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Indien
Unglaublich aber wahr: Der schwangere Mann
Der 36-jährige Sanju Bhagar lässt sich mit einem ungewöhnlich dicken Bauch in ein Krankenhaus einliefern, doch als die Ärzte ihn aufschneiden überkommt sie der blanke Horror: In seinem Körper befindet sich ein zweiter Mensch. Eine Nacht im Juni 1999 sollte das Leben des 36-jährigen Bhagat für immer ändern. Der Inder wusste, dass sein Bauch ungewöhnlich dick war, aber in jener Nacht wurde ihm klar, dass es sich nicht nur um eine Laune der Natur handelt. Er hatte Schmerzen, bekam kaum noch Luft. Also rief er den Krankenwagen und ließ sich in ein Hospital einliefern. Die Ärzte waren besorgt, vermuteten einen gigantischen Tumor in seinem Bauch, wie der US-Amerikanische Fernsehsender ABC berichtete.
"Der Tumor schien so groß, dass er gegen sein Diaphragma stieß und er deshalb keine Luft mehr bekam", sagte Dr. Ajay Metha, der behandelnde Arzt am Tata Memorial Krankenhaus. "Wir rechneten bei der Operation mit einigen Komplikationen", so der Arzt. Doch als die OP begann, stellte sich die Diagnose als falsch heraus.
Als der Arzt dem Inder zu operieren begann, stieß er auf etwas, dass er in seinem Leben noch nie gesehen hatte. Er schnitt den Bauch des Patienten auf und ließ sein Skalpell immer tiefer in den Magen von Bagath stoßen. Plötzlich schoss lieterweise Flüssigkeit aus dem Körper heraus - und etwas äußerst Ungewöhnliches passierte.
Die Hand im Bauch des Patienten
"Zu meiner Überraschung und zu meinem Horror konnte ich jemanden dort drinnen die Hand schütteln", sagt Metha. "Es hat mich ziemlich schockiert." Was war passiert? Ein anderer Doktor erinnert sich: "Metha führte seine Hand in den Bauch ein und sagte, dass er dort viele Knochen fühle. Erst nahm er einen Knochen heraus, dann den nächsten. Schließlich holte er Genitalien hervor, ein paar Haare, Kiefer, Knochen, Haare."
In dem Bauch von Bhegat waren merkwürdige, halb vollendete Kreaturen mit Händen und Füßen. Die Fingernägel waren ziemlich lang. "Wir waren geschockt. Verwirrt und fasziniert", sagt Mehta. Auf den ersten Blick schien es, als hätte der Inder ein Baby in sich. Doch in Wirklichkeit hatte der Arzt seinen mutierten Zwillingsbruder aus ihm herausgeholt. Wie sich herausstellte war Bhagat einer von sehr wenigen Menschen auf der Welt, die einen Fötus im eigenen Körper tragen. Eine extrem seltene Abnormalität. Sie tritt dann auf, wenn ein Fötus im Körper seines Zwillings hineingeboren wird. Der Fötus lebt dann als Parasit weiter. Es ernährt sich so lange vom "Hauptmenschen", bis es diesem Probleme bereitet. Dann schreiten normalerweise die Ärzte ein.
Bislang gab es weltweit angeblich nur 90 Fälle, die von diesem Phänomen berichten. Manchmal jedoch, wie im Fall des Inders, überlebt die Zwillingsmutation und wird später geboren - auch nach 36 Jahren. Bhagat ging es nach der Operation gut. Er war dankbar, wollte jedoch nicht wissen, was die Ärzte ihm angetan haben und was sie fanden. "Er wollte es nicht sehen", sagte Doktor Mehta.
Das Leben nach der Operation
Was für Bhagat wichtiger war: Nach der OP konnte er wieder richtig atmen. Und sein ganzes Leben lang wurde er in seinem Dorf gehänselt und Leute versuchten ihm einzureden, dass er schwanger sei. Ironischerweise hatten sie alle ein wenig recht. Inzwischen lebt Bhagat ein normales Leben, auch wenn von Zeit zu Zeit blöde Kommentare kommen. "Sie hänseln mich noch immer. Sie sagen: Du hast dich operieren lassen und sie haben dein Baby geholt." Doch es war nicht sein Baby, was sie geholt haben. Es war sein Bruder.
Quelle: Die Welt