Julien muss in den Knast

seid ihr alles regelutilitaristen oder was, hauptsache ist doch, dass julien jetzt traurig ist!

Zitat von Dos Caras Jr.

Sticks and stones may break my bones, but words can never hurt me

Das Wort wiegt

The pen is mightier than the sword

junge junge der lebt zwischen gangstern die ihn jagen und einer regierung die ihn verurteilt'

Zitat von Dos Caras Jr.

Jap und bei beidem wird/wurde behauptet, dass es einen Einfluss auf die Jugend hätte.

vergleich hinkt nur ganz wenig, weiter so

Zitat von heftigst straße

deine argumente sind gut formuliert aber basieren auf einer unverschämten deutungshoheit über humor, die kannst du gerne mal ausformulieren und mir erklären, warum jeder der sowas witzig findet ein rassist ist, anstatt wie ein luftikus gelbsterne zuzutexten. das hast du drauf, aber wos dann wirklich interessant wird kommt "brauch ich wohl nicht zu erklären". rofl

Wenn du willkürlich Phrasen aus ihrem Kontext reißt, kann ich auch nichts für. Nur, um das nochmal klar zu stellen:

1. Hier nochmal zum nachlesen: "Ich brauch mich nicht dafür zu rechtfertigen, dass ich in einer bestimmten Position in einer antagonistischen Gesellschaft stehe, durch die ich moralische Grundeinstellungen erlange. Ich muss nur begründen, warum ich nicht anders darüber denke." Eigentlich hab ich sogar sehr deutlich gesagt, dass ich meine Argumente ausführen muss. Und ich würde auch niemals etwas anderes behaupten, denn an meiner Meinung, an meinem Bewusstsein generell, ist überhaupt nichts "individuell" (im üblichen Sinne des Wortes). Nichts daran stammt aus meiner "Seele", meinen "Genen" oder meinem "freien rationalen Denken". Mein Bewusstsein ist völlig abhängig von der Gesellschaft bzw. meiner Relation zu ihr. Das heißt in anderen Worten, wie du bist, kann ich auch sein, was du denkst, kann ich auch denken. Ich muss also begründen, wieso ich so denke und nicht anders ohne in Ignoranz und Aberglauben zu flüchten. Die Grundlage für kritisches Denken.

Was ich sagen wollte, ist, dass ich mich nicht für die Bedingungen, also die Position in der Gesellschaft, in der ich mich wiederfinde, die übrigens gegeben ist und für die ich nichts kann - dass ich mich für die nicht zu entschuldigen brauche. Meine Moral ist vorbestimmt, ich hab sie mir nicht aus freien Stücken ausgesucht. Und bevor ich auch nur einen einzigen Gedanken daran verschwende, nicht von Rassismus, Sexismus, Polizeigewalt und jeglichen Ideologien und Taten, die Unterdrückung (re)produzieren, angeekelt zu sein, erhäng ich mich lieber.

2. Hab ich nirgendwo behauptet, dass jeder, der Juliens Witz über GDLer lustig findet, Rassist ist. Das war bloß ein Vergleich, um zu verdeutlichen, dass Humor nicht apolitisch und unideologisch sind. Es geht darum, dass Satire bzw. Meinungsfreiheit als Totschlagargument missbraucht wird, um Kritik von sich abzuwenden. Es geht darum, dass es Satire mit problematischen Aussagen gibt, die nicht mit "Ist nur Satire" wegdiskutiert werden können. Antisemitische Karikaturen zum Beispiel werden nicht mehr von der Meinungsfreiheit gedeckt, die nicht unbedingt von Sozialisten verteidigt wird, sondern nehmen wir ruhig FDP-affine Liberale. Der Kampf um Meinungsfreiheit war nämlich nie ein Kampf um universelle, ewige Wahrheiten, es war immer ein konkreter Kampf mit einem konkreten politischen Kontext. Das Verlangen nach Meinungsfreiheit bei iranischen oder türkischen Bewegungen wird nie auf der gleichen Stufe sein, wie das bei Holocaust-Leugnern, rassistischen oder antisemitischen Ideologen in Form von Satirikern oder eben - Youtubern, die Volksverhetzung auf faschistoidem Niveau betreiben.

Wer also bei Witzen, mit eindeutig ideologischem Kontext, nach Freiheit für Satire schreit, stellt sich gleichzeitig auch auf eine politische Seite, egal für wie apolitisch er sich hält. Das hat nichts damit zu tun, Humor "richtig" zu definieren. Es ist dasselbe mit Kunstrichtungen oder Musikpräferenzen, dahinter steht notwendigerweise auch ein ideologischer Hintergrund. Am deutlichsten sieht man sowas doch beim Rechtsrock oder Rechtsrap. Da geht es nicht mehr um Kunstfreiheit, sondern um die praktischen Implikationen dieser Musik. Und ist es hier bei Julien nicht auch so, dass es ausgerechnet mal wieder die versifften Gutmenschen sind, die Satire zensieren wollen? Und die, die, um auf r.in zu sprechen zu kommen, mit rechten Argumentationen aufgefallen sind, stellen sich auch auf die entsprechende Seite. Das liegt daran, dass in Juliens Aussagen eine politische Dimension mitschwingt, die nicht immer bewusst identifiziert wird, dadurch aber nicht weniger existent ist. Man macht sich, wenn man das lustig findet, nicht zwangsläufig aktiver Diskriminierung schuldig, aber einer bestimmten (rechten) Ideologie.

jeden tag müssen menschen ins gefängins, darüber schreibt niemand!!!

in werbungen sieht man ja auch meistens einen george cloony und nicht hans von nebenan
und wenn ein julien eine aussage tätigt wird die mehr einfluss haben als von irgendeinen kneipenbesucher