Freestyles rückwirkend mit dem Smartphone aufnehmen

  • Hi zusammen,


    gemeinsam mit einem Kumpel hab ich vor Kurzem die Android App SoundSnip released, die es möglich macht Improvisiertes rückwirkend in Audio festzuhalten. Heißt, im Gegensatz zu standard Audiorekordern entscheidet man sich mit SoundSnip zur Aufnahme, nachdem der Moment schon vergangen ist. Vorteil ist, man kann Improvisiertes jederzeit nachträglich festhalten, ohne von Anfang an alles aufnehmen zu müssen. Ein Tap auf das Handy und die letzte Minute wird als Audiodatei gespeichert.


    Aktuell fragen wir uns, ob die Aufnahmetechnik auch für Rapper nützlich sein kann und ob unser User Interface verständlich und intuitiv ist? Für uns wärs daher mega cool, wenn Ihr die App mal austestet und uns kritisches Feedback gebt.


    Hier der Download Link:


    https://play.google.com/store/…om.getsoundsnip.soundsnip


    Haut rein
    Thomas

  • Mir erschließt sich das Konzept dahinter nicht wirklich.


    Angenommen ich habe es tatsächlich fertiggebracht und konnte einen vernünftigen Beat finden. Nun möchte ich mittels einem bereits existenten Text, bzw. einem Freestyle, die Tauglichkeit besagten Beats testen. Muss ich dann mein Smartphone aus meiner Gesäßtasche kramen und deine App einschalten? Wenn ja, warum sollte ich dafür nicht gleich die vorinstallierte Aufnahme-App nutzen?
    Wenn du jetzt sagst: haha lol champ so ist das nicht, du musst die App nicht extra öffnen, sondern kannst nach der Aufnahme SoundSnip öffnen und rückwirkend entscheiden, ob die Aufnahme gespeichert wird oder nicht. Dann frage ich dich: wie dumm muss man sein sich so eine App zu installieren?


    Ansonsten viel Erfolg.

  • Danke für dein Feedback.


    Also die App buffert im Hintergrund durchgehend mit. So kann man die App einen kompletten Tag lang im Hintergrund laufen lassen. Der Vorteil, der sich ergibt ist einerseits unerwartete Momente festhalten zu können, was mit der vorinstallierten Aufnahme-App nicht möglich wäre. Das liegt daran, dass die Aufnahme-App automatisch mitspeichert und dadurch der Akku von deinem Handy überlastet wird.


    Der zweite Vorteil ist folgender. Angenommen du bist nur an einem bestimmten Teilstück interessiert, musst du mit SoundSnip nicht auf Verdacht alles aufzeichnen, sondern kannst dir exakt diesen Teil rückwirkend festhalten. Resultat wäre, dass man intuitiv nur die Stellen als Audiodatei speichert, die man wirklich nochmal hören möchte.


    Ich hoffe, ich konnte deine Fragen beantworten?
    Nichtsdestotrotz kann es natürlich sein, dass du weder daran interessiert bist unerwartete, improvisierte Momente festzuhalten, noch daran die Länge deiner Aufnahmen zu kürzen? Benutzt du an sich Aufnahme-Apps? Und gibt es Dinge, die dich beim recorden mit der Aufnahme-App stören oder die man verbessern könnte?

  • Wenn ich das richtig verstehe nimt die App durchgehend auf? Also extrem Überwachung und Spionage?
    Es könnte hier auch einige Probleme mit Rechten geben, diese Funktion bietet zum Beispiel auch Cubase an,
    wenn man eigentlich nur üben wollte vor der Aufnahme aber der Part so gut war, kann man das nachträglich
    zurückholen, sozusagen hat Cubase schon mal im Hintergrund aufgenommen!

  • [MENTION=1043300]mixingandproducing[/MENTION]


    SoundSnip buffert in temporären Audioschleifen. Sagen wir die Schleife umfasst 60 Sekunden (Free Version). Sobald die 61e Sekunde dazu kommt, wird die 1e Sekunde aus der vorherigen Schleife wieder aus dem Arbeitsspeicher gelöscht.
    Sobald du also auf den SoundSnip Button drückst, wird die zu dem Zeitpunkt aktuelle 60 Sekunden Schleife gespeichert. Alles davor wurde nie permanent gespeichert.
    Bzgl. Rechtliches: bei Aufnahme-Apps sollte man bevor man die Aufnahme startet um Erlaubnis bitten, sofern Andere mit aufgenommen werden. Bei SoundSnip verlagert sich dieses Erlaubnis einholen auf den Zeitpunkt, indem man den SoundSnip Button drückt.
    Danke auch für dein Feedback und die Info zu Cubase! Passiert es dann überhaupt regelmäßig, dass du eine gute Passage nachträglich festhalten willst und kein Recorder läuft? Oder kommt das nur ab und zu vor und ist eigentlich kein Problem?

  • Klingt für mich als Beatboxer ganz cool, beim täglichen Freestylen kommt ab und an was richtig fettes bei rum, bei dem ich mich hinterher frage wie ich es gemacht habe, und direkt keine Möglichkeit habe es mir noch ein Mal anzuhören um diese punktgenaue Sequenz zu haben. Oft kommt auch das Hirn nicht mehr mit um mir aus dem Kurzzeitgedächnis die Sequenz erneut zu liefern um sie aufzunehmen. Idee ist daher toll, es sei denn mein Handy liegt tatsächlich nicht auf dem Tisch.


    Ich schätze aber, dass wenn permanent im Hintergrund recorded und gebuffert wird, das ganze extrem viel Akkuleistung zieht. Habt ihr sicherlich getestet, oder? Um wie viel Prozent erhöht sich der Akkuverbrauch wenn die App im Hintergrund läuft?

  • Als ich den Startpost gelesen hatte dachte ich erst ihr hättet ne Zeitmaschine erfunden.


    Die Idee ist ganz ok, aber der Anwedungsbereich ist halt eher klein, ich meine wer freestyled einfach mal so vor sich her während er besipielsweise kocht und nimmt das dann nicht auf? 60 Sekunden kann man sich nen 4zeiler ja auch merken.

    "Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen....sie brauchen nur ein paar Waffen" [I]Longinus[/I]
  • Danke [MENTION=397875]Tonic[/MENTION]


    An Beatboxer hatten wir so auch noch nicht gedacht!


    Akkuverbrauch haben wir auf 8 verschiedenen Android Smartphones getestet und sind im Schnitt bei 20-25% Verbrauch rausgekommen, wenn man die App wirklich 24h laufen lässt.
    Stellst du SoundSnip aber nur für paar Stunden Probe oder ähnliches an, reduziert sich der Wert natürlich auf nen Bruchteil.

  • [MENTION=1035579]FrancoPhobia[/MENTION]


    Zeitmaschine find ich geil :-)
    Da geb ich dir Recht! Passiert wohl nicht so häufig!
    Ich frag mich immer, obs nicht nervig ist, wenn man ne ganze Session aufgenommen hat und danach in der Datei nach den guten Stellen suchen muss? Oder ist das nicht so ein Thema?

  • rückwirkend ist definitiv nicht das richtige wort.
    wenn ich das richtig verstehe und du dir keinen scherz erlaubst, nimmt die app permanent das ambiente auf und das aufgenommene wird immer neu überspielt, so dass man bei bedarf lediglich die letzte minute als audiodatei abrufen/speichern kann?

  • [MENTION=208800]Beaucoup Haram[/MENTION]


    Genau, richtig. Technisch gesehen ist "rückwirkend" wohl echt nicht die beste Beschreibung. Obwohls bei der Anwendung doch schon mal so wirkt. Hättest du ne Idee wie man es prägnant, kurz umschreiben könnte?

  • Also ich versteh das richtig, ich muss das Porgramm manuell einschalten? AAber wenn ich es nur in der Hosentasche hab und einfach so spontan rumfreestyle muss ich es an haben und es fickt meinen akku? ich versteh halt echt nicht wo der vorteil gegenüber einer normalen audioaufnahme ist, die ich einfach zu beginn der session starte und am ende stoppe. Damit müsste ich nach 50 Sekunden auch nicht abbrechen wenn ich gerade drin b in um ne coole zeit festzuhalten. Verstehst du meine PRobleme?

  • Ich versuche mal so wie ich das verstanden habe zu erklären.


    Ihr kennt doch vielleicht die Livestreamseite twitch.tv, ja? Dort, wo man anderen Menschen live dabei zugucken kann wie sie Videospiele spielen (ja, das gibt es). Aktuell hat jeder Stream die Funktion, dass du per Knopfdruck die letzten 20 Sekunden auf dem Stream den du gerade guckst in ein Video umwandeln kannst, das du teilen oder (glaube ich?) herunterladen kannst. Wofür macht man das? Weil da vieles im Moment geschieht und die Leute die irgendwelche Compilations oder Highlights oder sowas aus den Streams auf YouTube stellen wollen einfach diese bequeme Funktion nutzen können wenn etwas im Moment geschieht anstatt den Moment im fünf Stunden langen VOD oder eigenem Recording zusammenzusuchen. Vielleicht will man als Zuschauer auch gar keinen Content zusammenschneiden, sondern kurz mal nen anderen Nerdkumpel auf Facebook belästigen mit "hier guck mal, der Typ hat gerade bei Dota nen 30k Crit rausgehauen" oder "haha wie witzig er sich aufregt guck mal". Wenn man den Sinn dessen nicht rafft, dann rafft man den Sinn von Snapchat und Instagramm auch nicht, ist halt weiterhin so eine irrelevante kleine Minientertainmentsache für die entsprechende Zielgruppe.


    Die App scheint für vielerlei Zeug lustig zu sein. Hier versucht der Macher sie als Tool zum Recorden von Freestyles zu vermarkten. Klar, wenn eine Cypher geplant ist oder ihr konkret vorhabt was zu freestylen oder aufzunehmen macht ihr ein entsprechend passendes Programm an und gut ist. Stellt euch aber vor das Szenario ist anders. Ihr trefft euch mit paar Kumpels zum saufen, haut euch die Birne weg und freestyled dann besoffen im Park bei nem Dübel oder was weiß ich. Werdet ihr es recorden? Sicher nicht, meistens kommt da nur wackshit bei rum, und dann habt ihr ne 20 Minuten Audio an der vielleicht mal ne Stelle passabel war. Entsprechend zieht das Akkuleistung und Speicher beim Aufnehmen. Mit dem Programm macht ihr das halt an wenn was losgeht was cool werden könnte und wenn was cooles war drückt ihr auf Stopp und habt weder den Stress beim wegschneiden vom Rest, noch ne riesige Audiodatei, noch extrem viel Akku gezogen, noch sonstwas, sondern einfach den coolen Moment von einer Minute oder so effizient gespeichert. Beim Beatboxen ist das das Gleiche.


    Und jetzt mal angenommen ihr gebraucht es gar nicht für musikalische Zwecke sondern legt das Handy auf den Tisch bei nem lustigen Abend und schneidet euch so effizient die lustigsten Momente in Form von handlichen Audios per Drücken von einem Knopf. Verschickt sie dann aus Aufmerksamkeitsgeilheit an eure Whatsappkonfis oder was weiß ich, von wegen "guck mal, Dieter laberte da gerade über seine Ex, hahahaha guck wie er sie besoffen beleidigt hat" oder sowas. Euer Timing ist nie so gut um solche lustigen Situationen aufzunehmen. Das Programm hingegen gibt euch das Timing rückwirkend mit einer Minute Reaktionszeit.


    Wie sinnvoll das ist? Muss jeder selbst wissen. Ein lustiges Gimmick für den jungen Erwachsenen, der wenigstens Teil der Smartphonekultur ist, isses dennoch.

  • [MENTION=276928]PeasOut[/MENTION] & [MENTION=1043300]mixingandproducing[/MENTION]


    [MENTION=397875]Tonic[/MENTION] triffts ziemlich auf den Punkt. Entweder man hat diesen geilen, spontanen Moment, der es unbedingt wert ist festgehalten zu werden oder man befindet sich in einem Setting wie probe, wo man normalerweise auch aufnehmen würde, man mit SoundSnip aber die Freiheit hat im Nachhinein zu entscheiden was relevant war, und man sich so zu lange Aufnahmen spart, weil man auf dem Weg eben nur die wichtigsten Stellen gespeichert hat.
    Heißt natürlich nicht, dass die App für Freestyler der Shit ist. Vielleicht sinds mehr die witzigen Saufgeschichten, die Tonic angesprochen hat.
    Genau das gilts für uns im Moment rauszufinden. Finds jetzt schon fett, was hier an Feedback rüberkommt! Danke euch!

  • Ich sehe da rechtlich Probleme, da
    permanent aufgenommen wird. Eine nachträgliche Bestätigung in der App heilt das auch nicht.


    Ich empfehle §201 StGB und Auslegung dessen, sowie Rechtsprechung hierzu anzusehen.



    Ansonsten ist es eine recht nette Idee für Menschen mit schlechtem Kurzzeitgedächtnis oder permanent Freestylende.


    Für mich wäre das nichts - kann mir aber durchaus vorstellen, dass es dafür einen Markt gibt.
    Einfach mal gratis und mit Werbung zur Verfügung stellen. Gerade bei dieser App kann man visuell und klanglich bewerben.

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