Beiträge von Respektsperson

    Schachcomputer haben in der Regel alle möglichen Zielwege eingespeichert. Nach jedem Zug wird ein neuer Zielweg berechnet, der die wenigsten möglichen Abzweigungen enthält, die noch zu Niederlagen führe können.


    Wo hast du das her?
    Das Zitat "There are more possible games than atoms in the universe" trifft auch auf Schach zu. Wäre also eine Menge, die so ein Computer bei jedem Zug abgleichen müsste. Bin fast sicher, dass diese Programme anders arbeiten.


    Das musst du mir erklären. Kann gut sein, dass ich einen Knick in der Logik habe, aber so verstehe ich nicht, was du meinst.


    Folge 1 eher ruhig, was unüblich erscheint.
    Finde sie trotzdem gut, es wird so viel Eskalationspotential aufgebaut.
    Dass die für die Produktion verantwortlichen Menschen ziemlich gut in ihrem Job sind, zeigt sich auch direkt wieder, der Opener kommt quasi ohne Worte aus, erzählt aber gleichzeitig fast mehr als der Rest der Folge. Inhaltlich beeindruckend inszeniert ist vor allem, dass


    Sauer aufgestoßen ist mir die Sofa-Szene.

    Er erfindet damit nicht das Rad neu, aber es ist weitaus pragmatischer als Musiker, die etwas im Gesamten verteufeln, denn sorry, die gesamte Politik und staatliche Ordnung wird sich nicht wegen eines K.I.Z.-Albums ändern. Wenn aber jemand seinen Müll auf den Boden werfen will und dann vielleicht an "Lass liegen" denkt und zum nächsten Mülleimer geht, dann ist doch schon was erreicht worden mit dem Song.


    Etwas nicht zu kritisieren, weil die Chancen auf Änderung unwahrscheinlich erscheinen, ist ziemlich kurz gedacht. Als wie wahrscheinlich wurden wohl die Ziele von Luther King damals gesehen? Man könnte fast behaupten er habe "die gesamte Politik und staatliche Ordnung 'verteufelt'".



    Für viele scheint es intellektuell zu sein, wenn man extreme Meinungen vertritt und verpackt, ein gesamtes System verteufelt oder im Allgemeinen die Zeit, in der man lebt, kategorisch als negativ erachtet (Beispiele sind oft Phrasen wie "Sinnbild der Moderne ist ..." oder "Generation ..."). Das mag für einige intellektuell und eigenständig scheinen, auf mich wirkt es leider stets zu kurz gegriffen, teilweise verkrampft und destruktiv.


    "Jeder einzelne Aldi ist Beweis
    Irgendetwas läuft auf eklatante Art und Weise falsch
    Sinnbild der Moderne ist geschmacksverstärktes Fleisch
    Pyrrhussiege gegen Hunger in Plastik eingeschweißt"
    - Prezident, "Menschenpyramiden"


    Gutes Beispiel für das, was du meinst, oder? Kategorisch negativ der Zeit gegenüber, sogar mit deiner Beispielformulierung. Inwiefern ist das jetzt "zu kurz gegriffen"?
    Ich persönlich finde das ziemlich pointiert formuliert. Weist auf ein Problem der Zeit hin (und damit ein grundsätzliches, "Systemkritik" quasi). Dadurch wird das Problem dem Zuhörer bewusst gemacht bzw. er wird dran erinnert, wodurch er dagegen handeln kann (also konkret: Weniger Aldikonsum, weniger Fleischkonsum, weniger Aldifleischkonsum).
    Das ist doch analog zu deinem Plastikverbrauchappell bei Alligatoah, der zufällig auch noch im Zitat vorkommt.

    Black Swan 9/10
    Großartige Überraschung. Habe mit Ballett überhaupt nichts am Hut, umso überraschender, wie fesselnd dieser Film war.
    Es geht um eine sehr engagierte Balletttänzerin, deren Lebensinhalt das Streben nach der Hauptrolle in einer Neuinterpretation von Tschaikowskis "Schwanensee" ist. So weit, so klischeehaft. Ab dem Konkurrenzkampf als logische Konsequenz wendet man sich dann aber weitgehend von den Klischees ab, was dem Film sehr gut tut. Würde gerne ins Detail gehen, funktioniert aber nicht ohne Spoiler.
    Brillante Inszenierung von A bis Z. Kostümierung, musische Untermalung und vor allem Schauspielerleistungen erzeugen eine mit wenig vergleichbare Atmosphäre. Handlung und Inszenierung schaukeln sich hoch, bis man sich zum Finale hin als (wie gesagt nicht an Ballett interessierter) Zuschauer dabei ertappt, dass der Puls doch merklich zulegt. Paradoxerweise ist das Finale trotzdem mein einziger Kritikpunkt, es bleiben für meinen Geschmack einfach zu viele fragen offen. Mir wurde erzählt, dass in der Buchvorlage deutlich besser "aufgeklärt" würde, habe das Buch aber nicht gelesen.
    Spezieller Film, hat mich aber total mitgenommen.