Ken Jebsen klagt gegen Antilopen Gang

  • Zitat

    Original von Mentalish
    Is halt so dass man Israel, gerade als deutscher, nicht kritisieren kann ohne antisemit genannt zu werden. Klar Hitler, Holocaust war schon nicht so fresh aber ich finde nicht dass wir hier irgendeine schuld gegenüber den Juden haben, ich bin weit nach Hitler geboren und hab deswegen auch nix damit zu tun. Die ganze Antisemitismus und Nazi Panik die geschoben wird wenn man nicht (extrem) linke Ansichten vertritt is genauso lächerlich


    Natürlich kann man das. Wenn aber Neonazis auf die Straße gehen und Parolen a la "Tod den Juden" rufen, dann darf man sich nicht wundern, wenn es Berichte darüber gibt, wie vermeintliche Israelkritiker als Antisemiten bezeichnet werden. Nur dadurch kam dieses behinderte und völlig falsche "Man darf heute ja Israel nicht mehr kritisieren, ohne als Judenhasser da zu stehen" zustande.

  • Zitat

    Original von Kuhru


    Was für ein Meinungsextrem vertreten denn die Antilopengang in dem Lied?
    Das Beispiel mit dem Feminismus ist so super, weil es nicht an den extremen Feministinnen krepiert, sondern an den ganzen latenten Sexisten, die sich auf die Extremen Feministinnen stürzen als seien sie repräsentativ für den Feminismus und ihn daheraus kritisieren. Ist gerade bei solchen Themen einfach ein viel gesehenes Argumentationsmuster, mit einem Unterschied in deiner Kritik: Ein Lied darf auch einfach mal die Sachliche Argumentation beiseite lassen, wenn es Denkanstöße gibt, dass ist in 4 Minuten sonst auch schwer zu machen, aber wenn man sich mit dem Thema, wie zum Beispiel in einem Forum, auseinandersetzen will, dann muss man auch auf die Sache an sich eingehen.


    Wie ich schon 'n paar mal geschrieben hatte: "mit drin", "bisschen [...] zwischen" - inhaltlich trifft der Track viele Nerven, die getroffen gehören, aber er schickt mich mit 'nem echt unschönen Gefühl raus. Dieses "Antisemiten finden Palästina häufig gut" (Paraphrase) wirkt wie ein angedeutetes "wer Palästina gut findet, ist latenter Antisemit". Gibt halt immer noch 'nen Unterschied zwischen "Palästina" und der Hamas, genau wie es 'nen Unterschied zwischen "den Juden/Israel" und der konkret umgesetzten Politik der israelischen Regierung gibt. Sicher, das soll viel spiegeln, aber wenn der Track die Gegenpole "Deutschland (böse und rassistisch)" und "wir, die zwar keine beschissenen Meinungen an sich vertreten, aber generalisieren und das konstruktive Gespräch bewusst vermeiden, weil: alles Hurensöhne" sind, dann sympathisiere ich erstmal mit niemandem.


    Das mit der Freiheit der Kunst haste schön formuliert und hatte ich auch schon so als Erklärung vermutet. Ich weiß nur nicht, wofür das Ganze. Bürgerliche Sekundärnazis dissen ist ja okay, aber "böses Deutschland" und "legt ihnen das Handwerk!"-Attitüde sind einfach nicht meins. Welches Handwerk? Das sind ein paar wirre Demonstranten, die regelmäßig in allen wie auch immer vorgeprägten Medien zerrissen werden. Und dann denen das Handwerk legen, ohne mit ihnen zu reden? Was ist denn bitte die Alternative zum Überzeugen?


    Zum Feminismus ist eigentlich alles gesagt. Vielleicht noch, dass in der Frühphase die "Extremfeministinnen" tatsächlich nötig waren, weils da noch echt verkrustete Verhältnisse aufzubrechen galt. Aber auch, dass die Debatte medial über so Material wie dieses "10 Hours of Walking in NYC" und die Reaktionen darauf in seiner Aussichtslosigkeit leider gut repräsentiert wird. Populistisch inszenierter Aufmerksamkeitsmagnet (differenzierte Beweisführungen interessieren halt auch niemanden) zu einem realen Problem, das in der Folge Häme und Spott in ekelhaftem Ausmaß erntet. Wenn Polemik gegen Polemik steht, hat man zum Schluss viel traurigen Schwachsinn.


    Zu "man kann Israel als Deutscher nicht kritisieren": Klar kann man das. Man muss eben nur sachlich und nachvollziehbar bleiben und mit Leuten reden, die an 'ner Diskussion auch Interesse haben, dann geht das schon. Stimmt allerdings, dass die Massenmedien (der Springerverlag hat den Zionismus sogar in der Satzung stehen, little known fact) manchmal den Eindruck erwecken, dass das anders sei.


    e: Der Unterschied zwischen antisemitischen Parolen und Kritik an der politischen Praxis der israelischen Regierung sollte dabei mal als bekannt vorausgesetzt werden.

  • Zitat

    Original von Redewendehammer
    Stimmt allerdings, dass die Massenmedien (der Springerverlag hat den Zionismus sogar in der Satzung stehen, little known fact) manchmal den Eindruck erwecken, dass das anders sei.


    Sehr guter Beitrag, nur zu dem Punkt eine Frage: Was ist so schlimm daran? Zionismus heißt, dass man das grundsätzliche Existenzrecht Israels anerkennt, und außer den ärgsten Israelkritikern werden das ja auch die meisten machen. Vermutlich wollen auch von denen nicht alle Israel gleich auslöschen :tongue:

  • Zitat

    Original von Realisator3000


    Der 3-D-Test ist zum Beispiel sehr üblich.


    Das Jerusalem Center for Public Affairs legt also die internationalen Standards fest?


    Zitat

    Dr. Dore Gold, Israel’s former ambassador to the UN and current Foreign Policy Adviser to Prime Minister Benjamin Netanyahu,[5] has headed the Jerusalem Center since 2000.[6]


    Ein Institut, dessen Vorsitzender an der aktuellen Regierungspolitik beteiligt ist, ist also deiner Meinung nach zuständig den internationalen Standard für angemessene Kritik an der aktuellen Regierungspolitik festzulegen?

  • Zitat

    Original von lowcut
    differenziert eigentlich irgendwer auch bei rechts eingestellten menschen, damit man nicht so ein doppelmoralist wird?


    Ne jeder rechtsgesinnte Mensch hat automatisch Vollglatze,ist strunzdumm trinkt Bier am Bahnhof und hat ein Hakenkreuz Tatoo auf der Brust,weiß doch jeder du Dummkopf!

  • Zitat

    Original von Kuhru


    Sehr guter Beitrag, nur zu dem Punkt eine Frage: Was ist so schlimm daran? Zionismus heißt, dass man das grundsätzliche Existenzrecht Israels anerkennt, und außer den ärgsten Israelkritikern werden das ja auch die meisten machen. Vermutlich wollen auch von denen nicht alle Israel gleich auslöschen :tongue:


    Hehe, habe lustigerweise exakt dasselbe Argument gebracht, als ich den Fakt erstmal wertfrei 'ner Freundin mitgeteilt habe und die sich daraufhin reflexartig empört hat. Tatsächlich würde ich mich als Zionisten im eigentlichen Sinne bezeichnen. Allerdings hört man den Ausdruck heutzutage ja fast ausschließlich in negativen Zusammenhängen - sei es die Siedlungspolitik, seien es die als unverhältnismäßig wahrgenommenen Schläge gegen Zivilisten in Gaza, sei es die Ausnahme vom Atomwaffensperrvertrag. Durch die Verwendung vor allem in "verschwörerischen" Kontexten ist der Begriff mittlerweile klar negativ konnotiert - und durch die eher programmatisch-polemische als hinterfragend-differenzierte Israelberichterstattung der Springerpresse, die ich als Freund des unabhängigen, entemotionalisierten, faktenorientierten Journalismus (ein reines Theorem, jaja) eher so meh finde, wird diese "gefühlte Negativität" so ein bisschen gerechtfertigt.


    Prinzipiell heißt es nix Schlimmes, faktisch bedeutet es tendenziösen Journalismus. Das ist bei Springer ja auch keine Überraschung, finde es nur irgendwie ulkig, dass die sich das sogar in die Satzung geschrieben haben.


  • Das sind wissenschaftliche Standards auf die man sich gut einigen kann und die meistens anerkannt werden. Weit entfernt von einem lächerlichen "Antisemitismus ist Auschwitz und das wars".

  • Ich hab auch eine Verschwörungstheorie, der RBB hat die Antilopen zu dem Text angestiftet. Deshalb spielt der RBB auch ständig den Song, der ist in jeder Playlist des Tages mindestens ein mal zu finden.....



    Kann der Ken gleich seinen alten Arbeitgeber auch noch verklagen, der Spast.

  • Zitat

    Original von Realisator3000


    Das sind wissenschaftliche Standards auf die man sich gut einigen kann und die meistens anerkannt werden. Weit entfernt von einem lächerlichen "Antisemitismus ist Auschwitz und das wars".


    Diese Standards werden nicht meistens anerkannt, sondern sind auch in der Wissenschaft ziemlich umstritten:


    http://en.wikipedia.org/wiki/N…r_and_against_the_concept


    Es gibt ne Menge Spielraum zwischen "Antisemitismus ist Auschwitz und das wars" und "Ungerechtfertigkte Israelkritik ist Antisemitismus".

  • Zitat

    Original von Realisator3000
    Alles was dazu gesagt werden kann haben die Antilopen auf Facebook gepostet. Ken Jebsen war schon immer peinlich und zementiert nur das öffentliche Bild von sich selbst.


    :thumbup:


    Zitat

    Original von lowcut
    zeig mal eine quelle für deine behauptung, eine richterin hätte gesagt "antisemitismus ist auschwitz und sonst nichts yo"


    Zitat

    „Ein glühender Antisemit in Deutschland ist jemand, der mit Überzeugung sich antisemitisch äußert, mit einer Überzeugung, die das Dritte Reich nicht verurteilt, und ist nicht losgelöst von 1933-45 zu betrachten, vor dem Hintergrund der Geschichte.“


    Diese Definition von Antisemitismus wurde von einer Richterin am 8. Oktober 2014 im Sitzungssaal 219 der Pressekammer des Münchener Landgerichts formuliert. Dort fand an dem Tag die erste Hauptverhandlung zwischen Jutta Ditfurth und Jürgen Elsässer statt.


    quelle (gibt auch genügend andere quellen, einfach "richterin antisemitismus auschwitz" o.ä. googeln) oder hier von der "jüdischen allgemeine"



    [YOUTUBE]KyYAxHKIWtA[/YOUTUBE]


    e: das antilopen-lied ist übrigens ziemlich geil. sollen ruhig mal mehr davon machen

  • Zitat

    Original von mollin


    Er war mal bei netzprediger(ein format von massengeschmack bzw. Fernsehkritik.tv) als Beispiel als es um die Aluhutfraktion, rechtsesotherische Spinner und Montagsdemos ging. Da kenne ich ihn her, wie das bei den anderen ist weiß ich selbstverständlich nicht.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!