ist ja nicht so, dass wir ausschließlich HipHop machen, sondern auch ein bisschen Rockeinfluss hier, da ein Popsong ... Und das ist diese Mischung, die zur Zeit sowohl jung als auch alt gefällt.


    rappers.in: Ihr wart vor Kurzem auch mit Cro auf großer Deutschland-Tour unterwegs und habt das erste Mal vor mehreren tausend Leuten gespielt – wie gut habt ihr euch auf die einzelnen Auftritte vorbereitet und wart ihr am Ende zufrieden mit eurer Bühnenpräsenz? Oder gab es im Nachhinein einzelne Stellen, von denen ihr gesagt habt, dass man das und das noch hätte besser machen können?


    Sam: Wir waren sehr naiv. Wir haben geprobt, aber eigentlich viel zu wenig für so eine Tour. Also ehrlich, das ist ja so die Tour gewesen, mit Deutschland, Österreich und der Schweiz in riesen Locations. Und wir dachten uns nur: "Okay, wir haben unsere Songs, lass' einfach mal machen." Aber vielleicht war es auch gerade das, was es ausgemacht hat, dass unsere Show jetzt so gewachsen ist, wir jetzt einfach so einstudiert sind und gar keine Setlist haben. Ich guck Chelo an, der murmelt was und das ist dann alles sehr spontan, was wir machen. Und gerade das ist es, was unsere Show ausmacht. Also, ändern würde ich auf jeden Fall nichts, es war gut so, wie es war.


    rappers.in: Ihr habt auf Tour auch viele Leute kennengelernt. Gab es da irgendein besonders prägendes Erlebnis oder habt ihr jemanden getroffen, von dem ihr besonders viel für euch mitnehmen konntet?


    Chelo: Allgemein war es schon erstmal ziemlich verrückt, vor wie vielen Menschen wir spielen durften, denn es war ja auch mal eine 13.000er Location dabei. Aber auch, was für Leute da waren. Also ... eigentlich natürlich wegen Carlo, aber wir durften sie dann auch kennenlernen. Zum Beispiel Herbert Grönemeyer und Max Herre – halt einfach krasse Leute. Das Gute an der Tour war einfach, dass es keine typische Support-Tour war, sondern, dass wir sozusagen mit allen gechillt haben. Das war eine Family und das war super, vielleicht auch ein bisschen schwierig, weil es für uns ein bisschen luxuriös war. Wir hatten davor ja keine wirkliche Tour oder keine krassen Auftritte. Ein bisschen gefährlich also auch, aber da wir ja immer auf dem Boden bleiben, ist alles cool.



    rappers.in: Kommen wir mal auf eure HipHop-Vergangenheit zu sprechen: Vor eurem Signing bei Chimperator habt ihr bereits ein Tape releast. Aber gibt es auch noch andere HipHop-Disziplinen außer Rap, denen ihr euch früher gewidmet habt oder die ihr vielleicht sogar heute noch betreibt?


    Chelo: DJ. Also, ich bin ja DJ. Und der Sam war B-Boy. (grinst)


    rappers.in: Und warum musstest du das aufhören? Waren das Zeitgründe?


    Sam: Nein, ich hab' schon vorher, vor allem, damit aufgehört. Ich war zu groß, mir kam es so vor, als sehen die Bewegungen nicht so gut aus bei mir. Deshalb habe ich gesagt, dass ich lieber aufhöre.


    rappers.in: Warst du in einer richtigen Crew?


    Sam: Ja, Funky Kids!


    rappers.in: Von der Vergangenheit aus wollen wir jetzt auch noch einen Ausblick in die Zukunft wagen: Ihr steht momentan nämlich noch am Anfang eurer Karriere. Könntet ihr euch dennoch vorstellen, die Musik zum Hauptberuf zu machen?


    Chelo: Mit Sicherheit. Ich finde es immer ganz gut, wenn man noch so einen Plan B hat – haben wir ja jetzt mit unserem Studium, wo wir gerade zwar keine Vorlesung besuchen, aber trotzdem ist das noch Plan B. Kann ich mir schon gut vorstellen. Ab dem Zeitpunkt, an dem man sagt, dass man das und das erreicht hat, dass alles cool ist und man sich sagt, dass man ab jetzt für immer Musik macht oder auch von Musik lebt, ist das vielleicht ein bisschen schwierig. Ich weiß es nicht, es liegt vielleicht auch an jeder Person selbst, wie hoch die Person den Lebensstandard setzt. Wenn wir jetzt mit unseren Gagen ein Auto kaufen und jeden Tag neue Schuhe, dann ist das ja auch gleich weg. Ich glaube, dass es so den meisten Musikern geht. Dass sie nicht wirklich mit Geld umgehen können und dann reicht es halt auch nicht für immer. Deshalb versuchen wir hier, da ja alles neu für uns ist, auch das Business und so kennenzulernen. Erfahrungen zu sammeln. Man muss irgendwie wissen, wie man damit umgeht, und dann kann man auch sagen, dass man gut davon leben kann oder es eher ein bisschen schwierig ist. Das muss man einfach mal sehen.


    rappers.in: Wo würdet ihr beide euch nach eurem jetzigen Zeitpunkt gerne in zehn Jahren sehen und was wollt ihr bis dahin unbedingt noch musikalisch erreicht haben?


    Sam: Also, für mich – jetzt mal in zehn Jahren gedacht – wäre der größte Erfolg, dass wir hier in zehn Jahren wieder beim Interview sitzen. Also, dass wir wirklich zehn Jahre lang Musik machen und davon leben können. Zehn Jahre das machen, worauf man wirklich Bock hat. Das ist für mich Erfolg. Da ist dann auch Platz eins egal. Was bringt dir das, wenn du eine Woche auf Platz eins bist und ein Jahr später gar nicht mehr im Gespräch? Da bin ich lieber zehn Jahre lang Platz 20, kann mein Ding machen und alles ist perfekt.

    rappers.in: Zum Abschluss noch eine kleine Splash!-Frage: Ihr tretet dieses Jahr zum ersten Mal auf dem Festival auf. Ist das eine besondere Erfahrung für euch? Habt ihr eine persönliche Bindung zum Splash!?


    Sam: Ich sage immer: Splash! ist Champions League für einen deutschen HipHop-Artist. Jeder kennt das, jeder möchte dahin, jeder will da spielen. Wir haben das jetzt irgendwie geschafft, das ist schon krass. (lächelt) Ich war aber, muss ich ehrlich sagen, noch nie auf einem Festival und habe gezeltet und alles. Das ist für mich alles krass. Ich feier' jedes Festival, weil ich sowas noch nie miterlebt habe, wie die Leute zum Beispiel campen. Und das Splash! wird auf jeden Fall in Erinnerung bleiben, weil es das das erste Mal ist, dass ich campe. Ich bin jetzt das ganze Wochenende hier und es wird geil.


    rappers.in: Und das Handy schon verloren ...


    Sam: Und direkt mein Handy verloren! (lacht)


    rappers.in: Wenn man euch in Interviews oder auch live sieht, dann wirkt es wirklich, als wärt ihr sehr auf dem Boden geblieben. Jetzt sagst du, dass ihr zeltet. Wo zeltet ihr denn? Auf dem normalen Campingplatz oder auf dem VIP-Platz? Manche Rapper gehen ja auch ins Hotel, wenn sie auf Festivals sind.


    Chelo: Wir wären ja auf den normalen Campingplatz gegangen, aber wir haben Kumpels dabei und die sind sehr anspruchsvoll, muss man ehrlich sagen. (lacht) Und deshalb sind wir auf so einem Mixery-Camp. Kennt ihr ja vielleicht, ist eigentlich ziemlich cool. Wir hätten auch ein Hotel haben können, aber wir wollten lieber campen.



    (Kristina Scheuner & Niklas Potthoff)

    Nicht direkt meine Stadt, aber der Ort wo ich zur Schule gegangen bin ist der Ort der HG City Rapper.. peinlich, wie die Stadt dargestellt wird. Obwohl sie halt null so ist. Nichtmal ansatzweise Ghetto.



    [YOUTUBE]ckE7gntxotM[/YOUTUBE]

    "And if you don't like me then fuck you!/
    Self es-teem must be fucking shooting through-the-roof cause trust me/
    My skin is too thick and bul-let proof to touch me/
    I can see why the fuck I disgust you/
    I must be a-llergic to failure cause everytime I come close to it/
    I just sneeze, I just go atchoo then achieve!/"


    :) Vers 3 ist so schön <3

    Zitat

    Original von DvDShady
    Lamar sollte sich nicht mir Shady Records anlegen.


    der über mir sagts schon--- nothing more to add :rolleyes:


    Erstmal: bin weiblich


    Dann, weiter im Kontext:
    Lamar legt sich ja nichtmal mit Shady Records oder Aftermath an. Zitat von "Outta Control":


    "When we met you said it's an honor, man/
    The YAOWA man can spit/
    Maybe that's why you left me out of that shit/
    Maybe that's why the Slaughterhouse ain't get dissed/
    Or maybe I’m not on your radar/
    You feel you ain’t gotta acknowledge my clique/"


    Kannst im ganzen Vers von ihm auch keinen Diss gegen Dre, 50, Slaughterhouse, Yelawolf od D12 hören - er weiß schon warum. No one mess with Detroit, Michigan.

    Find ich halt überhaupt nicht.


    "I'm important like the Pope, I'm a Muslim on pork/
    I'm Makaveli's offspring, I'm the king of New York/"


    ...


    Die Reaktionen sind eher krass. Mein Fav derzeit ist von Biz Markie:
    Macklemore is sitting at home cursing into his third Starbucks latte of the evening and yelling "WHY DIDN'T KENDRICK MENTION ME?"

    Zitat

    Original von zufall
    Wo ist denn das Problem? Dachte, ein FSJ machen nur Leute, die nach der Schule nicht wissen, was sie studieren sollen und sich ein Jahr Backpacking durch Australien/Neuseeland/Chile nicht finanzieren können?


    Hahahaha, ja ooder weil man "Lebenserfahrung" sammeln mag..

    Kommen wir mal wieder zum Thema..



    "Gestern Gallus, heute Charts, Cho, Erste Klasse, Lufthansa./
    Du sagst du warst mal in der Luft - Schwebebahn in Wuppertal/
    ACH, geh zur Seite!/"

    (auf "Kobrakopf")


    "Muck bloß nicht uff hier du Rudi/
    Nix mit Hollywood Frankfurt Brudi/"

    (auf "Chabos wissen wer der Babo ist.")


    "Guck der Kurde dreht ab eova/
    Ich bin Täter Bre man Haftbefehl is Macht/
    Lad die 9mm, was für Faustkampf/
    Die Kugel ist im Lauf man, Lauf man!/"

    (auf "F.O.T.U.")


    Seit 2007 bietet rappers.in jedes Jahr einer Vielzahl talentierter Nachwuchsrapper die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten im größten Videobattleturnier der Republik unter Beweis zu stellen. Dieser Umstand war einige Zeit nur eingefleischten Battle-Fans bekannt, sodass dem Turnier außerhalb von rappers.in nur wenig Beachtung geschenkt wurde und die meisten Teilnehmer allein aus Liebe zum sprachgewaltigen Schlagabtausch in die virtuelle Schlacht zogen. Im Jahre 2013 eröffnet das VBT hingegen jungen Musikern Chancen wie wohl kaum ein anderes Deutschrap-Format. So chartete VBT Splash!-Edition-Finalist Battleboi Basti jüngst auf Platz 20 der Charts, EstA eroberte den elften Rang der Album-Charts und Weekend, der VBT-Sieger von 2011 und VBT Splash!-Edition-Gewinner von 2012, spielt seine erste deutschlandweite Tour. Und welches Potenzial besitzen die aktuellen Teilnehmer abseits des Fokus der Masse? Wer besitzt die Fähigkeiten, in die Fußstapfen dieser VBT-Legenden zu treten und wer hat Chancen, das Gesicht des diesjährigen VBTs zu werden? Wir versuchen gemeinsam mit Euch, der Userschaft, diese Fragen zu beantworten und Euch die in unseren Augen talentiertesten Newcomer des VBTs 2013 mittels Interview näher zu bringen.


    [YOUTUBE]ZtTvHuf_FXI[/YOUTUBE]


    Der blonde Karlsruher Schote beeindruckt im VBT besonders durch seine auffälligen Videoproduktionen. 2007 begann er gemeinsam mit seinem Produzenten Enaka Musik zu machen – bis 2013 war er dennoch ein unbekannteres Gesicht der Deutschrap-Untergrundszene. Der sympathisch wirkende Rapper mit dem guten Gespür für Punchlines nimmt dieses Jahr zum ersten Mal am VBT teil – ein wahrer Newcomer also. Für die VBT Splash!-Edition kam er dieses Jahr allerdings mit seinem Qualifikationsvideo schon unter die besten Fünfzig. Ein unbeschriebenes Blatt ist er für manche User also nicht. Für unsere Fragen stand uns Schote in einem kreativen Videobeitrag für die Newcomer-Serie Rede und Antwort.


    [YOUTUBE]L4sunznWWA8[/YOUTUBE]


    Jetzt seid Ihr gefragt: Wer hat es Eurer Meinung nach verdient, Teil dieser Serie zu sein? Sendet uns Eure Vorschläge an den Redaktionsaccount und vielleicht findet sich Euer Geheimfavorit bald in dieser Serie wieder.



    Kristina Scheuner (911emergency)

    Zitat

    Original von MC_Topher
    In Karlsruhe gibts 'ne tolle Kunstgalerie die man sich anschauen kann. Wenn man sich natürlich für so etwas interessiert...
    Gibt direkt auch ein kleines Café, kann ich mir gut vorstellen. Erst bisschen Kunst abchecken, dann den Kaffee schlürfen und Kuchen essen.


    Ja das ZKM ist echt toll! Manchmal ein bisschen strange (wie Kunst eben sein kann), aber die haben auch ein "Tonstudio" wo du einen Basstest / Soundtest machen kannst für die Ohren (soweit ich das in Erinnerung habe) & ganz oben eine kleine Arcade Ebene :)