Texte am Limit – wenn Deutschrapper sich fragwürdig äußern


  • Rap ist die textlastigste Musikrichtung überhaupt. Das bringt unglaublich viele Eigenheiten mit sich, die die meisten von uns an der Kultur so schätzen und lieben: Es ist Ausdrucksform und Chance zugleich, jeder kann sich mittels dieser Form von Musik an die Spitze kämpfen und nicht nur Stimme einer Generation sein, sondern auch tiefste Emotionalität oder interessante Gedanken zum Ausdruck bringen. Eben dadurch, dass es unendlich viele Gedanken, Gefühle und Erlebnisse gibt, kann jeder Rapper quasi aus einem unendlichen Pool an Möglichkeiten schöpfen, mit denen er seinen Texten die besondere Note verleiht oder seinen eigenen Stempel aufdrückt. Das wird uns solange interessanten Rap liefern, wie es kreative Musiker gibt – hoffentlich für immer.
    Was aber einerseits solch Großartiges mit sich bringen kann, verleitet einige Rapper zum Zeigen von negativen Facetten. Sicherlich ist es gerade eine Eigenschaft von HipHop, Grenzen auszutesten und zu überschreiten, denn erst so ergründet man neue Wege zur Verwirklichung eben der eigenen Kunst. Wo jedoch die Grenzen eines jeden Textes enden sollten, dürfte den meisten vernünftig denkenden Menschen klar sein: Sobald der künstlerische Wert einer Zeile gen 0 rast und gleichzeitig das Maß an Diskriminierung, Respektlosigkeit oder eben Verantwortungslosigkeit gegenüber den (oft sehr beeinflussbaren) Hörern offensichtlich unverhältnismäßig dazu steht, sollte man bestimmte Aussagen, wenn nicht rechtlich, dann aber moralisch verurteilen. Hier soll es nicht darum gehen, jedes "Fick deine Mutter" herauszupicken und in RTL-Manier ohne jegliches Verständnis für die Kultur typische Statements oder Beleidigungen zu diffamieren. Viel mehr geht es darum, eben diese Kultur, dieses Grenzen überschreiten und sich auszuprobieren, dadurch zu fördern und zu verteidigen, dass eben ein "fick den und den" oder ein Beef etwas anderes sind als Antisemitismus, Vermittlung von offenkundig dümmlichen Gedanken, die eindeutig die jüngere Hörerschaft zu physischer oder verbaler Gewalt mobilisieren sollen, oder eine Diskrimierung, die die Überhand gewinnt. Denn was auch immer alles zu HipHop dazugehören mag: Rechtsradikalismus, Antisemitismus, Rassismus, und und und – wir wollen euch hier nicht. Wir haben deswegen beispielhaft ein paar Zeilen herausgesucht, die eindeutig die Grenzen des Ertragbaren überschreiten und ein besonders hohes Maß an Verantwortungslosigkeit zeigen. Zeilen, mit denen Rapper oft ihrer Hörerschaft gegenüber ein Bild von Menschen oder der Welt vermitteln, das mehr als nur bedenklich scheint. Dabei soll dieser Artikel weder einen Anspruch auf Vollständigkeit erheben noch sollen die hier zitierten Rapper in ihren Gedanken oder ihrer Kunst insgesamt beleidigt werden.


    [Anmerkung: Offenkundig Rechten Rap haben wir komplett herausgelassen, da er erstens nicht subtil ist, zweitens nicht erfolgreich (und daher auch nicht hier gezeigt und damit indirekt unterstützt werden sollte) und wir ihn drittens schon anhand eines Beispiels behandelt haben.]



    "Nordkorea wird beobachtet per Satellit – beim G8 Gipfel wurde Kim Jong aggressiv" (Kianush & PA Sports)


    [indent][youtube]OROd42ry9VU[/youtube][/indent]


    Fangen wir mit einem aktuellen Beispiel solch problematischer Zeilen an. Hier war es gleichzeitig einfach und schwierig, eine passende Zeile zu finden – einfach, weil der gesamte Track problematische Aussagen und Gedanken vermittelt, um Hörer zu mobilisieren und in der Destruktivität zu versinken; schwierig, weil der gesamte Text so ein unkonkretes Gewäsch darstellt, dass man keine explizite Zeile findet, die die hier gezeigte Weltsicht auf den Punkt bringt. Kurzum: Alle sind böse, aber wir haben den Code geknackt, leider können wir ihn Euch nicht konkret darlegen und Argumente liefern, deswegen labern wir einfach irgendwas rum und bringen noch ein bisschen Antiamerikanismus, grundlegende Feindlichkeit gegenüber Eliten (Grüße an die AfD) und eine Kollegah Hook, da eben der sich ja eh gern mal über einen "jüdischen Rechtsverdreher" freut und auch sonst nicht zögert, in seiner """Gesellschaftskritik""" Illuminaten für alles verantwortlich zu machen. Zwar sind Raptracks keine Essays oder gar Abhandlungen, jedoch sollte man sich bei Sozialkritik zumindest auf ein Mindestmaß an Konkretheit und Sinnhaftigkeit einlassen dürfen. Dass "Telvision" nicht nur genau die Zielgruppe erreicht, sondern auch ernsthaft oft junge Hörer mobilisiert, lässt sich in den Kommentaren bei den sozialen Medien mehr als deutlich erkennen: "Endlich mal ein paar mutige, die es aussprechen", "So und nicht anders!" sind sinngemäß wohl die meist unterstützten Aussagen der Fans. Wenn wir dann noch einen Blick auf Kianushs Facebook-Seite werfen, sehen wir fast das gesamte Spektrum an Verschwörungstheorien abgearbeitet. Dass man mit solchen einfachen Antworten und wirren Theorien, die ein simples Gut-Böse-Weltbild tragen, nebenbei noch radikale und populistische Gruppen unterstützt – geschenkt. "Telvision" vereint das Who is Who der Verschwörungstheorien und sollte Standardwerk für jeden Verschwörungstheoretiker sein, der etwas auf sich hält. Von Wischi-Waschi-Aussagen und sinnloser Staatskritik ist alles dabei. Für alle halbwegs selbstbewussten und vernünftigen: Hört Euch das nicht an, dieser Quatsch macht einen wütend. Klärt Euch seriös (in Verschwörungstheoretikerdeutsch: elitengelenkt) auf, entscheidet für Euch und wenn Ihr etwas ändern wollt, stellt Euch auf, überzeugt Menschen und lasst Euch wählen – leider steht Ihr bei einem Wahlerfolg dann selbst im Visier eben solcher Kianushs und KC Rebells.




    "Dazu ein paar Zahlen, die Erde ist hohl/ Rothschild-Theorie, man ich kenn' da paar Codes/ ... Ich hab' vieles gehört, ob so alles auch wahr ist, Reptil/ Obama Security, hat was/ Geh auf YouTube und verfolge den Scheiß" (Olexesh)


    [indent][spotitrack]spotify:track:1510R4Al30k3mRr5ioHdgC[/spotitrack][/indent]


    Ebenfalls sehr beliebt und von vielen Kollegen bereits behandelt: Olexesh lässt mal richtig raus, was ihm so nach ein paar Stunden auf Youtube auf dem Herzen liegt. Dass er nebenbei dazu überhaupt Zeit hat, bei der Zahl an Tracks, die der Typ so bringt, ist schon beeindruckend. Zum Textschreiben ist dann wohl auch die übrige Zeit drauf gegangen, denn viel nachgedacht hat er nicht. Hohlerde, Rothschild Theorie (und ja, die ist antisemitisch), Reptiloiden – alles dabei. Für verirrte Seelen sicherlich ein gutes Pflaster, auch hier das gleiche wie bei "Telvision", nur eben offensichtlicher und lustiger: Wirre Gedankengebäude, gestützt von Indizien, Langeweile und ohne jegliche Konkretheit. Einfach mal die Welt in ein paar Minuten verstehen – jetzt auf Youtube. Olexesh lässt sich verleiten, haut so etwas Peinliches als Part raus, passend dazu auch noch auf einem Haftbefehl Track, der gern mal ein bisschen Rothschild-Theorie und Eliten-Hass untergebracht hat (wovon er sich heute aber glücklicherweise distanziert). Alles in allem eine große Peinlichkeit, der ich aber fast schon die Verantwortungslosigkeit absprechen will, da es schon viel Gedankenausfall braucht, um auf solchen Quatsch zu kommen – ein Part reicht da zum Überzeugen noch nicht aus. Trotzdem eine lustige Peinlichkeit und ein mehr als verdientes negatives Echo seitens der Öffentlichkeit.




    "Sie änderten dein' Namen in Israel/ Doch für mich wird es immer nur Palästina geben" (Ali Bumaye)


    [indent][youtube]OTdK7htQES0[/youtube][/indent]


    Ein bisschen auf sentimental gemacht, schon schaut der Ali Bumaye Fan (in echt: Shindy oder Bushido Fan) gerne mal darüber hinweg, dass hier Israel einfach mal von der Landkarte gelöscht wird. Sind ja nur persönliche Gefühle und guck doch mal, der ist so traurig. Dass der Nahost-Konflikt mit Sicherheit einer der langwierigsten und kompliziertesten der Nachkriegszeit ist, sollte jedem bewusst sein. Ali und auch einige andere Rapper nutzen diese Komplexität gern einmal, um für ihre Seite ein bisschen Werbung zu machen. Antisemitismus und Aufrufe zum Kampf inklusive. Oft wird diese Haltung auch noch in Verbindung mit dem muslimischen Glauben gebracht, um auch diese Fans für sich zu mobilisieren und ein bisschen Stimmung für Palästina und (genau das ist das Problem) gegen Israel zu machen. Verständnis für die Gegenseite oder Kompromissvorschläge? Fehlanzeige. Mit solchen Tracks macht man vor allem eines: Stimmung anheizen. Dafür, dass der Kampf noch nicht verloren ist und Palästina ja endlich befreit werden müsse. Jedem, der so etwas unterstützt, sollte klar sein, dass damit genau das Gegenteil von Frieden propagiert wird. Für Außenstehende ergibt das eine einfache Gleichung: Muslime = Israelhasser = Antisemiten. Dieses verschrobene Bild, das natürlich keinesfalls den Tatsachen entspricht, wird durch solche Songs (passend dazu gibt es auch einen von Massiv mit dem gleichen Titel) noch gestützt, anstatt der Stimme der Vernunft ein bisschen Raum und Kompromissen oder zumindest der Konstruktivität ein paar Chancen einzuräumen.




    "Wär ich Pietro, hätte Sarah keine Zähne mehr" (Jasko)


    [indent][youtube]iLYmP9Di-5c[/youtube][/indent]


    Sexismus und Chauvinismus spielen eine Rolle im Rap. Das ist lange nicht so schlimm, wie viele tun. Genauso wie Behinderte, Homosexuelle, Deutsche oder Männer und viele andere Gruppen benutzt werden, um eine Punchline zu kreieren, sind auch Frauen Teil des Ganzen. Diese Grenzüberschreitungen sind definitiv im Bereich des Ertragbaren, vor allem dann, wenn diese Zeilen eindeutig nicht ernst gemeint sind oder eine Gruppe angreifen, die sich auch selbst wehren kann (zum Beispiel eben Frauen). Problematisch wird dies aber, wenn physische Gewalt dort hineingebracht und mit eben diesen Rollenbildern und Diskriminierungen vermischt wird. Dann ist einen traditionellen Haushalt führen, in dem die Frau putzt und kocht (übertrieben formuliert), auf einmal das gleiche, wie seine Frau zu schlagen, wenn sie nicht gehorcht, eben wie Jasko es hier anstelle von Pietro täte. Da eben das ein aktuelles Thema ist (danke auch an RapUpdate, pff), scheint es auch nicht so, als verwende Jasko eine solche Äußerung lediglich als Punchline – denn es gibt keinen größeren Kontext, weder davor noch dahinter; nur diese eine Aussage gibt es. Sich über das Verhalten einer Frau aufzuregen, ist genauso legitim wie bei jedem anderen. Dann aber Gewalt zu wünschen und das auch noch in der Rolle ihres Mannes ("wäre ich Pietro") ist nicht nur grob diskriminierend, sondern eben auch einfach beleidigend gegenüber der Person selbst. Diese Problematik scheint wenig schlimm, da aber diese traditionellen Rollenbilder Teil unseres Alltags sind (egal, ob wir sie leben, ablehnen oder ob sie uns egal sind), ist eine Vermischung mit Gewalt fatal.




    "Heute landen die geldgeilen Banker/ Auf der Strasse, wie am 11. September" (Maxim)


    K.I.Z. – Revolution


    HipHop ist meistens links. Es ist die Stimme der Unterschicht. Deswegen ist es auch vollkommen üblich und gar nicht mal verachtenswert, dass die meisten politischen Tracks im Deutschrap immer noch linksgerichtet sind. Motive wie die Liebe zu den Menschen, Gleichheit oder Auflösung sozialer Missstände werden glorifiziert und das Ganze passt einem auch irgendwie in diese Attitüde und den HipHop-Gedanken insgesamt, völlig egal, wie man diesen nun vertritt oder davon abweicht. Leider ist Linksradikalismus auch davon deutlich zu differenzieren. Und hier kommen K.I.Z. ins Spiel. Denn Tracks wie "Hurra die Welt geht unter" tun niemandem weh. Wenn angebliche Unterdrückung mit Gewalt bekämpft werden soll, ist die Grenze jedoch überschritten. Denn ob man nun einen Brandsatz auf ein Flüchtlingsheim oder einen Molotov-Cocktail auf Polizisten wirft – mit Liebe zum Menschen hat beides nichts mehr zu tun. Im Track "Revolution", der als Bonus-Track auf dem "Ganz oben" Mixtape erschien, ließen sich die Berliner Jungs hinreißen. Stumpfe Gewaltfantasien gegen angebliche Obrigkeiten, internationale Aufrufe, sich zu formieren – im Gegensatz zu ihrem sonst so unterhaltsamen Battlerap offenbaren die drei Rapper hier eine Weltanschauung, die durch ihre Radikalität nicht nur erschreckt, sondern auch andere gesellschaftskritische Tracks von der Gruppe in einem anderen Licht erscheinen lässt. Dass dann noch ein RAF-Täter als Vorbild genommen und "das Volk belogen" wird und "nur die Medienhetze" kennt, gibt mit Blick aus dem Jahr 2016 nochmal einen viel negativeren Beigeschmack.



    Wichtig sollte bei solchen Inhalten vor allem eines sein: differenziertes Hören. Dass K.I.Z. einen solchen Track gebracht haben oder andere Rapper sich im Ton gehörig vergreifen, macht sie erstmal nicht zu schlechteren Künstlern. Es ist dennoch wichtig, dass jeder für sich glaubt, was er von sich aus für richtig hält und sich nicht von seinen Idolen hinreißen lässt. Nur weil viele Kollegah für einen "krassen Lyriker" halten, macht ihn das nicht zu jemandem, der automatisch die Welt verstanden hat. Nur weil K.I.Z. Missstände klar benennen, haben sie noch lange nicht das Patentrezept für die Lösung. Und so weiter. Hört Rap, habt Spaß bei dem, was Ihr hört. Aber hört auf, Euch von Rappern oder sonst wem aus anderen Gründen als Eurem (hoffentlich) logischen Verstand politisch vereinnahmen oder Eure Sicht verengen zu lassen. Moralpredigt Ende.



    (Max)

    [indent]It ain't about who did it first, it's about who did it right.[/indent]

    Einmal editiert, zuletzt von Max ()

  • Ich denke (und hoffe) das der Track von KIZ doch eher als Kritik gegen Extremismus aufzufassen ist, auch wenn der Text doch sehr offensiv und provokant ist
    Da der Track aber auch Linksextremisten anzieht, gehts wohl doch in die falsche Richtung(kenne aber auch Leute die denken "Biergarten Eden" sei ernst gemeint)
    Telvision ist hingegen wirklich nur ein da um Rap Kiddies zu mobilisieren.
    Sonst ein sehr gut verfasster Artikel. :thumbup:

  • sehr schön geschrieben und Kianush ist halt echt der größte Vogel was Verschwörungstheorien angeht. Ders halt auch einfach nur dumm, bei manch anderen Erwähnten ist das dann halt schon etwas traurig, dass die auf so nen Müll abfahren.
    Television könnte man als Blaupause für den AfD Wahlkampf nehmen.

  • Ich denke (und hoffe) das der Track von KIZ doch eher als Kritik gegen Extremismus aufzufassen ist, auch wenn der Text doch sehr offensiv und provokant ist
    Da der Track aber auch Linksextremisten anzieht,


    Setz dich mal mit der Extremismustheorie auseinander und der Kritik dahinter.
    Ansonsten finde ich es ziemlich geil wie Anschläge auf Heime mit Molotovs auf Polizisten gleichgestellt werden, richtig gut :)

    Zitat


    Redest du pazifistisch Verblendet reiben sich Faschisten die Hände.
    Und die Frage ist nicht warum ich vermummt bin,
    die Frage ist warum bist du's nicht du Dummchen?

  • Du beschwerst dich tatsächlich in einem Text, den man mit Ekos 1000 Bars vergleichen kann, über den möglichen Rassismus im Deutschrap aber schickst ein Gruß an die AfD...



    ...

  • der track revolution von k.i.z. ist auf jeden fall satirisch. zwar ist kiz ja selbstbekennend linksradikal, dennoch ist der track auf jeden fall so ähnlich wie Biergarten (Eden) einzuordenen, ich meine die rappen darüber dass sie richter abknallen oder kinder schon von klein auf mit propaganda und Gewalt erziehen und benutzen allgemein diese terroristische Symbolik, die ja auch absichtlich so gewählt ist dass man das als zuhörer eigentlich ablehnt. Ist ja recht offensichtlich eigentlich dass es darum geht dass man dann eben nicht besser wäre und das auch niemals so der richtige weg wäre (auch wenn ich gar nicht behaupten will das kiz nicht das konzept anarchie ablehnt). Anders würde sich dass ja auch mit so tracks wie Selbstjustiz sehr stark beißen. Dass das natürlich trotzdem extrem fehlinterpretiert werden kann zeigt aber eben auch ein Blick in die yt-kommentar


    ROTH-SCHILD-THEO-RIE

  • Setz dich mal mit der Extremismustheorie auseinander und der Kritik dahinter.
    Ansonsten finde ich es ziemlich geil wie Anschläge auf Heime mit Molotovs auf Polizisten gleichgestellt werden, richtig gut :)


    finde letzteres auch wesentlich schlimmer, guter Beitrag!


  • Ansonsten finde ich es ziemlich geil wie Anschläge auf Heime mit Molotovs auf Polizisten gleichgestellt werden, richtig gut :)


    Alter, du bist doch ernsthaft geistig retardiert. Das ist jetzt nicht mal als Front gemeint, ich glaube das langsam wirklich. Du blickst echt absolut gar nichts und bist genau der Grund dafür, warum das Politikforum von den meisten Leuten gemieden wird, weil man das einfach sofort mit Schmutz wie dir assoziiert, mit dem eine ernsthafte Diskussion gar nicht mal möglich ist. Dass du da sogar als Mod agieren darfst, ist noch sehr viel lächerlicher, dann doch lieber Kaizor. Du redest echt wie der größte Spast und unterstellst dann mit deiner Signatur auch noch anderen Verblendung. Merkst du überhaupt noch irgendwas?

  • haltet euch einfach ma aus politik und politcal correctness raus...lasst die leute einfach mukke machen. das ist das letzte sprachrohr und soll zensiert werden?
    wer das alles für bare münze nimmt ist selbst schuld.

  • Wie gut, dass es Max gibt.


    Er erklärt allen Verunsicherten Rap-Konsumenten sogleich, welche Tracks noch im Rahmen des Sagbaren und Erlaubten sind, und welche nicht. Ach nein, gleich, welche Künstler sich noch im Bereich des Erlaubten und Sagbaren bewegen und welche nicht. Welche Kriterien dieses Spektrum des Erlaubten bestimmen, legt Max dabei einfach selbst fest. Und beruft sich dabei auch noch implizit auf die Extremismustheorie, die er offenbar vorbildlich verinnerlich hat.


    So werden dann auf wunderbar profane und simplifizierende Weise Extremismusvorwürfe verteilt, links und rechts miteinander gleichgesetzt, in der selben undifferenzierten Art, die Max der gesamten Kohorte an angeblichen Verschwörungstheoretikern, Antisemiten, Antiamerikanern und was weiß ich vorwirft. Mit zweierlei Maß messen bleibt offenbar immer noch die schärfste Waffe der "politischen Mitte" (erneut ein wunderbar dehnbarer Begriff)


    Zum Schluss bleibt die Erkenntnis, dass man wohl nie hätte Prinz Pi hören dürfen, auch nie einen Absztrakkt, geschweige denn einen Blumio. K.I.Z. zumindest grenzwertig (Boom Boom Boom ist schließlich auch das pure Glorifizieren von Gewalt gegen das System), was ist dann mit JAW oder PCP?


    Wenn es nach Max geht darf Hip-Hop am Ende wohl nur das sein: "Musik, die niemandem wehtut"

  • [MENTION=565228]Nylo[/MENTION] lies den letzten Absatz


    Hab ich. Allerdings entbindet dich das Zurückrudern im letzten Abschnitt nicht von den zuvor getätigten Aussagen, ansonsten wäre der gesamte Artikel sinnlos.
    Und um auch meine Kritik etwas zu differenzierten und vom zugespitzten Sarkasmus zu lösen:


    Wir haben deswegen beispielhaft ein paar Zeilen herausgesucht, die eindeutig die Grenzen des Ertragbaren überschreiten und ein besonders hohes Maß an Verantwortungslosigkeit zeigen. Zeilen, mit denen Rapper oft ihrer Hörerschaft gegenüber ein Bild von Menschen oder der Welt vermitteln, das mehr als nur bedenklich scheint.


    Damit widersprichst du genau dem, was du im letzten Abschnitt einforderst: Differenzierung.


    Denn entweder sind die von dir zitierte Zeilen in einem bestimmten Kontext zu sehen wie in deinem Zitat und vermitteln damit die Botschaft, dem du bestimmte Etiketten zuschreibst. Ansonsten würden solche "Vorwürfe" oder pauschalen Begriffe wie "Antisemitismus, Antiamerikanismus, Rassismus" etc. auch keinen Sinn machen.


    Oder aber die von dir zitierten Zeilen stehen nicht in einem bestimmten Kontext und müssen je im Einzelfall bewertet und beurteilt werden, ohne dabei eine Aussage über die Rapper, das Weltbild der Rapper o.Ä. zu machen. Dann wäre dein gesamter Artikel aber unsinnig, weil er seine Hauptaussage verliert.


    Oder wolltest du einfach ein paar Zitate analysieren, die du persönlich für problematisch hältst, ohne bestimmte Konsequenzen für die dahinterstehende Aussage?
    Bleibt Hauptaussage nicht trotzdem, dass Rap-Musik dann im Endeffekt Musik wird, die niemandem weh tut? Wenn nicht, wo ist dein Problem?

  • Hm, halte den Artikel gar nicht mal für so schlecht. Ich störe mich zu gewissen Teilen daran, dass innerhalb des Mainstreams ziemlich stark geheuchelt wird, z.B. wenn ein Kurdo in seinem Intro zu "Verbrecher aus der Wüste" erzählt, dass der Krieg ihn von seinen Freunden und seiner Heimat getrennt hat, aber er auf dem Cover sich nicht zu schade ist mit einer AK-47 zu posieren. Allgemein, wenn Rapper XY in seinem Gesamtwerk nur sexistische, kriminelle und hetzerische Äußerungen tätigt, aber dann im letzten Track wie bei Azzlack Stereotyp nochmal den obligatorischen Gutmenschenmüll von wegen "Geh zur Schule und iss deine Vitamine" raushaut, dann wirkt das auch nicht mehr authentisch irgendwo. Das sollte auch kritisiert werden dürfen. Und ich denke darum geht im Endeffekt Max mit diesem Artikel. Ich habe da ebenso den Eindruck, dass viel zu vieles zugelassen wird und wenig Kritik geäußert wird, weil es den Journalisten zu unangenehm ist.


    Klar sollte man auch zwischen Kunstfigur und Realperson unterscheiden, aber wenn der Kontext des Ironischen nicht gegeben ist, es sich offenkundig um eine politische Aussage handelt, die die Hörerschaft in ihrer Denkweise beeinflussen soll, dann muss man tatsächlich mit dem rezeptionsästhetischen Finger auf die Wunde drücken.

  • Der Artikel ist katastrophal sorry
    Oder besser gesagt die Thematik
    Lines kritisieren wenn sie offensichtlich wack sind ist das eine, ihre Legitimation infrage zu stellen, weil sie den eigenen moralischen Werten nicht entsprechen ist einfach behindert.
    Wenn Rap nicht an bestimmte Limits gehen würde, wäre er einfach langweilig, denke das siehst du genauso,aber dann zu versuchen, zu kategorisieren welche Limits klargehen und welche nicht ist einfach unwürdig
    (Besonders wenn man bedenkt dass manche Lines hier durchaus mit einem Augenzwinkern geschrieben wurden und eher der belustigung dienen,als dem Aufzeigen irgendwelcher Missstände)
    Vor allem der letzte Absatz gibt mir das Gefühl, dass du das für 11 järhige geschrieben hast die Facebookpolitikdiskussionen führen und nicht für den Rapfan normaler Intelligenz

    Ich zieh weißes vom Tisch als ob´s Leistungssport ist

    2 Mal editiert, zuletzt von Kolu ()

  • Ist halt Quatsch, als Mag muss man immer subjektiv sein, sonst kann man das Review Schreiben und sonstige Artikel Verfassen auch gleich lassen, selbst wenn einige das hier nicht gern hören. Daraus folgt halt, dass man als Mag immer ein wenig Autorität hat.
    Finde nicht, dass ich mich hier weit ausm Fenster gelehnt habe, was moralische Maßstäbe angeht, aber zu kritisieren, dass ich überhaupt Maßstäbe ansetze, ist halt sinnlos, dann geh zu RU und lies nur News.
    Dieses "omg du darfst deine Meinung und subjektiven Maßstäbe nicht anbringen" ist ne heftige VBT Blase, seitdem irgendwer mal erzählt hat, man müsse objektiv sein, was für ein Dreck. Der Unterschied zwischen einem Mag und meinetwegen einem Blog oder Facebook Kommentar sind Recherche, Umfassenheit und meinetwegen auch ein wenig Eloquenz. Das hat mit Objektivität oder Subjektivität überhaupt nichts zu tun. Sollte man sich mal etwas von freimachen und viel mehr, wenn hier offensichtlich Meinungen und eigene Maßstäbe verwendet werden, diese inhaltlich kritisieren (wurde unter anderen Artikeln ja auch gemacht) und nicht, dass es sie überhaupt gibt, da kommt nichts sinnvolles bei rum.


    E: [MENTION=343725]Kolu[/MENTION] Man mag denken, der letzte Absatz sei für 11-jährige, leider gibts genug Kianush-Hörer, die durchaus älter sind haha. Aber wäre schön, wenn Du Recht hättest, dann ginge es Rap-Deutschland schon ein ganzes Stück besser.

    [indent]It ain't about who did it first, it's about who did it right.[/indent]

    2 Mal editiert, zuletzt von Max ()


  • Dieses "omg du darfst deine Meinung und subjektiven Maßstäbe nicht anbringen" ist ne heftige VBT Blase


    Nö, das ist ein Strohmann.


    Interessieren würds mich allerdings schon: Ist das jetzt ein Problem, dass z.B. Maxim, Kianush & P.A. Sports oder Jasko solche Zeilen gebracht haben oder nicht?

  • Ist das jetzt ein Problem, dass z.B. Maxim, Kianush & P.A. Sports oder Jasko solche Zeilen gebracht haben oder nicht?


    Sobald Kids sich von sowas vereinnahmen lassen, finde ich das schon problematisch. Ansonsten eher Nein, die Zeilen an sich sind halt arg dämlich, aber jeder soll sagen, was er möchte, nur darf jeder ihn auch dafür kritisieren.

    [indent]It ain't about who did it first, it's about who did it right.[/indent]

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