Beiträge von JürgenDerBoss

    Album mMn schon schwächer als Black Friday und Mythos. Nie ein Rapper 3 aber unnormal heftig. Familie fand ich als Track eigentlich sogar ziemlich gut, aber der Track passt mir irgendwie nicht so ins Soundbild des Albums. Insgesamt aber zu viele Tracks, die nicht hängen bleiben.

    Wurde über die Weihnachtstage bei Verwandten darauf angesprochen, dass ich der Einzige in der näheren Familie sei, der ja noch keinen Booster bekommen hat. Hatte da eigentlich auch momentan keinen wirklichen Bock drauf, aber da meine Tante jetzt einen neuen Job im Impfzentrum hat, dachte ich mir. dass ich einfach mal bei ihrer neuen Arbeitsstelle vorbeischaue. Eigentlich müsste man ja einen Termin zum Impfen machen, aber sie meinte, sie regelt das für mich, dass die Securitys mich einfach so reinlassen würden, ganz chillig eigentlich. Bin dann gestern Vormittag mit dem Zug nach Delmenhorst, lief auch anfangs alles super entspannt ab, bin dann in so eine Kabine zum Vorgespräch gegangen und meinte so "Moin, ich bin hier für die Auffrischimpfung mit Biontech". Der Typ, der da vor mir saß, meinte dann plötzlich aber so "Sie bekommen Moderna, da bekommen sie einen noch besseren Schutz.", ich hab mich dann wieder voll bestätigt gefühlt, dass es eigentlich ne schlechte Idee war, den Weg ins Impfzentrum anzutreten.... Hab dann bisschen mit ihm diskutiert, meinte dann schlussendlich, dass ich wieder gehe, wenn ich kein Biontech bekomme, da schaut der auf die Vorderseite meines Impfausweises und sagt "Oh, wie ich sehe sind sie ja doch unter 30, dann machen wir natürlich Biontech und kein Moderna", als ob ich wie Ü30 aussehe.... Er mir den Biontech Sticker in den Pass geklebt, bin dann in die danebenliegende Kabine zum Impfen gegangen, zack fertig und wieder raus.

    War eigentlich voll abgefuckt, wegen dieser Moderna-Sache, spricht mich dann draußen irgendein Afghane an. Dachte erst, der fragt mich nach Geld oder so, aber er meinte dann. dass er der ältere Bruder von Azim ist, den ich noch von meinem damaligen Ferienjob im Jugendhaus kenne und der ein sehr stabiler Dude ist (war auch vor ca. 5 Jahren oder so mal bei ihm zu Hause eingeladen an Nouroz, hab seinen Bruder aber echt absolut gar nicht erkannt), und ob ich was von ihm kaufen würde. Hat mir dann paar Tilidin verkauft und noch 2-3 Diaz auf korrekt geschenkt. Haben dann noch paar Minütchen gelabert, dann so langsam zum Abschluss "Jo, hau rein Dadash und grüß Azim!", war halt auch übelst kalt draußen. War dann auch schon kurz nach 13 Uhr, also noch kurz bei Oma vorbeigeschaut zum Mittagessen, hat mich dann anschließend zum Bahnhof gebracht, wo ich mir noch beim Bäcker frische Croissants geholt hab. Arm tat tatsächlich ziemlich weh nach der Impfung, was bei den ersten beiden Impfungen mit Biontech eigentlich so gar nicht der Fall war. Hab mir dann vorm Einsteigen 2x 200mg Tili gegeben, Delmenhorst-Bremen Strecke sind eh nie Kontrollettis am Start...

    Zu Hause dann Croissant gegönnt, noch mal 1,5 von den 200ern nachgeschmissen, FIFA Karrieremodus mit FC Groningen gestartet und CCN, Vbbzs und Sonny Black 2 auf Spotify gepumpt. Einfach richtig chillig. Abends gegen 3 oder so dann noch ne Zopiclon geworfen und pennen gegangen, konnte schlafen wie ein Stein, Arm tat mir auch nicht mehr weh.


    Was ich damit eigentlich sagen will ist, dass manchmal genau die Situationen, auf die man im Vorhinein absolut Null Bock hat, dazu führen können, dass man was richtig cooles erlebt und auf korrekt günstig an Opiate kommt.

    wenn man ständig solche quellen zitiert und sagt "ich weiß, aber" dann hat das schon einen ganz üblen beigeschmack

    Da stellt sich die Frage, wo man die Grenze zieht, ab wann Ausgrenzung ok ist. AfD für ausgrenzende Inhalte zu kritisieren und gleichzeitig die Ausgrenzung von Ungeimpften zu fordern, ist dabei genau so heuchlerisch und inkonsequent wie die Ausgrenzung von Ungeimpften zu kritisieren und dabei wiederum die Ausgrenzung von Muslimen oder sonst wem gutzuheißen. Wenn sich im Bezug auf eine eventuelle allgemeine Impfpflicht herausstellen sollte, dass alle Bundestagsfraktionen außer der AfD, weil es die einzige Fraktion ist, die die Impfpflicht geschlossen ablehnt, für die Einführung einer solchen Impfpflicht stimmen sollten, dann wird es jedoch für viele Leute sehr schwierig. Genau das ist ein sehr großes Problem, dass es in Deutschland eben nur eine große Partei gibt, die sich politisch gegen wirklich drastische und ausgrenzende Maßnahmen für ungeimpfte Personen einsetzt. Dass diese Partei ein rechtspopulistisches Programm hat, wird dann besonders für Leute zur moralischen Zerreißprobe, die sowohl die Ausgrenzung von Ungeimpften als auch die Ausgrenzung von Gruppen, die nicht zum Klientel der AfD zählen dürften, entschieden ablehnen. Wer in Deutschland repräsentiert also den ungeimpften Moslem oder meine ungeimpfte bosnische Freundin? Die AfD sollte dies aus naheliegenden Gründen wohl nicht tun, aber wenn es sonst keiner tut, werden sich besagte Personen spätestens ab Einführung einer allg. Impfpflicht zwei mal überlegen, ob sie nicht doch die Reden des Politikers verbreiten, der vor 4 Jahren mit dem Inhalt seiner Reden über andere Themen nur Abscheu und Verachtung in ihnen hervorgerufen hat. Ist wie anfangs erwähnt zwar inkonsequent, aber ab einem bestimmten Punkt auch etwas verständlich. Also wen als Quelle zitieren, wenn man die Maßnahmen gegen Ungeimpfte ablehnt? Reitschuster ist zu rechts, Tichys Einblick ebenfalls, Bild? Nicht unbedingt rechts, aber bei der Berichterstattung über Themen wie Flüchtlingskrise auch nicht gerade ein linker Sympathieträger, weil eben sehr populistisch. Das Feld wird in der Hinsicht sehr eng, wenn man lieber links oder mittig als rechts steht. AfD als Quelle zu zitieren hat einen Beigeschmack, seh ich auch so. Dennoch gilt es, das ganze Dilemma dahinter zu betrachten: Spiegel, Tagesschau, Zeit oder politische Reden der SPD und Grünen bieten leider die Standpunkte nicht, die ein Kritiker der Corona-Maßnahmen teilen würde, der bei anderen Themen jedoch niemals die Schlagzeilen von Bild, Tichy und Reitschuster gutheißen würde. Es ist sehr gefährlich solche Themen den politisch extremen Rändern zu überlassen. Parteien der Mitte (SPD z.B.) und neutrale Medien wie die Tagesschau sollten daher für beide Seiten der Debatte einen Raum bieten, es kann doch nicht sein, dass man das Sprachrohr für Maßnahmen-Kritiker allgemein und Ungeimpfte im speziellen jetzt ausschließlich den Rechten überlässt. Die Politiker der AfD und andere Funktionäre aus der rechten Szene nehmen den Ball natürlich dankend an, weil sie damit auch noch (wenn sie Glück haben und Geduld beweisen) diejenigen abgreifen, die sich nicht wegen rechter Gesinnung oder ihrer Sympathien für AfD und Pegida für die Nicht-Impfung entschieden haben.

    Wenn die Impfpflicht tatsächlich kommen sollte, guck ich mir genau an wer dafür und wer dagegen gestimmt hat. Ich mach eine fucking Liste. Das wird mein Wahlverhalten für immer beeinflussen, diverse Parteien unwählbar machen und mein Bild von Deutschland nachhaltig beschädigen. Leider kann man sich nicht entimpfen, was mich irgendwie gefühlt zum Mittäter macht und wirklich alles verrät woran ich glaube

    Genau das! Ob wirklich alles verraten wird, woran ich glaube, liegt jetzt vor allem in den Händen von FDP und Linke. Eine beschlossene Impfpflicht von allen Bundestagsfraktionen außerhalb der AfD, würde mein gesamtes politisches und freiheitliches Selbstverständnis nicht nur verraten, sondern für immer nachhaltig zerstören.


    "Ein freier Mensch muss es ertragen können, dass seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muss sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen." - Ludwig von Mises

    Also wenn sich ein Schlosser von mir in seiner Identität als Schlosser diskriminiert fühlt weil ich ihn in einer Reihe mit 10 anderen Berufsgruppen genannt habe, um den Punkt zu machen, dass das alles keine Mediziner sind, dann spricht das nicht gerade für den Schlosser. Wer in einer schwierigen medizinischen Frage nicht auf medizinischen Rat hört, weil er meint es besser zu wissen, trifft in meinen Augen eben die falsche Entscheidung. Das ist genauso wenig diskriminierend wie wenn ich einem Herzchirurgen mit Karies rate zum Zahnarzt zu gehen oder wenn ich dem Musiklehrer empfehle, seine gebrochene Achse nicht mit Panzertape und Gitarrensaiten selbst zu flicken. Beides wären extrem blöde Entscheidungen und ich denke nicht, dass ich hier den Berufsstand der Herzchirurgen oder Musiklehrer diskriminiere. Man muss mir schon extrem bösartige Absichten unterstellen, wenn man das da reininterpretiert.

    Er fühlt sich vielleicht nicht unbedingt direkt diskriminiert, aber sehr wahrscheinlich auch nicht wertgeschätzt. Ich würde dir im Gegenteil sogar recht gute Absichten unterstellen, nur sind die geschilderten Ansichten von dir stellenweise nicht gerade diplomatisch und wertschätzend formuliert. Ich kann halt nicht verstehen, wieso man bei nüchternen Diskussionen immer wieder emotional ausfallend werden muss. Ist dann wahrscheinlich eher eine Frage des persönlichen Geschmacks, glaube jedoch nicht, dass du es rhetorisch nötig hättest dich auf so ein tiefes Niveau zu begeben.

    Ich hab hier schon mal gesagt, dass ich hier niemanden überzeugen will, weil das bei dem Level an Querdenken hier auch komplett sinnlos wäre. Man muss aber nicht jeden Quatsch stehen lassen. Wenn Leute auf ärztlichen Rat in der Impfentscheidung pfeifen, sagt das meiner Meinung nach schon alles darüber aus, ob diese Leute überhaupt an einer richtigen Entscheidung interessiert sind oder doch eher aus Trotz aus dieser medizinischen eine politische Frage machen. Letzteres ist halt sau doof. Und sich bei dem Umgangston hier (ich erinnere an die Häme über den erschossenen Tankwart) über den Begriff "Spacken" (der auf radikale Impfgegner super gut zutrifft, mir würden auch noch andere einfallen) zu echauffieren ist ja wohl mehr als lächerlich.

    Wenn du niemanden überzeugen willst ist das ok, jedoch frage ich mich dann, wen genau du mit deinen Beiträgen erreichen willst? Ist ja auch ok, sich mal den Frust von der Seele zu schreiben und etwas Psychohygiene zu betreiben, da hat sicher jeder so seine Strategie, also im Zweifel lieber Leute im Internet beleidigen als im realen Leben. Nur kam es mir streckenweise so vor, als wenn du schon an einem auf Fakten basierenden, normalen und zivilisierten Austausch interessiert wärst. Zumindest habe ich das aus den sachlich geführten Diskussionen von dir mit Procol Haram geschlossen, die ich sehr angenehm zu lesen fand, eben eine nüchterne, sachliche Auseinandersetzung ohne emotionale Ausfälle. Die Beleidigungen, die dann zwischendurch folgen, trüben das ganze Diskussionsklima leider immer ein wenig. Zugegeben sind wir hier nicht bei Biolek, was den Umgangston anbelangt, aber gerade, wenn man sich von anderen einen freundlicheren Umgangston erwünscht, kann man auch selbstkritisch über die eigene Ausdrucksweise nachdenken. Den Gebrauch von Schimpfwörtern kann man dabei ebenso kritisch reflektieren. Dabei ist es ja letztlich egal um was für Schimpfwörter es geht, wobei mir da "Spacken" von dir natürlich immer noch lieber ist als frühere Schimpfwörter mit klaren rassistischen und menschenverachtenden Konnotationen. Ich kann halt absolut nicht nachvollziehen, wie das dich oder irgendjemand anderen hier weiterbringen sollte.

    Anscheinend hast du aber ja ein Problem damit, dass ich diese "Entscheidung" (eher Trotz als aktive Entscheidung) für objektiv falsch und grenzdebil halte.

    Nein, wie kommst du darauf? Mit sachlich geäußerten Meinungen habe ich überhaupt kein Problem. Du hast das Recht alles für doof oder falsch zu halten, was du möchtest. Ich habe lediglich ein Problem mit dem abwertenden Sprachgebrauch, der zur Pathologisierung von Personen führt, deren Entscheidung du als objektiv falsch oder dumm betrachtest. Wenn du dich in Beiträgen einer Sprache bedienst, die im pädagogischen Bereich als diskriminierend gilt, dann habe ich ein Problem damit. Begriffe, die - wie hier gerade - jedoch Personen mit einer Intelligenzminderung abwerten und stigmatisieren, sind in keiner Diskussion objektiv richtig oder angebracht. Da habe ich vielleicht auch einfach ein anderes Menschenbild. Ich habe dir ja auch explizit Recht gegeben, dass ich Entscheidungen wie z.B. eine Ablehnung der Covid-Impfung nicht unbedingt teile oder da mit vollstem Verständnis drauf reagiere, ähnlich wie bei dir. Mein Kritikpunkt ist die Art und Weise, wie ich auf Entscheidungen Anderer reagiere, die ich nicht teile, vielleicht sogar mit Entschlossenheit ablehne. Deswegen kann man auch gerne gänzlich unterschiedlicher Auffassungen sein, nur sollte man eben immer noch im Hinterkopf behalten, dass ein Mensch nicht nur aus einer Entscheidung oder einer Ansicht besteht.

    Dann ist natürlich wieder die Frage, warum die Leute sich nicht impfen lassen. Wenn jemand aufgrund kognitiver Einschränkungen oder sprachlicher Barrieren nicht in der Lage ist, die richtige Entscheidung zu treffen, kann er/sie da natürlich nur bedingt was dafür. Auch wenn man einfach Angst hat ist das okay, Angst ist ja nichts rationales, sondern was emotionales, das lässt sich nur bedingt steuern. Aber dann kann man immer noch Fachleute um Beratung fragen, dafür sind die ja da.

    Absolut. Ebenso ist es in Ordnung, wenn Menschen in gesellschaftlichen Krisen (zB. die Corona-Pandemie) versuchen Strategien für sich zu finden, um mit dem Gefühl der Kontrolllosigkeit angesichts einer (psychisch) belastenden Problemlage besser umgehen zu können. Da spielen halt auch ganz natürliche Ängste eine Rolle, die bei jedem von uns in einem gewissen Ausmaß mal ans Licht treten. Verunsicherung und Ängste lassen sich nur leider sehr schnell negativ verstärken, wenn man den Personen feindselig gegenübertritt und ihnen das Gefühl gibt ihre Bedenken nicht ernst zu nehmen. Die höchste Stufe von so einem feindseligen Verhalten, welches Ängste negativ verstärkt, ist natürlich körperliche Gewalt, aber auch psychische Gewalt und abwertende Äußerungen können ebenso dazu führen, dass Menschen sich in ihrer Angst bestätigt fühlen und ihre Verunsicherung verstärkt wird. Auch aus diesem Grund plädiere ich für eine Diskussion auf Augenhöhe mit gegenseitiger Wertschätzung, möglichst ohne andere pauschal zu beleidigen oder abzuwerten.


    Grundsätzlich denke ich, dass du einfach auch ein verdammt schlechtes Standing in der Diskussion hast, weil du in diese mit einem

    Hurensohn wer sich nicht impfen lässt obwohl er kann

    eingestiegen bist. Ich hatte noch keine wirklich gute Diskussionsrunde, bei der ich in den Raum kam und mit einem "Bevor wir anfangen, jeder, der eine Meinung vertritt, die meinen Daten zu diesem Sachverhalt widersprechen, ist ein Hurensohn" begonnen habe. Gerade bei einem hochemotionalen Thema wie Corona und Impfen ist so ein diplomatisch fragwürdiger Einstieg in eine Diskussion natürlich ein Brandbeschleuniger. Da muss man sich dann zumindest auch eine Teilschuld am Umgangston geben lassen.

    in sachsen leben halt irgendwelche afd-almans auf ihren dörfern und keine hakans/ibrahims in ihren shisha bars. beide fraktionen sollte man meiden, aber die einen haben zumindest in der theorie eine bessere bildung genossen. so kommt auch diese statistik zustande.

    Ja absolut. Nur würde ich es weder schaffen Shisha Bar-Hakan noch AfD-Ronny aus Claußnitz auf meine Seite zu ziehen, wenn ich denen vorwerfe, dass sie dumm sind. Letzterer würde dann sagen "Schau mal auf den Bildungsstand deines Bundeslands, bevor du mich und jeden anderen aus meinem Bundesland dumm nennst." Das ist mein Kritikpunkt, nämlich die ganze Art und Weise wie der Diskurs ums Impfen in Deutschland geführt wird. Und selbst wenn 98% aller Patienten auf den Intensivstationen in Sachsen genau das Klientel von AfD-Ronny sein sollte, dann halte ich mich mit abwertenden Äußerungen immer noch zurück, um den übrigen 2% kein Unrecht zu tun und sie in eine Ecke zu stellen, in der sie nicht stehen möchten. Als hätten Beleidigungen und ein Belehren von oben herab jemals für den Abbau von gesellschaftlichen und politischen Spannungen gesorgt. Es geht mittlerweile einfach nur noch darum krampfhaft Recht haben zu wollen, das schließt Impfbefürworter als auch Impfgegner mit ein. Manche Leute lassen sich impfen, manche nicht. Ich lasse Ungeimpfte in Ruhe, die lassen mich in Ruhe und beide Seiten können ganz zivilisiert miteinander reden ohne dabei emotionalisiert mit Beleidigungen anzufangen, das ist übrigens seit dutzenden Seiten sowas wie der Ausgangspunkt der ganzen Diskussion hier, nämlich ein Post, in welchem alle Personen, die sich nicht impfen lassen möchten pauschal als "Hurensöhne" bezeichnet wurden.

    ot: warum ist das in deutschland alles so behindert? weil die deutsche politik so unfassbar reaktionär handelt. irgendwelche wissenschaftler sagen was, was spahn und die anderen lelleks für schwarzmalerei halten und allgemein dann für mehr freiheit argumentieren, d.h. dem rat der wissenschaft nicht folgen. dann tritt das mehr oder weniger ein, was die wissenschaftler gesagt haben und anstatt dann durchzuziehen, knicken die ein und beschließen irgendwelche maßnahmen, die sie so oder so ähnlich schon wochen vorher hätten treffen können. ich will damit nicht sagen, dass man das machen sollte, was irgendwelche wissenschaftler sagen, aber man sollte nicht wieder und wieder wochen zu spät das machen, was die wissenschaftler sagen. entweder macht's so wie die sagen oder lasst es bleiben. es ist jetzt das 4. oder 5. mal. es ist nur noch lächerlich.

    Bin ich absolut bei dir. Dieses ganze Hin und Her, heute so, morgen so nervt mich auch sehr. Für einige gebe es hier bestimmt auch beinahe gar nichts mehr zum Thema zu posten, wenn Politiker ihre Statements von gestern nicht innerhalb kurzer Zeit ins komplette Gegenteil wandeln würden. So ein Wechselspiel lässt sich der Bevölkerung nun mal (verständlicherweise) nicht gut verkaufen, die Menschen wollen Klarheit und fühlen sich in solch emotional aufgeladenen Zeiten nun mal schnell verarscht. Liegt wohl auch an den sehr unterschiedlichen Situationen, sowie den auseinanderklaffenden politischen Konstellationen und Vorstellungen in den einzelnen Bundesländern. Den Leuten in einer ostdeutschen Gemeinde mit 28% AfD und 17% Linke sind Maßnahmen halt schwieriger zu vermitteln als denen, die in Berchtesgaden oder sonst wo wohnen. Hinter politischen Entscheidungen steckt immer auch etwas Kalkül hinter, man will sich schließlich nicht seine Wählerstimmen versauen.

    Und was meinst du, wie sich die Mitglieder dieser "random" Berufsgruppen fühlen, wenn du sowas schreibst? Meinst du, dass das Assoziieren (ganz egal, ob es deine Intention war oder nicht) von Berufsgruppen mit Schimpfwörtern und abwertenden Begriffen dazu führt, dass der genannte Taxifahrer oder der Schlosser noch Bock hat sich von jemandem dadurch zum Impfen bewegen zu lassen? (Du weißt ja nie, wer hier letztlich - im eher unwahrscheinlichen Fall - still mitliest und sich deswegen herabgesetzt fühlt) "Du bist kein Arzt und hast deswegen keinen Durchblick" in Verbindung mit vorangestellten Kraftausdrücken wird niemanden davon überzeugen, sich doch noch mal mit besagtem Arzt in Verbindung zu setzen. Wenn mein Arzt auf meine Bedenken und Fragen zur Impfung damals geantwortet hätte "Sie als Soziologe haben absolut keinen Durchblick, sie sind schließlich kein Arzt.", dann hätte ich mich freundlich verabschiedet und wäre gegangen, zum Glück war der aber in der Lage ein Gespräch mit mir zu führen ohne mit Begriffen wie "Spacken" ankommen zu müssen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du in deinem sozialen Umfeld so mit Menschen kommunizierst, besonders wenn du diese nicht gut kennst. Du kannst auch gerne weiterhin verschiedene Gruppen von Impfgegnern, Unentschlossenen und aus anderen verschiedenen Gründen Ungeimpften zusammenwerfen, ich bin mir nur sehr unsicher, ob die Art und Weise deines Vorgehens dabei didaktisch klug und zielführend ist. Wer lässt sich denn schon gerne etwas erklären, was mit Beleidigungen verbunden ist? Ich denke das tun weder Geimpfte noch Ungeimpfte gerne.


    Ich würde jedem raten bei komplexen Fachfragen auf Fachmeinungen zu hören, dazu zwingen kann ich aber niemanden. Wer entgegen der Fachmeinung dann doch beschließt sich nicht impfen zu lassen, statt einer ausgewogenen Ernährung lieber einen Mix aus McDonalds und Subway zu wählen oder statt Tee und gefiltertem Wasser am Wochenende doch lieber ein paar Bier zu trinken, der muss nicht mit meinem Verständnis rechnen, hat aber das Recht dazu sich so zu entscheiden. Die Frage, ob man sich impft oder nicht ist auch(!) eine private Frage. Es hat nun mal jeder das Recht auch objektiv falsche Entscheidungen für sich zu treffen. Das kann man doof und "dreimal blöd" finden, aber Willensfreiheit ist nun mal wichtiger Bestandteil einer liberalen Gesellschaft. Wir leben genau so in einer Pandemie, wie wir in einer Externalisierungsgesellschaft leben. Im globalen Norden leben wir auf Kosten des globalen Südens. Anders formuliert: Wegen unserem, meinem und auch deinem Verhalten sterben Menschen, vielleicht nicht auf der ITS, dafür dann auf dem Mittelmeer oder beim Abbau von Kobalt für deine Akkus im Auto/ Laptop/ Handy in der DR Kongo. Dieser Umstand verleiht jedoch dem Staat und auch niemand anderem die Legitimität über unseren eigenen Körper zu bestimmen. Nichtdestotrotz: Wer sich ohne Impfung auf der Corona-Party ansteckt, hat die Konsequenzen seines Handelns (angeordnete Quarantäne zB) zu tragen, das trifft in diesem Fall auf die Impfentscheidung und in vielen anderen Bereichen des Lebens eben auf andere Entscheidungen zu. Auf Handlungen folgen halt immer Konsequenzen.

    Der letzte Vorschlag wäre tatsächlich konsequent, glaube nur nicht, dass das funktioniert: Mein Onkel hat mit knapp ~250 Kg auf etwas über 1,80 m Körpergröße in den letzten 20 Jahren ganze 4 Bandscheibenvorfälle gehabt (natürlich auf Grund seines enormen Übergewichts), der Krankenwagen kam trotzdem jedes mal und an Gewicht und Ernährung hat sich danach auch nie was geändert. Das ist dann eben Dummheit, die du nirgendwo zu 100% vermeiden kannst.

    Ich bin mir außerdem ziemlich sicher, dass bei den mitteldeutschen Bundesländern noch andere Faktoren neben Bildung eine große Rolle spielen (Einstellung zur Regierung, DDR-Vergangenheit, AfD-Wählertum, Rechtsextremismus).

    Ich mir auch. Gerade auf Grund dieser komplexen Zusammensetzung verschiedener Faktoren, halte ich es auch für unsinnig ganze Berufsgruppen wegen ihrer fehlenden ärztlichen und epidemiologischen Expertise zu diffamieren. Wenn sich große Teile der Bevölkerung eines Bundeslandes nicht impfen lassen wollen, dann brauchen sie dafür keine wissenschaftliche oder ärztliche Rechtfertigung. Der Taxifahrer hat das gleiche Recht sich nicht impfen zu lassen, wie es der Arzt oder der Virologe hat. Die Entscheidung des Taxifahrers kannst du schlecht oder unklug finden, sie sagt aber wenig darüber aus, ob er dumm, ein "Spacken" ist oder schlecht in der Schule war.

    roozlee: "Freunde Danke für die Genesungswünsche ...ich bin wohl auf dem Weg der Besserung. langsam aber sicher. mich hat es wohl voll erwischt hab corono der richtig ekligen Sorte. obwohl ich 2 mal geimpft bin."