Merkel tritt nochmal an

  • War ja fast abzusehen, finde es aber definitiv in Ordnung. Ist zur Zeit echt auf einem ordentlichen Kurs und wenn ich mal schaue wer die parteiinternen Alternativen wären, kann ich damit sehr gut leben. Die SPD wird ja sicherlich auch keinen fähigen Kanzlerkandidaten mehr aus dem Hut zaubern.

  • Sollen die leute rumheulen wegen der flüchtlingspolitik, fand es genau so richtig. Die letzten 4 jahre haben mich bewegt, cdu zu wählen. Ich weiß nicht, ob es die sorge vor dem rechtsruck ist, aber da ist mir merkel noch immer am liebsten.

  • Wundert wohl niemanden (und hab ich schon bisschen früher erfahren bzw. dass JvM die Kampagne machen, was ohne Kandidatur Nonsens wäre). Innerparteilich gibt's ja auch keine seriöse Konkurrenz, noch dazu hat sie vermutlich jetzt schon gewonnen, da die extreme Rechte zum Glück noch zu schwach und der linke Flügel sich uneins und vermutlich auch knapp unter 'ner Mehrheit ist. Soll sie eben noch vier Jahre Krisenmanagerin spielen dürfen, hat sie ja recht pragmatisch gemacht bislang und darum wird's erstmal weiter gehen.

  • War abzusehen. Die CDU hat ihre Partei in den letzten Jahren dermaßen scharf personalisiert, dass sie sich im Prinzip auch Merkel-Partei nennen könnte. Abseits von Mutti gibts keinen in der Partei, der sich da in der vergangenen Zeit versucht hat zu profilieren.


    Paradox ist, dass Merkel immernoch mit einer liberalen Flüchtlingspolitik und dem "Wir schaffen das" in Verbindung gebracht wird, obwohl sie realpolitisch de facto alles tut, um Deutschland und die EU abzuschotten und die Zuwanderung möglichst zu reduzieren (Türkei-Deal, Abschotten der Balkan-Route, Ausweitung der "sicheren Drittländer", schnelle Abschiebeverfahren). In diesem Fall wird "Teflon-Merkel" aber offenbar zum Verhängnis, dass die Politik der Regierung seit Jahren nicht mit ihr persönlich in Verbindung gebracht wird.


    Denn einerseits ist ihr Image liberaler und offener als ihre Politik, andererseits steigen ihr grade deswegen die Rechten aufs Dach und brandmarken sie als "Volksverräterin" usw.


    Abseits von Merkel scheint es keine seriöse Alternative zur Kanzlerschaft zu geben. Das löst leider aber das grundlegende Problem nicht, denn sie ist inzwischen für die Rechspopulisten eine hervorragende Hassfigur geworden. D.h. der Hass gegen die "Volksverräterin Merkel" wird sich weiter steigern, so dass die CDU womöglich bereits diese Wahl deutliche Verluste hinnehmen muss. Spätestens aber in vier Jahren, wenn Merkel abtritt, könnte auch in Deutschland das rechtspopulistische Erdbeben folgen, wenn sich der öffentliche Diskurs bis dahin nicht de-radikalisiert hat...


  • Merkel kennt halt die Tricks. Links antäuschen, Rechts vorbei.

    Rap ist nur dope, wenn ein "Yung" im Namen steht und/oder Referenzen zu Japan vorhanden sind. Nennt mich einfach ab jetzt YUNG NANIMONAI. [URL='http://www.rappers.in/de/nothingmatters'][COLOR='#000080']Artistpage[/COLOR][/URL] [URL='http://heeeeeeeey.com/']Hey Hoo[/URL]
  • Ganz abgesehen von ihrer Politik und der Tatsache, dass mich kaum jemand aus dem gesamten Parteienspektrum rhetorisch so sehr unterfordert, die Alte ist doch durch. Seh die nur noch müde, abgekämpft und total fertig mit der Welt. Wird in der CDU mal Zeit für nen harten Generationswechsel, Peter Tauber steht doch schon lang genug in den Startlöchern. Zwar würden die für mich deswegen keineswegs wählbar, aber wie einschläfernd und reaktionär soll die CDU denn noch werden?

  • Ja, was soll man dazu sagen? Merkel ist halt Kohl 2.0, es gibt keine anderen potenziellen Kanditaten in ihrer Partei und seitdem Steinmeier als Präsident gehandelt wird, auch keine Alternative aus der SPD.
    Leute die hier ersthaft ihre Flüchtlingspolitik feiern haben zwar sowieso nicht den Knall gehört, aber dazu gibts nen anderen Thread.
    Wann ging es euch oder euren Eltern besser? 2005 oder 2016? Fragt mal nach, würde mich interessieren.

  • Hab mich ehrlich gesagt auch gut durch die Krisen geführt gefühlt. Wirtschafts- und Flüchtlingskrise hat uns lange nicht so stark getroffen wie andere. Sie scheint keynessche Marktpolitik und kategorischen Imperativ verstanden zu haben.
    Vielleicht wäre n anderer Koalitionspartner gut, GroKo lässt immer die Ränder so erstarken.
    Ansonsten jop, bin ziemlich zufrieden, sie scheint gerade auch krass beliebt zu sein, war ja die letzten 3 Jahre nicht immer so.
    Nur dieses "es gibt keine Alternative" finde ich n bisschen billig, gibts halt immer irgendwie.

    [indent]It ain't about who did it first, it's about who did it right.[/indent]

  • Hab mich ehrlich gesagt auch gut durch die Krisen geführt gefühlt.


    Das beschränkt die Perspektive aber arg national.


    Merkel hat entgegen ihrer Ankündigungen keine ernsthafte Initiatven unternommen, die Voraussetzungen für die Bankenkrise zu entschärfen. Es gibt keine Transaktionssteuer, die angedachten Stress-Tests sind ein Witz und haben zu Recht Kritik geernet und grade Moment gibt es (Stichwort Deutsche Bank) wieder Anzeichen für eine etwaige künftige Krise.
    Die Euro-Krise hat Merkel entscheidend verschärft durch die lange zögerliche Haltung gegenüber einem Schuldenschnitt für Griechenland und schließlich den radikalen Kürzungsauflagen und der sogenannten Austeritätspolitik, die unzählige Menschen radikalisiert und Griechenland in eine schwere bis heute andauernde Rezession getrieben haben. Das kann man nicht alles Schäuble zuschreiben, das hat Merkel mit abgesegnet.
    Ganz zu schweigen von der hochproblematischen Politik der schwarzen Null und den Außenhandelsüberschüssen, die radikal vorangetrieben werden und für die Deutschland nicht nur von der EU sondern auch vom IWF scharf kritisiert wurde und wird.
    Insgesamt hat Merkel Deutschland damit vielleicht "durch die Krise" geführt, allerdings auf Kosten der gesamten EU, da Deutschland am meisten von der Krise profitierte, aber entscheidend dazu beigetragen hat, dass das Vertrauen der Europäer in Europa erodiert


    Und in der Flüchtlingspolitik siehts nicht anders aus: Jahrelang hat Merkel an Dublin-2 festgehalten und Kritik aus anderen EU-Ländern abprallen lassen und dann bei der akuten "Krise" sollten plötzlich Quotenregelungen her. Vom Türkei-Deal u. andere Entscheidungen der Flüchtlingspolitik mal abgesehen.
    "Klimakanzlerin" ist sie wohl auch nicht mehr sondern eher "Autolobby-Kanzlerin"


    Das alles gewürzt mit dem Diktum der "Alternativlosigkeit" ist reines Öl auf das wütende Feuer der Enttäuschten. Zunächst in Europa und im Rest der Welt aber mittelfristig zweifellos auch in Deutschland.


  • Wann ging es euch oder euren Eltern besser? 2005 oder 2016? Fragt mal nach, würde mich interessieren.


    Ist ja nicht ein Problem des kapitalistischen Systems sondern alles wegen Merkels Politik! Ich liebe deine Analysen <3

    Zitat


    Redest du pazifistisch Verblendet reiben sich Faschisten die Hände.
    Und die Frage ist nicht warum ich vermummt bin,
    die Frage ist warum bist du's nicht du Dummchen?

  • Ich finde sie hat sowohl mit der Wahl von steinmeier, als auch mit der quasi-Festlegung auf ne GroKo und das abschieben jedweder Konkurrenz ein eher zweifelhaftes Demokratie-Verständniss bewiesen. Und trotzdem ist sie leider die, der man es am meisten zutraut die wehrhafte Demokratie zu verteidigen.

    "Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen....sie brauchen nur ein paar Waffen" [I]Longinus[/I]

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