Track: Widerhall - Angst vor der Angst


  • Erst einmal danke für dein/ euer Feedback bzw eure Votes. Freut mich wie immer :)
    Um dir kurz zu erklären was ich unter der Angst vor der Angst verstehe. Normalerweise ist Angst etwas gutes. Vorallem wenn es dir in gefährlichen Situationen hilft dein Überleben zu sichern.
    Allerdings kann Angst auch hemmen. Das passiert vorallem dann wenn gar keine reele, logisch nachvollziehbare Gefahr existiert.


    Nehmen wir ein Beispiel: Ein Kind, nennen wir es Hannes, wird plötzlich beim spielen vom Nachbarshund angegriffen und gebissen. In diesem Moment hatte er höchst wahrscheinlich Angst. Diese Tatsache ist logisch nachvollziehbar, die meisten hätten in dieser Situation das selbe gefühlt.
    Nun hat Hannes zwei Möglichkeiten auf dieses Erlebnis zu reagieren.


    1. Er versteht das nur diese eine Hund ihn gebissen hat und es kein Grund gibt sich weiter zu fürchten. In diesem Fall hätte diese Situation keine weiteren Auswirkungen auf das Kind.


    2. Für Hannes ist es ein traumatisches Erlebnis. Nun an hat er Angst. Wie weit diese Angst reicht, hängt von ihm selbst ab.
    Vielleicht entwickelt er nur diese Furcht gegenüber dem Nachbarshund. Möglicherweise hat er nun Angst vor großen Hunden, findet aber kleine total harmlos. Oder er hat eine generelle Angst vor Hunden.


    Gehen wir nun davon aus das Punkt 2 eintrifft.
    Hannes ist Monate später mit seinen Freunden im Wald spielen, als er ein Hund in seine Richtung kommen sieht. Die anderen Kinder empfinden keine Angst vor dem süßen Hund, streicheln und spielen mit ihm. Nur Hannes steht am Rand und beobachtet aus sicherer Entfernung die Situation, bis der Hund direkt auf ihn zukommt. Hannes bekommt Angst, fängt an zu schreien und rennt davon.


    Dieses Handeln ist nicht logisch und kann rational nicht nicht erklärt werden. Vom Hund selbst ging keine Gefahr aus. Trotzdessen spürte er die Angst und rannte davon.
    Genau das ist mit der Angst vor der Angst gemeint. Hannes hatte Angst obwohl keine Gefahr bestand. Sie existierte nur in seinem Kopf.


    Er hatte Angst vor Hunden, manche haben Versagensängste und fallen deswegen durch ihre Prüfungen, andere haben Angst alleine zu sein und flüchten sich in ablenkungen. Wieder andere haben Angst kritisiert zu werden und verlieren sich im Perfektionismus usw. Die Liste ist unendlich fortsetzbar.


    Also immer dann wenn du Angst hast ohne dich in einer gefährlichen Situation zu befinden, hast du Angst vor der Angst.


    In dem Track ist das natürlich überspitzt dargestellt. Hier geht es um jemanden dessen Leben komplett von der Angst eingenommen worden ist und nun vollkommen abdreht.
    Aber im Prinzip ist die Angst vor der Angst etwas, das jeder so, oder in abgeschwächter Form schonmal erlebt haben.


    Ich hoffe ich konnte mich verständlich Ausdrücken :)

    [FONT=Verdana]"Dead people receive more flowers than the living ones, because regret is stronger than gratitude." - Anne Frank[/FONT]
  • wir erschaffen selbst die realität bzw. angst, ok. verständlich, danke.
    stell dir vor du wurdest entäuscht, jetzt muss ich auch beispiele machen, mist; ich greif mal was aus der luft will nicht zu persönlich werden:
    du hast ständig ärger mit deinem freund, ihr streitet euch, aber eigentlich liebt ihr euch ja auch und habt sonst das beste menschliche verhältnis was man sich vorstellen kann. aber jedesmal stoßen eure köpfe aneinander und es harmoniert einfach nicht ohne streit/ also auch nicht mit streit, k.a..
    aber im grunde habt ihr verständnis füreinander, nur eure liebe drückt sich eben durch streit aus (was sich liebt das neckt sich). jetzt bist du entäuscht und solltest eigentlich angst vor der situation haben.
    aber trotzdem hast du dich daran gewöhnt dass nichts im leben perfekt sein kann und du nimmst das leid jedesmal in kauf (fürchtest sozusagen nicht den hund, nicht den tot, liebst nicht den schmerz aber das schicksal, warum sollte man es auch hassen, bringt nix). das ist nicht logisch aber weise. also fürchtest du nicht die angst? so ungefähr fühl ich mich. will nicht sagen, dass ich keine ängste habe, aber macht dich das immun, denn es findet ja eben im kopf statt. die sinne können betrogen werden und man kann sich zwar in etwas verlaufen und panik entwickeln, aber solange das nicht der fall ist hast du einfache angst, wie ein schreck. solange du den schreck überwinden kannst wie im fall 1, müsstest du dich nichtmals vor dich selbst fürchten, was wir ja wohl eigentlich sollten, wenn wir angst vor der angst haben, oder? ist so ein mensch andersseitig auch traumatisiert oder sadomist oder sadist (will nicht googeln), als wenn man auf konflinkte steht, was ja eigentlich nicht der fall ist... anders, kann man vollkommen geschockt sein, dass einen nichts mehr jucken und anhaben kann? oder mache ich mir was vor und habe angst vor der angst und nehme sie deshalb anders/nicht wahr, weil ich eben traumatisiert bin?
    was ist eigentlich schlimmer? ich würde nicht hannes im 2.fall sein wollen, schrecklich. wollte nicht damit belasten, ich weiß das ich manchmal großen schwachsinn reden kann:) lg und danke nochmal für die mühe. wenn du nichts dazu sagen willst oder kannst, würd ich locker verstehen. trau mich das nichtmals abzuschicken, aber bin ich schon gewohnt, also was solls^^:)

  • Irgendein Weiser Mensch sagte einmal dass nur wer Angst spürt, auch Mutig sein kann. Dem würde ich vollkommen zustimmen.


    Dein Beispiel selbst finde ich etwas schwierig. Einerseits ist es gut wenn man sich den Sreitigkeiten stellt, andererseits kann es nicht gesund sein wenn das ständig der Fall ist. In einer Beziehung sollte man in der Lage sein Konflikte auf eine ruhige, sachliche Art und Weise zu klären, ohne das es jedesmal gleich zu heftigen Konfrontationen kommt. Andererseits gibt es gewisse Menschen die diese Streitigkeiten mit absicht provozieren und sie scheinbar aus den verschiedensten Gründen brauchen.


    Prinzipiell ist es doch gut wenn Angst für dich keine so große Rolle spielt. Ich selbst hab das Gefühl das mein ganzes Leben auf Angst basiert. Desto mehr ich mich selbst reflektiere, desto klarer wird mir das.
    Jedenfalls kann ich nicht beurteilen ob du deine Angst einfach nur unterdrückt hast und sie nicht spürst, oder ob du tatsächlich angstfrei bist. Das ist auch nicht mein Recht darüber zu urteilen.


    Aber um auf deine Frage zurück zu kommen: Ja man kann seine Angst ignorieren/ unterdrücken und der Meinung sein das man keine Angst hat. Bestes Beispiel was mir dazu einfällt ist Barney von HIMYM. Dieser Mann redet ständig davon wie awesome er und sein Leben ist. Er selbst denkt von sich das er der Größte ist. Wenn du ihn fragen würdest ob er Angst hat, würde er es wohl verneinen. Aber wenn du dir diese Rolle genauer anschaust, wird doch ziemlich deutlich unter welch starken Selbstzweifeln er doch leidet. Barney ist ein typischer Narzist. Ein Sadist hat auch Angst, es zeigt sich halt nur in anderen Symptomen. Und der schizoider Mensch wie du ihn beschreibst, den scheinbar nichts juckt, kaschiert am Ende auch nur seine Angst.


    Wenn dich dieses Thema näher interessieren sollte, kann ich dir das Buch "Grundformen der Angst" von Fritz Riemann empfehlen. Da steht das wichtigste drin was man über Ängste wissen muss.


    Übrigens bin ich der letzte Mensch, der mit solchen Narichten ein Problem hätte. Wenn du noch näher auf die Thematik eingehen willst, kannst du mir auch gerne eine PN zukommen lassen :)

    [FONT=Verdana]"Dead people receive more flowers than the living ones, because regret is stronger than gratitude." - Anne Frank[/FONT]

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