Texteschreiben ist nicht schwer. Das kann jeder. Letzten Endes hängt das Niveau/Skilllevel des Textes zum einen von dir selbst und zum anderen von deiner Zielgruppe ab, von deiner Message und von den inhaltsgestalterischen Elementen - also Worten, Wortgruppen und deren Zusammenspiel.
Das Rap 1x1 in diesem Forenbereich legt dir zumindest die Grundelemente offen, die in einem Text enthalten sein können.
Darüber hinaus schadet es nicht im Deutschunterricht aufgepasst zu haben. Irgendwo zw. 6.-9. Klasse lernten wir Reimformen und -schemata.
Das war die Zeitspanne in der wir Gedichte auswendig lernen und in geeigneter Weise vortragen sollten.
Inspirierend wirkt eigentlich alles was auf dich als Mensch wirkt. Deine engeres oder weites bis fernes soziales Umfeld.
Sprich Familie, Freunde, Bekannte, Unbekannte, Medien, Erzählungen, News, Bücher, Szenarien, Erlebtes, Gesehenes
- Einfach gehalten: Dinge, die du erlebst und die dich interessieren.
So ähnlich wie dein Text oben, sahen meine ersten Texte ebenfalls aus. (Allerdings ohne die Leerzeilen und längere Sätze)
Um das was du sagen möchtest auf Papier zu bringen, brauchst du keine Reime. Es reicht die einfache Textform.
Der Reimcharakter ist auch nur ein stilistisches Mittel.
In einem anderen Thread von dir , wo du mit der Aufzählung von Frauennamen anfängst, schreibst du das runter/auf was dir gerade im Kopf einfällt.
Du folgst einer Storyline. Das ist schon mal gut. Je öfter du Texte schreibst, desto öfter du Geschichten, Szenarien erzählst (sei es verbal oder schriftlich), desto
fließender und einfacher gelingt dir später deine Redline. Ein einfaches Gespräch mit Mitmenschen in denen du Ihnen etwas erzählst, z.B. den Ablauf eines Szenarios
birgt ja ebenfalls eine Redline. Wenn du darüber schreiben/reimen möchtest, musst du diesen Ablauf dann nur noch zu Papier bringen.
Für einen Beurteiler und auch für dich selbst solltest du diese Anhäufung von nacheinander geschriebenen Sätzen und Satzfetzen in eine übersichtliche Form bringen.
Da macht sich die Übersicht in Lines ganz gut.
Allerdings muss eine Line dann nicht das Ende des Satzes bedeuten wie du z.B. auch bei mir sehen konntest.
Es dient lediglich der Orientierung und der Übersicht.
Und dann kannst du auch schon anfangen deine Gedanken aufzuschreiben. Jeder fängt klein an.
Je nach Zielgruppe, Image und Eigenmarketing schreiben die Leute auch absichtlich nicht zu kompliziert (oder können es nicht komplexer *hust Bushido),
weil ihnen sonst keiner ihrer Konsumenten folgen kann/wird. (siehe Bushido, siehe Sido etc etc pp.)
Durch das Schreiben der Texte findest du deinen eigenen Stil.
Wenn du nur schreiben willst - siehe Rap 1x1 und schau dir im Battle-Forum z.B. die Reim-Threads an um ein Gefühl für die Zeilenlänge zu erhalten,
die bei den Texten/Lines verwendet wird. Dann benutzt du die Länge bei dir und wenn du das drauf hast, passt du sie deinem Flow an. (Z.B. wie oben bei deinen Lines)
Dasselbe machst du beim Texten selbst. Fängst erst mit einfachen Reimen an - z.B. Mann auf dann oder halte auf Alte.
Und steigerst dich. Die Steigerung geht Hand in Hand mit deinem Wortschatz.
Der Wortschatz kommt mit dem Alter, den Erfahrungen, den Worten oder Dinge, die du siehst, die du aufsaugst und die bei dir hängenbleiben.
Und je nachdem welche Thematik dein Text verfolgt, setzt du deinen Wortschatz ein. Seien es ausformulierte Vergleiche, Wortwitz, Sarkasmus, Ironie, dies und das.
Die im Text enthaltenen Elemente kannst du bis zur 100%Reimkette ausschmücken, bis zum Erbrechen mit Wortwitzen und mehrsilbige Substantivreimketten
einbauen wie du magst, oder zw. reinen (hause - pause) und unreinen (küssen - rücksicht) Reimen wechseln. Die Mischung machts.
Irgendwann stehen die Reime dann kreuz und quer im Text, aber so, dass es flowt und sich die einzelnen Reime dennoch reimen.
Z.B. nur ein paar Beispiele wie Reime in Lines gesetzt werden können (in diesen Bsp. mit reinen Reimen)
.....................................Hause
.....................................Pause
Klassisch.................................
...................................plastisch
..Homo...........................Promo
.....................................Loco
..Soko............Jojo..........Toto..
Hause...Homo...Pause...Promo
.................................Loco..
Gehe...Strebe..............Promo
Soso................nehme...stehe
Und wenn du dann irgendwann vielleicht etwas recorden willst, ist es wieder nichts anderes.
Du suchst dir einen Einstieg. Versuchst Flow in einfache Lines, die du rappst, zu bekommen und steigerst das solange wie du für den Moment, sprich die Aufnahme möchtest.
Irgendwann spielst du mit Worten, der Tonation, deiner Stimmlage um deiner Stimme und deinem Rap eine Expression zu verleihen, die stilistisch genau zur Stimmung/Atmosphäre des Beats/der Melodie passt.
Jo, das reicht für den Einstieg. Will dich auch nicht erschlagen. Tauch in die Materie ein, such dir Dinge heraus, die zur Thematik passen und bilde dich weiter.
Rückschläge gibt es immer wieder, aber die gehören dazu - und das ist auch gut so.
Und wenn du merkst, dass es nichts für dich ist, suchst du dir ein anderes Interessenfeld wo du dich ausprobieren möchtest/könntest.