Rappen als Frau...uff

  • Moin zusammen,


    ich versuche mich seit ein paar Wochen am Rappen, angefangen hat das eigentlich, in dem ich Beats gemacht habe und dann habe ich mich doch rangetraut, es mit Rappen zu probieren.
    Ich habe ein Problem:
    Ich kann mich einfach nicht an meine Stimme gewöhnen, ich finde es immer super ätzend, sie zu hören


    Trotz allem macht es mir auf der anderen Seite wirklich Spaß, Lyrics zu schreiben und mit Stilen zu experimentieren...Nur sobald etwas aufgenommen ist, habe ich die Schnautze voll...


    Mich würde interessieren, ob man als Frau überhaupt irgendetwas produzieren kann, was sich gut anhört...ich höre eigentlich keine weiblichen Rapperinnen außer Schwesta Ewa, mich inspirieren halt männliche Rapper. Da ist Frust vorprogrammiert...
    Ich habe das Gefühl, egal was ich mache, ich kriege keine Emotion, keine Power rein und das Ganze klingt wie ein Witz, wie gewollt und nicht gekonnt.
    Liegt das wirklich nur an der Stimme, was meint ihr? Oder kann man mit gutem Flow auch als Frau mit totaler Durchschnittsstimme etwas reißen?
    Mich würde besonders interessieren, ob's hier noch ein paar andere weibliche Rapperinnen gibt oder ob ihr mir gute Beispiele verlinken könnt, weil irgendwie ist momentan alles nur mit Autotune. Dagegen habe ich zwar nichts, aber ich mag mich nicht an Trap orientieren ;)


    Generell Tipps zum besseren Flowen und Transportieren von Emotionen würden mich freuen. Mit dem Takt geht das schon ganz okay, aber das ist ja bei WEITEM noch nicht alles.

  • Ist, schätz ich, bei vielen wenn nicht sogar fast allen so, dass es ungewohnt ist, die eigene Stimme aufgenommen wiedergegeben zu hören. :patpat:


    Das ist wohl so.... außerdem ziemlich unmöglich in ein paar Wochen zu lernen seine Stimme bestmöglich einzusetzen. Das ist eher eine Frage von Jahren als von Wochen...
    Kann man mal was hören?

  • Mich würde interessieren, ob man als Frau überhaupt irgendetwas produzieren kann, was sich gut anhört...


    leider nicht :patpat:

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  • Dass sich für den "Witz" tatsächlich jemand nicht zu schade war ... =/:thumbup:


    Jeder Witz hat das Recht zu leben. Naja, aber zum Thema: Meiner Erfahrung nach sollte man nicht nur an seiner Stimme und am Flow arbeiten. Klar gehört es auch dazu, aber viel mehr macht die Person hinter der Stimme aus. Wie philchef meint ist das ne Sache von Jahren. Man muss erstmal wissen, wer man als Künstler ist oder als Person. Dann muss man auch das Selbstbewusstsein entwickeln zu sich selbst zu stehen. Und das fließt dann alles in die Stimme mit ein. Ein unsicherer Sprecher wird eine unsichere Stimme haben. Ein Assi wird ne assige Stimme haben usw :D Wenn man sich Rapper anschaut, die über Gangs und das Leben auf der Straße rappen, dann tun die nicht so, sondern die haben es erlebt und wissen wer sie sind. Das hört man dann im Rap und das macht ihre Stimmen authentisch. Und ich sag mal, wenn du jetzt in einem sicheren Elternhaus aufwächst und Angst hast dich der Öffentlichkeit zu zeigen (ich unterstelle nicht, dass es so ist), dann wird man auch das in der Stimme hören. Will sagen: Sei dir klar, wer du bist, dann wird sich auch deine Stimme gut anhören. Selbstbewusstsein ist Muss. Das muss man alles lernen. Aber nur Mut, ist ne gute Sache und hilft einem auch an der eigenen Persönlichkeit zu arbeiten. Ich arbeite übriegens seit gut 8 Jahren an meiner Stimme und bin erst seit Kurzem einigermaßen zufrieden. Geholfen hat mir dabei auch, dass ich in eine Wohnung umgezogen bin ohne Nachbarn, in der ich so laut sein kann, wie ich will :)


    Ich feier Lil' Kim z.B. https://youtu.be/X8l_0N8lLWY?t=32


    Viel Glück

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  • Hmmm...also ich kann natürlich nur meine eigenen Erfahrungen sharen, aber ich teile nicht unbedingt die Meinung von Liontari und würde gerne drauf eingehen warum^^


    Erstmal, ich rappe jetzt seit 2002. Angefangen hat das mit Freestylen in der Mittagspause währen der Schulzeit. Mich hats immer genervt auf Instrumentals von anderen zu Freestylen als ich merkte rappen macht mir echt Spaß, doch da ich niemand kannte der beats baut, musste ich mir selber aushelfen :D Fast Forward zu 2019 und ich mache immer noch meinen shit und produziere alles selbst, so wie damals auch.


    Als ich das erste mal angefangen hatte was zu recorden, bin ich überhaupt nicht auf den Klang meiner Stimme klargekommen. Ich fand das so unglaublich mies (und man hört das nur bedingt wenn man ins mic freestyled ohne es aufzunehmen) dass ich kurz davor war wieder aufzuhören :D


    Da es noch kein YT und keine online tutorials gab, hab ich angenfangen Musikzeitschriften zu lesen um zu lernen wie man so Zeug überhaupt macht. Da haben sich dann mal 2 Sachen rauskristallisiert, die mir definitiv geholfen haben meine Stimme mehr zu mögen :)


    Ein gutes Mic kaufen und lernen seine Stimme ordentlich zu EQen! Das macht so nen krassen Unterschied wenn du ne anständige, auf deine Stimme zugeschnitte EQ curve hast. Das is wie wenn du nen saudreckigen Boden hast und dann diesen geilen "Swiffer Werbewisch" machst und untendrunter strahlts :D So klingt die Stimme dann.


    So diesbezüglich kann ich einfach nur empfehlen zu lernen mit dem Klang der Stimme klarzukommen^^


    Nun zu Liontaris Punkt: Ja man braucht eine gewisse Präsenz und diese Präsent lernt man "oft" durch Übung etc. Jedoch habe ich schon Leute getroffen die konnten einfach gut Rappen wenn man denen was hingelegt hat. Ist wie ein guter Schauspieler muss auch nicht AlCapone like gelebt haben um AlCapone zu spielen!


    Ich denke key hier, ist über seine eigene Angst vor der Reaktion auf das Gemachte hinwegzusehen und einfach zu machen. Punkt 1.
    Punkt 2. hilft mir immer sehr...Grimassen schneiden! So dämlich es klingt, mach ein Gesicht das zum Kontext deiner Lyriks passt beim rappen! Dich sieht ja keiner, also who cares...und da sind wir wieder beim Schauspielen!


    Wenn man die Emotion die man durch die Stimme transportieren will auch über sein Gesicht zeigt, wird alles viel einfacher und authentischer. Du musst nicht 10 Jahre lang auf die Streets gehen um hart zu rappen^^


    Ich denke das Problem (und das sage ich natürlich ohne je irgendwas von dir gehört zu haben) könnte auch teilweise Gesellschaftlicher Natur sein, sprich: man ist es einfach nicht so sehr gewöhnt Frauen rappen zu hören und daher klingt es vllt. allgemein erstmal ungewohnt/komisch? Vllt geht dir das mit deiner eigenen Wahrnehmung auch so?


    Naja, wie dem auch sei, grunsätzlich gehe ich mit den anderen mit im Sinne von: Übung, Übung, Übung! Mach einfach weiter und probiere Dinge aus und finde dich als Rapper! (btw. ich mag das was Liontari meinte, wegen sich als Rapper Person finden....aber ich will nur sagen dass ich es nicht für essenziell halte^^)


    In letzer Zeit wird ja auch Presslufthanna ziemlich gefeiert und ich finde die macht schon echt stabiles Zeug. Aber ihre Stimme und die Art wie sie rappt ist mir persönlich ein bisschen zu schwach auf der Brust und zu lieblich. Aber wenn jemand sagt: das ist mein Style und den fahr ich!! Dann ist das auch gut und athentisch so :) Meins ist es nur nicht so ganz...da finde ich die aus dem Clip von Stiff hier oben deutlich cooler^^


    Und noch ein letztes Ding, das hier ist zwar auf schwedisch...aber ich mag total wie sie rappt, betont und ihre Stimme einsetzt und ich finde es klingt super so :)


    https://youtu.be/zlM73nVkM7k?t=58


    Have fun!! :)


    -ask-

    For more, check: [URL='https://soundcloud.com/user-218309304']https://soundcloud.com/user-218309304[/URL]
  • Ja gibt schon ganz gut hörbaren Kram^^


    [youtube]99QNYxyQ6Aw[/youtube]

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  • Vielen Dank für die zahlreichen Antworten!


    Zitat

    Kann man mal was hören?


    Ich kann gerne eine Testaufnahme machen und sie per PN zukommen lassen :)


    Zitat

    Jeder Witz hat das Recht zu leben. Naja, aber zum Thema: Meiner Erfahrung nach sollte man nicht nur an seiner Stimme und am Flow arbeiten. Klar gehört es auch dazu, aber viel mehr macht die Person hinter der Stimme aus. Wie philchef meint ist das ne Sache von Jahren. Man muss erstmal wissen, wer man als Künstler ist oder als Person. Dann muss man auch das Selbstbewusstsein entwickeln zu sich selbst zu stehen. Und das fließt dann alles in die Stimme mit ein. Ein unsicherer Sprecher wird eine unsichere Stimme haben. Ein Assi wird ne assige Stimme haben usw Wenn man sich Rapper anschaut, die über Gangs und das Leben auf der Straße rappen, dann tun die nicht so, sondern die haben es erlebt und wissen wer sie sind. Das hört man dann im Rap und das macht ihre Stimmen authentisch. Und ich sag mal, wenn du jetzt in einem sicheren Elternhaus aufwächst und Angst hast dich der Öffentlichkeit zu zeigen (ich unterstelle nicht, dass es so ist), dann wird man auch das in der Stimme hören. Will sagen: Sei dir klar, wer du bist, dann wird sich auch deine Stimme gut anhören. Selbstbewusstsein ist Muss. Das muss man alles lernen. Aber nur Mut, ist ne gute Sache und hilft einem auch an der eigenen Persönlichkeit zu arbeiten. Ich arbeite übriegens seit gut 8 Jahren an meiner Stimme und bin erst seit Kurzem einigermaßen zufrieden. Geholfen hat mir dabei auch, dass ich in eine Wohnung umgezogen bin ohne Nachbarn, in der ich so laut sein kann, wie ich will


    Ich feier Lil' Kim z.B. https://youtu.be/X8l_0N8lLWY?t=32


    Viel Glück


    Stimme dir völlig zu in der Hinsicht. Ich mag Story Telling Rap und wenn ich für mich selbst Texte schreibe, erzähle ich darin quasi von meinen Erfahrungen, ich finde gerade da liegt für mich den Reiz, weil ich schon immer in Sprache(n) interessiert war - das ganze dann noch musikalisch auszudrücken finde ich an sich sehr geil...aber eben auch schwierig natürlich, weil die Emotionen, die man im Text ausdrückt, auch gesanglich rüberzubringen ist eine ganz andere Geschichte. Ich bin aber auf jeden Fall gespannt, wie und ob sich meine Stimme entwickelt.
    Ich muss immer ausblenden, dass mein Nachbar oben mich hören KÖNNTE...peinlich peinlich :krueppel:


    Zitat

    Ich denke das Problem (und das sage ich natürlich ohne je irgendwas von dir gehört zu haben) könnte auch teilweise Gesellschaftlicher Natur sein, sprich: man ist es einfach nicht so sehr gewöhnt Frauen rappen zu hören und daher klingt es vllt. allgemein erstmal ungewohnt/komisch? Vllt geht dir das mit deiner eigenen Wahrnehmung auch so?


    Danke für deine Antwort erstmal - den Aspekt des EQen habe ich bis jetzt auch eher vernachlässigt, allerdings habe ich schon häufiger davon gelesen. Werde mich mal etwas daran versuchen!
    Ich glaube, dass deine Vermutung stimmt, ich bin fast nur männliche Rapper gewöhnt und allgemein sind diese ja auch in der Überzahl und ich glaube, fast jeder, der irgendwann anfängt das zu hören, fängt mit männlichen Rappern an.
    Es ist einerseits mega ungewohnt, die eigene Stimme zu hören, aber noch mehr beim Rappen als bei allem anderen.
    Dein Songbeispiel gefällt mir gut - hier fällt mir auf, dass mein Mikrofon mein Problem wahrscheinlich nicht gerade besser macht (30€ teil), aber ich gönne mir erst was Teures, wenn ich wirklich dranbleibe.;)


    Zitat

    diese fette ukraineschlampe hats eigentlich gut drauf:


    Stimmt. Find das auch mal ganz erfrischend nicht nur übertrieben hübsche Rapperinnen zu sehen ^^

  • mhm...vieles wurde ja vermutlich schon gesagt. also ich kann meine stimme bisher selbst nach ein paar jahren nicht leiden hätte gerne so ne nice wie em xD aber damit muss man wohl leben andere finden sie wohl ganz okay.
    um stimmkraft,-variation etc reinzubringen hilft tatsächlich nur üben, üben und experimentieren. man sollte vlt auch nicht immer versuchen dass die betonungen sich gleich anhören wie davor sondern auch einfach mal treiben lassen und durchdrehen.
    ist ja auch egal ob sich ein paar trys total beschissen anhören weil die stimme irgendwie zu hoch ging oder zu tief war. gerade durch das rumexperimentieren und durchdrehen oder mal zu viel druck reinzubringen merkt man dann wie es sich an gewissen stellen ganz gut anhört oder nicht oder wie es vlt klingen könnte. da lernt man auch mit seiner luft oder dem atem haushalten. wenn ich zb 5std einen part recorde hört er sich so gut wie nie gleich an wobei ich wohl eh kein gutes bsp bin aber das sollte nur ein wenig symbolisieren dass man viel rumexperimentieren und durchdrehen kann und soll. nach dem mischen klingt das ja auch nochmals anders und ein passables mic und auch interface können auch einiges rausholen.


    und joa wenn du meinst dass du die emotionen nicht reinbekommst, muss ich als gegenfrage stellen ob du auch versuchst die emotionen die du beim schreiben hattest oder die allg in dir vorherrschen egal ob beim schreiben oder rappen auch einfach veruchst währenddessen zu erspüren und sie zu nutzen. klar ist ein wenig schwierig aber wenn du sie beim aufnehmen nicht spürst ist es auch sehr sehr schwer die rüberzubringen würde ich sagen. und ja vorm mic sich einfach nur aufs rappen zu konzentrieren, in den flow zu kommen und die ganze üumgebung abzuschalten ist vlt auch hilfreich. also dass du einfach nur dich, den beat und das mic wahrnimmst und dann reinhaust. was auch noch was bringen kann ist direct monitoring also dass du deine stimme beim aufhören hörst dadurch kannst auch ein wenig besser die höhe etc einschätzen.

    Noch watsch ich planless,partbringend der südlichen Richtung entgegen.will dem winter entgehen-der sinn des lebens.

  • 5h einen Part recorden?


    jop manchmal xD wenn ichs nicht hinbekomme oder so für rba wenn das mal ein 1.5- 2min part ist

    Noch watsch ich planless,partbringend der südlichen Richtung entgegen.will dem winter entgehen-der sinn des lebens.

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