Eventuell heiße das gute Ding "Tanz / Halbschlaf"
Falls es tatsächlich jemand anfangen sollte zu lesen, muss er es auch zu Ende lesen, sonst machts keinen Sinn
Sie schaltet den Wecker aus und dreht sich nochmal um/
sie hat den Traum von grade eben nicht zu Ende geträumt/
Und in dieser Zwischenphase, die nicht Schlaf und Wachsein ist/
Fällt ihr noch auf: Sie hat noch keine Pläne für heut/
Und noch klingt in ihr drin das friedliche Gefühl aus ihrem Traum/
Es ist – als wär die Welt zwar tiefgefroren, doch richtig warm/
Nichts bewegt sich und fast so, als wäre jeder Strich geplant/
Wirft ihr die Sonne so naiv wie immer goldenes Licht ins Haar/
Wenn man es im Moment nicht anders weiß, dann sind/
Gedanken, die man grade hat, mindestens so real wie Steine/
Und wenn man aufwacht und das, was man fühlt, gleich gut ist/
Grübelt man nicht weiter nach, sondern man denkt nur an das Eine/
Und die Stimme, die ihr in ihr drin erzählen will/
Was sie träumen soll, erhebt sich wieder und sie lässt sie reden/
Lässt sich fallen, bis zum dem Punkt, wo dann der Schlaf von einem abfällt/
Und Erinnerungen da sind, als wären sie nie weggewesen/
Und vor dem Fenster sitzt genau der gleiche Rabe/
Der auch gestern schon der Zeuge war, von dem, was dort geschah/
Sie lag wie heute da, nur neben ihr ein andrer/
Und die Haut, die sein Gesicht umspannte, war wie Porzellan/
Und gestern konnt sie neben diesem Mann nicht schlafen/
Doch vor Müdigkeit fiel ihr dann irgendetwas aus der Hand/
Und das Blut, das aus sein Adern auf den weißen Teppich tropfte/
war so rot, es zog die Blicke ihrer kalten Augen an/
Doch heute sieht der Rabe, wie sie noch mal einschläft/
Und die Unschuld im Gesicht sie noch ein bisschen schöner macht/
Und es ist als würde ihr die Welt noch diese eine kurze/
Gnadenfrist vergönn‘, bevor ihre Erinnerung erwacht/