Trotz vieler Versuche gibt es in Deutschland noch lange keine derart vernetzte Untergrund-Szene wie in den USA – ein maßgeblicher Grund dafür könnte sein, dass es hierzulande weder einen ASTARI, Cole Bennett oder Adam22 beziehungsweise generell irgendeine bekannte Plattform gibt, auf der unbekanntere Künstler die Möglichkeit haben, ihre Musik einem größeren Publikum zu präsentieren. Ein Lichtblick war im Jahr 2016 die BergMoneyGang, die als loses Künstlerkollektiv mit einigen Projekten in den deutschen HipHop-Medien Erwähnung fanden, aber inzwischen kaum noch präsent sind. Bambus hingegen versucht seit mehreren Jahren, eine eigene Interpretation des heterogenen Untergrund-Sounds aus den Staaten zu etablieren. Mal besticht er mit simpel produziertem, aber dafür umso atmosphärischerem Lo-Fi-Rap, mal adaptiert er den düsteren Team-Sesh-Sound und auch der inzwischen meist abwertend benutzte Begriff Cloud-Rap wurde hierzulande mit als erstes für seine Musik benutzt – noch bevor LGoony, Crack Ignaz oder Yung Hurn ihren großen Hype hatten. Ein Beweis für Bambusʼ Vorreiterposition ist, dass er schon auf seiner EP "affectus" Instrumentals von den damals recht unbekannten Produzenten/Rappern Horse Head und Nedarb Nagrom benutzte, die beide bei der Entwicklung des heute populären Emo-Trap-Sounds eine wichtige Rolle spielten.
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[/YOUTUBE]Knapp sieben Monate nach Bambusʼ letzten Mixtape namens "WECHSEL" folgte vor wenigen Tagen sein neues, zwölf Track starkes Projekt: Zusammen mit seinen Freunden, die Gast-Vocals, Instrumentals oder den Mix und Master beisteuern, entwickelt er auf "Atypical" die Sound-Ansätze seiner letzten Tapes weiter und überzeugt mit meist melancholischen, sperrigen Songs, die sich authentisch und detailverliebt an Lo-Fi-Elementen oder ab und zu auch entspannten Trap-Klängen bedienen. Wie dies klingt, erfahrt Ihr hier:
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