• Habe eigentlich eher das Gefühl, dass man Russland blind unterstützt, was leider auch bei den Linken so ist.


    Naja die extreme Russlandaffinität ist eigentlich nur bei den antiimperialistischen Linken verbreitet, aber von denen sehen auch viele(nicht alle) Stalin als großen Antifaschisten.

  • Natürlich wäre es das beste Szenario, wenn es keine Flüchtlinge gäbe. Das steht ganz außer Frage.
    Nun ist es aber leider so, dass sich an der Europäisch/Amerikanischen Aktivität in den Krisenregionen in Zukunft nicht viel ändern wird und diese sogar durch weite Teile der Nation gutgeheißen wird.
    Damit bleibt nur noch die Möglichkeit, die Konsequenzen, also die Flüchtlinge, möglichst gut zu integrieren und sie zu akzeptieren. Leider ist das der Punkt, den die Wutbürger nicht verstehen.


    Außerdem glaube ich nicht, dass Deutschland wirtschaftliche Probleme drohen, es müssen vielleicht nur die Prioritäten anders verteilt werden. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass solche Zahlen immer noch verhältnismäßig gering sind und keine Gesellschaft zerstören können.


    Die Standardmeinung "besorgter Bürger" würde ich wie folgt beschreiben:


    - Alle Medien Lügen
    - Russia Today Deutschland nicht
    - KenFM ist ein Held
    - Ehe für Homosexuelle macht meine Kinder schwul
    - Asylanten sind kriminell
    - Alle anderen sind faul und wollen nicht arbeiten
    - wenn sie arbeiten, nehmen sie uns bestimmt die Arbeit weg
    - Deutschland hat keine Verfassung, sondern ist eine GmbH
    - USA sind Terroristen
    - Israel sind Terroristen und schlachtet einfach so Palästina ab
    - Trotzdem möchte ich billiges Benzin
    - Der Islam ist gleich Islamismus ist gleich Terrorismus und muss daher überall bekämpft werden
    - Trotzdem habe ich ein Anrecht auf billiges Benzin und einen All-Inklusive-Urlaub in Ägypten und Tunesien für 300€/Woche


    Und das Schlimmste:


    - Die Mehrheit von Deutschland denkt so wie ich und alles, was Gegenteiliges behauptet lügt und ist gefälscht


    Folgende Grafik hab ich im deutschen Museum in Bonn fotografiert, sie ist von 1986:


    Jetzt fassen wir uns mal alle gegenseitig an die eigenen Nasen!

  • Naja die extreme Russlandaffinität ist eigentlich nur bei den antiimperialistischen Linken verbreitet, aber von denen sehen auch viele(nicht alle) Stalin als großen Antifaschisten.


    Was heißt denn "antiimperialistisch"? Ich finde z.B. auch, dass sowohl der Westen als auch Russland bezüglich der Ukraine imperialistisch agieren, ohne mich als MLer zu bezeichnen.

  • Was heißt denn "antiimperialistisch"? Ich finde z.B. auch, dass sowohl der Westen als auch Russland bezüglich der Ukraine imperialistisch agieren, ohne mich als MLer zu bezeichnen.


    Genau diese Differenzierung geht halt vielen ab. Der eine muss gut sein, der andere böse. Dazwischen wird nichts zugelassen.

    Jetzt fassen wir uns mal alle gegenseitig an die eigenen Nasen!

  • von den "arbeitswilligen" Flüchtlingen habe ich persönlich noch nichts gesehen


    Sie wollen alle eine Arbeit haben, einige haben sie schon, einige noch nicht die Möglichkeit dazu.


    Arbeiten können und arbeiten wollen sind aber schon zwei verschiedene Paar Schuhe, wenn man bedenkt, dass Politiker die Zuwanderung dadurch begründen, dass es in unserem Land mittlerweile zu einem Fachkräftemangel kommt. Es wird auch oft davon gesprochen, dass diese Zuwanderer bereits Fachkräfte sind, zumindest bei uns hier ist es oft so. Würde man also z.B. die deutschen Jugendlichen nehmen, die unsere Sprache gut beherrschen (bzw. dies eigentlich sollten) und den ganzen Tag daheim sitzen bzw. sich vom Staat stützen lassen/stützen lassen müssen, wäre dieser Mangel wirtschaftlich gesehen um einiges schneller zu beheben, als, wenn man die Zuwanderer dementsprechend erst einmal bildet. Wobei ich hier kein Problem sehe, dass diese Leute in unserem Land das Recht auf Bildung und Arbeiten haben, was irgendwie auch grundlegend dafür ist, dass sie ihren Teil dazu beitragen können. Andererseits gibt es natürlich auch viele deutsche Bürger - überwiegend ältere und zum Teil auch ungebildete - die darauf angewiesen sind, sich mit Hilfsarbeit über Wasser zu halten. Wenn also nun ein Teil der Zuwanderer nicht auf das Angebot zur Bildung eingeht (nebenbei stattdessen lieber mit Drogen/krummen Geschäften ihr Geld verdienen), so ist es doch klar, dass es zu Probleme kommt. Ich kenne sowohl deutsche als auch ausländische Menschen, die keine Arbeit haben, gerne arbeiten würden, wo aber die Politik/Wirtschaft schlussendlich überfordert ist. Ebenso ist mir auch beiderseits das Gegenteil bekannt. Doch gerade da, wo es allgemein schon schwer ist sich über Wasser zu halten, ist es irgendwie logisch, dass es dort zu solchen Auseinandersetzungen kommt. Da wir generell ein Arbeitsplatz-Problem haben, denken viele, dass eben nur noch mehr Kosten verursacht werden als wir es uns leisten können. Und unsere Regierung ist ja sichtlich unter aktuellen Umständen eh schon stark überfordert.

  • Genau diese Differenzierung geht halt vielen ab. Der eine muss gut sein, der andere böse. Dazwischen wird nichts zugelassen.


    Ja, das merke ich auch, war aber trotzdem bisschen erschrocken, dass man tatsächlich Antiimperialismus anprangern kann. Scheinbar wird damit aber überwiegend Einseitigkeit von besagten KommunistInnen assoziiert.

  • Was heißt denn "antiimperialistisch"? Ich finde z.B. auch, dass sowohl der Westen als auch Russland bezüglich der Ukraine imperialistisch agieren, ohne mich als MLer zu bezeichnen.


    Es gibt mehrere Antiimperialismustheorien und die von Rosa Luxemburg finde ich persönlich auch ganz klug. Ich meine die antiimperialistische Aktion, also den antiimperialistischen Zweig der Antifa, obwohl allgemein der Antiimperialismus nach Lenin sehr fragwürdig ist, da er sich nur auf einen westlichen Imperialismus bezieht(zumindest wird es so von die meisten Antiimps so interpretiert).



    Die Standardmeinung "besorgter Bürger" würde ich wie folgt beschreiben


    Ich glaub du wirfst hier zwei große Strömungen der neuen Rechten zusammen. Abgesehen von den hardcore Nazis, die gegen alles sind, scheidet sich die Rechte bei den Themen Islam und Israel, wobei die Israelhasser eher in die Fußstapfen der Altnazis als Querfront treten und die Islamhasser eher aus dem konservativ/reaktionären, xenophoben Spießbürgertum stammen.

  • "Außerdem wie kommt jemand darauf zu glauben, dass diese Menschen weniger ein Recht darauf haben hier zu leben, obwohl sie sich doch die Mühe gemacht haben hierher zu kommen?"


    wat (also die Begründung lol)


    Ansonsten mach ich mir Tage Vlt mal die Mühe die gesamte Diskussion zu lesen...

  • Es gibt mehrere Antiimperialismustheorien und die von Rosa Luxemburg finde ich persönlich auch ganz klug. Ich meine die antiimperialistische Aktion, also den antiimperialistischen Zweig der Antifa, obwohl allgemeint der Antiimperialismus nach Lenin sehr fragwürdig ist, da er sich nur auf einen westlichen Imperialismus bezieht(zumindest wird es so von die meisten Antiimps so interpretiert).


    Die hier?



    Naja, wer sich als antiimperialistisch bezeichnet und die Flagge der Sowjetunion trägt, den kann ich auch nicht mehr ernst nehmen. Lenin und Luxemburg hab ich nie richtig gelesen, bin noch zu viel mit Marx und Engels beschäftigt.

  • Die hier?



    Naja, wer sich als antiimperialistisch bezeichnet und die Flagge der Sowjetunion trägt, den kann ich auch nicht mehr ernst nehmen. Lenin und Luxemburg hab ich nie richtig gelesen, bin noch zu viel mit Marx und Engels beschäftigt.


    Ja genau. Die ist leider bei uns die stärkste linke Strömung.

  • Ne ich meinte in der Stadt in der ich wohne. Aber im linksradikalen Bereich denk ich schon, dass die Antiimps die stärkste homogene Kraft sind, sowohl in Deutschland, als auch in den meisten anderen Ländern. Wobei die meisten Leute durch alles Strömungen geprägt sind.


  • allerdings werden es jedes Jahr mehr Flüchtlinge und Europa/Deutschland ist wirtschaftlich (und wahrscheinlich räumlich) irgendwann nicht mehr in der Lage, diese aufzunehmen und seinen Bürgern auch noch Perspektiven zu bieten


    Wenn der Wohlstand gleichmäßiger verteilt wäre, gäbe es wahrscheinlich(!) nicht mal ein Problem, wenn Deutschland alle Flüchtlinge aufnehmen würde. Die Perspektivlosigkeit der Bürger resultiert auch nicht aus der Einwanderung, sondern aus ihrer eigenen Unzufriedenheit. Und wie schon beim Gastarbeiterszenario im Wiederaufbau nach dem Krieg ist das Verhalten der "Fremden" auch immer ein Spiegel der Integrationspolitik. Man kann von niemandem verlangen, sich anzupassen und ihnen gleichzeitig das Gefühl geben, hier nur geduldet zu werden.

  • [...]ist das Verhalten der "Fremden" auch immer ein Spiegel der Integrationspolitik. Man kann von niemandem verlangen, sich anzupassen und ihnen gleichzeitig das Gefühl geben, hier nur geduldet zu werden.


    Exakt this. Sehr schön formuliert.

    you son of a bitch, she said, I am
    trying to build a meaningful
    relationship.


    you can't build it with a hammer,
    he said.

  • Problematisch ist hier, dass die Ausschreitungen solcher Sozialversager die Debatte und den Diskurs um Asylrecht und die Kritik am System wie es momentan etabliert ist komplett untermauert. Wenn wir jetzt schon soweit sind dass man keine Kritik mehr äußern kann ohne in eine Ecke mit Untermenschen die in Bahnen Kinder anpinkeln gestellt zu werden wird sich nicht viel an der Problematik ändern. Und ganz ehrlich, als Sachse habe ich Angst davor was in Zukunft noch hier passieren kann und wird wenn die Führung nicht irgendetwas unternimmt.


    Klar sind 800 000 allein kein Thema zum Unterbringen. Ich weiß nicht wie viele davon dauerhaft hierbleiben werden aber ich geh mal davon aus dass es der Großteil ist. Bloß wird der Bürgerkrieg in Syrien allem Anschein noch ne Weile dauern. Sagen wir mal die Zahl der Flüchtlinge pro Jahr bleibt konstant und der Bürgerkrieg dauert noch 5 Jahre. Da sind wir schon bei 4 Millionen, und das ist dann nicht mehr so einfach. Ökonomische Flüchtlinge ist ein riesiges Unwort aber Fakt ist dass nicht jeder Flüchtling in der direkten Kriegszone lebt. Und solange man keine Regelungen im Asylrecht vornimmt die es Erleichtern solche Flüchtlinge auszufiltern und sozusagen nur die in echter Gefahr aufnimmt, muss meiner Meinung nach auch Kritik geübt werden, denn mehr als ein paar Jahre halten wir das als Land nicht durch. Wenn manche Politiker jetzt schon von Steuererhöhungen sprechen und ganz Sachsen am Rad dreht


    Ich wollte damit jetzt nur mal die Gegenseite des ganzen beleuchten, ohne auf Phrasendrescherei zurückzugreifen

  • Gott, ziemlich peinlich


    richtig episch, was die beiden machen. wer so eine mediale reichweite hat, sollte diese auch ab und zu sinnvoll nutzen

    »Genügte es früher, einen lyrischen Boxkampf abzuliefern, hat sich der Pöbel heute auf Gladiatorenduelle eingestellt. Irgendjemand muss "zerfickt" oder "vernichtet" werden, im Zweifel wird "die Karriere beendet".« (Redewendehammer)

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