#2: Kurzgeschichtenwettbewerb der Extraklasse

PeasOut: Von der Idee her ziemlich gut, wenn auch ein bisschen klischeehaft. Finde dein Setting auch gut gewählt, leider erzählst du die Geschichte viel zu schnell. So kann sich kaum Spannung aufbauen. Gerade zum Ende hin hättest du streckender erzählen sollen, da der zweite Twist, dass der Protagonist doch stirbt viel zu schnell nach seinem erstmaligen Überleben kommt. Letzter Satz gefällt mir aber sehr gut.

Cuttack: Gefällt mir. Stilistisch sehr ansprechend gestaltet, durch die Zeitangaben. Die Geschichte an sich ist auch spannend gehalten, schaffst es hier am Anfang gut genug Spannung zu erzeugen um Interesse zu wecken, aber gleichzeitig nicht zu viel zu erzählen. Die kleinen Schmunzler zwischendurch fand ich hier gut platziert, da sie nichts von der Spannung genommen haben. Die Entwicklung des Protagonist ist hier ordentlich und ziemlich glaubwürdig dargestellt. Letzter Satz gefällt mir hier auch.

Leroy: Hab den Witz am Ende erst nicht verstanden und musste mir die Quali erst mal angucken. Geschichte ist aber gut geschrieben und wenn man weiß wer Brain ist doch auch ganz lustig. Fand hier den Anfang besonders gut geschrieben.

Sechsminus: Gefällt mir nicht so gut. Checke auch das Verhalten das Protagonisten nicht ganz. Außerdem ist das für mich zu viel Handlung für die Menge an Text die du geschrieben hast und stilistisch ist das auch eher weniger ansprechend.

Sickbo: Jo, ich nehm mal an das ist ein Spaßeintrag. Wirkt wie ne umgeschriebene Copypasta. Auch nicht besonders interessant geschrieben. Finds nicht sonderlich lustig.

Donez: Für einen Schmunzler ist es ganz gut, begeistert mich aber nicht so sehr. Ist mir auch ein wenig zu abgedreht geschrieben. Handlung natürlich krass überzogen, finds aber hier teilweise sogar ziemlich deplatziert.

BurningBeach: Setting ist hier auch interessant, leider nicht sehr ansprechend geschrieben. Finde die Beschreibungen der Szenerie ganz gut, die eigentliche Handlung wird hier aber nicht so gut erzählt. Ist mir hier wieder zu viel Handlung für die Menge an Text und du erzählst viel zu schnell. Hättest du ein wenig streckender erzählen sollen.

Fiber: Woah, deine Geschichte gefällt mir richtig gut. Hast hier sowohl stilisitisch als auch von der Handlung her einen anderen, aber sehr interessanten Ansatz gewählt. Protagonist und seine Welt wurde hier gut dargestellt. Gerade das Element des Zählens macht das hier erzählerisch ziemlich innovativ und gibt der Geschichte einen roten Faden. Spanung hast du hier auch gut erzeugt und gesteigert. Den Twist am Ende hab ich so nicht kommen sehen. Hier ist auch der letzte Satz besonders stark.

Kleine Nase: Gefällt mir. Teils gute humoristische Elemente genutzt, aber eben auch einen schönen Spannungsbogen geschaffen. Dein Erzählstil gefällt mir, bseonders die Beschreibungen und die Einführung und Entwicklung der Charaktere ist hier gelungen. Handlung ist auch ordentlich, wenn auch (wohl bewusst) klischeehaft.

Kuhru: Stilistisch sehr gut. Dein Schreibstil weiß zu gefallen und du scheinst es zu verstehen Spannung aufzubauen. Finde auch die Textlänge im Bezug zur Texthandlung gut gewählt. Leider ist das inhaltlich nur eine typische Internetcreepypasta, habe so eine Geschichte schon oft gelesen. Man merkt aber, dass du schon ziemlich gut schreiben kannst, gerade die Wahl der Ich-Perspektive sagt mir hier zu.

Claude Gable: Gefällt mir. Ansprechend finde ich hier, dass dein Setting eine Alltagssituation ist, in die man sich leicht hineinversetzen kann. Dein Erzählstil gefällt mir auch, gerade wie du den inneren Konflikt des Protagonisten dargestellt hast. Habe beim lesen wirklich gehofft, dass er sich traut sie zu fragen. Die Einführung mit dem Traum und der letzte Satz sind sehr passend gewählt.

Just for Fun: Idee und Setting gefallen mir. Auch die Entwicklung der Gedankenwelt des Protagonisten ist interessant. Leider finde ich es im Vergleich zu einigen der anderen Geschichten weniger gut gestaltet, du bringst die Handlung und Gefühlswelt nicht so gut rüber, aber zeigst schon gute erzählerische Ansätze. Der letzte Satz hat mir hier auch zu wenig „Power“, der muss bei einer Kurzgeschichte sitzen finde ich.

Muudi: Hmja, ist nicht ganz so gut geworden. Finds weder erzählerisch, noch von der Handlung besonders ansprechend, da einfach zu wenig passiert und keine wirklichen interessanten Charaktere erzeugt werden. Glaube das sollte lustig sein, kam bei mir aber nicht so an.

NeNico: Gute Geschichte. Hast es geschafft ein deutliches Bild von deinem Protagonisten zu erzeugen. Konnte ihn mir beim lesen gut vorstellen. Idee ist auch ganz ordentlich. Twist am Ende kommt überraschend und wirkt auch nicht zu klischeehaft. Letzter Satz schließt den Zyklus perfekt, wenn er auch ein wenig anders formuliert ist als der Anfangssatz.

Votes gehen an:

Fiber
Claude Gable
Cuttack
Kleine Nase
NeNico

Meine Bewertungen zu Runde 1:

PeasOut

PeasOut mit der geballten Power von Kriegsgeschichtenklischees wild ineinander geworfen. Gute Ansätze, aber auch Logikfehler (warum versteht er die „fremde Sprache“, die er nicht mal genauer benennen kann?). Der Sinn des letzten Satzes erschließt sich mir nicht...

Cuttack

Hier ist die Themenvorgabe mal etwas anders interpretiert, gefällt mir! Schöne Geschichte, man findet gut rein, angenehm zu lesen mit einigen schönen sprachlichen Dekorationen... Die Gedanken von O. wurden gut rübergebracht und die zeitliche Eingrenzung gefällt auch. Wirklich guter Einstieg in den Wettbewerb!

LeRoy

LeRoy beschreibt seinen typischen Morgen ohne großen sprachlichen Schmuck, gerade raus, so wie es ist. Kann man mal machen! Gut zu lesen, ein paar lustige Ideen, aber insgesamt auch nichts Besonderes...

sechsminus

6- mit einer kleinen Geschichte zum Nachdenken.. Wenn ich das richtig lese, dreht es sich mehr um Karma als um den angesprochenen Rassismus. Auf jeden Fall interessanter Ansatz, wenn auch teilweise etwas wirr...

Sickbo

Naja, das ist eigentlich keine Kurzgeschichte, sondern die besonders unlustige Ausformulierung einer sinnlosen Verschwörungstheorie, die auch noch absolut NICHTS mit der Themenvorgabe zu tun hat. Sorry, aber so nicht!

Donez

Auch Donez erzählt uns von seinem typischen Start in den Tag, allerdings um einiges übertriebener und humorvoller als Leroy. Schönes ironisches Portrait, macht Spaß zu lesen...

BurningBeach

BurningBeach massakriert in seiner kurzen Geschichte die Grammatik. Er überzeugt mit einer fantastischen Mischung aus fehlenden Kommata, falschen Satzzeichen und völlig sinnbefreiten Sätzen. Seine komplette Auflösung der deutschen Sprache krönt er schlussendlich mit einem Hashtag. Wirklich, wirklich beeindruckend! Die Geschichte dagegen ist eher Standard, aber mit einem schönen, offenen Ende...

Kuhru

Kuhru steigt sehr schön mit einer kurzen Geschichte ins Turnier ein. Bringt die beschriebene Stimmung sehr gut rüber, sprachlich voller kleiner Leckerbissen. Thema auch noch schön mit reingebracht. Freu mich auf weitere Geschichten!

Muudi

Noch eine detailgenaue Beschreibung der morgendlichen Abläufe! Auch hier wird dick aufgetragen, allerdings diesmal echt ziemlich unlustig. Einfach ein paar Angebereien ohne wirkliche Pointe am Ende, gefällt mir irgendwie nicht wirklich...

Just_for_Fun

Diese Geschichte hat vielversprechend begonnen, diesmal eine etwas ernsthaftere Vorgangsbeschreibung. Der Gefühlsumbruch geht dann aber etwas schnell und das Ende steht irgendwie im Nichts, da hätte man sich vielleicht etwas mehr Zeit nehmen können. Aber die Grundidee ist schon mal sehr gut, Potential ist vorhanden!

NeNico

Geschichte sehr nett und packend geschrieben, die wirren Gedanken gut in Worte gebracht. Das Ende ist ne gute Idee so, allerdings etwas abrupt und kurz. Im Gesamtpaket aber sehr gut!

Claude Gable

Claude beschreibt hier humorvoll ein altbekanntes Thema, sprachlich echt schön umgesetzt, mach Spaß und lässt einen ein paar Mal schmunzeln. Als Einstiegstext auf jeden Fall gut!

Fiber

Fiber mit einer sehr kreativen, bedrückenden Geschichte. Sehr schön vom Aufbau her, interessant und mit Ende zum Nachdenken. Definitiv einer der besten Texte!

Kleine Nase

Ein weiteres Highlight! Schöne, kleine Detektivgeschichte mit äußerst kreativer Namensgebung... Der Text ist spannend gehalten mit ein paar auflockernden Pointen. Sehr gut, auch wenn das Ende eher wenig aussagt. (oder willst du die Geschichte in den nächsten Runden vortführen?)

Fazit:

Schöne erste Runde mit einigen guten Texten! Für mich klar in der nächsten Runde sind Cuttack, Kuhru, Fiber und Kleine Nase. Danach wird es schon knapper. Fand Donez, Claude Gable und NeNico allesamt sehr schön... Muss allerdings nach reiflicher Überlegung sagen, dass ich den Text von Claude Gable dann doch ein bisschen runder fand als die andern, weshalb dieser noch in meine Auswahl aufgenommen wird.

Peasout:
Ja, also finde vom Stil her (ist zwar sprachlich ganz einfach gehalten aber das ist schon passend so) gibt es hier nicht wirklich was auszusetzten, das ganze lässt sich auch schön flüssig runterlesen. Schreiben kannst du definitiv. Die Story ist halt leider nicht sonderlich kreativ: junger Soldat, der im Krieg bisschen über sein Leben resümiert und dann am Ende angeschossen wird, gab es halt schon sei es in Geschichten, Filmen oder sonst wo halt schon relativ häufig, ist hier aber nicht schlecht umgesetzt. Du solltest versuchen Phrasen auszuweichen z. B. „Plötzlich wurde es still, zu still dachte sich Anders.“

Cuttack:
Das Konzept dieser Geschichte hab ich in dieser Form noch nicht so oft gesehen, ist auch sehr schön umgesetzt. Auch wenn du das hier durchaus teilweise schön anspruchsvoll schreibst, bleibt der Text einfach zu lesen und man verliert nirgendwo den Faden (das liegt auch an den Uhrzeiten, die den Text in schöne Absätze gliedern). Mir gefällt am Schreibstil, dass man denkt es würde ziemlich viel Zeit vergehen, dann aber wegen den Uhrzeiten merkt, dass nur 1 Minute vergangen ist. Und die Zeit für den Protagonisten quälend langsam scheinbar zu vergehen scheint.
Nicht so gefallen haben mir die Namenskürzungen („Nachricht von I.“ sieht finde ich einfach komisch aus) und ich finde 0:00 eigentlich unnötig

Leroy:
Ja Leroys Geschichte ist schon sehr sehr lustig. Hab ziemlich gelacht, einfach weil das auch unfassbar unerwartet kommt und dann einfach noch sehr schön formuliert ist. Aber irgendwas vermisse ich an der Story, vielleicht hättest du ausformulieren sollen warum du nicht mehr träumen willst, weil einfach so alleinstehend wirkt der Satz bisschen phrasenhaft.
In eine Top 10 würde dieser Text aufjedenfall immer kommen, aber für eine Top 5 könnte das knapp werden. Aber mal schauen was noch so von den anderen kommt.

Sechminus:
Finde die Geschichte ist nicht so schlecht von der Idee, die Pointe ist auch in Ordnung. Was mich stört sind die oftmals gleichen Satzanfänge („Ich…“, „Sie...“), Wiederholungen sind zwar an und für sich nichts schlimmes und können als Stilmittel ganz effektiv sein, aber meiner Meinung ist das hier einfach zu übertrieben und wirkt dann langweilig und monoton. Auch finde ich du hättest den Anfang bisschen anders gestalten können („Wecker klingelt -> Augen öffnen -> Sonnenstrahlen“ ist halt schon ziemlicher Standardanfang bei solchen Morgengeschichten, z. B. hätte er sich, da er ja sehr wohlhabend zu sein scheint, von jemanden persönlich wecken können, das ist zwar auch nicht das kreativste aber so hättest du dem wecker zumindest schonmal ausweichen können).

Sickbo:
Ja also bei dieser Geschichte ist beim besten Willen, nirgends irgendwo was, das auch nur entfernt etwas mit dem Thema „Morgen“ zu tun hat.

Donez:
Der Anfang hier ist eigentlich ganz cool. In der Mitte wirkt das finde ich bisschen abgehackt und kurz, aber bei Anfang und Ende ist dann eigentlich flüssig. Mir gefällt die Stelle als er mitten im Satz checkt, dass der trockner kaputt ist. Ich finde die Pointe hättest du bisschen besser vorbereiten können, indem du bisschen im Laufe der Geschichte schon so ein paar Sterotypen miteinbaust.

BurningBeach:
Dieser szenische Einstieg in die Geschichte ist eigentlich ganz gut. Die Zurufe von den Verfolgern hätten aber etwas kreativer sein können. Das du das Ende offen lässt ob er überfahren wird oder nicht finde ich auch ganz gut. Inhaltlich ist das okay, nichts krasses aber auch nicht schlecht. Mir gefällt aber die ein oder andere Formulierung nicht ganz.
„Das ‚s‘ bei ‚das‘ muss einfach bleiben, kannst du ‚jenes‘ oder ‚welches‘ schreiben“, solche das-dass Fehler müssen echt nicht sein

Fiber:
Also der Schreibstil hier gefällt mir sehr. Die paar Rückblicke sind auch schön, wirken auch nicht so als wären die als filler gedacht, sondern schaffen gute Identifikation mit dem Jungen. Dieses Zählen ist auch als Begleitung cool. Gibt eigentlich bei den Maßstäben die wir hier haben nicht wirklich was groß an dieser Geschichte, was zu kritisieren ist: Sehr rundes Ding

Kleine Nase
Hatte bei der Story die ganze Zeit einen Sickbo der aussieht wie Morgan Freeman und einen esskar der aussieht wie Brad Pitt vor Augen.
Das hier ist ebenfalls gut geschrieben. Mir gefallen auch diese Gedanken die da immer mal wieder reingeworfen werden, die haben mich auch ein paarmal zum schmunzeln gebracht (z. B. das mit Gotteslästerung), das mit den Namen ist auch ganz funny, auch wenn ich die anspielung von filley koket und emma connoly nicht verstehe (insofern das überhaupt eine Anspielung auf irgendwen hier ist). Einzig der Stilbruch am Ende, als du plötzlich anfängst aus Sicht wes kars zu schreiben, gefällt mir nicht.

Kuhru:
Du bringst hier die Angst vor den Monstern und Ungeheuern sehr authentisch rüber und man kann sich gut in die Person hineinversetzten. Auch sehr gut finde ich wie du das ganze immer weiter steigerst und dann als es dann auf der Spitze ist, es mit dem Schlusssatz wieder „abkühlen“ lässt. Ähnlich wie bei Fiber habe ich hier nicht wirklich was zu kritisieren.

Claude Gable:
Die Story hat auch 2,3 Stellen bei der ich schmunzeln musste. Ist auch sehr rund, find’s zwar nicht ganz so gut wie fiber oder kuhru, aber gibt trotzdem relativ wenig zu kritisieren.

Just for fun:
Die Story hier ist aufjedenfall glaubwürdig und nimmt auch einen nachvollziehbaren Verlauf. Die Pointe am Schluss ist an sich von der Idee gut, nur finde ich den Schlusssatz so wie du ihn formulierst, da er einfach nur das offensichtliche ausspricht und dadurch sehr flach wirkt. Auch finde ich wirst du in der Mitte etwas zu schnell, du hättest vielleicht die Sinneseindrücke die er am Anfang so positiv wahrnimmt (Vögel, Sonnenstrahlen) im Laufe der Geschichte nochmal aufgreifen können und sie da nicht mehr so wunderschön wirken lassen.

Muudi:
Man merkt hier schon, dass du das ziemlich schnell aufgeschrieben hast. Das wirkt halt schon ziemlich hingeschmiert. Aber die Stimmung die du am Ende übermitteln willst als du dir den Blunt anzündest, kommt trotzdem irgendwie tatsächlich rüber und es fängt bei mir schon im Kopf Musik an, die schon zu dem Moment passen. Aber, dass das für eine top 5 nicht reichen wird weißt du ja denke ich eh selber sowieso.

NeNico:
Die Pointe kommt auf jeden Fall sehr unerwartet. Finde das ist auch ne ganz interessante Umsetzung vom Thema. Die Story ist aber finde ich sehr anstrengend zu lesen (auch wenn das glaube ich so gewollt ist und die Verwirrtheit veranschaulichen soll, schießt finde ich hier bisschen übers Ziel hinaus), allgemein der ganze Schreibstil finde ich irgendwie nicht so ansprechend

Weiter ist Fiber, Kuhru, Claude Gable, Cuttack, kleine Nase.
Schade, dass sich hier nicht mehr Teilnehmer gefunden haben und ich direkt das auf 5 Leute reduzieren musste, da vorallem in der ersten Runde das halt für viele erst so eine Einstiegsgeschichte ist und erst ins Turnier finden müssen hätte, z. B. sehr gerne noch etwas von Donez oder LeRoy gelesen, die glaube ich noch nicht ihr volles Potential entfaltet haben.