VBT-Portraits: Acou

  • Es ist wieder soweit: Das VBT steht im Viertelfinale, langsam haben sich die Besten der Besten des diesjährigen Teilnehmer gefunden und nach einigen großartigen Duellen geht es nun endgültig in den finalen Kampf um den Turniersieg, den Flug nach Miami und die Albenprodkution. Grund genug also, die acht Charakter, die im Turnier nun noch übrig geblieben sind, ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen und sie Euch einmal detailliert vorzustellen: Immerhin sind ja nicht nur ihre Battles interessant, sondern auch ihre bisherige musikalische Leistung, ihr Stil, ihre Diskographie. Was macht diese Rapper aus? Warum waren sie bislang so erfolgreich im Turnier? Was gibt es von ihnen sonst noch zu hören? Diese Frage sollen die VBT-Portraits nun klären, indem wir uns einmal ausführlich Zeit nehmen, um den Werdegang, den Stil und ein besonders hervorstechendes Release zu besprechen. Immerhin ist VBT ja kein reines Battle-Event, sondern auch eine Talentschmiede für Newcomer und aufstrebende Musiker. Was die letzten Acht dieses Turniers in petto haben, werden wir nun also genauer unter die Lupe nehmen.


    Werdegang:


    Man schrieb das Jahr 2004 als Acou seine ersten Zeilen einrappte und begann, sich mit der Beatproduktion zu beschäftigen. Damals, noch ganz am Anfang, geschah all dies natürlich noch ohne großes Publikum und Zuhörer: Er knüpfte viele Kontakte, darunter auch zur 111-Übersound-Crew, und feilte weiterhin an seinem Rap, bis er dann 2009 seine erste EP in Kollaboration mit Punch Arogunz veröffentlichte. "Howdy Ho" hieß das Erstlingswerk, umfasste insgesamt sieben Titel der beiden und wurde mehrere tausend mal geladen. Wer Acou also verwirft, er könne keine "normale" Musik machen, kann sich an ebendieser Adresse also bereits vom Gegenteil überzeugen. Als weitere Anlaufstelle für seine musikalischen Erzeugnisse zieren seine Diskographie desweiteren auch einige Tracks mit dem VBT-Teilnehmer Aytee, die an verschiedenen Punkten konsumiert werden können. Während seiner VBT-Zeit schloss er sich der Crew Pamera an, zu der unter anderem auch der ebenfalls im VBT erfolgreiche Tom Cruised gehört. In Zusammenarbeit mit seinen Crewkollegen ließ Acou natürlich ebenfalls von sich hören: Insgesamt veröffentlichten die Jungs von Pamera zwei gemeinsame Sampler. Doch auch dort stach Acou sehr hervor und erzielte mit dem Halbfinaleinzug den bis dato größten Erfolg der Crew. Als Produzent und Featuregast durfte man ihn auch auf der "Trauerweiden"-EP von Donzen hören, auf welcher er neben seinem Gastbeitrag auch zusätzlich noch eine Menge Beats beisteuerte und dementsprechend maßgebend für den Sound verantwortlich war.


    [youtube]KX6VTuBcA4Y[/youtube]


    Weiter ging es dann für ihn im VBT, als er 2011 das erste mal als Acousoptic teilnahm. Das fand seinerzeit aber bereits in Runde zwei sein Ende, da er dort unglücklicherweise mit T-Jey einen Favoriten und bärenstarken Gegner entgegentreten musste, wegen dessen Sieg er sich keinesfalls schämen muss. Seit dem VBT steigerte er sich fortwährend und konnte seit seiner ersten Teilnahme immer größere Erfolge erzielen. 2012 schaffte er es bis zur Zwischenrunde, in der erneut Lospech bewies und sich gegen Dollar John geschlagen geben musste. 2013 schaffte er es endlich bis ins die Playoffs, in denen er mit hauchdünnen zwei Punkten Unterschied beinahe Dirty Maulwurf aus dem Turnier geworfen hätte. Eins sollte man dort dennoch besonders hervorheben: Seine 64tel-Runde gegen DeeLah bleibt für mich vermutlich auf ewig eine meiner Lieblingsrunden des Turniers. Eigentlich spricht es ja für sich, dass er sich in einem starken Battle gar nicht mal so knapp gegen einen MC, der es mittlerweile auf Platz 1 der Heads in der RBA geschafft hat, durchsetzen konnte und auch sonst schon starke Paarungen für sich entschieden hat. Zu beginn des VBT 2015 hätte ich vermutlich noch nicht gedacht, dass Acou es ins Viertel schafft. Nachdem er wieder nur Geheimtipp war, konnte er sich durch seine Runden nun zum Favorit für einige avancieren. Nachdem er mit Egó und Aze bereits durchaus starke Gegner des Turniers verwiesen hatte, konnte er durch zwei sehr starke Runden auch an Shliiwa vorbeiziehen, der bereits 2013 im Achtelfinale mit zwei ausgezeichneten Runden gegen Splifftastic stand und als großer Favorit im Teilnehmerfeld galt. Außerdem kann man noch seine beiden Runden gegen Ayteebesonders hervorheben: Warum hatte in 7 Jahren VBT noch niemand diese verdammt geile Beatidee? Ich habe mich köstlich amüsiert. Mit seiner Rückrunde seines jüngsten Battles erbt er vermutlich für viele Zuschauer die Favoritenrolle seines Kontrahenten und selbst, falls er nicht weiterkommen sollte, hat er sich für diesen Konter auf jeden Fall vollsten Respekt verdient. Acou ist eben einer der Battlerapper, die besonders gegen stärkere und größere Gegner besonders gute Leistungen erbringen und dort mit ihrer Vielfältigkeit überzeugen können.


    [youtube]2aFkr2eS8-s[/youtube]


    Stil:


    Wenn man von seinen Stärken spricht, sind sich die Zuschauer vermutlich alle einig: Kaum ein anderer im VBT 2015 hat so treffende und humorvolle Punchlines wie Acou, schafft es seine Kontrahenten so gewitzt und souverän durch den Kakao zu ziehen, ohne je von seiner eigentlich Attitüde und Art abzurücken. Auch wenn sein Flow sich nicht immer allzu imposant über den Beat erstreckt, wirkt das musikalische Endprodukt doch genau auf die Pointen zurechtgeschnitten, ohne musikalische Treffsicherheit und Eigenheit zu entbehren und macht in jeder Situation schlicht und einfach Spaß. Die Synergie aus Stimmeinsatz und Pausensetzung mag nicht für edermann sein, funktioniert allerdings souverän auf so ziemlich jedem Beat, der ihm vorgesetzt wird. Und Kontern kann er darüber hinaus auch noch ziemlich gut: Wer hätte denn nach seiner ersten Viertelfinalrunde alles wirklich gedacht, dass er das Battle für sich entscheiden kann? Bei Acou sollte man vermutlich immer erst auf die Rückrunden warten, bevor man sich auch nur ein Urteil über das Battle bilden kann. Man merkt vom übrigen Teilnehmerfeld bei ihm auch am meisten, dass er hier gar nicht unbedingt mitmacht, um zu gewinnen und dementsprechend seine Karriere in Fahrt zu bringen, sondern einfach aus Spaß am VBT.




    01. Howdy Ho!
    02. Mösenduftzapfsäule
    (feat. Tumor der Atze)
    03. Starqualitäten
    04. Hammerfeature (Für das Punch den Beat macht)
    (feat. Mother's Keepers)
    05. 2 mal 16 Bars binnen Kurzem (feat. Stay Unique)
    06. Outro
    07. Vorherrschaft 111-Remix
    (Bonus-Track)


    Acou auf Facebook

  • Wie putzig Acou und Punch Arogunz auf dem Cover aussehen :king:


    Sieht so aus, als ob Punch damals noch nicht erblindet wäre :hut:

    [align=center]"[U][I]Es ist ja relativ bekannt, dass Hip Hop nicht so schwer zu machen und meistens nicht so anspruchsvoll ist.[/I][/U]" - JAW[/align]
  • Ich kann (leider) gar nicht nachvollziehen, wieso er so gemocht wird. Für mich ein klassischer 0815 VBT-Rapper. Dazu noch ein, meiner Meinung nach, schlechter.

  • Sehr schön geschrieben. Gefällt mir wirklich gut.
    Mag ihn auch wirklich sehr. Wobei ich wahrscheinlich auch nicht ganz unbefangen bin. Ist halt ein ziemlich lässiger Typ.



    #FreeKani

  • Das Portrait gefällt mir ziemlich gut. Ich feiere Acou jetzt seit dem VBT 2013 und man muss echt sagen, dass er sich kontinuierlich gesteigert hat, vorallem in Sachen Punchlines hat er mächtig zugelegt. Halbfinale gegen Jenemy wird allerdings ziemlich schwierig...

  • Ich kann (leider) gar nicht nachvollziehen, wieso er so gemocht wird. Für mich ein klassischer 0815 VBT-Rapper. Dazu noch ein, meiner Meinung nach, schlechter.


    Würd ihn auch ohne mit der Wimper zu zucken durch Clepto oder eben Aytee austauschen, aber find ihn jetz nich so 0815, glaub das is der falsche Begriff. Ist aber son typischer Klaus Bukkake, nur in weniger putzig. Feier ich auch überhaupt nicht. Aber der absolute 0815-0815-Rapper war Presto :king:

  • Acou macht schon nice Sachen und ist einfach ein starker Battlerapper...gute Punches on point schreiben kann eben nicht jeder, aber Acou kanns richtig gut.


    Seine beste Hook brachte er wohl in der RR gegen Shliiwa. Da hab ich immer noch n Ohrwurm von...

  • Die Runden gegen Deelah und Toomb waren schon ziemlich gut.
    Endlich ist er auch wieder an das Niveau von damals rangekommen.

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