Nach verwirrendem Rollout – Kanye Wests neues Album "ye" wurde releast



  • Die Art, wie Alben veröffentlicht werden, hat sich in den letzten Jahren – vor allem bedingt durch Streaming-Plattformen – stark geändert: Zuerst ein Releasedate anzukündigen und dann Singles daraus zu veröffentlichen, wie es früher überwiegend getan wurde, ist heute eher unüblich; stattdessen wird erstmal eine Single veröffentlicht und bis zu neuen Infos gewartet, bis deren Hype langsam schwindet – so kommt es, dass wie bei Rae Sremmurd etliche Songs aus dem Projekt im Voraus ausgekoppelt werden, aber das wirkliche Releasedate erst kurz vor der Veröffentlichung preisgegeben werden. Einer, der in puncto Release-Strategien aber schon lange nicht mehr konventionelle Wege einschlägt, ist Kanye West; besonders sein letztes Album "The Life of Pablo" sorgte gleich für mehrere Verwirrungen: Im Voraus wurde der Name des Projektes sowie die Tracklist mehrmals geändert und sogar nach der Veröffentlichung wurden unter anderem noch neue Feature-Parts und ein ganzer Song ergänzt. Bei der Premiere des Projektes im New Yorker Madison Square Garden war es darüber hinaus noch nicht einmal fertiggestellt, obwohl das Release nur vier Tage später erfolgte.
    Das Ganze ist nun schon über zwei Jahre her, und in dieser Zeitspanne ließ Kanye West bis auf wenige Features nicht von sich hören, bis er vor knapp eineinhalb Monaten wieder seinen Twitter-Account aktivierte, mehrere von ihm produzierte Alben (darunter auch sein Soloprojekt für den 1. Juni) ankündigte und mit "Ye Vs The People" und "Lift Yourself" zwei Loosies releaste. Auch wenn viele Fans des Rappers anfangs daran zweifelten, dass Ye an diesem Tag wirklich sein neues Album veröffentlichen werde, wurde später deutlich, dass es keiner seiner Twitter-Rants war und er es ernst meint. Bis gestern waren die Informationen zum Projekt dennoch sehr spärlich: Wie alle von ihm produzierte Alben, die in diesem Sommer erscheinen werden, wird es sieben Tracks enthalten — Singles oder ähnliches gab es nicht; noch nicht einmal der Titel wurde im Voraus veröffentlicht. Gestern Abend fand auf einer Ranch Wyoming die Listening-Party des Albums statt, zu der zahlreiche Stars eingeladen wurden und bei der die sieben Tracks erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Bis es soweit kam, musste man aber erstmal knapp zwei Stunden lang Tiere beim Grasen beobachten, bis das eigentliche Event startete. Entgegen aller Erwartungen wurde das Alben danach aber noch nicht auf den gängigen Streaming-Plattformen bereitgestellt, da Kanye immer noch am Projekt arbeitete. Vor drei Stunden war es dann wirklich soweit und die sieben Tracks, die allesamt vom Interpret selbst produziert wurden, können weltweit gestreamt werden.
    Anders als zuvor vermutet trägt das Album nicht den Namen "Love Everyone", sondern ganz simpel "ye". Auf dem knapp 24 Minuten langen Projekt setzt sich Kanye West vor allem mit seinen psychischen Problemen, die sich besonders während seiner "The Life Of Pablo"-Tour (die dann auch wegen eines Klinikaufenthaltes vorzeitig abgebrochen wurde) bemerkbar machten, und der damit verbundenen Opioid-Sucht auseinander; dennoch ist die Atmosphäre nicht durchgehend düster und melancholisch. Auch haufenweise Gastbeiträge vermisst man nicht: Mit unter anderem Kid Cudi, Ty Dolla $ign und Charlie Wilson sind diese zwar nicht besonders überraschend, fügen sich jedoch nahtlos in das Soundbild des Albums ein und bereichern jeweils die Tracks. Doch genug der vielen Worte, hier könnt Ihr "ye" streamen. Und das beste: Nächste Woche erscheint gleich das nächste Kanye-Projekt – das Kollabo-Album mit Kid Cudi.


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    Kanye West auf Twitter


    Quelle


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    "sippin' acai blueberry pomegranate triple ex" "i been mixin' sprite with the actavis"
  • Violent Crimes sollte auch mal erwähnt werden, DeJ Loaf so gut. Liebe auch diese leichten Late-Registration Vibes von Wouldn't Leave und besonders No Mistakes <3 Immer noch mein Lieblingsalbum von ihm.

  • ghost town ist so unfassbar gut, vor allem der part von 070 shake, richtig krass was die da abliefert.
    album durchgehend gut, all mine fällt etwas ab, wäre aber bei so gut wie jedem anderen album mit das highlight. dass das album die länge einer längeren ep hat schadet auch nicht, schön kompakt alles und die songs so gut, dass das ganze auch nicht besonders repetitiv wirkt. songs alle gut eigentlich. ye wirkt für mich wie eine version von vielen kleinen teilen von yeezus, mbdtf und tlop.
    nächste woche dann paar melanchonisch schöne vibes mit kudi und ich wäre mit den yeezy wochen bislang vollendst happy

  • Ich konnte noch nie verstehen warum Kayne so abgöttisch gefeiert wird, seine Musik catcht mich einfach nicht.
    Zudem ist er von der Stimme, Technik und Gefühl her ein eher durchschnittlicher Rapper, wie ich finde.

  • hab gänsehaut am ganzen körper wenn ich ghost town höre. cudi und 070 haben abgeliefert

    [FONT=Impact][size=24]Ayy, none of us would be here without cum[/SIZE][/FONT] [size=14]Disgusting to see u throw your trash outside on the ground.. who do you think you are? Put that damn trash in ur pocket or ur car - Lil B 🙏 She licks my bum and pays my bills... we both are human and cuties - Lil B [/SIZE]
  • Hab jetzt paarmal gehört und finde noch immer bisschen schwierig.
    Fühlt sich halt einfach echt null wie n kanye release an. Yikes wirkt bisschen wie eine art wolves reloaded (e: also ich mein melodisch, nicht thematisch, falls das nicht ganz klar wurde). Glaub das ist jetzt auch bisschen ne unpopular opinion aber ich hoffe bisschen dass es ne neue version von ghosttown gibt, cudi hook zwar prinzipell okay aber ich finde der könnte dasmnoch soo viel besser und bleibt da bisschen hinter seinen möglichkeiten. 070 aber wirklich seht gut. So ne lange intropassage bei nem 20min album natürlich auch ziemlich gewagt. Die zweite hälfte vom album schon deutlich stärker. Production aber wirklich seht gut und natürlich kein schlechtes album ind auch viel gutes dabei. aber hab gefühl wird wohl sein unwichtigstes album.


    Möchte für das album aber auf jeden fall noch kein endgültiges urteil fällen, mal sehen wie sich entwickelt wenn man noch bisschen mit der zeit reifen lässt und vielleicht noch deutlich growt (und wer weiß ob noch wie bei tlop änderungen daran gemacht werden)



    Dass er anscheinend absichtlich manche samples nicht gecleart hat aber schon bitchmove

    Ich sag immer das gleiche, aber was soll ich auch sagen? Ich wach auf und ich hab einen Harten

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  • Ansonsten dürfte es ja irgendwo klar sein, dass Ye nicht sein originellstes Album ist. Gehe jetzt nach gefühlten 100 Durchläufen persönlich mit der Auffassung d'accord, dass sich das Album am ehesten wie eine Art Fortsatz von TLOP anfühlt. Die Einordnung fällt mMn besonders schwer, weil es dem Album an der Substanz fehlt, die man von einem Kanye-Release gewohnt ist. Daran hat TLOP schon stellenweise gekrankt, wobei ich das Wirrsal da letztlich aber großartig fand - als einmalige Erfahrung, die man so bis dato noch nicht mit einem Kanye-Album gemacht hatte. Im Grunde wäre es mir aber auch lieber, wenn dieser Trend sich nicht fortsetzt und er wieder ein fokussierteres Album produziert, das einen klaren roten Faden erkennen lässt. Bei TLOP hat darüber hinaus auch die Spielzeit mehr Tiefe in das Facettenreichtum der Platte gebracht. Das kommt hier eben erschwerend hinzu: Normalerweise würde ich sagen, dass ein so komprimiertes Album keine schlechte Idee ist. Aber auch nur, weil Filler und Ausschussware auf gewöhnlichen Alben fast ein given sind. Ein Kanye-Album lebt eigentlich (TLOP mal ausgenommen) von einer unvergleichlichen Kohärenz und irgendeiner besonderen Soundidee, die so großartig ist, dass sie einfach mehr Spielzeit für sich beansprucht um sich wirklich entfalten zu können - und das für gewöhnlich eben ohne Filler. Das war eigentlich von College Dropout bis zu Yeezus auch immer der Fall. Die kurze Spielzeit zusammen mit der Orientierungslosigkeit erschweren die Einordnung schon sehr. Deshalb betrachte ich Ye eigentlich auch nicht als vollwertiges Album. Es ist einfach das, was es ist - dafür find ichs halt echt großartig. Nur das Ganze schreit eben förmlich nach mehr Spielzeit und ich kann das Gefühl nicht abschütteln, dass das nicht alles sein kann. Dafür ist das Gebotene viel zu gut und man wünscht sich, dass die Anlagen, die durchaus da sind irgendwie ergänzt und komplettiert werden um die Ideen greifbarer zu machen, so wie man es gewohnt ist. Denke jeder wünscht sich spätestens jetzt schon eine Rückbesinnung seinerseits auf einen geschärfteren musikalischen Fokus und dass er eventuell nochmal was der Größenordnung eines MBDTF aus dem Hut zaubert. Wobei ich bisschen skeptisch bin, ob sowas nochmal von ihm kommt. Befürchte, dass diese Orientierungslosigkeit sich relativ konsequent durch das letzte Drittel seiner Karriere ziehen wird und MBDTF einfach sein Zenit war (auch wenn ich persönlich Late Registration etwas besser finde, aber kann absolut verstehen warum viele MBDTF als sein magnum opus betrachten). Man hat halt auch das Gefühl, dass alles um ihn herum nicht mehr so fokussiert ist und evtl spielt da auch sein Ausflug in die Fashion-Szene eine große Rolle (im charlemagne Interview merkt man auch, wie viel ihm das bedeutet). Aber ist halt auch letzten Endes Meckern auf sehr hohem Niveau, weil ich trotzdem finde, dass selbst so ein Album wie Ye immer noch genial und way above ist. Allein Ghost Town ist für mich einer der besten Songs, die ich seit langem gehört habe. Wenn der das nicht selbst irgendwie mit Cudi noch toppt, dürfte das wohl echt der Song des Jahres werden und Ye selbst Anwärter auf AOTY (bin noch nicht ganz sicher ob besser als DAYTONA und mal sehen, was noch kommt).

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