VBT-Portraits: Aytee

  • Es ist wieder soweit: Das VBT steht im Viertelfinale, langsam haben sich die Besten der Besten des diesjährigen Teilnehmer gefunden und nach einigen großartigen Duellen geht es nun endgültig in den finalen Kampf um den Turniersieg, den Flug nach Miami und die Alben-Produktion. Grund genug also, die acht Charakter, die im Turnier nun noch übrig geblieben sind, ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen und sie euch einmal detailliert vorzustellen: Immerhin sind ja nicht nur ihre Battles interessant, sondern auch ihre bisherige musikalische Leistung, ihr Stil, ihre Diskographie. Was macht diese Rapper aus? Warum waren sie bislang so erfolgreich im Turnier? Was gibt es von ihnen sonst noch zu hören? Diese Frage sollen die VBT-Portraits nun klären, indem wir uns einmal ausführlich Zeit nehmen, um den Werdegang, den Stil und ein besonders hervorstechendes Release zu besprechen. Immerhin ist VBT ja kein reines Battle-Event, sondern auch eine Talentschmiede für Newcomer und aufstrebende Musiker. Was die letzten Acht dieses Turniers in petto haben, werden wir nun also genauer unter die Lupe nehmen.


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    "Mutterf*cker das ist…."


    Aytee, der wahrscheinlich populärste und klickstärkste Rapper im diesjährigen VBT. Mit druckvollem Flow und einer unwahrscheinlich hohen Anzahl an Punchlines battlete sich der Kronauer Rapper bis ins Viertelfinale, wo er in einem hitzig und kontrovers diskutierten Battle knapp gegen Pamera-Mitglied Acou ausschied. Vielen erst durch seine Teilnahme am JBB 2014 ein Begriff, hatte er schnell einen entsprechenden Ruf weg, mit welchem allgemein hin wenig Positives konnotiert werden dürfte. Ein Grund mehr, in diesem Portrait die zahlreichen Facetten dieses Musikers aufzuzeigen.


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    Werdegang:


    Der '92 geborene Rapper ist bereits seit 2008 im Rap-Game aktiv und tat, aller Kritik zum Trotz, seine ersten Schritte auf rappers.in. Wie er in einem kurzen Textinterview bekannte, waren es damals unter anderem die unzähligen Free-Beats, welche ihn dazu motivierten, mit dem Rappen zu beginnen. Im hiesigen rappers.in-Kosmos trat Aytee jedoch erst im VBT 2011 direkt in Erscheinung, wo er allerdings bereits in Vorrunde eins an den Flensburger Rapper Luke geriet. Mit 5:3 unterlag er diesem, was jedoch gegen einen derartigen Battlerap-Veteranen mitnichten von mangelnden Skills, sondern vielmehr von massivem Lospech zeugte. 2012 gab er nach einem Sieg in Vorrunde zwei auf. Erst 2013 lief es besser, so überwand er mit dem diesjährigen Achtel-Finalteilnehmer Bernd ohne Namen in der Zwischenrunde einen schweren Brocken und scheiterte im 64tel-Finale knapp am Rapper Hörflug. Für die Splash!-Version des VBTs 2014 trat er zusammen mit seiner Crew "Trotzdem Records" an, welche zwar in die Vorauswahl kam, jedoch durch den User-Vote letztlich nicht ins Turnier einzog. Die Crew fungiert ebenfalls als Label und beherbergte desweiteren Rapper-Kollegen Aze, mit dem in Zusammenarbeit bereits die "Up in smoke"-EP entstand, Haus-Produzent DJ Dawie und einige andere, für die Aytee als Geschäftsführer fungierte. 2014 kam dann die JBB-Teilnahme und, mit ihr verbunden, der große Hype, der auch nach dem Ausscheiden im Halbfinale erhalten blieb. Mit diesem Rückenwind kämpfe sich Aytee bis ins Viertelfinale des diesjährigen VBTs. Trotz einigem Realtalk bewiesen er und Acou gegenseitiges Fairplay und zeigten nach dem Battle vorbildlich, wie man unter Freunden mit derartigen Geschichten umgehen können kann und sollte.
    Hier schlecht einzuordnen und trotzdem der Erwähnung bedürfen die drei EPs und die zwei Audiopakete, welche Aytee in den letzten Jahren zusammengetragen und auf seiner Facebook-Seite zum freien Download zur Verfügung stellte.


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    Stil:


    Vielen Rappern wird druckvoller Flow und "In-die-Fresse-Rap" unterstellt, selten haben sich die Künstler diese Attribute auch verdient. Nicht so bei Aytee, der es nämlich vermag, selbst einfachen Beleidigungen oder sogar witzigen Lines eine menge Nachdruck und punchende Wirkung zu verleihen. Kein Singen, kein smoothes Laidback, bei Aytee geht es straight ins metaphorische Fressbrett des Gegners. Ob mit Vergleich und Pointe kreative Punchlines ausgeteilt, ein detailreiches (negatives) Bild gezeichnet wird oder der Rapper gekonnt seine Fähigkeiten im Bereich des atmosphärischen Storytellings in Szene setzt: Text und Flow sind Aytees Stärken. Mehrfach bewies er dabei auch, das sich guter Text und variantenreicher Flow in Kombination mit schnellen Doubletime-Passagen nicht ausschließen müsen. Videotechnisch werden die Battles mit entsprechenden Effekten und gedimmten Farben dargestellt und erzeugen so von Beginn an eine passende Battle-Atmosphäre. Fast genauso prägend wie sein Flow ist wohl Aytees Image als Drogenkonsument, welches er z.B. in der VBT-Qualifikation thematisierte. Dass er nicht nur Battlen kann, sondern durchaus ein vollwertiger Rapper und Musik ist, beweist er auf seinen EPs. Besonders hervorzuheben ist dabei die "Cyberjunk" EP, welche nicht nur das stringenteste Werk darstellt, sondern mit etlichen guten Features glänzt. Eine Mischung aus persönlichen Texten, Storytelling und battlelastigen Tracks erwarten denjenigen, der es schafft, über seinen eigenen Schatten zu springen und das JBB unter etlichen Nachahmerturnieren des VBTs sein zu lassen. Wer übriegns Aytee auch mal auf gänzlich anderen Beats hören möchte, sollte sich den 2013 erschienen (und bereits obig verlinkten) Freetrack "Freiheit" geben, der eine erkleckliche Anzahl an Geschwistern besitzt.



    Tracklist


    01 Cyberjunk (prod. Phil)
    02 Ich zu sein... (prod. Peet)
    03 Pizzakurier feat. Aze (prod. Fresho)
    04 Einer von ihnen feat. Donzen (prod. BeatsByFrankie)
    05 Terminator feat. Mason Family (prod. Adamack)
    06 Affengene (prod. Scheppaciddy)
    07 Bis der Hurensohn tot is' feat. Furb (prod. Minoru)
    08 Dosenpfand feat. Ryda (prod. Fresho)
    09 Zappzarrapp feat. LZA & Aze (pro. Tristan)



    Bonus Tracks


    01 Ich zu sein... (Ceno Limit Remix)
    02 Westernfilm feat. Aze (prod. Scheppaciddy)
    03 Drunkenmasters Freestlye feat. Ryda (prod. Justus Beatz)
    04 Besoffene Leguane auf Koks feat. Ryda, Phil & Tobi Tacheles (prod. Scheppaciddy)
    05 Film (BzumZ Remix)


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  • Eigentlicher Halbfinalist, ist leider genau wie Clepto in seinen Leistungen stark abgesackt. Ehrlich gesagt fänd ich ein HF Aytee vs Clepto (in Hochform versteht sich, was fürn Battle das wär :eek:) weitaus vielversprechender als die jetzigen Konstellationen, schade um ihn.

  • Eigentlicher Halbfinalist, ist leider genau wie Clepto in seinen Leistungen stark abgesackt. Ehrlich gesagt fänd ich ein HF Aytee vs Clepto (in Hochform versteht sich, was fürn Battle das wär :eek:) weitaus vielversprechender als die jetzigen Konstellationen, schade um ihn.


    Das wär echt Killer gewesen :D Hab auch auf Aytee vs. Frank gehofft im Finale oder HF naja schade :)

  • Hat sich auf seinen Hype ausgeruht, ist auf die Schnauze gefallen. Kann viel mehr als er dieses Jahr gezeigt hat, und auch wenn es mir weh tut das zu sagen, seinen Höhepunkt hatte er im JBB gegen Gary Washington.

    [quote='Whitie','https://forum.rappers.in/index.php?thread/&postID=5743136#post5743136'][B]naja.. du rappst einfach wie ne schlaftablette[/B].[/QUOTE] [quote='Whitie','https://forum.rappers.in/index.php?thread/&postID=5759599#post5759599']nichts für ungut, aber ich finde mein zitat in deiner signatur nicht schön.[/QUOTE]
  • Die Runde gegen Gary war wirklich Überstuff. War aber leider nicht der Einzige, der hier unter seinen Möglichkeit blieb. Wenn ich mir Neo im JBB anschau...


    Btw.: Was heißt, auch wenns dir weh tut :D Find persönlich auch, dass viele JBB-Runden nen komischen Beigeschmack haben (weil da teils extrem behinderte Running Gags von Julien in die Runden eingeflochten werden, auch teils der behinderte VBT-Hate) , aber unterm Strich sind da auchn paar echt gute Battlerunden.

  • Er hat in irgendnem Interview gesagt, dass ihm das Texten mittlerweile schwerfällt bzw einfach nicht mehr so flüssig läuft wie vor diesem VBT. Zum Thema er hat sich nicht so viel Mühe gegeben.
    e: hier:

    "Google Goethe und Faust, klick auf Youtube und kommentier "Einsilbig?! Lol geht ja garnicht""

    Einmal editiert, zuletzt von Protagonister ()

  • Hat sich auf seinen Hype ausgeruht, ist auf die Schnauze gefallen. Kann viel mehr als er dieses Jahr gezeigt hat, und auch wenn es mir weh tut das zu sagen, seinen Höhepunkt hatte er im JBB gegen Gary Washington.


    Man muss aber auch bedenken, dass Aytee sicher mehr als das doppelte der Zeit hatte als im VBT. Und min. zwei Wochen geben einem noch mehr Zeit, sich Lines auszudenken, den Flow zu perfektionieren oder ein besseres Video zu produzieren. Man kann alleine schon deshalb VBT-Runden mit JBB-Runden nicht vergleichen, sind halt völlig andere Anforderungen an die MCs.

  • Vielleicht hätte man noch auf seine Teilnahme im MOT15 eingehen. Meiner Meinung nach hat er sich da am stärksten verbessert.

    Denn ihre Sicht ist zu verdreht, sie haten was sie nicht versteh'n.

  • Man muss aber auch bedenken, dass Aytee sicher mehr als das doppelte der Zeit hatte als im VBT. Und min. zwei Wochen geben einem noch mehr Zeit, sich Lines auszudenken, den Flow zu perfektionieren oder ein besseres Video zu produzieren. Man kann alleine schon deshalb VBT-Runden mit JBB-Runden nicht vergleichen, sind halt völlig andere Anforderungen an die MCs.


    So blöd das auch klingt und sein mag, aber glaube fest daran, dass einige dort gerne ne Schippe drauflegen, weils nicht bei den Runden an sich selbst bleibt sondern auch wirklich verdammt viele Leute diese Analysen von Julien schauen - und wenn er da ein Loblied auf jemanden singt, kann man damit rechnen, dass viele Leute der Hype erreicht, was für Leute sei mal dahingestellt. Kann sich auf jeden als großes Karrieresprungbrett erweisen.

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