Jein, ich verstehe die Kritik, aber es ist nun nicht so, dass es in China keine sozialen Netzwerke gibt. So hat z.B. Sina Weibo sogar eine doppelt so große Nutzeranzahl wie Twitter und man kann sich da genügend nationale sowie internationale Informationen abholen. Würden nun also wie in deinem Beispiel die 260 Mio Wanderarbeiter eine Rebellion starten wollen, könnten sie diese sogar noch leichter auf Weibo zum rollen bringen. Im Endeffekt muss man es aber auch verstehen. China erfährt durchaus große Antipathie in anderen Staaten und da Facebook und Co nun mal amerikanischer Herrkunft ist, also ein Staat der öffentlich als Feindbild gilt, werden diese Seiten gesperrt. Man kann natürlich damit urteilen, dass Grundrechte der Informationseinholung dadurch verletzt werden, aber wie gesagt gibt es frei zugängliche Alternativen für Jedermann in China.
ZitatAlles anzeigenIm Zuge der Internetzensur in der Volksrepublik China wird weibo.com fortlaufend durch staatliche Stellen überwacht. Dies geschieht unter anderem mit Hilfe von Stichwortlisten, die gesperrte Begriffe filtern. Nachrichten, die Links zu Kurz-URL-Diensten enthalten und Nachrichten in tibetischer Sprache werden grundsätzlich nicht verbreitet. Die Zensur soll in Zukunft noch verstärkt werden.[6]
Am 9. März 2010 wurden die Kurznachrichten des chinesischen Aktivisten und Künstlers Ai Weiwei entfernt und sein Nutzerkonto gelöscht.[7] Nachrichten, die seinen Namen beinhalten, können nicht mehr erstellt werden. Am 30. Oktober 2010 wurden Nachrichten der Schauspielerin Gigi Leung gelöscht, nachdem sie über den Aktivisten Zhao Lianhai geschrieben hatte.
Am 31. März 2012 wurden als Strafmaßnahme für die Verbreitung von Gerüchten über einen angeblichen Putschversuch in China die beiden großen Mikroblogs bei sina.com und tencent.com angewiesen, ihre Kommentarfunktion für fünf Tage stillzulegen.[8][9]
Im Mai 2012 wurde in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung von weiteren Einschränkungen berichtet und vermutet, dass die Internetfirma Sina bereit ist, bei der Kontrolle des Netzes mitzuwirken.[10]
Trotzdem gewährleistet Weibo.com, verglichen mit anderen Medien in China, relativ weitreichende Möglichkeiten der Meinungsäußerung.[11]
ZitatChinas Medien unterliegen einer strengen Zensur. Das Propagandaministerium verschickt täglich Direktiven, mit denen die Berichterstattung gesteuert wird. Über die Selbstverbrennungen von Tibetern, das Massaker am Platz des Himmlischen Friedens vom 4. Juni 1989 und andere heikle Themen darf nicht berichtet werden. Die chinesische Firewall blockiert viele Webseiten, auch Facebook, Youtube und Twitter. Die chinesische Twitter-Version „Weibo“ wird zensiert. China gehört zu den Ländern mit den meisten inhaftierten Journalisten und Bloggern weltweit.
ZitatInnerhalb einer Woche hat China zum zweiten Mal die ohnehin strengen Regeln für Journalisten verschärft. Chinesischen Reportern wurde verboten, jegliche Informationen aus ihren Recherchen an ausländische Medien weiterzugeben oder sie über andere Kanäle wie private Blogs zu veröffentlichen. Das teilte die zuständige nationale Pressebehörde mit.
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Am Dienstag hatte die Behörde bereits eine Anordnung veröffentlicht, in der sie Journalisten die Weitergabe heikler Informationen verbot. Die Regeln gelten für alle möglichen Arten von Informationen: von Staatsgeheimnissen über Unternehmensgeheimnisse bis zu generell unveröffentlichten Informationen.
Bereits im Juni hatte das Presseamt Regeln verschärft. Reportern wurde verboten, außerhalb ihrer Provinzen oder Regionen zu recherchieren. Zudem verlangte die Behörde, dass Journalisten ihre Arbeitgeber oder Behörden um Erlaubnis fragen, bevor sie Recherchen zu "kritischen Themen" aufnehmen.
ok.