...Australier, aber lest selbst, ich bin schockiert und betroffen.
Australien
Aufenthalt abgelehnt, weil der Sohn behindert ist
Der deutsche Arzt Bernhard Möller ist einer von vielen Auswanderern, die ihr Glück in Australien suchen. Dort herrrscht ein großer Mangel an Medizinern, Möller war deshalb herzlich willkommen. Doch nun soll er das Land verlassen. Der Grund: Sein behindertes Kind wird angeblich zum Kostenfaktor für die Gesellschaft.
(Als Arzt willkommen, aber nicht mit behindertem Sohn. Der deutsche Medizinier Bernhard Moeller, seine Isabella und Lukas sind in Australien nicht erwünscht)
Lukas Möller leidet unter dem Downsyndrom. Als er vor zwei Jahren als Elfjähriger aus dem nordrhein-westfälischen Bad Driburg mit seinen Eltern und beiden Geschwistern in den kleinen australischen Ort Horsham im Bundesstaat Victoria zog, war seine Krankheit kein Problem – nicht für die Behörden und für ihn selbst schon gar nicht. Lukas geht auf eine normale Schule, spielt Fußball und Kricket. Sein Vater Bernhard bekam eine Anstellung als Arzt im örtlichen Krankenhaus und eine Arbeitsgenehmigung bis 2010.
Am Mittwoch aber geriet das Leben der Möllers aus den Fugen. Es war der Tag, an dem die Einwanderungsbehörde den Möllers die Erlaubnis verweigerte, sich dauerhaft niederzulassen. Die Begründung der Behörde: Die Gesundheitsversorgung des 13-jährigen Sohnes, der „geringfügig behindert“ sei, werde „bedeutende und anhaltende Kosten für die australische Gemeinschaft“ verursachen. „Das ist keine Diskriminierung. Eine Behinderung an sich ist noch kein Grund für das Nichterfüllen der Gesundheitsanforderungen – es ist eine Frage der Kosten“, heißt es in der Begründung. Nun soll der deutsche Arzt samt seiner Familie wegen Lukas das Land verlassen.
Am Mittwoch aber geriet das Leben der Möllers aus den Fugen. Es war der Tag, an dem die Einwanderungsbehörde den Möllers die Erlaubnis verweigerte, sich dauerhaft niederzulassen. Die Begründung der Behörde: Die Gesundheitsversorgung des 13-jährigen Sohnes, der „geringfügig behindert“ sei, werde „bedeutende und anhaltende Kosten für die australische Gemeinschaft“ verursachen. „Das ist keine Diskriminierung. Eine Behinderung an sich ist noch kein Grund für das Nichterfüllen der Gesundheitsanforderungen – es ist eine Frage der Kosten“, heißt es in der Begründung. Nun soll der deutsche Arzt samt seiner Familie wegen Lukas das Land verlassen.
Bernhard Möller wandte sich in seiner Verzweiflung an die Medien und erhält nun auch politische Unterstützung. Gerade im ländlichen Teil von Victoria, wo Möller arbeitet, herrscht ein Mangel an Krankenhauspersonal. Möller ist derzeit für die medizinische Versorgung von 54.000 Menschen zuständig.
Der Arzt will Berufung gegen die Entscheidung einlegen
„Ich glaube, sie nutzen einfach meine Fähigkeiten, solange es nötig ist, aber sie heißen meine Familie nicht willkommen“, sagte Möller. „Ich bin schwer enttäuscht, dass die Regierung Leute einlädt zu kommen, um freie Stellen zu füllen, und dann sagt, unser Sohn ist eine Bürde für die Gesellschaft.“ Er werde gegen diese Entscheidung der Einwanderungsbehörde kämpfen, kündigte Möller an. „Wir möchten hier leben. Wir haben uns gut eingelebt, wir wurden von der Gemeinde hier gut aufgenommen, und wir werden nicht aufgeben, nur weil die Bundesregierung meinen Sohn nicht willkommen heißt.“
Er kann dabei auch auf einflussreiche Unterstützer zählen. Der Ministerpräsident von Victoria, John Brumby, hat sich hinter die Familie gestellt, und auch Gesundheitsministerin Nicola Roxon erklärte, sie wolle noch einmal mit dem Einwanderungsminister über den Fall sprechen. Es gebe gute Gründe, warum der Arzt und seine Familie in Australien bleiben könnten.
Auch das Krankenhaus, für das Möller arbeitet, kann die Entscheidung der Behörde nicht nachvollziehen. Man habe viel investiert, um ihn für diesen Job gewinnen zu können, sagte Don McRae, der Leiter der Wimmera Health Care Group. „Wir sind sehr überrascht von der Entscheidung.“ Das sei sehr schmerzlich, nicht nur für Möller und seine Familie, sondern auch für die Gemeinde, die sie aufgenommen habe und die auf seine Arbeit angewiesen sei.
Die Einwanderungsbehörde hält das Vorgehen für richtig
Die Einwanderungsbehörde verteidigte ihr Vorgehen und erklärte, die Familie könne beim zuständigen Minister Chris Evans Einspruch erheben. Der Fall beschäftigt nun die Politik – und Möller kann mit einflussreicher Hilfe rechnen: Der Ministerpräsident von Victoria, John Brumby, hat sich hinter die Familie gestellt, und auch Gesundheitsministerin Nicola Roxon sagte, sie wolle noch einmal mit dem Einwanderungsminister sprechen.
Die Vorsitzende der Downsyndrom-Gesellschaft von Victoria ist empört. „Die Behörde zieht nur die potenziellen Kosten in Betracht und nicht den Beitrag, den dieser junge Mann und seine Familie der Gesellschaft leisten werden“, sagte Catherine McAlpine. Auch das Krankenhaus, für das Möller arbeitet, zeigt sich bestürzt. Man habe viel investiert, um ihn für diesen Job gewinnen zu können, sagte Don McRae, der Leiter der Wimmera Health Care Group. Die katholische Kirche des Landes nannte den Fall einen weiteren Beweis dafür, dass das australische Einwanderungsrecht dringend reformiert werden müsse.
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