rappers.in Hunger Games Vol. 13 - Texte

  • Alle Jahre wieder kehren die Hunger Games in den Forenspielebereich zurück und nach der langen Kunstpause hoffe ich als Organisator natürlich auch darauf, dass der Hype wieder ein bisschen durchschlägt und der eine oder andere Forenmensch die Muße besitzt, seinem Charakter mit kleinen Backstorys und Introspektionen Tiefe zu verliehen. Oneliner aus der Charakterperspektive stören im allgemeinen Thread nicht, längere Werke jedoch sollten in diesem Thread gesammelt werden - so ist der Hauptthread schlanker und die Geschichten können leichter verfolgt werden. Vielleicht hat ja einer von euch schon Bock, die neue Hunger-Games-Saison mit 'nem Intro zu starten oder Ähnliches. In jedem Fall: Viel Spaß! :)


    P.S.: Ich werde hier wohl auch die täglichen Ereignisse separat posten, da diese in der Regel mit einem kleinen Textteil zu dem, was am Vortag passiert ist, einhergehen. Da das auch unter Texte fallen könnte und so auch eure Storys zeitlich besser eingeordnet werden können, wäre das vermutlich gar nicht schlecht. Smalltalk dann drüben im anderen Thread.

  • Statement


    Hallo,
    mein Name ist Alessio Lombardi und ich bin einer dieser Kinder, die von ihrer Geburt an durch die Skandale ihrer Eltern und die dadurch omnipräsente Medienlandschaft akute Qualen erleiden. Ähnlich wie bei dem Sohn von Will Smith oder dem Hund von Paris Hilton. Mit zwei gravierenden Unterschieden: meine Eltern müssen dennoch seit zwei Jahren beim Jobcenter vorsprechen (Geld beziehen sie erst seit letztem Monat, da die Anträge erst richtig ausgefüllt wurden als ich die Regie übernahm) und dieser Bengel von Will Smith ist in allem was er tut absolut grauenhaft.
    Wenn sie sich fragen, weshalb ich mich so unerwarteterweise passabel artikulieren kann, dann liegt das an meinen Adoptiveltern. Wie bitte? Adoptiveltern? Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass ich es Vollzeit mit diesen beiden DSDS-Hohlbirnen aushalten würde. Das Ganze ist vertraglich geregelt. Pietro und Hure dürfen mich nur haben, wenn meine Anwesenheit gewinnbringend vor Gericht oder beim Amt genutzt werden kann sowie wenn die Beiden wieder peinliche Aufnahmen für promi-flash.de machen wollen.
    Den Rest der Zeit verbringe ich bei meinen Zieheltern. Meine Hobbies sind Architektur, Violine spielen und Fußball. Klingt ziemlich lahm? Ich mache auch Kampfsport und rappe ein bisschen. Ja, ich bin Rapper. Kleiner Ausschnitt:


    Mein Vater ist ein Volldepp, doch meine Mama hat dafür super Titten/
    und ich bin ein verkanntes Genie, nenn mich Deutschraps Stewie Griffin/


    Und mit dieser rohen, gewieften Ader werde ich alle Gegner in diesen Hunger Games eliminieren und damit zum jüngsten Sieger aller Zeiten werden. Und nebenbei wird der Name Lombardi halt auch mal kurze Zeit für positive Schlagzeilen herhalten dürfen. Aber das ist mir grundsätzlich nicht so wichtig.


    Bis bald und fick Dieter Bohlen hässlich gebräunte Silikonfresse,
    euer Alessio

    nach intensiver Selbstbeobachtung glaube ich außerdem, dass ich schwul oder zumindest bi bin



    khabas therapieren mein mobile phone

  • Sehr geehrte die Hunger Games #13 verfolgende Wesen!
    Sicher sind Sie alle schon gespannt, unsere diesausgabigen Tribute kennenzulernen ... deswegen ohne viele Worte vorab - los geht's!














    Update1: Jetzt mit Ellie aus District 2!!
    Update2: Bonta-kun aus District 10 stellt sich vor!
    Update3: Auch das zweite Tribut aus 10, Swaggy P, beantwortet 4/5 Fragen!


  • Guten Abend, liebe Zuschauer zuhause vor den Bildschirmen! Ich bin noch immer Charles Lindbergh, transatlantischer Luftikus und offizielles Ehrenmitglied im Ältestenrat des Hunger-Games-Organisationskomitees. Zum Start der 13. offiziellen rappers.in-Hungerspiele werfen wir gemeinsam aus meiner neumodischen Propellermaschine - wie der schnattert, der Propeller, haben Sie sowas schon einmal gesehen? - auf das Areal, das die Tribute in diesem Monat erwarten wird. Sumpf ist Trumpf, möchte man meinen - vergesst Dartmoor und die Everglades, unsere zu 100% synthetische Survivallandschaft vereint alle denkbaren Tücken dieses Untergrunds in einem riesigen, ekligen, abwechslungsreichen Spielfeld! Fester Boden unter den Füßen ist rar auf diesem Gelände, dementsprechend umkämpft dürfte dieser sein. Was es dafür gibt, sind Waffen. Hauptsächlich am Füllhorn, ein paar versteckt, aber so viel sei gesagt: Wer töten möchte, wird töten. Und vermutlich auch getötet werden - denn Flora und Fauna sind hier alles andere als friedfertig. Obacht vor Kröten und Pilzen! Oder Krokodilen, gar Alligatoren, die wir ausgesetzt haben. Wer sich im wärmeren Teil des Gewässers befindet, von dem man nie genau sagen kann, wo es beginnt und wo es endet, der könnte schnell zur Mahlzeit werden. Des weiteren: Achtung, kein Trinkwasser! Aber, ich höre über die Außenmikrofone - das Horn wurde geblasen! Die Spiele gehen los! Ich gebe ab ins Studio zu Julian von Haacke!



    Moin Leute, ich bin Julian von Haacke und hier für die Spieleröffnung zuständig, weil ich so eine gute Übersicht habe! Fußballwitz, müsst ihr nicht verstehen. Aber gehen wir direkt an den Füllkrug... Ans Füllhorn zur Livereportage, denn die 24 gemeldeten Tribute sind gestartet! Und legen gleich los wie die Feuerwehr, wenn auch eher wie die Feuerwehr bei 'ner Einsatzübung: Früher war mehr Blut an Tag 1! Dafür kommen die Rucksäcke mit den Steinen prima an, der große Brock Lesnar und die kleine Ellie haben sich bereits je ein Exemplar geschnappt und ziehen stolz von dannen. Man kann nie genug Steine haben! Die meisten anderen Teilnehmer wirken weniger begeistert, viele rennen einfach davon, obwohl das Füllhorn mit seinen Vorräten und Waffen doch so viele - was ist das? Ach, richtig, Fallen sind ja auch aufgestellt. Der arme Traubentrumper, den maket so schnell keiner great again. Scheint ihm die Frisur wohl über die Augen gerutscht zu sein. Und sonst? Unspektakuläre Streitigkeiten, erste Bündnisse... Ha! Es geht doch! Son Pigokatchu gelingen die ersten zwei Kills der Spiele, Nono wird einfach der Rüssel aus dem Gesicht gerissen und auch Bonta-kun sieht reichlich zerfetzt aus. Die Tribute verteilen sich nun über das gesamte Areal, aber es wird bestimmt bald Neuigkeiten geben, wer als nächstes dran glauben muss. Und nun zurück zu dir, Charles!

  • Hatte keine Ahnung wie ich es diesmal aufrollen soll. Habe einfach mal was Anderes probiert.
    Weiß selbst noch nicht ganz, ob mir die Richtung gefällt, in die sich das entwickelt.



    Prolog – God? It’s me, Ellie


    Hey Gott. Ich bin’s, Ellie. Ich weiß, wir stehen nicht so gut miteinander. Aber hey, hier bin ich. Also…ich weiß nicht so richtig wie das geht. Du weißt ja, ich halte eigentlich Nichts von diesem Gelaber. Aber jetzt… Jetzt ist Alles irgendwie anders. Man hat mich echt in die Hungerspiele geschickt. Diese gottverdammten Hungerspiele. Pff. Ähm, Tschuldigung. War nicht so gemeint. Aber nach der Sache mit meinen Eltern. Mit Riley. Tess. Henry. Sam. Marlene. Shit. Selbst Marlene. Alle sind sie tot. Jetzt ist nur noch Joel da. Naja, und dann sind da noch Tommy und Maria.
    Wir haben uns durch das halbe Land geschlagen auf der Suche nach einem Zuhause. Und Du weißt, dass es manchmal echt nicht leicht war. Wir mussten gegen Alles und Jeden kämpfen, aber jetzt sind wir Zuhause. Bei so etwas wie einer Familie. Ein Jahr lang. Ein Jahr. Dann ist das verfluchte Militär in unser Lager gestürmt. Mitten in der Nacht. Tränengas. Blendgranaten. Wir hatten keine Chance. Aber sie wollten nur Eine. Nur mich. Sie haben Joel niedergeschlagen. Tommy und Maria festgehalten. Die Anderen mit Waffengewalt ruhig gehalten. Und dann haben sie mich mitgenommen. In einen Truck geladen und sind weg. Das Nächste, an das ich mich erinnere ist, dass ich in einer Zelle aufgewacht bin. Vier kleine Betonwände. Eine harte Holzpritsche. Fast wie Zuhause…
    Jetzt sitze ich seit Tagen hier drin. Also; ich schätze, dass es zwei Tage sind. Ohne Tageslicht ist das nicht so leicht zu sagen. Heute früh haben sie mich aus diesem Loch rausgeholt. Mich… „zurechtgemacht“. Und dann wieder verschleppt. Wieder in einem Truck. Und gelandet bin ich… man, ich weiß gar nicht wie ich das beschreiben soll. Eine Stadt. Überall Lichter, Bilder, Musik und haufenweise Leute. Und dann hat mich auf in einen Saal geschleppt. Auf eine Bühne. Zu so einem Arschloch, das mich irgendwelche Sachen gefragt hat. Und auf dem Weg dahin haben sie mir gesagt, was das hier ist. „Hungerspiele“. Scheiße, ist das ihr Ernst? Sorry, Gott. Aber im Ernst. „Spiele“? Die töten Menschen. Nein, sie lassen töten. Und nennen das Spiele. Und als Sahnehäubchen hat dieses Arschloch auf der Bühne mich noch behandelt wie ein kleines Mädchen. Man, Du hättest ihn sehen sollen. Hätte der noch mehr mit seinen Zähnen geknirscht, wäre ihm bestimmt der Kiefer gebrochen. Zu gut. Ehrlich. Hinterher war es dafür gar nicht mehr so lustig. Die vom Militär haben mich für die Show…“bestraft“. Verprügelt. Und dann haben sie mich wieder hier reingesteckt. “Morgen geht es los, Du aufsässiges Gör! Viel Spaß!“
    Shit. Aber weißt Du was? So langsam habe ich Schiss vor morgen. Ich meine keinen Bammel. Ich meine so richtigen Schiss. Und ich vermisse Joel. Tommy. Maria. Marlene. Tess. Sam. Henry. Riley. Mom und Dad. Ich weiß echt nicht, was ich machen soll. Verdammte Scheiße… Tschuldige. Aber wenn Du da irgendwo bist. Sag mir was ich machen soll. Komm schon. Irgendwas. Irgendetwas!... Ach, scheiß drauf.


    Tschuldigung.









    Kapitel Eins – Lasten


    Gott? Hey, ich bin’s wieder. Ellie. Du weißt schon. Die von gestern. Ich wollte eigentlich nur mal kurz quatschen. Der Tag heute war… shit, der war echt die Hölle. Ich war noch nie so nervös. Die verdammten Wachen haben mich aus dem Bett gezerrt. Mir ein paar Klamotten gegeben. Mich durch enge Gänge geführt. Wie Heizungskeller. In einen winzigen Raum. Und in der Mitte steht so eine Säule, die in der Decke verschwindet. Da haben sie mich reingesteckt. Eine Stimme hat von Zehn runtergezählt und dann hat eine Plattform unter meinen Füßen sich hochbewegt.
    Am Anfang konnte ich fast Nichts sehen. Am Anfang habe ich nur das Rauschen von Blättern im Wind gehört. Danach ist mir so ein seltsamer Geruch in die Nase gestiegen. Als sich meine Augen an das Licht gewöhnt hatten, habe ich nur noch einen riesigen Sumpf gesehen. Neben mir die anderen Tribute. Links und rechts. Daneben noch einer. Und noch einer. Und noch einer. In einem Kreis angeordnet. Und in der Mitte eine Art Horn. Da lagen lauter Sachen rum. Waffen, Rucksäcke. Ich hatte keine Zeit, Alles genau zu beobachten. Eine Stimme hat von Sechzig runtergezählt. Mittlerweile war sie bei Zehn angekommen. Wahrscheinlich hast Du mich von da oben ausgelacht. Scheiße, ich muss ratlos ausgesehen haben. Ich habe echt lange überlegt wie ich anfange. Und dann habe ich mich an die Zeit mit Joel erinnert. Jeden Kampf. Jede Minute in der Wildnis. Er hat mir ein paar Sachen beigebracht. “Mit genug Köpfchen kannst Du Dir aus allem Möglichen eine Waffe bauen. Was Du unbedingt brauchst, sind Ressourcen. Wasser. Essen. Medikamente, wenn möglich.“ Das war genau das. Die Idee, die ich brauchte.
    Und dann ging es los. Alle um mich herum sind auf einen Schlag losgesprintet. Ganz kurz war ich leicht irritiert, aber hey, ich hatte ja einen Plan. Also bin ich auch losgelaufen und habe mir einen Rucksack geschnappt. Scheiße, so schwer wie der war, musste da eine Menge Zeug drin sein. Tschuldigung. Auf jeden Fall habe ich mir das Ding gegriffen und bin gelaufen. Erstmal weg von dem ganzen Trubel. Der Rucksack hat mich ziemlich am Laufen gehindert, aber es schien ja keiner hinter mir her zu sein. Also bin ich gelaufen und habe mir ein ruhiges Fleckchen gesucht. Und weißt Du was? In dem Rucksack war Nichts! Naja, Nichts trifft es nicht ganz. Steine! Gottverdammte Steine! Dafür habe ich meinen Hals riskiert. Scheiße… Tschuldigung… Naja, immerhin der Rucksack ist zu gebrauchen. Und ein, zwei brauchbare Steine waren auch dabei. Damit sollte ich ein Feuer ankriegen. Naja, fürs Erste werde ich jetzt wohl ein bisschen weiterlaufen und sehen, wohin es mich verschlägt. Vielleicht finde ich ja ein ruhiges Plätzchen für die Nacht. Wer weiß? Ähm. Naja. Wir hören uns. Bis später.








    Kapitel Zwei – Netze auswerfen


    Hey Gott! Hier ist Ellie. Man, Du glaubst nicht, was mir passiert ist. Also: Nachdem ich vorhin mal meinen Rucksack unter die Lupe genommen habe, stand ja fest, dass ich so ziemlich gar Nichts in der Hand habe. Gut, zwei Steine habe ich behalten. Die könnten zum Feuermachen taugen. Ich war drauf und dran, den Rucksack auch wegzuschmeißen, aber dann habe ich überlegt. Wieso eigentlich? Wenn ich Zeug finde, muss ich das ja auch irgendwie rumtragen. Und dann ist mir was aufgefallen. Auf dem Boden des Rucksacks hing noch sowas wie ein Stofffetzen rum. Ziemlich groß. Ist nicht viel, aber ich habe schon aus weniger was machen können. Ich hänge hier zwar in einem gottverdammten Sumpf fest…tschuldigung…aber irgendwo sollte man doch…keine Ahnung…ein bisschen frisches Wasser finden. Pilze, Beeren, ein Eichhörnchen, irgendwas. Also bin ich erstmal durch die Gegend gelaufen. Und irgendwann am Nachmittag habe ich dann echt ein Plätzchen gefunden, an dem frisches Wasser war. Da gab es sogar Fische. Und schon hatte ich die Idee. Zwei große Stöcker und der Stofffetzen. An jeden Stock binde ich zwei Ecken. Damit sollte sich doch was anfangen lassen? Sowas wie Fische fangen.



    [Im Ufersand gefundene Skizze. Sieht nach einer Art Plan aus.]



    Also habe ich mein Glück versucht. Ein Fisch. Ein Lagerfeuer. Ja, die Idee war gut. Nach einer Weile ist mir dann echt einer ins Netz gegangen. Ich war gerade dabei, ihn auf einen Stock zu spießen, aber dann. Man, Du glaubst nicht, was es hier Alles gibt. Der Fisch hat mich angesprochen. Gesprochen! Ein Fisch! Scheiße man, der hat mich angebettelt, dass ich ihn nicht esse. Das muss man echt gesehen haben. Das hat mich so geschafft, dass ich ihn tatsächlich nicht essen konnte. Auf jeden Fall haben wir dann ein bisschen gelabert. Über dieses und jenes. Zumindest soweit ich ihn verstanden habe. Der hat einen Dialekt draufgehabt, das glaubt man nicht. Naja, und jetzt kommt es. Der meinte dann echt noch “Lass uns doch eine Abmachung treffen. Wir beide gehen uns nicht gegenseitig an die Schuppen. Wenn Du Hilfe brauchst, helfe ich Dir und umgekehrt.“ – Ich musste kurz lachen. Aber irgendwie hatte ich Mitleid mit dem Vieh. Naja, und jetzt plätschert er irgendwo rum und ich…sitze hier mit einem leeren Magen. Schön blöd, hä? Aber vermutlich wärst Du stolz auf mich gewesen. Wie auch immer. Wir hören uns.



    #FreeKani

    3 Mal editiert, zuletzt von Mani ()

  • Langeweile in Vorlesungen heute, kp ob ich das weitermache:


    Prolog: Was bisher geschah


    Leise zog der Mann die Tür hinter sich zu und legte die schwarze Melone, die er auf dem Kopf getragen hatte, auf dem billig und spröde wirkenden Holztisch ab. Eine ganz ähnliche Kopfbedeckung baumelte am Hutständer des Besuchten. Stilvoll. Ihm fröstelte ein wenig, deshalb behielt er den Mantel an, als er sich setzte. Unglaublich, wie sein Gegenüber es in einem einfachen Hemd mit Latzhose aushalten konnte. Aber gut, vielleicht war es auch schlicht der Unterschied zum sommerlichen Wetter in Distrikt 1, das ihm zu schaffen machte. Den Mann, den sie ihn holen geschickt hatten, schien es nicht zu stören. "Walter Lustig", eröffnete der Mantelträger das Gespräch. Als Antwort musterten ihn kalte Augen hinter einer schmalen Brille. "Ich möchte Ihnen ein Angebot machen." "Mich interessiert Ihr Angebot nicht und die Leute, die Sie schicken, wissen das auch." Die Worte des ältlichen Mannes klangen scharf und unnachgiebig. Irgendwie musste er die Aura dieses Mannes knacken, des Siegers der 12. Hungerspiele. Gletscher-Terrain. Vielleicht lag es daran, dass er es sich offenbar angewöhnt hatte, schlecht zu heizen. "Wie Sie wissen, ist die Belohnung für einmalige Sieger der Hungerspiele kärglich. Man behält sein Leben, aber kaum einen Profit zurück, zumal dann, wenn man sich nicht ausreichend vermarktet. Würde es sie nicht reizen, ihre späten Jahre zu vergolden und fortan in Distrikt 1..." "Halten Sie die Klappe", fuhr Löwenberg dazwischen. "Ich bin freiwillig einen Distrikt abgestiegen, um nicht von diesen scheinheiligen Kreaturen, die mich vor meinem Sieg noch für ein Monster gehalten haben, plötzlich dafür gefeiert zu werden, eine Handvoll Menschen live im Fernsehen getötet zu haben. Ich habe alle meine gewonnenen BlingBling meiner Familie überwiesen, damit mein Sohn studieren kann. Glauben Sie, Sie könnten mich mit der Aussicht auf Geld oder Status locken?" Löwenberg spuckte auf den Boden. Sein Besucher rümpfte die Nase. Niedere Distrikte, niedere Manieren. Aber was wollte man machen. "Ihrem Lungenkrebs geht es aber besser, ja?" Löwenberg nickte leicht. Seine Krankheit hatte sich fast vollständig zurückgebildet. Er vermutete, dass das Kapitol damit etwas zu tun hatte. Nach seinem Sieg hatte es eine kurze Untersuchung gegeben, er hatte Medikamente verabreicht bekommen, und seitdem waren seine Kräfte Stück für Stück zurückgekehrt. Nicht, dass er sich danach gesehnt hätte, sein Leben zu verlängern. "Gut, wenn es keine medizinischen Bedenken gibt, dann ist es nur fair, wenn Sie erneut antreten. Das hat bislang jeder Gewinner so gemacht. Die Leute wollen es sehen." Der Besucher senkte seine Stimme. "Und sie wollen doch nicht, dass Distrikt 5 einen weiteren Tribut aus der Familie Lustig nominiert... Oder?"




    Kapitel 1: Die Rückkehr des Löwenberg


    Die Spiele waren kein Stück weniger barbarisch geworden, als ich sie in Erinnerung hatte. Gut, der Schnee und das Eis von damals waren verschwunden, man hatte sie durch Schlamm, Nebel und gut getarnte Wasserlöcher ersetzt, noch dazu krabbelte es überall. Aber nicht nur in Gestalt einiger Insekten - von denen zumindest eine Kakerlake tatsächlich sogar als Teilnehmer gelistet wurde - sondern auch in Gestalt eines kleinen Kindes, eines Babys, das für Distrikt zwei an den Start ging. Seine Distriktkollegin war älter, vielleicht 13, 14 Jahre, aber immer noch eine der jüngsten Teilnehmerinnen. Erschreckend, wie sie Kindern derlei antun konnten. Meine anderen Kontrahenten wirkten durchaus schlagkräftiger, mein Distriktkollege, ein gewisser Brock Lesnar, vielleicht am meisten von allen. Ich zog es vor, auch in der Vorbereitung nicht zu viel mit ihm zu sprechen, schließlich war mir zugetragen worden, er hätte Tag Team Teddy gekannt - ein Distriktkollege aus den letzten Spielen, dessen Verrat ich in einem ziemlich brutalen 2-vs-2-Kampf schließlich bestrafen konnte. Wobei "Verrat" vielleicht das falsche Wort war - nur, weil wir für denselben Distrikt starteten, waren wir schließlich keine Teamkollegen. Am Ende würde es nur einen geben. Das Startsignal ertönte. Gemächlich watete ich über den feuchten Boden, stets darauf bedacht, nicht einzusinken. Um mich herum flohen viele direkt in die Gegenrichtung. Taktisch nicht gerade clever, wie ich aus meiner ersten Teilnahme wusste. Eine gewisse kontrollierte Offensive war angebracht. Unweit neben mir fiel derweil ein übermotivierter Konkurrent mit zweifelhafter Frisur in eine gut getarnte Grube. Und wieder jemand, den ich überlebt hatte. Am Füllhorn angekommen blickte ich mich um - deutlich weniger Kampfhandlungen als üblich, offenbar hatte ich es mit einem Haufen Angsthasen zu tun. Lediglich das mächtige Son Pigokatchu wütete mit seinen diversen Blitzen und Energiekugeln, schrie dazu merkwürdigen Kram, aber solange das alles in entsprechender Distanz stattfand, konnte ich mich erst einmal behelfsmäßig bewaffnen. Irgendetwas Leichtes, Praktisches. Mein Blick fiel auf einen Baseballschläger... Und auf den bärtigen Mann, der ihn sich greifen wollte. "Nein, Freundchen, so nicht!" Mit dem Moment der Überraschung auf meiner Seite konnte ich meinem Gegenüber den Baseballschläger entreißen und stapfte hinein in die undurchsichtige Vegetation des Sumpfes. Zeit, meinen Titel mit Gewalt zu verteidigen.

  • Ich bin kein Krabbler großer Worte, aber es erscheint mir wichtig - sowohl für die Zuschauer als auch für die #@*%-Teilnehmer - mitzuteilen, dass es sich bei mir um eine Kakerlake handelt! Unserer Art gemäß bin ich KEIN Feigling, der vor einem Füllhorn und denen, die seine Schätze begehren, davonläuft...ich hab es schlicht nicht gesehen! (Legt Euch einfach mal auf den Bauch und lernt das Leben aus einer neuen Perspektive kennen.) Haltet mich auch nicht für ein Weichei, dass bei diesen Spielen nichts zu suchen hat. Ja, ich habe einem #@*%-Teilnehmer geholfen, aber ich habe einen (ganzen!) Apfelknietsch dafür bekommen...das kann mir doch bitteschön nicht zum Nachteil ausgelegt werden! Last but not least möchte ich mich öffentlich bei Felix Dserschinski bedanken, der mir heute berichtet hat, dass es Sterne gibt; verrückte Sache das! Naja, wie gesagt, legt Euch einfach mal auf den Bauch...

    Bitte beachten Sie: WSUS ist kein Solokünstler!
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    Künstler, die wie WSUS klingen: Massive Töne, Blumentopf, Too Strong, RAG, ABS , F4, Torch, Tony - L ... und last but not least die Sumpfbrüder aus "Die Dinos" :rolleyes: :D
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    Und hier der obligatorische link: https://soundcloud.com/wsus

  • Während in der Arena die Nacht hereingebrochen ist, möchten wir Sie, liebe Zuschauende und Mitfiebernde, mit einem kleinen, im Vorfeld der Hunger Games geführten Exklusivinterview unterhalten:


    Rede und Antwort krabbelte uns ALLESSIO LOMBARDI!

    Wie geht es dir denn, du kleiner süßer Spatzischatzi?
    - gut
    Hast du denn arg dolle Angst, in die Arena zu gehen mit den anderen bösen, bösen Tributen? Für so ein kleines Kerlchen wie dich ist das doch eine große Herausforderung ...
    - die größte herausforderung in meinem leben war es, die saure milch aus den brüsten meiner mutter runterzuwürgen. das hier wird easy.
    In deinem bereits veröffentlichen Statement schreibst du, dass du auch rappst. Wirst du die Hunger Games als Promotion fürs "Rap Game" nutzen? "Get rich or die tryin'"?
    - ja, ich übernehme die szene. ich hab gegen jeden rapper sexvideos mit meiner mutter in der hand.
    Was sagen denn deine Eltern eigentlich dazu? Für ein solches Event brauchst du doch bestimmt einen Muttizettel. Das ist ja mit Übernachten und so!
    - die fanden das eigentlich ganz chillig
    Wie planst du mit deinen kleinen süßen Fingerchen die gegnerischen Tribute zu massakrieren?
    - mit meinen rhymes


    (Fragen beantwortet von [MENTION=360248]sechsminus[/MENTION])

  • Kapitel Drei – Das soll es sein?


    Gott? Ähm. Hey. Ich bin’s nochmal. Ellie. Ja, genau. Die schon wieder. Du erinnerst Dich an die Story mit dem Fisch? Ha. Klar tust Du das. War ja erst vorhin. War Dir bestimmt ‘nen Lacher wert, hm? Ist wohl schön dumm von mir gewesen. Jetzt bin ich den halben Tag durch diesen Sumpf geirrt und hatte noch immer Nichts zum Essen. Meine Schuhe sind nass. Meine Beine schwer vom vielen Waten durch den Matsch. Und diese verdammten Moskitos fressen mich auf. Ich habe jetzt schon keinen Bock mehr auf diese Scheiße hier…tschuldige. Naja, immerhin habe ich jetzt ein Plätzchen für die Nacht gefunden. Auch wenn mir irgendwie nicht ganz wohl dabei ist, dass ich nicht allein hier bin. Brock, Cheryl und Babsi. Alles ziemlich dubiose Gestalten. Shit, ich glaube, ich kann keinem von denen vertrauen. Wahrscheinlich sollte ich niemandem hier vertrauen. Ich meine, dieses ganze Theater – diese ganzen Spiele hier basieren doch nur auf einem Konzept. Töten. Warum also sind die gekommen, um zu…quatschen? Und nicht mal quatschen. Geschichten erzählen. Gruselgeschichten. Sollen das etwa die berüchtigten Hungerspiele sein? Ich meine…Scheiße, was denken die wie alt ich bin? Wobei…Zuhause hat das schon immer Spaß gemacht. Tommy hatte immer die besten Geschichten drauf. Und Joel hat immer versucht mich zu erschrecken. Einmal ist er hinter einer Ecke vorgesprungen und hat sich dabei so hart den kleinen Zeh gestoßen, dass er beinahe heulend zu Boden gefallen wäre. Oder das eine Mal mit Riley. Wir haben uns einmal so lang Gruselgeschichten erzählt bis die Batterien unserer Taschenlampe leer gegangen sind. Und dann haben wir uns so erschrocken, dass wir uns fast…naja, Du weißt schon…nass gemacht hätten. Haha. Man. Ich vermisse sie. [schnieft] Vielleicht sollte ich ja doch einfach ein bisschen mit denen quatschen. Kann ja sein, dass sie gar nicht so übel sind. Ich mein, hey…was kann schon passieren, hm? Weißt Du was? Ich probier‘ das einfach mal. Wir hören uns.










    Kapitel Vier – Wozu eigentlich…


    Gott? [schnief] Hey. Ähm. [schnief] Ich bin’s wieder. Also irgendwie ist mir das hier Alles zu strange. Mal ehrlich. Was soll die Scheiße hier? Ich meine, in der letzten Nacht haben diese komischen…Leute die ganze Nacht gelabert. Gruselgeschichten. Irgendwann sogar ihre halbe Lebensgeschichte. [schnief] Man, echt jetzt. Ich denke, hier geht es darum, sich zu töten. Und was passiert? Man, ich habe das Gefühl, dass die alle hier sind, um Freunde zu finden. Was soll die Scheiße? [schnief] Tschuldigung. Ich meine…wie soll das hier laufen? Haben die sich das so vorgestellt? Und dann…ich weiß nicht, man…das letzte Nacht? Das hat mir nochmal gezeigt… [schnief] Mir fehlt Joel. Mir fehlen Tommy und Maria. Marleen. Und mir fehlt Riley… Ich vermisse Riley. Man echt…ich fühl mich echt allein hier. Die ganzen Leute hier… [schnief] …wie soll ich einem von denen vertrauen? Man, wenn sich die erste Gelegenheit bietet, springen die mir doch direkt an die Gurgel. Echt…ich meine…wer weiß, ob ich überhaupt irgendwann wieder nach Hause komme? [schnief] Fuck. Ich…das hier…man. Scheiße. [schnief] Man, das hier ergibt doch Alles überhaupt keinen Sinn. Verfluchte… Tschuldigung. Shit. Ich weiß echt nicht mehr weiter. Die machen alle einen auf heile Welt und gute Freunde. Wie soll ich einen von denen umbringen, wenn die Alle auf Kumpel machen? Wie können die das? Ich meine, gestern haben sie wir zusammen am Feuer gesessen und gelabert. Und morgen rammen sie mir vielleicht ein Messer in den Rücken. Fuck. Weißt Du was? Das hier…ich meine, das Alles…das ist doch scheiße. Ich will zurück nach Hause. Zu Joel. [schnief] Fuck. Und ich will Riley wiedersehen. Ich…Riley…Riley! Ich…ich kann sie wiedersehen. Ich muss nur…muss nur…nur…Alles zurücklassen. Fuck, ich sehe sie sowieso nie wieder. Joel nicht. Tommy nicht. Maria nicht. Und die anderen sind doch schon weg. Fuck. Riley. Marlene. Tess. Mom. Dad. Alles ist besser als das hier. [schnief] Okay…ich mach’s. [schnief] Sorry Joel. Tommy. Maria…ich liebe Euch, aber… Riley? Sorry, dass Du warten musstest. Aber jetzt…ich bin unterwegs.




    #FreeKani

    3 Mal editiert, zuletzt von Mani ()

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