VBT-Portraits: Jenemy

  • Es ist wieder soweit: Das VBT steht im Viertelfinale, langsam haben sich die Besten der Besten des diesjährigen Teilnehmer gefunden und nach einigen großartigen Duellen geht es nun endgültig in den finalen Kampf um den Turniersieg, den Flug nach Miami und die Alben-Produktion. Grund genug also, die acht Charakter, die im nun noch übrig geblieben sind, ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen und sie Euch einmal detailliert vorzustellen: Immerhin sind ja nicht nur ihre Battles interessant, sondern auch ihre bisherige musikalische Leistung, ihr Stil, ihre Diskographie. Was macht diese Rapper aus? Warum waren sie bislang so erfolgreich im Turnier? Was gibt es von ihnen sonst noch zu hören? Diese Frage sollen die VBT-Portraits nun klären, indem wir uns einmal ausführlich Zeit nehmen, um den Werdegang, den Stil und ein besonders hervorstechendes Release zu besprechen. Immerhin ist VBT ja kein reines Battle-Event, sondern auch eine Talentschmiede für Newcomer und aufstrebende Musiker. Was die letzten Acht dieses Turniers in petto haben, werden wir nun also genauer unter die Lupe nehmen.

    Werdegang


    Man schrieb den 20. August des Jahres 2007, als Jenemy mit einem Verse in der RBA erstmals musikalisch in den Weiten des Internets von sich hören ließ. Damals noch in der Trainliga, der Gegner mittlerweile längst gelöscht, hätte vermutlich kaum einer gedacht, dass sich daraus die Battlerap-Karriere entwickeln würde, auf die die Nummer Zwei der Heads-Liga heute – es ist fast schon eine Dekade her – bereits zurückblicken kann: Mit 14 Jahren in der RBA eingestuft, brauchte es gerade einmal zwei Jahre, bis er es in der Advanced-Liga anno 2009 mit namhaften MCs wie Bermuda B, T-Jey oder Orat aufnahm und ihnen teils sehr erfolgreich die Stirn bot. Es folgte eine längere Zeit des Schleifens an den eigenen Fähigkeiten, ein sichtlich aufwändiges Feilen an seinem heute so stigmatischen Flow und eine Teilnahme am VBT 2013, die allerdings bereits in der Zwischenrunde an einem Fortis in Topform endete, bis Jenemy Ende 2014 endlich der wohlverdiente Sprung in die Heads der RBA vollzog, in der er bis zum heutigen Tag mit Luke von der Geil-wie-Sau-Crew und Einfach nur Jay bereits bewährte Battlerap-Urgesteine besiegen konnte und momentan hinter DeeLah einen Rang hinter der Pole Position platziert ist.


    (RBA [Direkte Downloadlinks!]: RR2 aus dem Battle gegen ZaP 2012 | RR3 aus dem Battle gegen Einfach nur Jay 2014 | HR1 aus dem Battle gegen Luke 2015)


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    All diese Battle-Erfahrung macht sich im diesjährigen VBT sichtlich bezahlt, so marschierte er bislang nahezu unbehelligt durch den Verlauf des Turniers, fuhr einen Kantersieg nach dem nächsten ein und durfte sich bislang scheinbar noch mit keinem Gegner konfrontiert sehen, der die nötigen Mittel besaß, ihm nennenswert gefährlich zu werden. Dabei waren seine Gegner alles andere als schlecht: Mit Olli Flip überwand er im 64tel-Finale einen textstarken, kreativen und überaus schwer angreifbaren Gegner, der selbst mit einer starken Runde ins Rennen ging (zum Battle), und besiegte zu Beginn der Playoffs den unfassbar smooth rappenden Jizz Fizz, einen stark unterschätzten Geheimfavoriten, in einem der besten Battles des 16tel-Finales (zum Battle). Allen voran besonders empfehlenswert ist jedoch die 32tel-Runde gegen den Österreicher Joax, die wohl in allen Belangen einen derartigen Overkill darstellte, dass der 16:0-Erdrutschsieg die wohl einzig valide Ergebnisoption darstellen sollte. Mit einer Mischung aus einem großartig gefilmten Konzeptvideo, textlicher Maßarbeit, einem gut aufgelegten BlaDesa in der Hook und einer flowlichen Ausnahmeleistung fegte diese Runde seinen chancenlosen Kontrahenten gnadenlos auf die Bretter, obwohl dieser sich nicht einmal schlecht geschlagen hat (zum Battle).
    Neben all den Battles legte er im letzten Jahr dann auch endlich den Grundstein für seinen Werdegang außerhalb vom Wortgefechten: "Prototyp" heißt das Erstlingswerk des Bremers und erschien Ende 2014.
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    Stil


    Wenn man über Jenemys Rapstil spricht, ist wohl der Flow das erste Attribut, das dem geneigten Hörer einfallen dürfte. Zurecht, denn die Mischung aus einzigartigen Tempovariationen, druckvoller Rhythmisierung der Sprache und wahnsinnig flüssiger Pausensetzung sorgen für ein derartig einzigartiges und stimmiges Gesamtprodukt, das mit jedem Hörgang wächst und nicht weniger als den Titel des besten Flows des Turniers verdient. Allgemein reiht sich Jenemy auf musikalischer Ebene auf dem höchsten Level in der Gesamtheit der VBT-Teilnehmern ein und könnte sich in dieser Hinsicht wohl mit jedem messen. Doch selbst abseits von dieser Paradedisziplin stellt der Bremer einen Rapper erster Güte dar, der auch textlich eine sehr individuelle Herangehensweise an den Tag legt:
    Wo andere auf klar definierte Pointen setzen, um eine Punchline zu erzeugen, attackiert Jenemy mit interessant formulierten Textkonstrukten, die zwischen Übertreibungen, absurden Szenarien und narrativen Elementen über längere Abschnitte einerseits einen perfekten Träger für seinen Flow bilden, andererseits Battlerap aber auf eine sehr abstrakte Art und Weise praktizieren, die von der tatsächlichen Wirkungen allerdings der klassischen Variante in Nichts nachsteht. Zugegeben, die plumpen Lacher bleiben vermutlich die meiste Zeit aus, dafür lohnt es sich erst recht auch bei den nach vorne ziehenden Passagen genauer hinzuhören, denn zwischen einer sehr dichten Battleatmosphäre und hyperbolischen Erzählpassagen finden sich eine ganze Reihe an maßgeschneiderten Vorwürfen, die treffend formuliert Schwachpunkte des Kontrahenten aufgreifen. Da gilt es eben, dass Jenemy im Gegensatz zu Rappern wie Weekend oder Klaus nicht die Pointen auf dem Silbertablett serviert, sondern dem Gegner Druck macht, Battlevibe erzeugt und man sich als Hörer auch mal auf den Text einlassen muss, um die Punchlines wirklich nachvollziehen zu können, die eben auf eine ganz eigene Art und Weise im Text verwoben sind.


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    Jenemy – "Prototyp EP"




    01 Märtyrer ft Aytee , DeeLah
    02 Nachbar
    03 Hass
    04 Prototyp
    ft Ghodd
    05 Hauptdarsteller
    06 Clean Version
    07 2 Pillen
    ft. DeeLah , Illmatrix
    08 Dein Name (PaSt Remix)


    "Prototyp EP" von Jenemy auf rappers.in


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    Jenemy auf Facebook
    Jenemy auf YouTube

  • Ist halt leider schon wieder so ein Fanboytext wie bei Dima. Find den ersten Abschnitt aber sehr cool geschrieben.

    "Google Goethe und Faust, klick auf Youtube und kommentier "Einsilbig?! Lol geht ja garnicht""
  • Ist halt leider schon wieder so ein Fanboytext wie bei Dima. Find den ersten Abschnitt aber sehr cool geschrieben.


    Es ist irgendwo Sinn dieser Portraits, den Teilnehmer interessant zu präsentieren. Auch ein neutral-kritisches Portrait würde letztlich nur Fanboys und Hater auf den Plan rufen und eventuell den Teilnehmern schaden. Mal von der subjektiven Meinung der Autoren abgesehen, wäre es auch unfair den (verbliebenen)Teilnehmern gegenüber, wenn man auf ihren Schwächen herum hacken würde. Das alles außen vor gelassen: Was stört denn letztlich daran, wenn man sich auf die positiven Eigenschaften der Teilnehmer fokussiert?

    [align=center]"[U][I]Es ist ja relativ bekannt, dass Hip Hop nicht so schwer zu machen und meistens nicht so anspruchsvoll ist.[/I][/U]" - JAW[/align]

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  • Es ist irgendwo Sinn dieser Portraits, den Teilnehmer interessant zu präsentieren. Auch ein neutral-kritisches Portrait würde letztlich nur Fanboys und Hater auf den Plan rufen und eventuell den Teilnehmern schaden. Mal von der subjektiven Meinung der Autoren abgesehen, wäre es auch unfair den (verbliebenen)Teilnehmern gegenüber, wenn man auf ihren Schwächen herum hacken würde. Abgesehen davon: Was stört denn letztlich daran, wenn man sich auf die positiven Eigenschaften der Teilnehmer fokussiert?^^


    Nix. Aber irgendwie ist es unausgeglichen, wenn man die Artikel so vergleicht.
    Vielleicht hätte ich nicht leider schreiben sollen, dass wäre passender gewesen.

    "Google Goethe und Faust, klick auf Youtube und kommentier "Einsilbig?! Lol geht ja garnicht""
  • Nix. Aber irgendwie ist es unausgeglichen, wenn man die Artikel so vergleicht.
    Vielleicht hätte ich nicht leider schreiben sollen, dass wäre passender gewesen.


    Das ist natürlich was anderes, wer kommt denn deiner Meinung nach zu kurz? : - )
    E: *Im Vergleich schlechter/besser weg

    [align=center]"[U][I]Es ist ja relativ bekannt, dass Hip Hop nicht so schwer zu machen und meistens nicht so anspruchsvoll ist.[/I][/U]" - JAW[/align]
  • Verdient mMn nicht den Titel für den besten Flow, den würd ich Frank geben. Auch Unsinn sowas zu schreiben, wenn Frank noch im Turnier ist. Zwischen den beiden ist das sicherlich nicht unstrittig. Find Jenemy hat in der RBA schon viel krasser geflowt. Frank verschmilzt da viel besser mit dem Beat und ist n Ticken sauberer unterwegs. Find auch Jenemy hat nicht immer die besten Beats gewählt - HR gg Presto fand ich beispielsweise nich so passend für seinen Style.

  • Verdient mMn nicht den Titel für den besten Flow, den würd ich eindeutig Frank geben. Auch Unsinn sowas zu schreiben, wenn Frank noch im Turnier ist. Zwischen den beiden ist das sicherlich nicht unstrittig. Find Jenemy hat in der RBA schon viel krasser geflowt. Frank verschmilzt da viel besser mit dem Beat und ist n Ticken sauberer unterwegs.


    Wie gesagt, einige mögen das so sehen, die anderen anders. (Was ein Satz :wall: )
    Hätte man weniger geschrieben, kämen Jenemys Fans und hätten aus dem gleichen Grund gemeckert. Es sind subjektive Artikel, zu nur subjektiv zu bewertenden Themen. Hoffe, sie machen trotzdem Spaß und Lust auf mehr. :)

    [align=center]"[U][I]Es ist ja relativ bekannt, dass Hip Hop nicht so schwer zu machen und meistens nicht so anspruchsvoll ist.[/I][/U]" - JAW[/align]
  • Das ist natürlich was anderes, wer kommt denn deiner Meinung nach zu kurz? : - )
    E: *Im Vergleich schlechter/besser weg


    Davo und Presto. Die sind zwar genauso positiv ausgelegt, aber weniger enthusiastisch geschrieben, das ist das Problem.

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