Alles anzeigenMadagaskar ist einer der wenigen Orte auf diesem Planeten, wo noch regelmäßig die Pest ausbricht. Armut, katastrophale hygienische Zustände und das Fehlen nahezu jeglicher Infrastruktur sorgen für einen erschreckend niedrigen Lebensstandard. Bevor man also dafür sorgt, dass noch mehr Menschen diesen Umständen ausgesetzt sind, wäre es meiner Meinung nach erstrebenswerter, die Grundvoraussetzungen anzugehen. Ein Kind, das nicht geboren wird, leidet nicht.
Ein Kind, das von Geburt an Krankheiten ausgesetzt ist, keinen Zugang zu fließendem Wasser oder ausreichender Nahrungsversorgung besitzt und niemals eine Schule besuchen wird, darbt eine lebensunwürdige Existenz. Emigration bietet oftmals den einzigen Ausweg.
An der jetztigen Flüchtlingssituation lässt sich ablesen, das Rassismus und Ressentiment gegenüber anderen Kulturen leider Gottes Humanität und Nächstenliebe überwiegen. Das Macht Europa zu keinem verheißungsvollen Pflaster für Madagassen, die dringend unsere Hilfe benötigen. Wie gesagt, die Hilfe zur Selbsthilfte ist ertragreicher als eine rudimentäre Symptomlinderung.
E: Auf menschenverachtend und saudumm(nicht "sau dumm": leerzeichen in compositas) gehe ich nicht weiter ein, mir ist aber ersichtlich, wie mein Beitrag aus eindimensionaler Perspektive mißverstanden werden kann.
1. Bei deiner Argumentationskette fehlt leider ein sehr wichtiger Punkt: Je BESSER die Aufklärung der Frauen ist (Familienplanung) und je NIEDRIGER die Kindersterblichkeit, desto WENIGER Kinder werden geboren. Dazu ein TED Talk von Hans Rosling, der das ganz gut aufzeigt und mit Statistiken belegt: https://www.ted.com/talks/hans…e_good_news_of_the_decade - Diese Kinder haben dann, da sie nicht 10 Geschwister haben, jedoch bessere Chancen im Leben und die Chance ihr Land zum Besseren zu verändern.
2. Es geht hier eben nicht darum "dass MEHR Kinder geboren werden", sondern dass die Kinder die bereits unterwegs sind, in Sicherheit zur Welt kommen und das Frauen über Vorsorge (inkl. Verhütung) und Nachsorge aufgeklärt werden und besser planen können, wie viele Kinder sie möchten.
3. Bin mir nicht sicher bei deiner Interpretation der Flüchtlingssituation. Stimmt in vielen Ländern und Landesteilen ganz bestimmt, jedoch liegt das auch viel an Missinformation, Missmanagement und der Einfachheit Hass zu schüren gegenüber der Komplexität eine solche "Krise" in eine Chance zu verwandeln und dem mit Liebe und Menschlichkeit zu begegnen. Denke jedoch nicht, dass Einstellungen/Posts wie deine zu einer Besserung beitragen.
4 .Last but not least: Es geht hier definitiv um Selbsthilfe, alle Angestellten im Projekt sind Madagassen und werden auch ausgebildet zu Hebammen, Ärzten, Handwerkern etc. -- Das ist Teil der Grundversorgung und wenn man langfristig etwas ändern will, dann muss man vermutlich an die Politik ran, Korruption bekämpfen, Strukturen ausbauen, Bildung verbessern.