#2: Kurzgeschichtenwettbewerb der Extraklasse

  • Also nochmal: Ihr müsst euch nicht extra anmelden, jeder, der seine Geschichte hier postet, ist dabei :D



    e. Mir ist gerade eine Idee gekommen. Wäre es praktikabel, wenn jeder seine Geschichte als Blog veröffentlicht, und wir sie hier dann nur verlinken? Dann könnten wir die Blogfunktion hier mal richtig nutzen.

  • die Frage, wie sichergestellt wird, dass im Finale nicht nur 2 Leute bewerten, die eigentlich auch schon keine Lust mehr haben

  • Ich kann halt niemanden zwingen, zu bewerten, ich kann nur möglichst viele Leute in die Jury nehmen und hoffen, dass die meisten durchziehen. Wenn ich ausgeschieden bin, geh ich definitiv auch in die Jury. Musst dann einfach abwägen, ob das genug Leute sind, oder nicht.

  • "Scharfschütze. Deckung." Anders wurde durch Geschrei und Alarmglocken wach und dachte sich "Guten Morgen du Bastard, mögest du verrecken.". Seit Wochen wurden sie von Scharfschützen der Nazis beobachtet, 12 Verletzte, 7 Tote, die Hurenböcke konnten auch noch zielen. Anders war 19 Jahre alt und sollte eigentlich jetzt in der Schule sitzen und Astrid Sverensken den Hof machen. Ach Astrid, sie war das perfekte Mädchen, blond, blaue Augen, ein Traum für seine Augen, aber 300 km weit weg. Er hatte ihr nie gesagt, was er für sie empfindet, und jetzt bereute er es. Er bereute vieles, so hatte er doch auch seinen Eltern nie gesagt, wie viel sie ihm bedeuten, und mit seiner kleinen Schwester, Madita, hat er nie spielen wollen, hat er sich doch als zu erwachsen gehalten. Doch der Krieg macht auch aus den härtesten Typen Heulsusen dachte sich Anders, so ist es auch bei Ansgar passiert, der sich in seiner ersten Nacht hier in die Hose pisste. Und Ansgar war immerhin Holzfäller von Beruf. Ein lauter Knall, Anders wusste, was das heißt. Artillerie. Noch 20 Mann in der Unterkunft und die rücken mit Artillerie an. Er musste raus aus dem Ding, konnte es doch jede Sekunde einstürzen. Ein weitere Knall direkt über ihm. Ohne die geringste Morgenwäsche ging er raus. Gerade rechtzeitig. Die Sonne schien, der Himmel war klar, selten in diesen Tagen. Eigentlich ein schöner Tag zum sterben, ja wirklich ein schöner Morgen zum Sterben. Plötzlich wurde es still, zu still dachte sich Anders. Keine Schüsse, keine Schreie, nicht einmal Schritte in den Gräben hörte er. Er griff sich ein Gewehr und kroch zur Kommandozentrale, in der Hoffnung, dort jemanden zu finden. Das war gar nicht so einfach, lag doch überall Schutt. Von weitem hörte er fremde Stimmen in einer fremden Sprache "Befehl ausgeführt, Stützpunkt eingenommen.". Anders Herz stockte, er hörte für einen Moment auf zu atmen. Deutsche. Deutsche im Stützpunkt. Er stand auf, er lief in der Hoffnung, dass das Scharfschützenschwein weg sei. "Und selbst wenn du noch da bist, lieber sterbe ich an einem Morgen wie diesem, als in Gefangenschaft zu geraten." schrie Anders. Er härte das Knallen, er fühlte den Schmerz, er taumelte. Doch er lebte. Er lief. Den Wald und den Morgen hinter sich lassend lies er sich zur Ruhe. Wieso war er nicht tot? Er schaute auf seine Brust und sah die Stelle, an der die Kugel eingeschlagen hatte. Seine Brust schmerzte. Jeder Atemzug tat weh. Er fasste in seine Brusttasche und holte ein Medaillon hervor, das ihm seine Mutter gab, bevor er ausrückte. Er öffnete es, sah ein Familienfoto und lächelte. Doch es sollte sein letztes Lächeln bleiben, der Scharfschütze hatte ihn gefunden und traf diesmal.


    Dabei wäre es doch so ein schöner Morgen zum Sterben gewesen...

  • Ich werde von etwas geweckt. Ist es das Ticken des Weckers, das ich erst bemerke, wenn ich schon wach bin? Oder sind es die Sonnenstrahlen, die sich immer um diese Jahreszeit bis zu meinem Gesicht erstrecken. Ich habe schon daran gedacht, extra deswegen mein Bett umzustellen, doch kam es mir seltsam vor, für den einen Monat, in dem das passiert, so etwas anzustellen. Das würde wieder Arbeit bedeuten. Ich höre es in der Küche scheppern. Mein Blick fällt auf den Nachttischschrank, auf dem eine geöffnete Dose Schlaftabletten liegt. Wie viele ich wohl genommen hatte? Ich nehme den Morgen, beziehungsweise den Zeitpunkt des Aufwachens, meist nicht richtig wahr. Ich habe in meinen jungen Erwachsenenjahren angefangen, Schlaftabletten zu nehmen. Ich machte mir vor, dass ich nicht einschlafen konnte, doch die Wahrheit lag woanders. Ich wollte nicht mehr träumen.
    Mein Kopf brummt. Ich versuche, so gut es geht, aufzustehen. Meine Beine zittern noch. Ich gehe in die Küche, mein Körper für einen eventuellen Angriff so gut angespannt, wie es in meiner Lage eben geht. Entspannung. "Habe ich dir nicht gesagt, ich will, dass du gleich gehst?" Sie drehte sich um. Ihr Gesicht war vom Drogenkonsum entstellt, ihre Gestalt war aufgedunsen. "Halts Maul, Arschloch". Leichte Wut kochte in mir hoch. Ich verpasste ihr eine Respektschelle und warf sie aus der Wohnung. Nutten. Auch nicht mehr das, was sie mal waren.
    Ich setzte mich an den PC. Ich schaute auf den rappers.in-Channel, es war ja schließlich wieder VBT-Zeit. Dort sah ich sie wieder. Brain. Mein Herz blieb fast stehen. Schlimm genug, dass sie sich prostituiert, aber dann auch noch ein Video? Diese dumme, hässliche Fotze. Submarginal. Gott, wie ich Hipsterollen hasse, die sich Wörter ausdenken und dann meinen, anderen beweisen zu müssen, wie schlau sie sind.

  • Der Wecker geht. 11 Uhr morgens. Ich öffne die Augen. Sonnenstrahlen blenden mich. Ich versuche trotz großer Müdigkeit langsam aufzustehen und stelle den Wecker aus. In der Küche erwartet mich bereits ein kleines Frühstück. Die Nacht war auch ohne Alkohol lang und anstrengend. Nach einem ausgiebigen Frühstück gehe ich mich waschen und packe meine Sachen. Ich muss schnell los, der Flug geht bald. Intensive Wochen stehen an. Bald geht es wieder los. Ich setze mich ins Auto. Ich fahre nicht selber - zu müde, keine Lust. Nach ein paar Kilometern auf der Autobahn merke ich, dass ich in der Eile mein Handy vergessen habe. Jetzt wird die Zeit knapp. Mit sehr hoher Geschwindigkeit wird die Autobahn wieder in die gegensätzliche Richtung gefahren. Dabei wird ein Polizeiauto überholt - es fährt nicht hinter dem rasenden mattschwarzen Mercedes hinterher. "Zum Glück werden Schwarze in diesem Land von der Polizei nicht wie Dreck behandelt. Die Gesellschaft hat keine Vorurteile mehr gegenüber anderen Rassen", sage ich. Dann lehne ich mich wieder zurück. Bald darauf bin ich zurück in meinem Appartement, hole mein Handy und es kann erneut losgehen. Auch diesmal wird nach der Auffahrt auf die Autobahn mit enormer Geschwindigkeit die linke Spur blockiert. Davon kriege ich allerdings nicht sehr viel mit. Ich schlafe. Auf der Rückbank. Ich träume von Urlaub. In der Karibik. An einem wunderschönen Strand liege ich und genieße die Sonne. Plötzlich spüre ich ein Ruckeln. Gehört das noch zu meinem Traum? Ruckelt es im Paradies? Ich überschlage mich. Es knallt. Ich werde durch die Gegend geschleudert und verspüre plötzlich einen harten Gegenstand, der meinen Torso zertrümmert. Das ist kein Traum. Nicht einmal ein Albtraum. Das ist schlimmer, die Wirklichkeit. Ich fühle mich sehr schwach, habe kaum Kraft und große Schmerzen. Das Atmen fällt mir von Sekunde zu Sekunde schwerer. Menschen kommen in meine Nähe. Ich habe keine Kraft zu reden. Sie entdecken mich trotzdem. Sie müssen mir helfen. Ich warte. Keiner kommt. Ich werde immer schwächer. Zwei ältere Frauen kommen näher. Sie begutachten mich. Eine sagt: "Meinst du, er lebt noch?", da antwortet die Andere: "Ich weiß nicht. Aber was sollen wir tun? Ihn beatmen? Ich weiß nicht, ob er irgendwelche Krankheiten hat. Wer so schnell fährt, hat irgendwas zu verbergen." Sie nehmen wieder ein bisschen Abstand. Ich fasse es nicht. Diese Worte. Diese herablassenden Worte. Diese rassistische Attitüde. Das kann nicht sein. In diesem Land, das so aufgeklärt zu sein scheint. Das Land, das gegen nichts so hart zu kämpfen scheint wie gegen Rassismus. Ich bin zu schwach, um weiter nachzudenken. Das muss ein Traum sein...

    nach intensiver Selbstbeobachtung glaube ich außerdem, dass ich schwul oder zumindest bi bin



    khabas therapieren mein mobile phone

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  • niceee..hoffe ich denk dran
    e: leroy HAHA

    At first they will hate on Young Thug but eventually they will realise he has one of the most unique styles rap music has ever seen. -Nostradamus (1548)

    Einmal editiert, zuletzt von Muudi ()

  • Meine Hand wird nass. Ich werde einfach nicht richtig wach, ohne eine Zigarette zu rauchen. Ich schließe das Fenster. "Was für ein Pisswetter", denke ich mir. Stampfend gehe ich in die Küche. Der Kühlschrank ist, abgesehen von den paar Eiern und etwas Senf, leer. Eigentlich bin ich gar nicht hungrig. In ein paar Stunden habe ich eine Verabredung mit einer Frau, die ich noch nicht persönlich kennen lernen durfte. Auf dem Weg ins Badezimmer, fällt mir auf, dass ich einen dunklen Fleck auf meiner grauen Jogginghose habe. Genau zwischen den Beinen. "Ich bin doch kein Bettnässer, Junge", sage ich lachend. Ich schaue auf die Uhr. Noch knapp zwei Stunden bis zum Treffen. Genug Zeit um meine heißgeliebte Jogginghose in die Waschmaschine zu schmeißen. Ich will nicht, dass sie an mir Urin riecht. Die Wartezeit überbrücke ich mit einer Serie am Computer. Zum Glück habe ich einen Trockner, den ich aber vor einigen Tagen geschrottet habe. "FUCK!".. Mir rutscht das Herz in die Hose. Ich habe nicht mehr viel Zeit. Hektisch suche ich vergebens meinen Föhn. Meine Heizungen werden auch nicht so schnell heiß. Ich habe die Zeit total vergessen. Mein Handy klingelt. "Bin in zehn Minuten. Ich freu' mich schon." Erschöpft sacke ich zusammen und breche in Tränen aus. Stimmen in meinem Kopf wiederholen sich. Sie werden immer schneller und lauter. "Hose, trocknen, TREFFEN, ZEHN MINUTEN..". Schnell ziehe ich mir eine unbequeme Jeans an. Es klingelt. Langsam öffne ich die Tür. "Alter, hast du geheult?! Du bist ja 'ne Memme! Sowas brauche ich nicht." Sie verschwindet sofort und ich denke mir im stillen, dass man doch gar nicht so eine "Memme" sein kann, wenn man sich jeden Morgen, nach der ersten Kippe, am Sack kratzt. Das ist doch männlich.


    Moment mal...

  • Glenn galoppierte über die tristen Felder und wusste er hatte einen Fehler begangen. Hinter ihm hörte er die Hufen und Schreie seiner Verfolger lauter werden. „Dafür wirst du büßen“, „Das war deine letzte Sünde“. Seinen Hute verlor er im Gegenwind aber dass war ihm lieber als eine Ladung Blei im Kopf. Er sah keine Chance mehr zu entkommen und hoffte auf ein Wunder vielleicht würde ein Stoßgebet ihn noch helfen können. Da kam ihn eine Idee, wenn er es noch bis zum Farmer Tom schaffte bevor die letzte Morgenstunde geschlagen hatte und der Hahn kräht, dann konnte er sich in der Scheune verstecken und herauskommen wenn alle ihre Arbeit verrichten. Er zog an den Zügeln und drehte scharf nach Osten. Die Morgensonne blendete ihn, aber es ermutigte ihn, er fühlte Hoffnung in ihm aufkeimen. Das Klacken der Hufen hatte inzwischen sogar etwas beruhigendes, er konnte sich von den Gedanken an seine Verfolgern losreißen. Wie hypnotisiert ritt er weiter.
    Als er seinen Kopf wieder aufrichtet fluchte er:„ Wie konnten die Dreckskerle es nur wissen“ zwei der sechs Verfolger mussten sich von der Gruppe getrennt haben und kamen auf ihn zu. Er saß in der Falle er musste wieder weiter in den Süden reiten, sie trieben ihn in die Prärie. Er wusste dass er es in der Prärie nur schaffen konnte wenn er einen genügend großen Vorsprung hatte. Es musste eine Möglichkeit geben zu entkommen. Wie eine Maschine arbeite sein Gehirn auf Hochtouren und da hörte er es. Aus der Ferne hörte er ein vertrautes Geräusch und dann sah er es.
    Könnte er es schaffen, war sein Vierbeiner Tramper noch kräftig genug und vor allem mutig genug dafür. Glenn musste es versuchen es gab keine andere Möglichkeit. Er schloss seine Augen spürte den Gegenwind blendete seine Verfolger, seine Sorgen, seine Ängste aus und dachte an seine Geliebte. So hatte er sich seinen Sonntagmorgen wirklich nicht vorgestellt , aber das Risiko war ihnen bewusst gewesen. Das ohrenbetäubende tuten rieß ihn wieder aus seinen Gedanken. Er holte tief Luft und brachte Tramper zum springen. Glenn erlebte den Moment wie in einer Art Zeitlupe, er sah wie die Pferde hinter ihm abrupt stoppten, vor ihm die endlose Prärie die Freiheit. Er blickte zur Seite und hoffte dass er es schaffte. Das Zugpferd aus Metall war so nah dass er die Gravur lesen konnte „Western Pacific Railroad“. War es dass alles wert gewesen.
    Er atmete aus.
    #kurzgeschichte

    "Ich bin wie schlechte Hundebsitzer man, ich hab immer etwas auszusetzen"

    Einmal editiert, zuletzt von BurningBeach ()

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