Beiträge von Retzglaran

    Du hast gesagt, dass es keine Rassen gibt und sich Unterschiede zwischen Menschen auf äußerliche Merkmale beschränken und dass wir, was unsere Bausteine angeht, alle gleich wären

    Biologisch nicht - es gibt die Art/Spezies Mensch die sich ausdifferenziert und sich in ihrer Erscheinungsform unterscheidet.

    Mit Bausteinen meine ich DNA, Zellgewebe etc.


    Rasse - als Bezeichnung für diese ausdifferenzierten Teil der Spezies Mensch (sapiens sapiens) - finde ich dahingehend falsch weil es eben qualitative Unterschiede impliziert, die rein subjektiv sind.


    Zitat

    In diesem Zusammenhang hatte mich interessiert, inwiefern quantifizierbare Unterschiede zwischen verschiedenen Ethnien wie beispielsweise IQ, Knochenstruktur/-dichte, Impulsivität und Muskelfasertypen phänotypische Merkmale sind, weil ich bisher davon ausgegangen war, dass sie genotypisch sind.

    Ich habe in diesem Zusammenhang nichts geschrieben und würde deiner Annahme folgen.

    Zitat

    Und ja, eine logische Folge davon ist dann natürlich auch, dass einen persönlich Rassismus recht wenig trifft, da man ihn halt selber kaum erfährt und dieser selbst dann wenig ausgrenzt, da man ja immer noch die demografische Mehrheit darstellt.

    In einem Teil meines kindlichen Habitats war ich als deutscher in der Minderheit und auch ich weiß wie es ist wenn man von den anderen (alleine sprachlich) ausgegrenzt wird. Ich habe das aber nicht als rassistische Wertung wahrgenommen sondern schnell gelernt dass es einfach Arschlöscher sind. Ganz normales aufwachsen.



    Um aber mal auf deinen Punkt zu kommen. Als Weißer hat man nun mal das Privileg in der westlichen Welt historisch gesehen äußerst selten die unterdrückte Minderheit dargestellt zu haben. Und zumindest in Europa und den USA sind die meisten Menschen eben weiß und sind keine Minderheit. In solchen Gegebenheiten ist es natürlich viel seltener dass man mit Rassismus aufgrund der Hautfarbe Erfahrungen muss.

    Das ist so. In der Diskussion insgesamt wäre aber auch mal die Erwähnung des Rassismus in der arabischen Welt oder in Asien angebracht. Dagegen ist der Rassismus in Europa eine Kuschelwiese.


    Das ist kein Versuch einer Relativierung - nur ein Hinweis darauf dass Rassismus nicht exklusiv white -> black existiert.

    ... Wenn jemand aber in 3. Generation in Deutschland lebt, man aber dennoch davon ausgeht, dass er nicht deutsch ist, aufgrund seines Äußeres, ist das eben Alltagsrassismus. Kein bösartiger, keine schlechte Intention, aber man spricht einer Person trotzdem eine Eigenschaft zu aufgrund der Hautfarbe und grenzt damit eben aktiv aus, da ich ihm ja abspreche "von hier" zu sein. War auch nur ein Beispiel. Aber gut.

    Also jetzt gibt's auch noch nicht-bösartigen Alltagsrassismus? :D


    Aber ich verstehe was du meinst. Was mir noch nicht so ganz klar ist, ist der Umstand das "Anders sein" einer der Dreh- und Angelpunkte ganzer Marketingzweige ist, der über alles erstrebenswert sein soll - in Wirklichkeit aber scheinbar etwas ganz entstzliches ist. Verrückte Welt :D

    Wie schon gesagt, großes Problem beim Alltagsrassismus ist, dass man nicht weiß, dass das was man sagt rassistisch ist. Also ja, es ist durchaus sinnvoll zu lernen, welche Aussagen rassistisch sind um diese halt nicht zu tätigen. Und das ist eben auch das Ziel der "Mode", dass sich mehr Leute diesem bewusst werden und demnach seltener rassistische Äußerungen verwendet werden. Manche Leute sind da lernbereit, du selber - nach eigener Aussage - anscheinend nicht. Ich stelle damit auch niemanden unter Generalverdacht, da ich ja gar nicht sage, dass auch jeder lernen will. Wenn dies der Fall wäre müssten wir hier ja auch gar nicht darüber sprechen.

    Du verstehst meine Aussage nicht. Ich bin kein Rassist und möchte "rassistische" Befindlichkeiten gar nicht erst erlernen.

    Und sollte jemand an etwas, das ich sage, Anstoß finden, dann ist die Frage nach der Intention eine willkommene Sache. Wer sich aber rassistisch angegriffen fühlt und das nicht im Rahmen einer Frage geklärt wissen will, hat halt einfach Pech.



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    Das Ding ist, wie schon gesagt, dass jeder Mensch rassistische Denkweisen in sich trägt. Jeder Mensch. Und das eben im Großen wie auch im Kleinen. Typisches Beispiel ist da diese Frage "aus welchem Land kommst du eigentlich?", als wäre es selbstverständlich so, dass ein Nicht-Weißer natürlich nicht deutsch ist. Das ist natürliche menschliche Neugierigkeit, meistens nicht böse gemeint, vielleicht sogar eher freundlich, aber eben ein Fall von Alltagsrassismus, da es ausgrenzt.

    Das meine ich mit "Mode". Das ist eine gerade populäre Aussage die jeglicher wissenschaftlicher Grundlage entbehrt aber fraglos angenommen wird. Ich habe im Job mit Menschen aus der ganzen Welt zu tun und noch NIE hat sich irgendjemand über die ganz normale Frage "Woher kommst du?" beklagt. Das Gegenteil ist der Fall: Normalerweise finden Menschen es durchaus angenehm dass man sich für sie interessiert und nach meiner Erfahrung erzählen sie auch gerne etwas darüber wenn sie das Gefühl haben dass man sich wirklich dafür interessiert.


    Die Argumentation auf die du dich beziehst stammt von Menschen die offensichtlich aus einem anderen Land kommen (oder deren Eltern) und hier leben und dann trotzdem gefragt werden woher sie kommen. Ich kann mir auch vorstellen dass jemand davon echt genervt ist. Aber da eine "Versteckter Rassismus" Nummer draus zu machen ist zumindest mir zu billig und manchmal auch eine unverschämte Unterstellung.

    Ich weiß jetzt wie wir mit Islamisten fertig werden! Wir schalten Islamismus einfach ab und vergessen ihn!

    Ziemlich überflüssige Polemik.


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    Zitat D.h. ich lerne jetzt rassistische Konnotation wo ich vorher keine sah - d.h. ich lerne rassistische Implikationen.

    > Das ist doch ein erfreulicher Fortschritt.

    Ich soll die Regeln Rassismus erlernen um dann kein Rassist zu sein?

    Eben genau das ist doch das große Problem am Alltagsrassismus. Dass man sich diesem nicht bewusst ist. Es ist aber für die Betroffenen ziemlich egal, ob du deine Aussagen als rassistisch auffasst oder nicht, wenn diese sie als rassistisch empfinden.

    Das ist spannend.

    Also was bedeutet das eigentlich, wenn ich mich "rassistisch" äußere obwohl mir Rassismus fremd ist?

    In deinem Sinne ist es dann rassistisch, wenn irgendjemand das Gesagte als rassistisch empfindet.

    Das Resultat kann also sein, dass die Intention meiner Aussage gar keine Rolle mehr spielt, weil jemand anderes darüber entscheidet ob ich rassistisch bin oder nicht (oder mich verhalte).

    Wenn die Intention meiner Aussage aber keine Rolle mehr spielt - so wäre es mir unmöglich mich darüber zu erklären. Siehst du hier kein Problem?


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    Verstehe auch gar nicht, warum das immer so ein kontroverses Thema ist, ob man als Nichtbetroffener etwas jetzt als rassistisch empfindet oder nicht. Im Endeffekt geht es doch gar nicht darum denjenigen der - Im Zweifel eben unbewusst und unwissend - solche Aussagen trifft anzugreifen, sondern dafür zu sorgen, dass sich mehr Menschen ihrem Rassismus bewusst werden und lernen respektvoller mit anderen Menschen umzugehen.

    Damit stellst du eine Menge Menschen unter einen Generalverdacht. Ich will mir "meinen Rassismus" nicht bewusst werden - sprich: Ich will das gar nicht lernen. Ich habe nicht das geringste Interesse daran zu lernen, dass es da einen Unterschied gibt.



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    Rassen gibt es schon, aber nicht innerhalb der Menschen. Da der Homosapiens die Rasse ist. Der Begriff Rassismus sagt ja lediglich, dass es Menschen gibt, die den Menschen noch in unterschiedliche Rassen unterteilen. Was ja auch z.B. der Grund ist, weshalb in Art. 3 GG von der Rasse die Rede ist, weil wir eben in einem Land leben in dem vor noch nicht mal 100 Jahren noch die Rassenlehre gelehrt wurde.

    Die Biologie hat die "Rasse" nicht belegen können. Es ist eine willkürliche Zoologische Adaption die sich lediglich auf äußere Merkmale bezieht.

    Und nochmal: In der Tierwelt Grenzen wir durch die "Rasse" auch qualitative Merkmale ab. Allerdings sind diese Merkmale nur von UNS bewertet bzw. eine besondere Befähigung einer Rasse nur UNS nützlich.


    Wir sind uns aber sicher einig, dass wir unter uns Menschen solche Betrachtungen nicht haben wollen.

    Wenn es keine Rassen gibt, wie definiere ich ethnospezifische, biologische Unterschiede, oder gibt es die auch nicht?

    Natürlich gibt es die aber die "Rassische" Einteilung ist eine altertümliche Vorstellung die im Grunde auf Fehlannahmen beruht.

    Angewendet auf die Tierwelt meinen wir eigentlich "Qualitätsunterschiede" oder eine Zweckdienlichkeit (Jagdhund, Mastschwein etc..).


    Aber im Grunde bezieht es sich doch auf den Phänotyp - also die äußerlichen Merkmale. Was unsere Bausteine angeht, so sind wir alle gleich.


    Ich sehe keine Schwierigkeit die Unterschiede zu beschreiben. Menschen in anderen Ländern haben einen anderen Wuchs oder Eigenheiten beim Stoffwechsel (oder bemerkenswerte Viskosität von Blutgefäßen bestimmter afrikanischer Nomaden). Das liegt aber an der jeweiligen Umgebung und es ist doch völlig normal, dass Vertreter einer Art sich an die Lebensbedingungen anpassen.


    Der Rassismus von dem alle sprechen ist jedenfalls eine rein soziale Angelegenheit die völlig nutzlos ist und nichts als Ärger bringt. Insofern sollte man ihn abschaffen (indem man ihn vergisst) ;)

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    Und das wolltest du zu Ausdruck bringen, indem du das gesamte Geschehnis relativierst bzw. aus dem Kontext reißt und Puncherfausts Beitrag zitierst und ihn auf etwas hinweist, das er selber schon verdeutlicht hat?

    Wer am Tisch rülpst hat die Aufmerksamkeit auf seiner Seite.



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    Verstehe deine Ansicht, aber in die Diskussion mit einem "Negro ist in vielen Ländern ein normales Wort, sogar die Amis benutzen es" einzusteigen, ist halt wenig zielführend

    Von Ländern habe ich nichts geschrieben sondern von Sprachen. Und dass es offensichtlich möglich ist (oder zunehmend war), das Wort "Schwarz" als Adjektiv zu verwenden.


    Wenn ich z.B. auf einer Platte "Negro-Spirituals", dann denke ich an Gospelmusik (die ich sehr gerne höre).

    Ich störe mich nicht an dem Wort "Negro" und bringe das auch nicht mit Rassismus in Verbindung.


    Zeitgeist ist aber, dass ich bei allen möglichen Wörtern oder Redewendungen penibel darauf achten soll oder muss um nicht irgendwelche Gefühle zu verletzen.


    D.h. ich lerne jetzt rassistische Konnotation wo ich vorher keine sah - d.h. ich lerne rassistische Implikationen.


    Dabei frage ich mich wer denn nun der eigentliche Rassist ist? Jemand der bei all dem gar nicht an Rassismus denkt oder derjenige der Rassismus "bekämpft" indem er dafür sorgt dass Sprachbereiche zu einem Minenfeld werden? (zugegeben, etwas überspitzt).


    *edit*


    Was z.B. Kinder angeht, oder Menschen, die eine Sprache lernen: Man lernt rassistische Konnotation mit dem Ziel bloß nicht rassistisch zu scheinen.

    Ich sage hingegen: Man muss Rassismus schlichtweg vergessen. Es gibt keine Rassen, es ist nur ein Wort.


    Heul doch noch ne Runde.


    ich sage in diesem Fall nicht, dass der Typ nicht das Recht hat sich angepisst zu fühlen und ich habe auch nicht seine Reaktion kommentiert.


    Ich rede von dem Theater drum herum und die damit einhergehende Inszenierung und moralische Empörung die NICHT einer wie auch immer gearteten Einsicht entspringt sondern weil es gerade eher etwas wie eine Mode ist.


    Beim kicken ist Rassismus und/oder Fremdenfeindlichkeit schon ewig Thema und nahezu jeder, der als junger Typ in seinem örtlichen FC gekickt hat hat auch erledigt das solche (feindlichen) Ambitionen von allen möglichen Leuten ausgehen. Und meistens lernen die Leute dort auch ganz gut damit umzugehen bzw. abzubauen.

    Ist halt typischer Alltagsrassismus, dass bei Schwarzen häufig die Hautfarbe als Merkmal - und dann eben meist auch als erstes - genannt wird. Und auch wenn das Wort in Rumänien historisch nicht so belastet ist wie in anderen Ländern, als Spielleiter eines internationalen Spiels sollte man schon alleine aus Respekt dann vielleicht auf solche Worte verzichten. Der wird doch wissen, dass das Wort in anderen Ländern negativ belastet ist. Dass man als Nichtrumäne das Wort "Negro" negativ auffasst ist ja wohl nur logisch.


    Negro ist ein ganz normales Wort, welches sich in einer Abwandlung in zig Sprachen findet (in jeder romanischen z.B.). Schwarze Amis benutzen es selber (Negro Spiritual).

    Dieses Theater ist lächerlich.