Ja aber ununterbrochen? Wenn in der Rheinischen Post jeden Tag mindestens ein Artikel, wenn nicht sogar mehrere Seiten, über Schulz veröffentlicht werden, dann kann man die Zeitung gleich in Schulzzeitung umbenennen. Auch bei Facebook oder Twitter habe ich bislang in keinster Weise eine so große Begeisterung erleben können, wie es bei Sanders oder Trump der Fall war. Der Spiegel ist also nicht an Diskussionen interessiert, aha. Reddit aber?
Anti-Establishment ist im Falle Deutschlands Anti-Merkel und Anti-Altparteien. Schulz wird doch als frischer Wind, den man nicht mit den Niederlagen und verfehlten Politiken der SPD in den vergangenen Jahren verbindet, angepriesen. Als Quereinsteiger, bürgerlicher Buchhändler vom Niederrhein, der sich aus der Arbeiterklasse hocharbeitete. Das Kapitel des Berufspolitikers in der EU wird gerne weggelassen und seine Unterstützung für TTIP auch. Wenn der Mann nicht als Anti-Establishment stilisiert wird, wer dann?
Ich sehe da keine Absicht nach dem Motto: wir müssen für Schulz die Wahl gewinnen. Das ist viel mehr der modernen Medienlandschaft geschuldet, in der die oberste Maxime ist: generiert ein Thema klicks schlachte es aus. Ist doch mit Trump nicht anders.
Sanders und Trump mit der Politik in Deutschland zu vergleichen ist unverhältnismäßig. Das niemand auch nur annähernd solche Ausmaße erreichen kann ist klar
Ob reddit an Diskussionen interessiert ist kann ich nicht sagen. Hab weder die Zeit noch die Motivation um mich da einzulesen.
dann ist deine oder die allgemeine Definition von Anti-Establishment breiter gefächert als meine. Allerdings finde ich das Gerede von Eliten und „die da oben“ stark polarisierend und verallgemeinernd. Vieles davon lässt sich auf einfache Dämonisierung, Frustration, Antiintellektualismus und/oder eine grotesk verzerrte Selbstwahrnehmung reduzieren.