Es ist wieder soweit: Das VBT steht im Viertelfinale, langsam haben sich die Besten der Besten des diesjährigen Teilnehmer gefunden und nach einigen großartigen Duellen geht es nun endgültig in den finalen Kampf um den Turniersieg, den Flug nach Miami und die Albumproduktion. Grund genug also, die acht Charakter, die im nun noch übrig geblieben sind, ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen und sie Euch einmal detailliert vorzustellen: Immerhin sind ja nicht nur ihre Battles interessant, sondern auch ihre bisherige musikalische Leistung, ihr Stil, ihre Diskographie. Was macht diese Rapper aus? Warum waren sie bislang so erfolgreich im Turnier? Was gibt es von ihnen sonst noch zu hören? Diese Frage sollen die VBT-Portraits nun klären, indem wir uns einmal ausführlich Zeit nehmen, um den Werdegang, den Stil und ein besonders hervorstechendes Release zu besprechen. Immerhin ist VBT ja kein reines Battle-Event, sondern auch eine Talentschmiede für Newcomer und aufstrebende Musiker. Was die letzten Acht dieses Turniers in petto haben, werden wir nun also genauer unter die Lupe nehmen.
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[/YOUTUBE]Werdegang:
Presto ist wohl nicht unbedingt einer der Namen, die man zu Beginn des VBT 2015 auf dem Zettel hatte. Zwar mitnichten ein Battlerap-Neuling bahnte er trotzdem unter dem Radar vieler Zuschauer seinen Weg durch die Frühphase des Turniers, bis er erst im Battle gegen Geheimfavoriten Feini im 64tel Finale in einem der am heißesten diskutiertesten Auseinandersetzungen des Jahres wieder etwas mehr in den Fokus rückte. Wirklich nach vorne ging es dann für ihn allerdings erst mit dem verdienten Sieg gegen Trill Fingaz-Mitglied Entetainment, der trotz starker Runden und überwältigender Fanmehrheit nicht die nötigen Mittel fand, um den Brandenburger das Handwerk zu legen. Mit Bernd ohne Namen hatte er es mit einem besonders textlich äußerst starken Gegner zu tun, dem er seine größten Schwächen zum Verhängnis machte und vor Allem mit musikalischem Können überzeugen konnte.
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[/YOUTUBE]Der Rapper mit italienischen Wurzeln begann das Rappen bereits im Jahre 2005. Seit 2011 ist er wiederholt Gast bei Rap am Mittwoch, dem nach Feuer über Deutschland wohl bekanntesten Acapella-Rap Format der Republik. Wiederholt ins Finale eingezogen, errang er zwei King-Titel, battlete gegen Atzenkalle, Ssynic und etliche andere Acapella-Schwergewichte und machte sich einen Namen, dem in Sachen Livebattles auch außerhalb der Stadtgrenzen Berlins ein gewisser Ruf vorauseilte. Presto’s Geschichte im VBT beginnt zu ähnlicher Zeit, denn schon im VBT 2011 kämpfte er sich, damals unter dem Name "Prestone" äußerst souverän ins 32tel Finale, in welchem er auf Battleboi Basti traf, welchem er sich jedoch, wie viele andere auch, in einem starken Duell geschlagen geben musste, was seiner Battle-Begeisterung zum Glück keinen Abbruch tat. Mit neuer Motivation und gesteigerten Fähigkeiten trat er im VBT 2012 erneut an, scheiterte jedoch überraschend im 64tel an Soulek. Zum Trost für alle Fans und als Beweis seiner Fähigkeiten als Rapper, erschien Ende 2012 die "SwagReimMasska"-EP zusammen mit Dirty Maulwurf, auf der er neben Micskills auch seinen Humor deutlich zur Schau stellte. Erst im VBT 2013 schien ihm jedoch der gebührende Erfolg beschieden, schlug er u.a. mit Aemokay den aktuellen Kamera-Mann von Dima Richman und einen routinierten, hartnäckigen Gegner. Nur ein umstrittenes Battle und 0,5 Strafpunkte trennten ihn dann letztlich im 16tel-Finale vom Sieg gegen Akfone. In diesem VBT lief es für ihn dann bekanntlich wesentlich besser, so dass er nun völlig berechtigt im 4tel-Finale gegen Jenemy stand und einige neue Fans von seinem können überzeugen konnte.
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[/YOUTUBE]Stil:
Im diesjährigen VBT zeigte sich Presto von seiner bisher stärksten Seite und präsentierte ein nahtloses Gesamtpaket von Rapper. Von vielen deshalb schnell ungerechtfertigterweise als "uninteressant" abgestempelt, fehlen ihm schlichtweg Schwächen. Die größte Stärke ist dennoch sein Flow, den er variantenreich mal druckvoll aggressiv, mal locker und lustig einzusetzen weiß und bombensicher auf jedem Beat präsentiert. Ob auf Oldschool-lastigem BoomBap oder modernen Trap-Soundgerüsten: mit markanter Stimme und viel Selbstironie brachte es Presto bis ins 4tel Finale. Auch wenn er 2015 nicht gerade damit hausieren ging, auch eine gehobene Raptechnik sollte hier nicht vergessen werden. Wer sich von seinen technischen Leistungen überzeugen möchte, kann dies HIER tun. Seine Parts auf der "SwagReimMassaka"-Ep sind von der Art seinen VBT-Runden recht ähnlich: Stark geprägt vom Humor der "WvPB"-Crew liefern sich Dirty Maulwurf und Presto ein Gagfeuerwerk, während trittsicher über die Beats gewandelt wird. Wer Presto bis jetzt nur aus Battle-Formaten kannte, sollte der EP definitiv eine Chance geben. Denn dieser Rapper kann mehr als nur battlen.
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[/YOUTUBE]Tracklist:
01. Intro (Das ist…)
02. Was kostet die Welt !?
03. Bitte Spitte 3,14159
04. Es tut so weh
05. V.I.P
06. Frauenrechte (feat. Bockwurst-Uwe)
07. Outro
Bonus-Track:
08. Schokimonstaz
(Anm. d. Red.: Da die originale Internetpräsenz nicht mit verfügbar ist, stehen nur die kostenlosen Links über Share-online.biz und uploaded.to zur Verfügung)
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