"Nafris"

  • Finde ich nicht so geil, würde auch eher ungern vom Staat als alman oder franzacke bezeichnet werden.
    Polizei hat sicher aber ja öffentlich entschuldigt, sollte also eigentlich abgehakt sein.

    "Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen....sie brauchen nur ein paar Waffen" [I]Longinus[/I]
  • Ist schon suboptimal kommuniziert, der ganze Rattenschwanz an Diskussion, der da jetzt als Reaktion drauf aufgebauscht wurde, ist mMn aber deutlich beschissener. Racial Profiling ist natürlich scheiße, muss man nicht drüber reden - aber es gibt eben schon noch einen Unterschied zwischen präskriptiven Negativzuschreibungen gegenüber losen Gruppen, deren Zugehörigkeit man sich nicht aussuchen kann (aka Rassismus) und deskriptiven Arbeitsbegriffen, die ein gehäuft vorkommenes Täterprofil in der internen Kommunikation handhabbar machen wollen (aka pragmatischer Umgang mit real existierenden Integrationsproblemen).


    Die Verwendung in diesem ominösen Tweet war mindestens unglücklich, da hier "Nafris" als negativ konnotiertes Täterprofil mit der bloßen Kontrolle von Menschen aufgrund von äußeren Kriterien wie Hautfarbe usw. vermischt wurde (was an sich natürlich auch scheiße ist, aber halt an den Tätern des Vorjahres liegt und nicht daran, dass die Kartoffelpolizei keine Marokkaner mag). Hier hätte man eine neutralere Formulierung wählen müssen, auch wenn die große Empörung mMn oft unsachlich und unverhältnismäßig war. Aber das is schon der ganze Zauber, erklär dem Twittermenschen seinen Fauxpas, pass auf, dass deine Beamten bei den Kontrollen den Respekt vor ihrem Gegenüber wahren, und das isses dann auch.

  • Ich wollte das hier mal anstoßen, da es tatsächlich gar nicht so irrelevant ist. Amnesty International hat sich jetzt sogar eingeschaltet und behauptet, die deutsche Polizei habe das Grundgesetz missachtet.

    [indent]It ain't about who did it first, it's about who did it right.[/indent]

  • Ich wollte das hier mal anstoßen, da es tatsächlich gar nicht so irrelevant ist. Amnesty International hat sich jetzt sogar eingeschaltet und behauptet, die deutsche Polizei habe das Grundgesetz missachtet.


    Dein Ernst? So viele Verstöße in industriellen Ablegern in Drittweltstaaten, Ausbeutung und struktureller Rassismus und ausgerechnet darauf gehen sie ein? Lol

    all y'all records sound the same
    I'm sick of that fake thug, R&B-rap scenario, all day on the radio
    Same scenes in the video, monotonous material

  • Ammnesty International kann weiter einen auf Papiertiger machen und die Klappe halten, echte Macht haben die eh nicht. Und so oft, wie in den letzten Jahren Gesetze und Abkommen gebrochen wurden, denke da an Dublin, suchen die sich eh nur aus was ihnen gefällt.

  • Wer auch immer diesen Tweet verfasst hat, muss ein so unfassbar dummer Trottel sein oder hat einen sehr speziellen Humor. Jeder weiß eigentlich, wie sich die aufs peinlichste politisch korrekte Öffentlichkeit über so etwas aufregen würde.


    Nichtsdestotrotz, letztes Jahr hat man sich über fehlenden Schutz durch die Behörden aufgeregt und dieses Jahr haben die Behörden dann dementsprechend präventiv gehandelt. Die Aktion ist eigentlich genau das, was die Öffentlichkeit indirekt gefordert hat. Sich nun darüber das Maul zu zerreißen ist bigott und widersprüchlich, aber typisch für unsere Gesellschaft.


  • Nichtsdestotrotz, letztes Jahr hat man sich über fehlenden Schutz durch die Behörden aufgeregt und dieses Jahr haben die Behörden dann dementsprechend präventiv gehandelt. Die Aktion ist eigentlich genau das, was die Öffentlichkeit indirekt gefordert hat. Sich nun darüber das Maul zu zerreißen ist bigott und widersprüchlich, aber typisch für unsere Gesellschaft.


    Naja, finde das gar nicht allzu widersprüchlich. Die Forderung nach mehr Sicherheit und die Aufregung über die "Nafri"-Sache stammen ja häufig aus politisch recht unterschiedlichen Lagern.

  • Ich meine damit den großen Fluss der Meinungen und Forderungen. Natürlich gab es Linke, die letztes Jahr nicht nach mehr Sicherheit gerufen haben und wiederum Rechte, die es taten. Dieses Jahr gibt es dann natürlich Rechte, die diese Nafri-Aktion sehr gut finden und Linke, die sich darüber extrem aufregen. Für jede Meinung gibt es immer eine Gruppe. Immer.


    Der große Fluss war letztes Jahr zumindest die Forderung nach mehr Sicherheit und man war komplett entrüstet, wie unsicher sich Frauen in der Öffentlichkeit fühlen müssen. Wie schutzlos sie sind und quasi als Zielscheiben dienen. Damit wurde eigentlich diese Aktion indirekt heraufbeschworen und deshalb ist das alles auch ziemlich vorhersehbar gewesen.

  • Wer sich über die Abkürzung aufregt ist behindert.


    Es gibt eine Vielzahl solcher Abkürzungen die einfach nur dazu dienen, eine bestimmte, vordefinierte Tätergruppe zu benennen.


    Das wird auch nicht aus Jux und Dollerei gemacht, sondern dann, wenn man es in einem Phänomenbereich vermehrt oder hauptsächlich mit einer gewissen Tätergruppe zu tuen hat,
    um diese, bei Vorliegen einer "tätergruppentypsischen" Straftat, die der Tätgruppe zugeordnet werden kann, statistisch zu erfassen.


    Das wird nicht nur mit Tätergruppen so gemacht, sondern auch bei Begehungsweisen (Brecheisen, K.O.-Tropfen, Geldautomat mit Gas sprengen usw.).


    Und wenn man in Köln feststellt, dass XX% vom Phänomenbereich Y von Nafris begangen werden, dann erfasst man das halt so.


    Das einzige, über das man sich aufregen könnte, und was Schritt für Schritt geprüft werden muss, ist die "Selektion" am Bahnhof bzw. schon außerhalb.


    Wenn die Angaben allerdings stimmen, man habe vorher Chats etc. ausgewertet und dort festgestellt, dass sich Leute dort verabreden
    und wenn diese Leute schon hinlänglich bekannt sind, ist nun mal davon auszugehen, dass Staftaten begangen werden.
    Und ja, diese sind dann auch präventiv genau so zu unterbinden. Ob das dann "racial profiling" ist, wage ich zu bezweifeln.


    Die Polizei hätte natürlich JEDEN kontrollieren können um nach Ausweis zu entscheiden, aber das wäre praxisfern.

  • Finde es auch total unnötig, sich generell über Begriffe aufzuregen. Manchmal ist halt keine Zeit, "Menschen mit vermutlich nordafrikanischer Abstammung zu sagen" und dann ist ein Täter halt ein Nafri.


    Was anderes ist das Racial Profiling, das aufgrund des öffentlichen Druckes betrieben wird, in Köln werden schon jahrzehntelang Frauen zur 5. Jahreszeit vergewaltigt (unsittlich berührt) und das wird konsequent von Tätern, Öffentlichkeit und Polizei heruntergespielt, weil es ja zur Kultur gehört.

    Rap ist nur dope, wenn ein "Yung" im Namen steht und/oder Referenzen zu Japan vorhanden sind. Nennt mich einfach ab jetzt YUNG NANIMONAI. [URL='http://www.rappers.in/de/nothingmatters'][COLOR='#000080']Artistpage[/COLOR][/URL] [URL='http://heeeeeeeey.com/']Hey Hoo[/URL]
  • Naja, finde das gar nicht allzu widersprüchlich. Die Forderung nach mehr Sicherheit und die Aufregung über die "Nafri"-Sache stammen ja häufig aus politisch recht unterschiedlichen Lagern.


    Man kann doch auch mehr Sicherheit verlangen ohne Leute als "Nafris" zu bezeichnen oder Leute vermutlich wegen ihres Aussehens fest zu setzen.

    "Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen....sie brauchen nur ein paar Waffen" [I]Longinus[/I]
  • Man kann doch auch mehr Sicherheit verlangen ohne Leute als "Nafris" zu bezeichnen oder Leute vermutlich wegen ihres Aussehens fest zu setzen.


    Ja, das kommt noch hinzu. Mir gings nur um das Argument, dass das ja alles von den gleichen Leuten kommt, die sich dann deswegen selbst widersprechen.

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