Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben



  • Kein Ding, Brudi.
    Dem Kontext und dem Grundton deines Posts ist zu entnehmen, dass man mindestens von "mangelndem Demokratieverständnis" sprechen könnte aber belassen wir es dabei, ich will keine Diskussion über Semantik lostreten.
    Ich spreche natürlich nur für mich aber man wählt die AfD nun nicht nur aus irgendeinem Anti - Establishment Bauchgefühl, sondern hat zumindest anschlussfähige Ressentiments, die einen dazu bewegen. Damit möchte ich persönlich nicht assoziiert werden und bin auch frei das als Privatperson kundzutun. Ein Rechtsruck der Union, den man in letzter Zeit vor allem auch in der JU erkennen kann, belegt genau was? Ich halte aber auch von der Inklusion der AfD in den öffentlichen Diskurs absolut nichts, das kannst du gerne auch mit mir diskutieren.

  • ja schon n paar aber insgesamt doch recht mau geworden alles. Es gab n S-Mod Voting wo wegen der vielen Gegenstimmen erstmal Mad abgesetzt und dann mit vermutlicher Hilfe von FAs wiedergewählt wurde. Im Vorfeld wurde über den Wahlmodus geschimpft aber auch dagegen nix gemacht und jetzt wird Mad wieder S-Mod. Im Grunde der selbe Wahnsinn wie immer nur mit weniger Leuten dies betrifft.


    Jetzt erstmal zu ner Pokerrunde von Freunden, vllt bis heut Abend nochmal und gute Besserung


    Was sind das denn für Putsch - Geschichten bei den Mods? Ich hätte vielleicht aktiv bleiben sollen.
    Viel Spaß und vielen Dank.


    e. Hab den Wahlthread durchgelesen, traurig. Mad war schon damals im Modforum nicht unbedingt Sympathieträger.

  • Kein Ding, Brudi.
    Dem Kontext und dem Grundton deines Posts ist zu entnehmen, dass man mindestens von "mangelndem Demokratieverständnis" sprechen könnte aber belassen wir es dabei, ich will keine Diskussion über Semantik lostreten.
    Ich spreche natürlich nur für mich aber man wählt die AfD nun nicht nur aus irgendeinem Anti - Establishment Bauchgefühl, sondern hat zumindest anschlussfähige Ressentiments, die einen dazu bewegen. Damit möchte ich persönlich nicht assoziiert werden und bin auch frei das als Privatperson kundzutun. Ein Rechtsruck der Union, den man in letzter Zeit vor allem auch in der JU erkennen kann, belegt genau was? Ich halte aber auch von der Inklusion der AfD in den öffentlichen Diskurs absolut nichts, das kannst du gerne auch mit mir diskutieren.


    wir ignorieren also, dass es immer wieder Protestwahlbewegungen gab, die sich mal der FDP (warumauchimmer), mal den Piraten zugewendet haben auf der Suche nach einer Partei, die dieses politische System nachvollziehbarer macht.. immerhin würden über die Hälfte der AfD-Wähler Neuwahlen befürworten (stand in der AZ, hoffe das stimmt auch, uh) und die können wohl kaum davon ausgehen, dass Neuwahlen der AfD helfen würden? naja.. trotzdem ist natürlich auch viel Ressentiment dabei. übrigens mmn gar nicht so unbegründet.. sehe auch keinen langfristigen Rechtsruck der Union, sie rudert eher zu alten Positionen zurück, die sie in langen Jahren der kompromissbehafteten Regierungsführung aufgegeben hat. aber das ist halt meine eher konservative Perspektive, seis drum (es geht da auch ursächlich mmn weniger um Migration als n allgemeines Wertegefälle, das hier jetzt ausgebrochen ist)


    der Punkt zum "öffentlichen Diskurs" ist eher das, worauf ich hinauswollte. natürlich kann man als Einzelperson auch ignorant sein und sowieso muss man nicht mit jedem Trottel reden, aber wenn in Diskussionen insgesamt immer seltener versucht wird, das Gegenüber wirklich zu verstehen, führt das mmn im Endeffekt zur Radikalisierung von Gesellschaften. da geht es mir weniger um die großen Wahlkampfdiskussionen, die eher ein Werbeschaulauf sind und wenig mit Inhalten zu tun haben, und um die AfD speziell. aber grundsätzlich haben nicht nur Vollidioten die AfD gewählt (sondern zB auch Halbidioten, badumts) und die könnten auch interessante Perspektiven haben

  • aber grundsätzlich haben nicht nur Vollidioten die AfD gewählt (sondern zB auch Halbidioten, badumts) und die könnten auch interessante Perspektiven haben


    Fände es ja wichtiger, sich mit den Leuten zu unterhalten, die die AfD aus Unwissenheit oder Verzweiflung gewählt haben, als mit den Ideologen und Funktionären, die offen ultrakonservative und rassistische Positionen verteidigen.

  • wir ignorieren also, dass es immer wieder Protestwahlbewegungen gab, die sich mal der FDP (warumauchimmer), mal den Piraten zugewendet haben auf der Suche nach einer Partei, die dieses politische System nachvollziehbarer macht.. immerhin würden über die Hälfte der AfD-Wähler Neuwahlen befürworten (stand in der AZ, hoffe das stimmt auch, uh) und die können wohl kaum davon ausgehen, dass Neuwahlen der AfD helfen würden? naja.. trotzdem ist natürlich auch viel Ressentiment dabei. übrigens mmn gar nicht so unbegründet.. sehe auch keinen langfristigen Rechtsruck der Union, sie rudert eher zu alten Positionen zurück, die sie in langen Jahren der kompromissbehafteten Regierungsführung aufgegeben hat. aber das ist halt meine eher konservative Perspektive, seis drum (es geht da auch ursächlich mmn weniger um Migration als n allgemeines Wertegefälle, das hier jetzt ausgebrochen ist)


    der Punkt zum "öffentlichen Diskurs" ist eher das, worauf ich hinauswollte. natürlich kann man als Einzelperson auch ignorant sein und sowieso muss man nicht mit jedem Trottel reden, aber wenn in Diskussionen insgesamt immer seltener versucht wird, das Gegenüber wirklich zu verstehen, führt das mmn im Endeffekt zur Radikalisierung von Gesellschaften. da geht es mir weniger um die großen Wahlkampfdiskussionen, die eher ein Werbeschaulauf sind und wenig mit Inhalten zu tun haben, und um die AfD speziell. aber grundsätzlich haben nicht nur Vollidioten die AfD gewählt (sondern zB auch Halbidioten, badumts) und die könnten auch interessante Perspektiven haben


    Ist die AfD eine klassische Bewegung die man einer Protestpartei zuordnen kann?
    Wenn man die AfD-Wähler ernst nimmt, ihnen nicht Motive unterschiebt, die sie gar nicht haben und auch ihnen eine rationale Stimmabgabe zubilligt, dann sagt uns das: Der wesentliche Grund für die Stimmengewinne der AfD liegt in "Ausländerfeindlichkeit" und einem reaktionären Volkstumsdenken. Das sind mMn Überzeugungswähler die auch weiterhin AfD wählen werden, egal ob CDU/CSU der AfD hinterherrennen oder nicht. Dass es bei der AfD Wählerwanderung gibt, wie bei jeder anderen Partei auch, schließt das gar nicht aus.
    Und natürlich muss eine völlig andere Migrations- und Flüchtlingspolitik entwickelt werden. Solange extreme Wohlstandsgefälle in der Welt bestehen, wird es Migration geben. Tendenziell dürfte es sogar mehr werden. Wenn Deutschland (und Europa) keinen Weg findet damit zurechtzukommen, sondern es weiter der AfD und der CSU (oder Orban und PiS) überlässt, zu zündeln, werden die 13 % für die AfD nur der Anfang sein. Und ich lass auch den Unfug von wegen "das ist halt Globalisierung" nicht gelten. Globalisierung ist kein mystisches Etwas das nicht zu fassen ist, Globalisierung kann man kontrollieren und steuern. Nur der politische und ökonomische Wille fehlt. Und solange sich Finanzpolitisch nichts ändert, ändert sich Migrationspolitisch nichts (ausgenommen sind da Deals wie z.B. mit der Türkei oder Diktatoren in Afrika)

  • Ist die AfD eine klassische Bewegung die man einer Protestpartei zuordnen kann?
    Wenn man die AfD-Wähler ernst nimmt, ihnen nicht Motive unterschiebt, die sie gar nicht haben und auch ihnen eine rationale Stimmabgabe zubilligt, dann sagt uns das: Der wesentliche Grund für die Stimmengewinne der AfD liegt in "Ausländerfeindlichkeit" und einem reaktionären Volkstumsdenken. Das sind mMn Überzeugungswähler die auch weiterhin AfD wählen werden, egal ob CDU/CSU der AfD hinterherrennen oder nicht. Dass es bei der AfD Wählerwanderung gibt, wie bei jeder anderen Partei auch, schließt das gar nicht aus.


    soweit ich weiß, haben Umfragen ergeben, dass kein kleiner Teil von deren Wählern Protestwähler waren. du hast insofern nicht Unrecht, dass das auch keine Leute gewesen sein können, die die AfD verabscheuen (was ich hier recht wertfrei meine).. und ich will auch nicht behaupten, dass die Ergebnisse der Wahl nur ein Votum für mehr Transparenz und gegen die Handlungsschwäche von Schwarz-Rot waren. es ging mir nur darum nicht alle AfD-Wähler in einen Topf zu werfen, Fibers Aussage würde ich dabei auch unterschreiben
    außerdem wollte ich anmerken, dass das Denken, das zum AfD-Erfolg geführt hat, schon lange da ist, früher aber beim Urnengang entweder unbeteiligt, bei der Union oder bei Protestparteien war. da hat auch keiner aufgeschrien, deshalb alles ein wenig heuchlerisch imo
    natürlich ist das beste Argument dagegen funktionierende Migrationspolitik, aber aktionistisch gegen jeden Menschen mit nationalistischen Ressentiments (die teils vlt nicht mal einfachster Reflexion standhalten würden) zu schießen wirkt auf mich eben sinnlos. und ich denke, wir leben tatsächlich (noch) in nem Land, wo konstruktive Wertedebatten möglich sein sollten



    Zitat

    Und natürlich muss eine völlig andere Migrations- und Flüchtlingspolitik entwickelt werden. Solange extreme Wohlstandsgefälle in der Welt bestehen, wird es Migration geben. Tendenziell dürfte es sogar mehr werden. Wenn Deutschland (und Europa) keinen Weg findet damit zurechtzukommen, sondern es weiter der AfD und der CSU (oder Orban und PiS) überlässt, zu zündeln, werden die 13 % für die AfD nur der Anfang sein. Und ich lass auch den Unfug von wegen "das ist halt Globalisierung" nicht gelten. Globalisierung ist kein mystisches Etwas das nicht zu fassen ist, Globalisierung kann man kontrollieren und steuern. Nur der politische und ökonomische Wille fehlt. Und solange sich Finanzpolitisch nichts ändert, ändert sich Migrationspolitisch nichts (ausgenommen sind da Deals wie z.B. mit der Türkei oder Diktatoren in Afrika)


    das Problem dabei ist, dass bei Europapolitik schon der Bundesregierung teils die Hände gebunden sind, die Bevölkerung quasi keinen Einfluss hat. das führt zur aktuellen Globalisierungsskepsis und da muss auch jede nationale Regierung klar entscheiden, ob sie für oder gegen eine gemeinsame Europapolitik ist, und Konsequenzen ziehen. wenn jede Regierung mit Populismus für eine zunehmend radikalisierte Bevölketung beschäftigt ist, wird gemeinsame Entscheidungsfindung irgendwann unmöglich




    rechte Flanken in Bayern regelt der Kimmich schon, Horsti muss da einfach cool bleiben


    Homer, erklär mal, wo sollen die Heliflüge hingehen?

  • es ist einfach wunderbar. ihr umreisst probleme und gebt lösungsansätze, welche seit jahren nicht funktionieren, oder willentlich blockiert wurden. die jetzige eu versucht, fernab vom willen der bürger der eu staaten, entscheidungen durchzubringen? mehr eu! die flüchtlingskrise war eine katastrophe und durch demographische veränderungen, bzw. das wegsterben der boomer, werden europäische länder ihre europäische mehrheitsbevölkerung in weniger als 50 jahren verlieren? es liegt an der migrationspolitik! ihr checkt es einfach nicht, ihr dürft euer weltbild nicht erschüttern.
    http://www.washingtontimes.com…ce-projected-in-40-years/

  • es ist einfach wunderbar. ihr umreisst probleme und gebt lösungsansätze, welche seit jahren nicht funktionieren, oder willentlich blockiert wurden. die jetzige eu versucht, fernab vom willen der bürger der eu staaten, entscheidungen durchzubringen? mehr eu! die flüchtlingskrise war eine katastrophe und durch demographische veränderungen, bzw. das wegsterben der boomer, werden europäische länder ihre europäische mehrheitsbevölkerung in weniger als 50 jahren verlieren? es liegt an der migrationspolitik! ihr checkt es einfach nicht, ihr dürft euer weltbild nicht erschüttern.
    http://www.washingtontimes.com…ce-projected-in-40-years/


    Es ist so einfach, einem französischen Demagogen mit Doktortitel nachzuquatschen, wenn man in das heimelige Sofakissen pupst und denkt, man hat alle politischen Agendas durchschaut, weil man im dritten Semester Erdkunde und Politikwissenschaften studiert.

  • Es ist so einfach, einem französischen Demagogen mit Doktortitel nachzuquatschen, wenn man in das heimelige Sofakissen pupst und denkt, man hat alle politischen Agendas durchschaut, weil man im dritten Semester Erdkunde und Politikwissenschaften studiert.


    französicher demagoge mit doktortitel? erdkunde und politikwissenschaften? alle politischen agendas durchschaut? wie wo was?

  • es ist einfach wunderbar. ihr umreisst probleme und gebt lösungsansätze, welche seit jahren nicht funktionieren, oder willentlich blockiert wurden. die jetzige eu versucht, fernab vom willen der bürger der eu staaten, entscheidungen durchzubringen? mehr eu! die flüchtlingskrise war eine katastrophe und durch demographische veränderungen, bzw. das wegsterben der boomer, werden europäische länder ihre europäische mehrheitsbevölkerung in weniger als 50 jahren verlieren? es liegt an der migrationspolitik! ihr checkt es einfach nicht, ihr dürft euer weltbild nicht erschüttern.
    http://www.washingtontimes.com…ce-projected-in-40-years/


    blablub es liegt (nur) an der Migrationspolitik blablub Muslime blablub.


    Ich habe ein klares Bild von der EU und das ist komplexer als einzig Migrationspolitik (dennoch ein primärer Teil). Zudem hab ich nie mehr EU gefordert, sondern nur darauf hingewiesen, dass innerhalb der EU Lösungen gefunden werden müssen. Persönlich bin ich allerdings wegen einer Kleinigkeit skeptisch. Und diese Kleinigkeit heißt Merkel. Die Frage, ob die EU 4 weitere Jahre Merkel überleben kann wird spannend zu beobachten sein.

  • Wenn Deutschland eine GmbH sein sollte, schlage ich vor das wir ab sofort unsere Schulden nicht mehr bedienen. Wir dürften ja nur mit dem Gesellschaftsvermögen haften. Da dieses Vermögen vom Privatvermögen (pro Kopf Vermögen) der Gesellschafter (Bürger) zu trennen ist, bleibt nicht viel. Dann können die Gläubiger alternativ noch bei der Geschäftsführung (Merkel + Kabinett) anklopfen und versuchen den Halunken nachzuweisen, dass sie die Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsmanns § 347 HGB verletzt haben. Wenn dies zutreffend sein sollte, haften Merkel + Kabinett mit ihrem Privatvermögen. Betrifft uns also nicht – demnach alles cool

  • es ist einfach wunderbar. ihr umreisst probleme und gebt lösungsansätze, welche seit jahren nicht funktionieren, oder willentlich blockiert wurden.


    naaaja. das zielt jetzt etwas an unseren Punkten vorbei


    tatsächlich hab ich inhaltlich erst mal nicht allzuviel gegen die AfD
    sie hat halt n paar Hurensöhne in ihren Reihen und ich sehe nicht, dass sie irgendwas verbessern wird, aber ihre Problemanalyse ist in ihrem Werterahmen okay und teilweise haben sie sich in Diskussionen auch freundlich und sachlich präsentiert
    manche Punkte der AfD wurden auch von anderen Parteien leicht verändert aufgegriffen, weil der Grundgedankengang, zB Schleppern das Handwerk zu legen, richtig ist
    aber ich bin grundsätzlich recht kritisch ggü zB deren Wettbewerbsglauben und das ist keine rein rationale Frage


    zum Artikel hab ich gar keine große Meinung jetzt
    klar ist da ne besorgniserregende Entwicklung, wie gefährlich sie wirklich ist, ist schwer abschätzbar
    aber ist alles nicht so einfach und n Generalverdacht kann auch sehr kontraproduktiv sein
    40 Jahre sind auch n bisschen Zeit, da kann man ne Menge ausprobieren... und in Sachen Integrationsbemühungen ist durchaus Luft nach oben
    übrigens ist das ja n Problem, das sich aus Migration und Geburtenrate zusammensetzt
    dass die Geburtenrate kriselt, wird seit Jahren moniert, da muss jedenfalls was passieren
    oder welche Konsequenzen würdest du aus dem Artikel ziehen?


  • welche konsequenzen ich ziehen würde? sich selbsterhaltene geburtenraten wären schonmal ein anfang, da ist der zug aber seit den 90ern abgefahren. flüchtlinge als flüchtlinge und nicht als immigranten zu behandeln wäre auch eine gute lösung. ich meine, wenn es im nahen osten und natürlich auch in afrika einen permanenten braindrain gibt und die jüngere generation nach europa kommt, was passiert in den ländern? wer baut z.b. die kriegsbetroffenen gebiete in syrien wieder auf, wenn mehrere millionen menschen fehlen? die demographischen probleme in den herkunftsländern werden genauso schlimm wie die deutschen. am besten für die geflüchteten und für den deutschen staat wäre eine rückführung nach ende der kriege bzw. nach verbesserung der wirtschaftlichen lage, alleine schon aus wirtschaftlichen perspektiven. kulturelle und sprachliche unterschiede wären noch ein ganz anderes thema.
    nebenbei müssen auch die geburtenraten in afrika runter. 5-8 kinder pro frau sind einfach nicht machbar, vor allem nicht in gebieten wie somalia. halbwüste und klimawandel verträgt sich nicht.
    entweder überdenkt und verbessert man die afrikastrategie komplett, oder geht in die vollkommene isolation und überlässt den chinesen das feld. die werden aber wohl kaum schulen bauen oder ins land investieren.


    ich hab die weisheit nicht mit löffeln gefressen und kann auch nichts garantieren, allerdings frage ich mich was passieren wird, wenn die boomergeneration in rente geht. schau dir unsere bevölkerungspyramide an, sieht nicht gut aus für steuereinahmen/renten ect. allgemein hab ich echt nicht mehr viel hoffnung für deutschland und europa, es geht in die falsche richtung.


    E: finde die sache mit der gmbh auf den ersten blick nichtmal so schlecht. könnte man so einen staat aufbauen?

  • welche konsequenzen ich ziehen würde? sich selbsterhaltene geburtenraten wären schonmal ein anfang, da ist der zug aber seit den 90ern abgefahren. flüchtlinge als flüchtlinge und nicht als immigranten zu behandeln wäre auch eine gute lösung. ich meine, wenn es im nahen osten und natürlich auch in afrika einen permanenten braindrain gibt und die jüngere generation nach europa kommt, was passiert in den ländern? wer baut z.b. die kriegsbetroffenen gebiete in syrien wieder auf, wenn mehrere millionen menschen fehlen? die demographischen probleme in den herkunftsländern werden genauso schlimm wie die deutschen. am besten für die geflüchteten und für den deutschen staat wäre eine rückführung nach ende der kriege bzw. nach verbesserung der wirtschaftlichen lage, alleine schon aus wirtschaftlichen perspektiven. kulturelle und sprachliche unterschiede wären noch ein ganz anderes thema.
    nebenbei müssen auch die geburtenraten in afrika runter. 5-8 kinder pro frau sind einfach nicht machbar, vor allem nicht in gebieten wie somalia. halbwüste und klimawandel verträgt sich nicht.
    entweder überdenkt und verbessert man die afrikastrategie komplett, oder geht in die vollkommene isolation und überlässt den chinesen das feld. die werden aber wohl kaum schulen bauen oder ins land investieren.


    ich hab die weisheit nicht mit löffeln gefressen und kann auch nichts garantieren, allerdings frage ich mich was passieren wird, wenn die boomergeneration in rente geht. schau dir unsere bevölkerungspyramide an, sieht nicht gut aus für steuereinahmen/renten ect. allgemein hab ich echt nicht mehr viel hoffnung für deutschland und europa, es geht in die falsche richtung.


    E: finde die sache mit der gmbh auf den ersten blick nichtmal so schlecht. könnte man so einen staat aufbauen?



    Das ist ein wirkliches Problem, also was du als braindrain umrissen hast. Was muss sich ändern damit die klugen Köpfe in Afrika bleiben? Es braucht Wohlstand und Arbeit für diese klugen Köpfe. Beides gibt es in Afrika nur vereinzelt. Wir reden hier von Rohstoffreichen Ländern, Gold, Diamanten, Erdöl, Kupfer, seltene Erden etc. alles im Überfluss vorhanden.


    Ein riesen Problem der Afrikaner ist ein banales: Steuerflucht - gerade im Rohstoffsektor. Laut Weltbank und UN reden wir von einem mittleren zwei- oder gar niedrigen dreistelligen Milliardenbetrag. Das hat soziale, wirtschaftliche und politische Auswirkungen und damit direkt Einfluss auf das was Afrikaner in Afrika hält: Wohlstand. Mit jährlichen Gesundheitsinvestitionen in Höhe von 8,7 Milliarden US-Dollar könnten vier Millionen Kindern pro Jahr in 46 afrikanischen Staaten das Leben gerettet werden (WHO). Und mit 5,2 Milliarden US-Dollar pro Jahr könnten die fehlenden Lehrkräfte bezahlt werden, damit jedes Kind in Afrika zur Schule gehen kann (UNESCO). Es fließt also durch Steuerflucht deutlich mehr Gelder ab, als für grundlegende Sozialleistungen benötigt wird.
    Vergegenwärtigt man sich, dass die kompletten Staatsausgaben von rohstoffreichen und von Steuerflucht betroffenen Staaten wie Sambia, der DR Kongo, Tschad, Niger oder Liberia jeweils jährlich nicht über 6 Milliarden US-Dollar liegen, wird deutlich, was der Abfluss von geschätzt 30 bis 100 Milliarden US-Dollar bedeutet. Der vielzitierte Verlust durch Korruption von Politikern und Beamten macht nur etwa ein Zehntel dieser Summe aus und ist komplett zu vernachlässigen. Um Unternehmertum zu fördern und Arbeitsplätze zu schaffen, bedarf es: Straßen und Elektrizität, Bildung und Ausbildung, Forschung und Entwicklung sowie Kredite, um Investitionen und Unternehmertum zu fördern. Womit macht man das? Mit Steuergeld.


    Will man Fluchtursachen in Afrika bekämpfen muss man sich einen Dreck um Demokratien schären (sowie China, die sehr wohl in Infrastruktur investieren – allerdings im Austausch für Schürfrechte bzw. Rohstoffe), sondern schlicht und einfach das Problem der Steuerflucht angehen. Und das kann Afrika nicht, wie sollen die das machen?


    Die Taktiken zur Steuerflucht von internationalen Rohstofffirmen fangen schon bei der Verhandlung der Abbauverträge an. Ein weiteres Mittel von Unternehmen, die Steuerzahlungen an die Regierung eines rohstoffreichen Landes so gering wie möglich zu halten, ist es, die Ausgaben und Einnahmen des Unternehmens klein zu rechnen. Auf ähnliche Weise wird bei anderen Steuertypen (MwSt, Verbrauchssteuer, Lizenzgebühren, Dividenden) vorgegangen. Steuerflucht kann kein Afrikanisches Land bekämpfen, dass können nur die Steueroasen die Steuerflucht überhaupt möglichmachen – also z.B. GB. Auch Deutschland ist da ganz weit vorne (nicht als Steueroase aber mit anderen Möglichkeiten). Stichwort Doppelbesteuerungsabkommen.


    Hier mal ein Beispiel das ganz gut zeigt wie das in der Praxis funktioniert:
    http://www.actionaid.org/sites…updated_table_16_june.pdf



    Will man also das die Afrikaner in Afrika bleiben muss man die Steuerflucht bekämpfen. Was haben die Amerikaner getan? Sie wollten die Rohstoffunternehmen zur Offenlegung ihrer Steuer- und anderer Zahlungen an die jeweiligen Regierungen verpflichten. Was ist passiert? In den USA wurde die Umsetzung dieser Regeln von der Industrie bekämpft. Anfang des Jahres 2017 hat der US-Kongress beschlossen, die Transparenz-Regeln komplett zu stoppen.
    http://www.sueddeutsche.de/pol…elfirmen-kippen-1.3360614


    Was ist mit der EU? Selbe Ziel wie die Amerikaner: Rohstoffunternehmen zur Offenlegung ihrer Steuer- und anderer Zahlungen an die jeweiligen Regierungen verpflichten. Hat man getan, allerdings auf typischer europäischer Art. Also verwässert und voll mit Schlupflöchern. Dann wollte man nachbessern. Hier (http://www.europarl.europa.eu/…OC+PDF+V0//EN&language=EN) mal der Kommissions-Entwurf verglichen mit dem des Parlaments. Schäuble persönlich hat sich gegen die Veröffentlichung mit Händen und (wenn er könnte) Füßen gewährt. Hier: http://www.sueddeutsche.de/wir…n-und-demagogen-1.3284028


    Dabei wäre es so einfach. Zauberwort Gesamtkonzernsteuer. Dieses Verfahren würde den Gewinn des gesamten Konzerns, also inklusive aller Tochterfirmen, erfassen. Auf Grundlage einer auf internationaler Ebene zu beschließenden Formel würde der Gewinn dann auf die Länder „verteilt“, in denen das jeweilige Unternehmen aktiv ist und somit vollwertig besteuert.


    Hier zeigt sich wie viel Mühe sich unseren fleißigen Fluchtursachenbekämpfer so bei der Steuerfluchtbekämpfung geben:
    https://www.somo.nl/wp-content…x-Dodging-report-2016.pdf


    Ich unterstelle dir also Naivität und Ahnungslosigkeit, wenn du argumentierst, die Menschen sollen da in Afrika bleiben um ihre Länder aufzubauen. Als ob die das nicht oft genug versucht hätten. Das die Hunde die am lautesten Bellen einfach nicht verstehen wollen, dass die Menschen nicht aus Ihren Ländern fliehen weil sie dumm oder unfähig sind, sondern weil der reiche Westen sie dazu zwingt. Und ich meine damit nicht explizit dich





    Das Problem mit dem demographischen Wandel könnte man lösen oder zumindest erheblich verbessern (also hinsichtlich finanzieller Dinge, nicht Population), indem man die Löhne an Produktivitätszuwächse (oder Rückgänge) + Inflation koppelt. Aber es ist natürlich bequemer alles auf den demographischen Wandel zu schieben und blödsinnige Politik als alternativlos darzustellen.

  • [MENTION=399389]BrainBro[/MENTION]
    ich schätze dich, da du wirklich viel ahnung über die heutigen wirtschaftlichen verhältnisse besitzt und muss dir bei so ziemlich allen punkten rechtgeben. allerdings misrepäsentierst du mich im letzten teil. mir ist klar, dass der neokolonialismus des westens (der eventuell sogar schlimmer als der imperialimus des 19. jahrhunderts ist), aber auch des ostens, grund für fluchtursachen ist.
    aber: der übeltäter "reicher westen" ist nicht die gesamtbevölkerung, oder gar eine mehrheitsbevölkerung. der "reiche westen" besteht aus einer konzernelite, welche sowohl hier, als auch in afrika ausbeuterisch agiert. ist das problem die struktur des konzerns an sich, oder der fakt, dass diese konzerne multinational sind und ihre gewinne in steueroasen versteuern? mit weniger globalisierung und nationalen bzw. nationaleren konzernen könnte man viele probleme lösen. allerdings wäre dies nicht so profitabel für die aktionäre, ein binnenmarkt ist irgendwann übersättigt und stagniert. die welt selbst, wahrscheinlich für lange zeit nicht.
    es wird schlicht keine internationale lösung geben. es gibt zuviele interessen und zuviele verschiedene ansichten. wenn du von internationaler konzernsteuer sprichtst, ist das nicht eine einfache lösung sondern utopie.

  • ist länger geworden als erwartet, sorry



    aber: der übeltäter "reicher westen" ist nicht die gesamtbevölkerung, oder gar eine mehrheitsbevölkerung.


    Reicher Western klingt immer so vorwurfsvoll. Gemeint war damit schlicht und einfach der Verbund der Industrienationen, die nun mal zum größten Teil der Westen stellt. Nicht einfach nur Europa und die USA, sondern z.B. auch Japan und Süd Korea. Mehr im geopolitischen Sinne also. Dass auch unter anderem China sein Unwesen treibt will ich gar nicht bestreiten. Und das du und ich keine Einflussnahme darauf haben ist richtig.




    allerdings wäre dies nicht so profitabel für die aktionäre


    Ich bin mir darüber im klaren, dass im Grunde kein Interesse darin besteht diese Wohlstandsdiskrepanz zu beseitigen (ob politisch oder ökonomisch spielt mMn keine Rolle – ist dasselbe). Nicht nur auf Afrika bezogen sondern z.B. auch innerhalb der EU. Was eben auch ein großer Faktor neben der Migrationspolitik ist – wenn wir wieder zurück zur EU und deren Probleme kommen - und vor allem in Deutschland ignoriert wird. Es wird hier zu Lande gerne ausgeblendet, dass die Schulden von z.B. Spanien, Italien und wie sie alle heißen auch unserer Wohlstand sind.


    Wenn man diese Dinge nicht thematisiert (öffentlich), kommt es zu einfachen Weltbildern in dem der Süden faul ist und wie Deutschland werden muss (geht makroökonomisch gar nicht), oder alle Afrikaner einfach nur eine vernünftige Wirtschaft aufbauen müssen. Da diese einfachen Lösungen nicht funktionieren können, die Leute das aber nicht verstehen und nur sehen das die Eurokrise immer noch da ist (wobei das wissen die vielleicht gar nicht, die sehen nur die BILD Schlagzeile EZB enteignet deutsche Sperrer – ich könnte kotzen. Oder das Griechenland Thema) und immer mehr Afrikaner nach Europa kommen, suchen die Menschen die Schuld z.B. bei der EU. Aber ist sie schuld? Ja irgendwie schon, aber ist sie hauptverantwortlich? So wie ich das sehe sind die Ursachen der Probleme meist auf Entscheidungen zurückzuführen, die national beschlossen wurden. Lösen will man diese als EU und scheitert dann. Das konnte man bei der Migrationsproblematik sehr schön beobachten.




    ein binnenmarkt ist irgendwann übersättigt und stagniert.


    Ist das so, ist der Binnenmarkt irgendwann übersättigt, oder liegt die Übersättigung nicht an verfehlter Politik?


    Angenommen man hält es mit dem Prinzip, dass in allen Bereichen der gleiche Lohn für die gleich qualifizierte Arbeit gezahlt wird. Bekannt unter der Bezeichnung Flächentarifvertrag, also bevor Rot Grün diese zwecks flexibler Löhne und billige Arbeitskräfte für Auftragsspitzen (Zeitarbeit) kaputt gemacht hat. Solange gesichert ist, dass alle Beschäftigten zusammen und in jedem Bereich Lohnerhöhungen erhalten, die dem Produktivitätsfortschritt der gesamten Volkswirtschaft entsprechen, gibt es kein Nachfrageproblem, denn alle Beschäftigten zusammen können genau die Güter kaufen, die sie selbst produziert haben. Wenn man jedoch verhindert, dass die Beschäftigten diese bekommen, hat die Volkswirtschaft das größte aller Probleme, nämlich kurz- bis mittelfristig nicht genug Nachfrage, um die Produkt abzusetzen die man produziert hat – und langfristig endet das in Deflation. Das ist in Japan z.B. der Fall.


    Nehmen wir Deutschland als Beispiel: durch Druck auf den Arbeitsmarkt erzeugt man den flexiblen Arbeitsmarkt. Durch diesen kommt es zum Druck auf die Löhne, was in flexiblen Reallöhnen gipfelt (in der Regel heißt das: Reallöhne bleiben immer hinter dem Produktivitätszuwachs). Bleiben aber die Reallöhne hinter der Produktivität zurück, wie das in Deutschland in den letzten ca 15 Jahren der Fall war, dann kann der Zuwachs der Gütermenge von der eigenen Bevölkerung nicht mehr gekauft werden und Arbeitslosigkeit ist die Folge. Um diese Arbeitslosigkeit zu verhindern hatten unsere Politiker zwei Ideen:
    1.) Zeitarbeit. Die gesamten Arbeitsstunden, die Erwerbstätige in Deutschland Volkswirtschaftlich angeboten werden, sind bei gleichzeitigem Anstieg der Erwerbstätigenzahl ungefähr gleich geblieben.
    2.) Leistungsbilanzüberschüsse. Lässt ein Land das Zurückbleiben der Löhne zu, muss es darauf setzen, dass das Ausland über seinen Verhältnissen lebt, also einen Leistungsbilanzüberschuss des lohndrückenden Landes durch eigene Leistungsbilanzdefizite ermöglicht (hallo Eurokrise).


    Das war die Variante, die Deutschland im Rahmen der Europäischen Währungsunion so „erfolgreich“ gemacht hat, weil die anderen Länder sich mit Abwertungen ihrer Währungen dagegen nicht mehr wehren konnten. Sie ist allerdings auf längere Sicht unhaltbar, weil die Defizit-Länder ständig steigende Schuldenstände nicht verkraften können. Wenn wir also keine Überschüsse mehr akquirieren können, weil die Defizit-Länder aus dem Planspiel ausscheiden, können wir uns von (Schein-)Vollbeschäftigung und unserer starken Wirtschaft verabschieden. Hier kommt dann die seit Jahren schwache Inlandsnachfrage in Deutschland zutragen. Das Problem ist, das diese Nachfrage überhaupt nichts tragen kann und die logische Konsequenz Arbeitslosigkeit sein muss.


    Jetzt zu dem was du Sättigung nennst. Wenn es so wäre, dass die Menschen immer mehr Einkommen erzielen (durch die höhere Produktivität), aber nicht wissen, was sie damit machen sollen, dann würden sie ja immer mehr von diesem Einkommen sparen. Die Sparquote stiege unablässig. Aber genau das tut sie nicht. Mir ist kein Land bekannt, wo sie in den letzten Jahrzehnten oder Jahren deutlich gestiegen wäre. Ganz im Gegenteil, in vielen Ländern, insbesondere in den reichsten, ist sie in den letzten zwanzig bis dreißig Jahren gesunken. Vielmehr ist es so, dass die Masse der Menschen alle Realeinkommenszuwächse dazu verwendet, mehr und andere (hochpreisige, bessere oder ökologisch wertvollere) Güter und Dienstleistungen zu kaufen – bei immer der gleichen oder einer sogar leicht sinkenden Sparquote. Sättigung heißt nicht dass alle genug haben. Der Begriff meint vielmehr, dass wir mit einem normalen Arbeitspensum volkswirtschaftlich gesehen mehr produzieren können, als wir nötig brauchen.


    Worüber man also reden kann und muss ist die Verteilung der Einkommen und der Vermögen. Wenn der angebotenen Arbeit keine hinreichende monetäre Nachfrage gegenübersteht, gibt es das Problem zu geringer Löhne. Dann gibt es allerdings immer noch die Sparlücke in der Gesamtnachfrage, aber die muss man, via Geld- oder Finanzpolitik schließen. Ganz blödes Thema.




    es wird schlicht keine internationale lösung geben. es gibt zuviele interessen und zuviele verschiedene ansichten. wenn du von internationaler konzernsteuer sprichtst, ist das nicht eine einfache lösung sondern utopie.


    Alles war irgendwann mal Utopie. Wenn wir keine Utopien entwickeln und darauf hinarbeiten kommen wir nie voran. Unsere derzeitige nationale Besteuerung hat im Grunde nur erreicht, dass sich Staaten erpressbar machen. Die Folge sind Staaten die eine Art Steuerkrieg führen und sich gegenseitig unterbieten. Ich finde daher dass die Frage, ob nationale Besteuerung - in Zeiten von international agierenden Konzernen - nicht rückständig und sogar kontraproduktiv ist völlig berechtigt und diskussionswürdig.

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